Laut Frühförderung nun doch evtl. autistische Spektrumsstörung

Hallo Zusammen,

ich versuche mich kurz zu fassen, aber auf Grund des Sachverhaltes wird dieser Beitrag wohl etwas länger, daher jetzt schon ein Danke an alle, die sich die Zeit nehmen, alles zu lesen.

Unser Sohn war immer schon zurückhaltend und ängstlich anderen Kindern gegenüber. Dieses sprachen wir bei der Kinderärztin an und sie verwies uns an eine Kinderpsychologin.

Diese hat unseren Sohn nie gesehen, hat nur ein 1-stündiges Gespräch mit uns Eltern geführt. Auf Grund dieses Gespräches, in dem wir viele Fragen zu seinen Verhaltensweisen beantworten mussten, diagnostizierte sie eine leichte autistische Spektrumsstörung.

Diese Diagnose war laut dem hier zuständigen Autismuszentrum ungültig, da sie nur Psychologin und keine Psychiaterin für Kinder ist und diese Diagnose deshalb nicht stellen darf.

Im Kindergarten riet man mir an, ihn auf eine Hochbegabung testen zu lassen. Dieses haben wir gemacht und es wurde eine Hochbegabung im sprachlichen Bereich festgestellt. Eine autistische Störung schloss der Psychiater aus.

Nun bekommt unser Sohn seit 6 Monaten Frühförderstunden, um die Bereiche zu trainieren, die unser Sohn vernachlässigt (Motorik).

Die Pädagogin sprach mich jetzt an,dass sie eine solche Störung nicht ausschließen könne, ich solle ihrer Meinung nach noch einmal andere Psychiater aufsuchen um weitere Meinungen einzuholen.

Unser Sohn hat seit 1 Jahr (seit dem Kindergartenbeginn) meiner Meinung nach viele Fortschritte gemacht. Er geht mit anderen Kindern in Kontakt, spricht und zieht sich nicht mehr so sehr zurück.

Sie sagte, es sei wichtig, damit man zu seinem Schulbeginn (2015) entsprechend reagieren kann. Das verstehe ich auch, aber ich frage mich, ob es Sinn macht, förmlich einen Arzt zu suchen, der diese Diagnose stellt. Was hat das für Folgen für unseren Sohn? Eigentlich war das Thema für uns vom Tisch, nun geht alles wieder von vorne los.

Wie würdet ihr euch entscheiden? Natürlich möchten wir nur das Beste für ihn, aber woher weiß ich, was das Beste ist?

Ich bin ziemlich verzweifelt bedanke mich für viele Meinungen.

Gruß, kleinekecki

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Hallo,

wenn ich es richtig herauslese, dann riet man euch im Autismuszentrum einen entsprechend geschulten Psychiater aufzusuchen, da die Psychologin derartige Diagnosen nicht stellen darf. Das habt ihr aber bislang nicht getan. Was spricht also dagegen?

VG
B

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Guten Morgen,

wir waren bei einem Psychiater, schau:

"Im Kindergarten riet man mir an, ihn auf eine Hochbegabung testen zu lassen. Dieses haben wir gemacht und es wurde eine Hochbegabung im sprachlichen Bereich festgestellt. Eine autistische Störung schloss der Psychiater aus."

Hast du vermutlich überlesen...

Deshalb bin ich ja nun so verwirrt und weiß nicht, was ich tun soll....

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Guten Morgen ebenso,

ich dachte, dass der Psychiater "nur die Hochbegabung" getestet hat (so kam es rüber). Allerdings kann man in dem Alter eine Hochbegabung doch noch gar nicht sicher feststellen (ich gehe davon aus, dass dein Kleiner zwischen 4 und 5 Jahren ist) .... hmmm. Irgendwie hast du scheinbar mit Leuten zu tun, die die jeweils untersuchte "Diagnose" gar nicht stellen dürfen oder können.

Hochbegabung soll nicht vor dem 6. oder 7. Lebensjahr getestet werden und der Test ist sehr umfassend und ging bei mir über mehrere Termine. War das bei euch auch so?

Was haben die dir denn vom Autismuszentrum geraten?

VG
B

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Hallo

geh zu einem Psychiarter der mit dem Autismuszentrum zusammenarbeit und wer test ein so junges Kind auf Hochbegabung? Sowas wir frühstens kurz vor der Einschulung gemacht.

Aber Hochbegabung und Autismus passt zusammen.

Wie sah euere Testung denn aus?

Ein Freund von unserem großen ist Autist, die Testung hat mehere Wochen gedauert. Sie mussten insgesamt 5 mal mit Kind hin und zweimal ohne Kind. Die Termine habe immer mindestens 2 bis 3 Stunden gedauert

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Wieso passen Hochbegabung und Autismus zusammen? Geistige Behinderung und Autismus passen genauso zusammen - ebenso wie der durchschnittliche IQ und Autismus. Das gibt es alles.

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Kinder mit einer echten Hochbegabung sind sehr oft Autist.

Aber eine echte Hochbegabung kann man jetzt mit Ende 3 sowieso nicht testen

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Huhu,

leider kann ich zu dem Thema nix sagen, hab aber mal ne Frage aus lauter Neugierde. ;-)

Wie äussert sich eine sprachliche Hochbegabung?

Lg wirbelwinds.mama

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Tja, der Sohn meiner Freundin hat das. Von daher... er ist jetzt 6. Klasse (selbstverständlich Gymnasium) und spricht 7 Sprachen fließend. Er ist Autodidakt. Mutter und Vater kommen jeweils aus verschiedenen Ländern, beide Eltern sprechen aber fließend (ohne Akzent) Deutsch und bringen ihren Kindern natürlich noch jeweils ihre eigene Muttersprache bei.

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Wow, 7 Sprachen. Ok, da versteh ich das mit dem Hochbegabt. Konnte mir da nur nicht wirklich was drunter vorstellen #danke

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Hallo,
so einfach ist das mit Autismus nicht. Gerade bei Kindern, die noch einen normalen bis höheren IQ haben, wird es sehr schwierig, das festzustellen, denn diese können das oft gut kompensieren. Ich habe 2 Kinder mit diagnostiziertem Frühkindlichem Autismus. Einer davon HFA. Bei ihm haben sich die Ärzte aller Fachrichtungen über Jahre hinweg gestritten, ob nun ein Autismus vorliegt, oder nicht. Bereits als er 3 war, wurde der Verdacht auf Autismus gestellt. Mit 4 gab es einen IQ-Test. Die testende Psychologin war sich 100%ig sicher, dass er kein Autist ist. So stand es dann auch die folgenden 2 Jahre immer in seinen Berichten. Also: "massive expressive und rezeptive Sprachentwicklungsstörung und dadurch entstehende autistische Verhaltensweisen". Mit 6 Jahren war er zu einer intensiven Sprachtherapie in einem KH für 4 Wochen. Dort waren auch Psychiater, die die Kinder im "Alltag" beobachten konnten. Man riet uns dann nach dem Aufenthalt, ihn testen zu lassen in einer KJP. Nun war die Testung letztes Jahr - er hat genau 12 Punkte bekommen (der CutOff für Autismus liegt bei 12). Er hat also den Mindestwert für Autismus geradeso erreicht.

Dein Sohn ist gerade 4. Wenn es mein Sohn wäre (und mit meiner bisherigen Erfahrung in dem Gebiet) ich würde ihn JETZT (noch!) nicht testen lassen. Es ist zu zeitig. Eine falsche Diagnose bekommt man aus den Akten nur extrem schwer wieder raus. Auf der anderen Seite bekommt man natürlich nur mit der Diagnose bestimmte Hilfen für das Kind, die aber erst in der Schule wichtig sind. Jetzt kann das auch alles über "Verhaltensstörung" oder sonstwas laufen. Im Kiga sind direkte Diagnosen noch nicht so wichtig. Erst in der Schulzeit werden die von Sozialamt und Jugendamt verlangt. Ich würde meinem Kind noch ein Jahr gönnen bis zur Testung. Allerdings kannst du jetzt schon dein Kind zur Testung anmelden. Bei uns hat es 8 Monate gedauert bis wir einen Termin hatten. Vorher jedoch mussten wir noch zig Formulare ausfüllen.

LG
Katrin

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Vielen Dank für eure Antworten!

wir haben unseren Sohn einem Psychiater vorgestellt, der hat sich 1/2 Std. alleine mit unserem Sohn befasst und eine autistische Störung ausgeschlossen.

Ich denke, wir werden die Frühförderung weiterführen und noch warten. Bis zur Einschulung geht ja noch einige Zeit ins Land. Wir sind ohnehin grundsätzlich in engem Gespräch mit Kinderarzt und Kindergarten, ich hoffe, dass wir so den richtigen Weg gehen.

Ich wünsche euch einen schönen Abend!

Gruß, kleinekecki

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Was war das denn für ein Psychiarter. Innerhalb von 30 Minuten kann man keine Autismus ausschließen oder feststellen. Das dauert mehrere Termine.

Lasst euch doch erstmal bei einem guten Psychiarter beraten. Der sagt euch ob ihr mit euerem Kind kommen sollt oder nicht. Dann ist die Wartezeit sehr lang

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