Mein Sohn vergrault andere Kinder

Hallo,
Ich habe ein Problem mit meinem Jüngsten (5 Jahre alt) . Er tut sich total schwer im Kindergarten Freundschaften zu schliessen. Er hat einen guten Freund, der sich aber auch zunehmend zurückzieht. Mein Sohn ist sehr impulsiv und temperamentvoll. Und wird schnell wütend bzw. ist beleidigt. Er schlägt zwar nicht direkt um sich, wehrt sich aber doch eher Körperlich als verbal. Das größte Problem aber ist einer Ansicht nach, dass er oft sehr unfreundlich mit anderen Kindern redet. Wenn er fremde Kinder kennen lernt geht er immer erstmal davon aus, dass die "total blöd" sind und sagt das auch leider meistens direkt dazu (statt hallo). Dabei ist er sehr forsch, nicht zurückhaltend, sondern eher offen, aber leider unfreundlich und negativ. Wer möchte schon gerne aus dem nichts heraus beschimpft werden? Ich glaube er meint es auch gar nicht so. Seine seltenen Verabredungen ergeben sich, wenn überhaut immer nur spontan, sofern zufällig alle beteiligten Zeit haben. Langfristige Verabredungen werden meistens von den Eltern der anderen Kinder abgesagt, da die Kinder (plötzlich) keine Lust mehr haben uns zu besuchen oder von ihm besucht zu werden. (Geburtsgaseinladungen gibt es auch keine mehr für ihn) Es tut mir so leid für ihn. Zumal mein Großer(7) das genaue Gegenteil ist. Eher schüchtern und reserviert, aber dafür umgeben von einer großen Clicke Freunde und ständig verabredet. Zuhause verhält sich mein kleiner ähnlich wie im Kindergarten: tiefe Toleranzgrenze, Wutausbrüche, beilidigt sein, Freundschaft aufkündigen usw., aber er hat eben auch eine andere Seite. Hat den Schalk im Nacken sitzen, ist zwar frech aber auch charmant und süss, kuschelig, total hilfsbereit, ein guter Teiler, fürsorglich mit seiner kleinen Schwester (2) und ein Spieler :-) er könnte den ganzen Tag Gesellschaftsspiele spielen und ist sogar ein ganz guter Verlierer. Im Grunde genommen ist er ein ziemlich soziales Kerlchen und leider kommt er bei Erwachsenen viel besser an als bei Kindern.

Ich habe bereits mit den Erzieherinnen geredet und die sagen Freundschaften muss jeder alleine schliessen (sein Sozialverhalten hat sich auch gebessert) und ich könne nicht viel machen. Ich habe ihm auch (mehrfach) erklärt, dass er freundlich sein muss, damit ihn die anderen Kinder mögen. Ich würde ihm so gerne helfen, es ist für mich mittlerweile ein Dilemma zu sehen, dass sich der Große dauernd verabredet und der Kleine immer enttäuscht zurückbleibt.(ich will nicht ständig von dem Großen verlangen, dass er seinen kleinen Bruder überall hin mitschleppt) Vorhin hat wieder ein Kind die Verabredung für morgen abgesagt und ich bin total traurig darüber!
Vielleicht hat ja jemand einen heißen Tipp was ich mit meinem armen kleinen Sandwichkind machen kann, damit er endlich auch ein paar Homies um sich herum versammeln kann!
Liebe Grüße Nora

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ich verstehe dich, dass dein Mutterherz blutet und du alles dafür geben wirst, ihm zu helfen.

Aber weißt du was? Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist dem Kind zu sagen: "du mußt freundlich sein, dann findest du auch Freunde!"

Das ist gar nicht böse gemeint. Ich finde nur, keiner sollte sich verbiegen.

Klar ist es im Moment schwer für ihn und eigentlich hab ich auch keinen wirklichen Rat...aber lass ihn doch einfach so sein, wie er ist.

Ich war immer ein total freundliches Kind, hab immer gelacht, war auch immer beliebt. Ich hab aber auch immer gelacht, wenn es mir schlecht ging. So findest du nur Freunde, die sich mit dir schmücken so lange du gut drauf bist. Geht es dir wirklich schlecht und du brauchst ne Schulter lassen sie dich fallen.

Also - kein wirklicher Rat aber 40 Jahre Lebenserfahrung;-)

Alles Gute für euch#winke

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Ja Danke trotzdem.

Ich war glaube ich als Kind so wie mein Kleiner. Zickig, unfreundlich und kratzbürstig und auch nicht gerade beliebt. Und ich habe darunter gelitten. Ich hatte aber auch das große Glück, dass wir öfter umgezogen sind und ich dadurch immer die Gelegenheit hatte neu anzufangen und mir dann auch tatsächlich den einen oder anderen Ratschlag meiner Eltern zu herzen genommen und Dinge einfach anders angefangen habe. Naja ich mache mir vielleicht echt zu viele Gedanken.

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Hallo! :)

Ich muss sagen, dass ich es gut finde, dass du ihm den Rat gibst, wie er sich verhalten könnte. Wahrscheinlich ist er ja auch traurig über die Situation und wenn du ja siehst was das Problem ist, solltest du es ihm sagen. Ob er den Rat annimmt, entscheidet er.

Weißt du, ich hab fast genau das selbe Problem. Habe eine Tochter mit 6,5 Jahren. Sie ist schüchtern, vorsichtig, freundlich, folgsam usw. Sie hat viele Kindergartenfreunde.

Mein Kleiner ist fast 4, geht das erste Jahr Kindergarten und ist anders als sie. Er ist schnell beleidigt, temperamentvoll, ABER er tut niemandem weh oder beleidigt jemand... Ich weiß nicht mal ob er sich im Kindergarten wehrt, wenn ihm Unrecht getan wird. Er kann leider schlecht reden was vielleicht auch ein Grund sein kann, warum er einfach noch keine Freunde im Kiga hat. Jetzt will er seit 2 Wochen nicht mehr in den Kiga. Die Tante meint, er ist einfach müde vom Kiga. Ich hab ihr schon erzählt, dass er manchmal erzählt, dass jemand ihn schlägt und keiner mit ihm spielen will. Aber anscheinend ist das eine Ausrede weil er mal genug hat. Ich weiß nicht :(

Ich denke man kann ihnen nur Tipps und Ratschläge geben. Für ihn Freundschaften zu arrangieren ist gut gemeint, aber er selber drauf kommen WIE er weiter kommt und vielleicht auch wenns schmerzlich für die Kleinen ist und auch für uns Mütter, kommt er halt so drauf. Wie es auch dir gegangen ist

Lg

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Hey,

ich bin mir garnicht sicher, ob du geschrieben hast, dass er äußert, dass er darüber traurig ist oder dass es ihn stört.

Ist dies der Fall, dann mach doch mal Rollenspiele mit ihm. Spiel mit ihm Kennlernsituationen durch oder benutz Puppen, Handpuppen oder was auch immer grad bei ihm aktuell ist.

Ich bin NICHT dafür, ein Kind handzahm zu machen und ihm beizubringen, dass man schön höflich sein soll, damit einen andere mögen, aber vielleicht fehlt ihm einfach der Zugang zu "angenehmen sozialen Situationen". Also ich mein ihm fehlt vielleicht die Übung.

Es gibt auch Bilderbücher zu dem Thema.

Liebste Grüße