Sprachstörung & Neurologie

Hallöchen zusammen,

da mein Kleiner noch in die Kita geht, dachte ich, ich schreibe es vielleicht hier rein.

Marc ist 6Jahre alt und wurde für dieses Schuljahr zurückgestellt, wegen seiner Sprache.
Wir gehen seit knapp 2Jahren zur Logopädie ,sind auch schon aus dem Regelfall und seit 1Jahr zur Ego.

Unsere alte Kia,die jetzt zur Vertretung für die Neue da ist, hat mich heut darauf angesprochen ob ich was dagegen habe , wenn ich mein Kind mal bei einem Kinderneurologen vorstelle, da immer noch erhebliche Defizite bei der Sprache da sind.

Nun möchte ich gern wissen ob jemand das schon mal durch hatte, was gemacht wurde und welche Behandlung folgte?

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Hallo,
ich kenne dein Kind nicht und auch nicht seine sprachlichen Auffälligkeiten bzw. die Schwere der Auffälligkeiten. Das nur vornweg.
Mein Ältester ist seit seinem 3. Lebensjahr in Dauerbehandlung beim Logopäden - das sind nun 4,5 Jahre (wenn es also bei uns einen Regelfall gäbe - wir hätten ihn schon längst hinter uns gelassen). Meine Kinder haben einen Kinderarzt, der Kinderneurologe ist. Aber wegen der Sprache zum Kinderneurologen? Das kenne ich so noch nicht. In seiner Eigenschaft als Neurologe hat er auch nie etwas wegen der Sprache unternommen...denke ich zumindest. Wobei man natürlich den Arzt nicht "trennen" kann ;-). Ist denn dein Kind behindert in irgendeiner Richtung (außer der Sprache)?
Ich wollte dir aber etwas anderes sagen. Dein Kind wurde nun schon in den Kindergarten zurückgestellt. (War das so euer Wunsch?) Aber spätestens nächstes Jahr kommt er ja nun in die Schule. Was schwebt euch denn da nun vor? Habt ihr euch da schon Gedanken gemacht? Wenn es bis jetzt nicht geklappt hat, wird es auch keine plötzliche "Wunderentwicklung" geben. Ich denke (und da gebe ich eurer Ärztin recht) ihr solltet euch dringend Gedanken machen, wie es weiter geht und wie ihr ihn fördern könnt. Unser Sohn hatte ein knappes Jahr vor seiner Einschulung eine Intensivsprachtherapie über 4 Wochen. Die hatte ihm wirklich geholfen - da gab es einen riesigen Entwicklungsschritt. Wir haben ihn auch zurückstellen lassen, aber nicht in den Kindergarten, sondern in die Vorklasse der Sprachheilschule. Dort gab es auch täglich 2 Stunden Sprachheilunterricht. Auch das hat ihm geholfen. Nun ist er in die 1. Klasse gekommen und wir haben ihn von der Sprachheilschule runtergenommen und ihn in eine inklusive Schule geschickt. Auch das klappt gut. Mittlerweile ist seine SPrache verständlich, auch wenn er noch unheimlich viele Fehler macht. Ich rechne bei ihm mit mindestens noch 1-2 Jahren Logopädie. Aber in der inklusiven Schule können eben auch seine anderen Baustellen gefördert werden. Das ging in der Sprachheilschule nicht.

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Hallo und danke für deinen Beitrag,

Also erstmal auf die Frage ob mein Kind behindert ist, nein er ist altergerecht entwickelt, bis auf Sprache und das Feinmotorische ist alles in Ordnung.
Wegen der Feinmotorik sind wir ja bei der Ego aber da ist alles bestens.

Wir haben gleich in der Schuleingangsuntersuchung unseren Wunsch gesagt, das wir ihn gern zurückstellen wollen 1. wegen der Sprache und 2. weil er noch ein Junger Einschüler ist.(Stichtag ende Juni und er ist im Mai geboren)
Er hat bei der Untersuchung super mitgemacht, Visuell, Farben und auch das Stäbchen zählen und auseinander legen hat super geklappt, aber als um das erzählen ging hat er dicht gemacht.
Die Ärztin die ihn untersucht hat, wollte ihn gleich auf eine Förderschule schicken, aber da ich in der GS arbeite in dem Marc eingeschult wird, hat mir die Direktorin den Rat gegeben ich soll bei einem Psychologen ein Gutachten einholen.
Sie sagte mit einem Gutachten von dem Psychologen, Ergotherapeuten & Logopäden haben wir gute Chancen für eine Rückstellung.
Alle 3 haben gesagt das er auf alle Fälle nicht auf eine Förderschule gehört und ihm das Jahr Kindergarten viel helfen wird.
Wir haben schon gute Fortschritte gemacht das ist klar, aber anscheinend noch nicht genug.
Gedanken haben wir uns gemacht, und wir würden gern eine Sprachheilschule in Betracht ziehen, aber das ist ein Problem.
Wir leben hier in einer Kleinstadt und die nächste Sprachheilschule liegt 50km weit weg, d.h. entweder muss er dann pendeln oder Internat
Ob er das schaffen wird ist natürlich unklar!

Macht ihr die Intensivsprachtherapie bei eine Logopädin?

LG

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Also zur Sprachheilschule... Die haben wir ja auch hinter uns. Das ist sehr gut, aber die km sind schon viel. Bei uns waren es nur 30 und das bedeutete 1,5 Stunden Fahrtzeit pro Strecke. In der Vorschule war das noch ok, aber ab der 1. Klasse wollten wir das eben nicht mehr, daher haben wir ihn da rausgenommen. Der Kindergarten foerdert eben sprachlich leider ueberhaupt nicht in diese Richtung. Daher stand fuer uns definitiv fest, dass er nicht weiter in den Kiga geht...damals.
Die Intensivsprachtherapie ist ein Gesamtkonzept. Das bietet z.B. Baiersbronn oder das Clementine Kinderhospital in Frankfurt an. Es ist etwas vergleichbar mit einer Kur, nur noch straffer organisiert. Wir waren damals in Frankfurt. Dort geht das Kind samt Begleitperson eben fuer 4 Wochen ins KH. Zum Fuehstueck geht das Kind eine Gruppe, die von mehreren Erzieherinnen geleitet wird und kommt nach dem Mittag wieder. Nachmittags bis abends verschwindet es dann wieder in der Gruppe. Im Gruppenzimmer wird es dann immer von den Therapeuten oder Lehrern abgeholt (ja, es gibt da auch Schule). Wenn es wieder Video Therapie zurückkommt, übt es mit den Erziehern die gelernten Dinge weiter. Die Kinder sind Abends voellig geschafft und fallen allesamt fruehzeitig ins Bett. Es ist ein sehr anstrengendes Programm. Bei meinem Sohn war damals natuerlich die Haupttherapie die Logo (taeglich) und dann gab es noch Vorschule (taeglich) und Musiktherapie, Ergo (einzeln und Gruppe).

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Hallo!
Mein großer SOhn hatte bei ansonsten völlig altersgerechter Entwicklung eine starke Sprachentwicklungsstörung. Er war drei Jahre lang zwei Mal wöchentlich bei einer Logopädin. Ein halbes Jahr vor Schulbeginn hatte er noch Probleme, grammatikalisch richtige Sätze zu sprechen. Zum Kinderneurologen musste er allerdings nie.
Aber ganz unabhängig davon...wäre der Aufenthalt in einer Sprachheil-Rehaklinik etwas für euch? Dort bzw. in der Zeit danach ist durch die intensive Therapie "der Knoten geplatzt" und er hat sehr schnell Fortschritte gemacht.
LG Silvia

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Hallo!!
Mein ältester ist 7 Jahre alt und letztes Jahr in die Schule gekommen.
Mit Hörstörungen und dazu Sprachstörungen. Er hat auch wie deiner Probleme mit der Feinmotorik.
Wir gehen seit er 3 Jahre alt ist zu Logo.
Ca. seit er 4 Jahre alt ist zur Ergo.
Als er damals auf die Welt gekommen ist, war ein die Tür zugeknallt im Krhs. Durchzug!
Er ist nicht zusammen gezuckt oder so. Der Hörtest OAE der im Krhs gemacht wurde war ok.
Als er dann ca. 1 1/2 Jahre alt war hatte ich meinen KA angesprochen, dass er wohl nicht richtig hören kann. Der meinte nur ob ich der Meinung wäre, dass er so schlecht hören kann, dass man ihn unter Vollnarkose setzen müsste um nach zu sehen. #schock
Nein sagte ich da.
Er hat erst mit 2 1/2 Jahren angefangen zu reden (vorher nur da, Mama,..)
Dann bei der U-Untersuchung der KA oh er spricht ja noch nicht gut. Wurden wir in eine Pädaudiologie Klinik geschickt. Alles ok!!
Er bräuchte nur Logo.
Hörtest verlief so, dass mein Sohn nicht reagiert hatte, obwohl wohl ein Ton da schon hätte von ihm war genommen werden müssen. Das die Frau meinte, du musst doch was hören. So das er dann immer mit dem Finger zum linken Ohr getippt hat und war das falsch dann eben zum rechten. Eins war dann schon richtig. -> sprich Hörtest laut Arzt ok

Beim passiven Hörtest war immer ein Unterdruck gewesen. Die Ärztin sagte dann nur, oh er ist krank. NEIN!!! Na dann wird er krank (Pädaudiologie Klinik).

Als er dann 3 war, ist sein Bruder geboren. Ich merkte dann immer mehr wie schlecht mein großer doch hören muss. Er hat sich alles ans Ohr gehalten. Sehr laut gesprochen. Er hat vor mir gestanden und mich nicht gehört. Er hat uns von den Lippen abgelesen (sprich reden mit ihm nur wenn Augenkontakt da war), er war im Kindergarten draußen aggressiv,...

Die Ärzte haben ihm dann schon den Stempel ADS - ADHS auf die Stirn gestempelt. Da er wohl nicht hören könnte, da er nicht zuhört und abgelenkt wäre.

Wir waren beim Kinderneurologen, es wurden unterschiedliche Untersuchungen gemacht. Gehirnströme gemessen und und....

Von Arzt zu Arzt gerannt, da mein Sohn mir so leid tat und ich so gerne mit ihm tauschen wollte um zu wissen wie er hört, was er hört.
Durchs sehr laute reden bekam er dann Schreiknötchen!! War ständig und ist heute noch ab und zu heiser.

Eingeschult werden sollte er letztes Jahr, in eine Sprachförderschule?! bräuchte er nicht. Da er wohl wie oben schon geschrieben ADS-ADHS hätte.
Er wollte aber auch in die Schule.

Dann habe ich nach ein paar Wochen das Gespräch mit der Lehrerin gesucht. Im Gespräch meinte sie nur, ob mir noch gar aufgefallen ist, das mein Kind nichts hört.

Ich bin dann zum nächsten HNO Arzt mit der Option mein Kind an den Polypen operieren zu lassen und ohne OP Termin dort nicht raus zu gehen.

Es war eine Gemeinschaftspraxis und die Frau (Ärztin) wollte die OP erst nicht machen. Nur wegen der Schreiknötchen die man gleich mal mit untersucht, hatte sie der OP zugestimmt.
Schon am Tag er OP -> nach der OP.
Hatten wir das Gefühl mein Sohn kann hören.

Wir mussten dann immer wieder zur Kontrolle zum HNO-Arzt. Ich war dann beim Kollegen Mann (Arzt) und der sagte dann zu mir. Warum ich die OP nicht habe früher machen lassen. Ich hätte meinem Kind so viel ersparen können!! #heul#heul#heul
Dabei wurde die OP nur auf meinen Wunsch gemacht.
Er hat dann so große Sprünge gemacht in ganz kurzer Zeit.
Er ist ein Super Schüler geworden. Hat noch ein paar Probleme einige Buchstaben im Wort zu hören, die man nicht so deutlich ausspricht. Im Diktat fast immer 0 Fehler!!

Was wurde bei deinem Sohn den alles gemacht??Untersuchungen??

#winke

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Mann, da habt Ihr ja was durchgemacht! :-( Anscheinend seid Ihr immer an die Falschen geraten. Gut, dass es jetzt besser wird. Alles Gute für Euch!

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Hallöchen und danke für deinen Beitrag!

Bisher waren wir nur beim HNO ,weil die Logopädin gleich am Anfang gesagt hat, das es möglich wäre das er was mit dem Gehör hat.

Der Hörtest ist aber gut ausgefallen, alles i.O.

Zwischendurch waren wir wieder wegen einer Mittelohrentzündung beim HNO, da wurden auch die Polypen kontrolliert, diese waren unauffällig und trotz der Mittelohrentzündung ist der Ohrtest super ausgefallen.

Zuhause haben wir immer wieder mal geflüstert, leise gesprochen oder ihn während er tief beschäftigt war beim spielen ihn angesprochen und er hat jedesmal reagiert.

LG

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Hallo Saphira uns ergeht es so ähnlich vielleicht magst ja meine Diskussion mal durchlesen die ich eben veröffentlicht habe

Liebe Grüße

Silke