panische Angst vor Sturm und Regen seit unser Pavillon kaputt ist

Hallo...ich brauche Hilfe, denn so langsam wissen wir nicht weiter.

Vor etwa 3 Wochen gab es bei uns einen Sturm mit starkem Regen, wir waren gerade alle im Garten, als es los ging.

Wir sind sofort ins Haus gegangen, aber leider hat unsere Tochter (gerade 5 geworden) gesehen, wie unser alter Pavillon durch den Sturm zerstört wurde, er war schon etwas altersschwach, somit war dies durchaus möglich, aber sie war danach total durcheinander.

Ich bin dann zwei Tage später mit ihr in den Markt gefahren und habe einen Neuen besorgt, aber sie bricht beim kleinsten Windstoß oder Regen in großes Geschrei aus und lässt sich nicht beruhigen. Ähnliches berichten mir Oma und Opa und auch der Kindergarten.

Sie steigert sich richtig in diese Situationen rein, Trösten...Kuscheln... Erklären....Beruhigen, nichts hilft!!! Ich kenne sie so garnicht.... klar sie neigt schon manchmal zur Drama-Queen, aber das machen ja wohl viele kleine Mädchen oder?

Wir haben Bücher gekauft, die es kindgerecht erklären, aber beim kleinsten Regentropfen bricht wieder das Chaos aus, nicht mal ich kann sie ausreichend beruhigen.

Was können wir tun? Nimmt das schon Züge an, die ich behandeln lassen sollte?

Könnt ihr mir helfen?

LG Nr2#schock

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Ich denke, sie befürchtet, auch in einem Haus vom Sturm weggepustet zu werden. Vielleicht solltet Ihr das Erlebte mal im Kleinformat nachspielen:

Baut aus Papier ein pavillonähnliches Bauwerk und dann aus Legosteinen ein festes Haus. Dann nehmt Ihr eine Figur, die sie darstellen soll. Macht das ein bißchen nett und lustig, vielleicht bemalt Ihr die Figur vorher noch irgendwie. Dann nehmt Ihr einen Fön und simuliert den Wind. Erkenntnis: Pavillon fliegt weg, Haus nicht, Kind sicher. Manchmal helfen solche Spiele, Dinge wirklich zu begreifen.

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Danke für Deine Antwort...das Zenario in klein hatten wir schon, leider ohne Erfolg.

Heute Morgen...normaler Regen...Amelie sieht aus dem Fenster und schreit wieder los.

Puh, ich weiß echt nicht mehr weiter.

LG

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Hallo,

das sind durchaus Situationen/Erlebnisse, die kleinen Kindern einen Riesen-Schrecken einjagen und sie noch Wochen oder sogar Monate später "verfolgen" können. Vor allem, weil das Unwetter Euch ja scheinbar recht unvorhergesehen überrascht hat. Dass das Ganze sich bei Euch zu Hause "abgespielt" hat, macht die Sache keinesfalls besser. Denn "zu Hause" bedeutet für Kinder ja grundsätzlich erstmal Schutz und Sicherheit (zumindest in intakten Familien-Systemen). Und wenn dieser dann aus der Wahrnehmung eines Kindes heraus plötzlich "ins Wanken gerät" (so, wie Euer alter Pavillon ;-)), kann es durch diese Tatsache ganz schön aus der Fassung gebracht werden. Meist ist es jedoch so, dass sich das Ganze recht bald relativiert und die Kleinen empfänglich sind für die Interventionen seitens der Eltern und anderer Bezugspersonen wie z.B. Großeltern und ggf Erziehern.

Ihr habt offensichtlich bereits das Nahe liegende versucht (Pavillon ersetzt, Wetter erklärt, Eure Tochter und ihre Ängste insgesamt ernst genommen)- ohne eine Veränderung ihres diesbezüglichen Verhaltens zu erreichen.

Du schreibst, sie neigt auch in anderen Situationen zu besonderem Verhalten/speziellen Reaktionen ("Drama-Queen"). Manches kleine Mädchen mag sich- ebenso wie auch mancher kleine Junge- so verhalten, wenn es tatsächlich so extrem ist, ist es jedoch zumindest nicht völlig üblich oder "an der Tagesordnung für "viele" von ihnen. Wobei das ja sehr relativ ist.

Meine Idee für eine alternative Handlungs-Option: reflektiert die Situation noch ein letztes Mal gemeinsam mit Eurer Tochter in drei, vier sachlichen Sätzen ("Da haben wir uns alle ganz schön erschreckt!" "Zum Glück ist alles gut gegangen und wir wissen jetzt, dass uns Regen und Wind nichts tun, weil es seitdem nicht wieder vorgekommen ist und davor auch nie." oder in der Richtung).

Und dann solltet Ihr das Thema von Euch aus nicht mehr ansprechen und auch nicht darauf reagieren, denn je länger Ihr dem Ganzen eine solche Bedeutung beimesst, desto mehr Raum bekommt Eure Tochter, sich ordentlich hinein zu steigern. Ignorieren und ruhig bleiben, wenn mal wieder einer dieser "Regen-Tänze" (#sorry #schein) beginnt. Einfach mit dem weiter machen, mit dem ihr beschäftigt seid und sie ggf toben lassen. Wird sehr wahrscheinlich erstmal schlimmer, sollte aber bald nachlassen und dann ganz aufhören.

Falls nicht bzw. wenn sie sich auch in andere Dinge derart hinein steigert, solltet Ihr nach Rücksprache mit dem Kindergarten und ggf dem Kinderarzt tatsächlich fachlich unterstützte Ursachen-Forschung in Betracht ziehen. Denn mit einem so speziellen Verhalten (in welchem Kontext auch immer) steht Eure Tochter sich bezüglich ihrer sozialen und vor allem auch emotionalen Entwicklung mitunter selbst im Weg (auch in Bezug auf Schule).

Ich hoffe, das hilft Dir/Euch ein wenig weiter!?

Liebe Grüße,

Kathrin

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Hallo Kathrin,

ja ich denke auch, wir haben dieser ganzen Sache jetzt genug Bedeutung zukommen lassen und werden nun versuchen, nicht mehr darauf einzugehen und einfach mit dem weiter zu machen, was uns gerade beschäftigt.

Heute Morgen gab es wieder Regen und ich war durchaus gelassener, sie nicht, aber ich kann ihr nicht 100 mal am Tag sagen, das es nur Regen ist und nichts schlimmes passiert.

Zur Drama-Queen#schwitz: Wir haben morgen Entwicklungsgespräch im KIGA, mal sehen, wie die das einschätzen, ggf. müssen wir da wirklich mal was unternehmen, sollte es pathologische Züge annehmen.

Danke und LG

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So ähnlich geht's uns auch aber schon seit Mai. Da flog unser neues Tomatenzelt davon... Papa war extrem stinkig und seit dem hat mein Großer (4,5) auch Panik vor Wind, Regen und Gewitter. Danach kam das Hochwasser (hat unsere Stadt auch ganz schön erwischt), was die Sache nicht besser machte.

Langsam wird's minimal besser - aber so bald ne etwas gräuliche Wolke kommt, wird die Angst wieder riesengroß.

Wir versuchen ihm jetzt auch Wissen übers Wetter zu vermitteln. (Bücher Experimente etc) mal sehen ob's was bringt.

LG Flummie

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Danke für Deine Antwort, viel Erfolg Euch bei der Problembewältigung.

LG

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Heute Nacht gabs mal wieder einen heftigen Regenguss mit Wind. Unser Großer wachte direkt auf und war auch leicht panisch, ließ sich aber dank Halbschlaf schnell beruhigen.

Seit heut morgen fragt er nur, ob Gewitter oder Regen kommt...

Euch auch alles Gute!
Flummie

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Hallo!
Als mein großer Sohn 5 Jahre alt war, haben wir etwas ähnliches erlebt. Nachmittags war schönes Wetter und nur wenig Wind und innerhalb kürzester Zeit gab´s einen richtig heftigen Sturm.

Vor unserem Haus sind dicke Äste auf die Straße gefallen. Mein Mann hat mit einem Nachbarn die Äste weggeräumt damit notfalls der Rettungsdienst durchkommen kann. Außer einer Beule im Auto durch einen herabfallenden Ast war nix passiert.
Unser Sohn hatte noch wochenlang Angst, selbst bei schönem Wetter weil der Sturm so plötzlich aufgezogen ist.
Wir haben seine Ängste ernst genommen und sind auf ihn eingegangen, aber wir haben die Thematik nicht dramatisiert (keine langen Erklärungen, keine großen "Trost-Aktionen"). Ich weiß gerade nicht, wie ich das richtig beschreiben soll. Nach ein paar Wochen hat sich alles von alleine erledigt.
LG Silvia

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Bei uns ist es jetzt 2-3 Wocher her, aber es ist keine Besserung in Sicht, schaun wir mal, wie es weiter geht.

LG und Danke

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oh ja das kenne ich nur zur gut ,Ich war mit meinem sohn vor 3 wochen im Supermarkt,(etwas weiter weck ) und sind von einem Unwetter überrascht worden und haben dann im Eingansbereich gewartet das es aufhört zu regen ,als dann Golfball grosse Hagelkörner herabfilln bekahm mein Sohn natürlich Angst vorallem da die Lautstärke enorm waren ,auch die Fahrt nachhause mit entwurzelten Bäumen und überschwemmten Straßen hat das ganze nicht besser gemacht ,jedenfalls hat er jetzt auch immer angst wenn es anfängt zu regenen , ich sage ihm aber immer wieder das es nicht jedesmal ein Unwetter gibt ,ich glaube irgendwann geht die Angst auch wieder weck

lg Nina040581