Rückblick: "die Zeit vor dem Kindergarten"

Hallo Mami´s,

meine Frage ist bezogen auf die Zeit VOR dem Kindergartenalter, also speziell zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr.

Kurz zusammengefasst:
wir haben geplant, dass ich zwei Jahre Elternzeit nehme - davon jedoch im zweiten Jahr auf geringer Stundenbasis schon arbeiten werde (an den Wochenenden), damit zumindest etwas Geld reinkommt.
Im dritten Jahr muss ich spätestens wieder arbeiten....

Nun machen wir uns -logisch- jetzt schon Gedanken über die Betreuung. #gruebel
Ich erzähle mal unsere Situation #bla wen nur die Hauptfrage interessiert:

die steht unten, unter der gestrichelten Linie ;-)

Unser Gedanke war, dass unser Kleiner dann ab dem zweiten Lebensjahr in die Krippe geht.
Unser Problem:
Wir wohnen sehr ländlich. Unser Kindergarten vor Ort bietet keinen Krippenplatz, erst der im Nachbarort.
Daraus resultiert: zu den Kosten für den Krippenplatz kämen noch locker/mindestens 200€ Spritkosten/Monat dazu (nebst die Fahrzeit) da wir ihn dann hinfahren und abholen müssen. Und das für einen Krippenplatz, der uns in unsere "Hauptproblemzeit" (die Zeiten, in denen sich die Arbeitszeit von mir und meinem Mann überschneiden) nicht hilft, nicht betreut.... #augen
Also haben WIR gar nichts von einem Krippenplatz, im Gegenteil.

UNSER Problem könnte das eine Jahr überbrückt werden, in dem meine Mum einspringt... sie würde tatsächlich immer dann, wenn sich unsere Dienste überschneiden, auf den kleinen Mann aufpassen und flexibel sein. #blume
(das wäre -wenn alles gut läuft) ca. drei mal die Woche für ca. 3 Std.)

Aber bekommt unser Sohnemann dann ein "Problem" ??

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Wenn der Kleine mit 3 Jahren in den Kindergarten kommt,

vorher nicht in eine Krippe geht,

hier aber auch nicht wirklich "Spielgruppen" oder "Krabbelgruppen" angeboten werden....
#gruebel wie ist es mit der sozialen Entwicklung / dem sozialen lernen ? Den Kontakten zu anderen Kindern ?
Wie sind da aktuelle Meinungen ??

Je nachdem, ob Eurer Kind vor dem Kindergarten in der Krippe war:
- merkt ihr zu anderen Kindern unterschiede ?
- welche Vor-und Nachteile habt ihr (je nach Gegebenheit) erlebt ?

Ich mache mir gerade nur Gedanken, dass dem Kleinkind dann andere Kinder "fehlen" könnten.

Oder wird dies "miteinander, teilen, spielen, ect.) eh erst hauptsächlich ab Kindergarten bzw. 3 Jahre wichtig/prägend und von Bedeutung sein ?

....ich danke schon mal für Antworten #blume

1

Huhu,
unsere beiden sind mit drei Jahren in den Kindergarten gekommen ohne vorher in einer Krippe gewesen zu sein. Meine Erfahrung ist, dass ihnen absolut nichts gefehlt hat. Ihnen war nicht langweilig zuhause, ihre Sozialkompetenz hat sich auch ohne Krippe bestens entwickelt. Ich kann in unsrem Fall keinerlei Nachteile im kognitiven oder sozialen Bereich erkennen. Mit drei Jahren waren die beiden dann "reif" für den Kindergarten, hatten eine problemlose Eingewöhnung und drei schöne Jahre dort.
Dass meine Kinder zuhause waren, heißt ja nicht, dass sie nicht mit anderen Kindern zusammen waren. Wir hatten viele private Kontakte, sind ins Babyturnen oder in den Musikgarten. Ich habe diese Zeit genossen, sie geht so schnell vorüber.
Ich habe auch in der Zeit gearbeitet, habe es aber mit Hilfe meiner Familie ohne "Fremdbetreuung" hinbekommen. Das klappt natürlich nicht überall, für die Kinder waren die Tage bei der Omi oder die home office -Tage mit dem Papa natürlich toll.
Ich würde es jederzeit wieder so machen.
LG, stella

2

Hallo,
bei meinen beiden Kindern war die Zeit vor dem Kindergarten die Zeit der Tagesmutter. Und das würde ich immer wieder so tun. Da es hier zuwenig Krippenplätze gibt werden hier Tagesmütter vom Kreis bezuschusst so dass man den ganz normalen Tarif bezahlt. Eine Betreuung durch die Oma wäre für mich immer die 2. Wahl da mir wichtig war dass mein Kind mit anderen Kindern zusammen ist. ABer das ist mit Sicherheit Geschmacks- und Ansichtssache.
LG!
Britta

3

Hi,

wie alles ist es eine Glaubensfrage. Kinder profitieren von anderen Kindern, seien es Geschwister oder Spielfreunde. Kinder lernen einfach anders von anderen Kindern als von Erwachsenen.

Allerdings ist es nur für Kinder aus sozial schwachen Familien - wie man es heute so unschön nennt - die einen echten Nachteil davon haben, NICHT in die Krippe zu gehen (dort lernen sie mehr als zuhause, wo sie nicht gefördert werden).

Kinder profitieren jedoch grundsätzlich von einer Betreuung anderer Menschen, denn "Fremde" (in inkludiere hier auch Großeltern, die sind nicht fremd, aber eben nicht die Eltern) haben ganz andere Anforderungen & Erlebnismöglichkeiten als das gewohnte elterliche Umfeld.

Quinessenz: es schadet keinem Kind, bis 3 nicht im Kindergarten zu sein. Eine Betreuung durch die Oma wäre schön, das gibt neue Anreize (denn genau das fördert den Erlebnisbereich des Kindes) und fördert familiäre Bindungen.

Allerdings: es nutzt dem Kind auch nicht. "Man braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen." - an dem Spruch ist etwas wahres dran. Ich halte viel von verschiedenen Einflüssen, die können Erwachsene nicht bieten. Ich sehe es auch nicht als Vorteil, dass ein Kind permanent unter elterlicher Aufsicht ist, außenstehende können Kinder viel unvoreingenommener annehmen, als es Eltern selbst jemals könnten. Daraus ergeben sich ganz andere Entwicklungsmöglichkeiten für das Kind.

Grüße, C.

4

200 € für Benzin? Wie weit ist der Ort denn entfernt?

Meine Jungs sind früh in die Krippe gekommen (mit 11 Monaten bzw. mit sieben Monaten) und sie haben mächtig davon profitiert.

Der Große geht nun ein knappes Jahr in den Kindergarten und lt. Erziehern merkt man ihm die Krippenzeit deutlich an im Sozialverhalten.

Im Umkehrschluß bedeutet das aber nicht, daß Kinder die vorher keine Krippe besucht haben, nicht auch sozial "kompetent" sein können - ist ja alles eine Frage des Elternhauses.

Ich hab aber kaum Kontakt zu anderen Müttern mit Kindern in dem Alter und ich mag diese ganzen Kurse (Babyschwimmen, Pekip, etc.) einfach nicht, für uns kam die Krippe wie gerufen.

Ich kenn aber Euer Problem sehr gut, wir haben auch Dienste die sich überschneiden - auf lange sicht wird sich hier einer von uns einen "neuen" Job suchen, der geregelte Arbeitszeiten hat, anders ist das mit zwei Kindern nicht mehr zu bewerkstelligen.

LG

9

> 200 € für Benzin? Wie weit ist der Ort denn entfernt? <

das hab ich mich allerdings auch gefragt! so viel brauch nicht mal ich und ich muss nicht nur in den nächsten ort, sondern in die nächste stadt ...

5

Warum meinen die Eltern immer, ihr Kind in eine Krippe geben zu müssen?
Es reicht doch, wenn man ein paar private Kontakte zu anderen Kindern hat.
Früher gab es überhaupt keine Krippen und wir sind doch auch alle groß geworden. ;-)
In erster Linie barucht ein so kleines Kind DICH, Zeit, Liebe und viel Geduld. Das ist in einer Krippe aufgrund des schlechten Betreuungsschlüssels oft nicht möglich. Vor allem würdest du für einen Platz viel Geld bezahlen, den du eigentlich gar nicht brauchst...
Ich arbeite im Kindergarten,wir haben auch eine Krippe nebenan und ich kann dir versichern, dass sich Kinder, die vorher nicht in der Krippe waren, nicht schwerer tun als die, die vorher eine besucht haben. Da ist kein Unterschied festzustellen. Ich finde, das reicht mit 3 Jahren völlig aus.

Wenn ich selbst mal die Möglichkeit habe und nicht vorher arbeiten gehen muss, kommt mein Kind erst mit Jahren in den Kindergarten.

Silvia :-)

7

Dass waren ganz genau meine Gedanken!!!

Ich musste meinen Sohn in die Krippe geben, weil ich wieder arbeiten musste.
Rückblickend war es für seine Entwicklung gar nicht so gut.

6

Unsere Zwei sind recht früh in d.Krippe gegangen...der Große mit 20 Mon. u. die Kleine
mit 12 Monaten.
Ich kann nur pos. berichten.Die Kids haben sich toll entwickelt,es gab zu keiner Zeit Schwierigkeiten.Sie haben sehr davon profitiert.
Ich habe allerdings auch keine Kurse wie Babyschwimmen,Pekip & Co besucht.Ich mag es einfach nicht.

Unsere Schichten überschneiden sich auch manchmal.Für diese Zeit haben wir immer eine Babysitterin gehabt.

Ich arbeite nur nachts,mein Mann in 3 Schichten...d.h. ,ich brauchte d. Babysitterin nur in d. Abendstunden,die KIds schliefen meist schon.

Fam. Unterstützung haben wir hier nicht,da wir 300 km weiter weg wohnen.
Hätte ich d.Möglichkeit d. Betreuung durch d.Familie gehabt,hätte ich sie auf jeden Fall nur für d. Notfall mal genutzt .
Ich bin eher für eine feste Fremdbetreuung ,aber das ist meine persönl. Meinung.
Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Mutter (mein Vater + d. Schwiegereltern leben leider nicht mehr) ,aber eine regelmäßige Betreuung hätte ich ihr nicht auf's Auge
drücken wollen.Zumal sie zu dem Zeitpunkt auch noch selbst berufstätig war.

Inzwischen sind meine Zwei 10 u. 6 Jahre alt.

Ich finde ,es kommt auch immer auf das Kind an.
Eine Betreuung ab 3 ist völlig ausreichend.
Das muss auch jeder irgendwie für sich entscheiden.

Viell. wäre ja eine Tagesmutter besser für Euch ,da evtl. flexibler?

LG Loonis

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also ... meine kinder gehen ja nette krabbelgruppen. und die große war mit 2 sogar in der krippe (stundenweise betreuung). sozial tut sich in dem alter noch nicht soo viel. klar, sie lernen miteinander und was auch immer. aber im endeffekt hat sich die große genauso gut oder schlecht im kiga den anderen gegenüber benommen wie die anderen auch ;-)

es kommt auch sehr auf die einrichtung an. ich hatte sie erst an unserer uni-internen einrichtung (tu). sehr günstig, gleich im nebengebäude. aber: schon nach dem ersten mal eingewöhnen ging es los mit kratzen, beißen, etc. nach dem 2. mal hat sie in der krabbelgruppe ne wüste schlägerei angezettelt #schock#schwitz also hab ich das projekt abgebrochen und einen neuen versuch in der krippe zu der auch unsere krabbelgruppe gehörte gestartet. stundenpreis 6 euro #schock aber: kein kratzen, kein beißen, kein schubsen, ... und auch in der krabbelgruppe allerliebst ...

wo ich aber deutlich einen unterschied gemerkt hab: die eingewöhnung. klar, ich musste genauso lang bleiben wie die anderen mütter auch. und die ersten male wo ich weg musste waren auch schwierig, weil sie das nicht kannte dass ich einfach so weggehe und zeit totschlage, sondern dass ich zur uni muss. bei mir hat es auch noch nicht geklingelt zu dem zeitpunkt ;-) dann musste ich mal wieder zur uni (war extra so geplant, dass die eingewöhnung durch ist, aber es gab halt immer die heikle abgabesituation ...). ich ihr gesagt, dass ich jetzt zur uni fahre und sie mittags von papa abgeholt wird. sie: ok! umgedreht und gut war #rofl von da weg war auch das abgabeproblem gelöst. ich hab ihr einfach gesagt, dass ich lernen geh und gut war.

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Hi,
ich habe zwei Kinder, die unterschiedliche Betreuungsarten in dem Alter genießen konnten. Der Große kam mit 2 in die Krippe (U3-Gruppe im KiGa), da ich damals mehr arbeitete, wegen des Elterngeldes und er war noch ein Einzelkind. Ihm hat es gefallen, aber obwohl er ein rabaukiges Kerlchen war, brauchte er für die Eingewöhnung recht lange.

Unser Kleiner wird von den Omas betreut, wenn mein Mann und/oder ich arbeite/t, 3x/Woche für mehrere Stunden.
Wenn ich die beiden in ihrer Entwicklung vergleiche, sehe ich keinen Unterschied. (Abgesehen davon, dass die beiden sich natürlich in vielen Dingen sehr grundsätzlich unterscheiden.) Unser Großer hatte da natürlich schon ein gleichaltriges Bezugskind, also eine Freundin, was sich dann aber zerschlug, weil sie in unterschiedliche Gruppen hinterher kamen. Das hat mein Kleiner nicht.

Und sicherlich war mein Großer damals in manchen Dingen für den Moment vielleicht selbstständiger, als er ohne den Krippenbesuch gewesen wäre, da ist unser Kleiner aber im Vergleich trotzdem weiter, er hat ein größeres Autonomiebedürfnis.
Wenn ich mir meinen Großen heute mit fast 6 betrachte, bin ich absolut davon überzeugt, dass er sich nicht gravierend anders entwickelt hätte, wenn er damals nicht in der Krippe gewesen wäre. Die Omas betreuten ihn damals auch, zu ihnen hat er ein vergleichbar inniges Verhältnis wie der Kleine. Wenn du deiner Mutter vertraust und denkst, dass sie das gut und gerne hinbekommt, dann ist das natürlich ein enormer Pluspunkt: eine weitere liebende Bezugsperson, die immer am Leben des Kindes teilnimmt (im Vergleich zu einer professionellen Zuneigung, die nur einen kleinen Teil des Lebens begleitet).
Kontakte zu Gleichaltrigen Kindern hat unser Kleiner über Kinder von Freunden, den Musikgarten, früher Krabbelgruppe, Kinderturnen, Spielplatzbesuche. Zu größeren Kindern durch den Bruder und dessen Freunde.

Vlg tina

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GANZ LIEBEN DANK für die zahlreichen Antworten !!

Ihr habt mir da schon sehr geholfen !

Um noch kurz auf die Kosten einzugehen:

ich habe es schon "großzügig" berechnet - ja - aber es kommt zum normalen Weg noch ein Weg dazu :-( wenn sich der Dienst bei uns überschneidet, würde ein gute Freundin (die dort arbeitet) den Kleinen nach Schließung mit nehmen.... Ihn dann von dort (noch zusätzliche Strecke) abholen + die ggf steigenden Spritkosten #gruebel dann komme ich fast auf die Summe.

....ich gehe lieber erst mal an die obere Grenze, als wenn die Berechnungen später nicht reichen.
(gerechnet: wie viele Kilometer es im Monat sind, Spritverbrauch vom Auto und durchschnittliche Spritkosten)

Nun ja, und dann nehme ich diese Hilfe ungerne als "dauerhaft" an :-(
Mit der "Oma" ist es dann doch was anderes... die noch dazu im Ort wohnt.

Und meine Mum würde es wirklich gerne tun, das weiß ich. Sie bot sich von sich aus an ohne dass wir etwas gesagt haben.

Ich traue es meiner Mum auch absolut zu ! Allein schon durch ihren bis jetzt ausgeübten Beruf ist sie zusätzlich "pädagogisch wertvoll". ;-) ....was Omas ja meist eh schon sind.
Und sie hat in der Familie schon auf mehr Kinder aufgepasst - immer liebevoll und mit Freude.

Es ist für uns schon finanziell von Bedeutung... und wenn es für das Kind im Grunde keine Nachteile hat: wunderbar.

Nun ja, und es stimmt schon:
es kommt ja auch viel auf die Eltern an :-)

Ich bin zwar kein Typ für regelmäßige Mama-Treffen und Vereine, aber ich mache mich mal schlau, ob es hier ggf dann doch eine Krabbelgruppe gibt - das könnte dann ein schöner Mittelweg sein, oder ?

Und der kleine Hosenmatz wird tatsächlich erst mit drei Jahren in den Kindergarten gehen.

Danke nochmal für eure Berichte & Erfahrungen !

LG Merle

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....also Krabbelgruppe im Sinne : mal einzelne Tage mit anderen zum Spielen treffen :-)