5 jährige ängstlich und schüchtern

Hallo!

Meine Tochter ist 5 Jahre und geht seit 3 Jahren in die Kita.
Nächsten Sommer kommt sie in die Schule und ich habe so Sorge das sie dort untergeht.
Sie ist immer so wahnsinnig ägstlich bei neuen Situationen und fremden Leuten.
Ich finde es nicht grundsätzlich schlimm das sie schüchtern ist aber wie soll ich ihr zeigen das sie nicht vor allem Angst haben muss?
Sie ist absolut kein Teammensch, hat Angst ausgelacht zu werden.
Sie spielt auf Kindergeburtstagen keine Spiele wie z.B. Sackhüpfen, weil man sie auch dort auslachen könnte wenn sie verliert.
Auch wollte sie gerne zum Fußball, obwohl dort auch viele Kinder aus ihrem Kindergarten waren hat sie sich nicht überwinden können mitzumachen.
Ich hatte als Kind das gleiche Problem, ich wurde von meinen Eltern nur dafür kritisiert.
Das möchte ich meiner Tochter natürlich nicht antun. Aber was kann ich tun?
Mit den Tipps im Internet komme ich nich weit, da ich das alles schon so mache.
Das hilft alles ja auch nur in der Situation und wenn die nächste kommt sfangen wir wieder von vorne an.
Hat hier noch jemand diese Erfahrungen und einen guten Rat?

Danke

1

Ja, ich habe diese Erfahrung.

Meine Tochter ist 7 und geht in die 2. Klasse. Noch ein Jahr vor der Schule habe ich echt schwarz gesehen, weil sie immer geweint hat. In genau den Situationen, wie Du sie beschrieben hast. Und aus dem gleichen Grund.

Sie war beim Sport (Rollkunstlauf und Ballett). Ballett war relativ unproblematisch, aber Rollkunstlauf war eine echte Herausforderung, weil es auch so "wuselig" ist. Ich nehme an, ähnlich wie beim Fußball: Alle rennen rum, es ist laut etc. Wir haben das Rollkunstlaufen deswegen bewusst durchgezogen nach dem Motto: Was man nicht kann, muss man üben. Es wurde dort auch immer besser.

In neuen Situationen, wie einem Schnuppertraining beim Turnen, war es aber wie eh und je. Und das noch 3 Monate vor Schulbeginn.

Der Schulstart war dann aber prima. Keine Probleme. Vielleicht beim Sport, das kann aber nicht dramatisch gewesen sein, denn es hat nie jemand was gesagt. Sie blühte in der Schule förmlich auf, weil sie auch Erfolgserlebnisse hatte. Und am Ende der 1. Klasse war sie Klassenbeste und so selbstbewusst...

Vor ein paar Wochen wechselte sie die Sportart (vom Rollkunstlauf zum Karate) und dort fing es dann wieder an. Aber nur einmal. Dann habe ich einen Kontakt eingefädelt zu einem älteren Mädchen ("Kannst Du XY mal helfen den Knoten vom Gürtel zu binden?"). Das tat sie, es gab ein wenig Gekicher und der Kontakt war geknüpft. Ich ging, mein Kind war happy und seitdem ist es gut.

Mach dir keine Sorgen. Wenn deine Tochter das Fußballtraining insgesamt nett fand, dann geht dort weiter hin. Und wenn sie erstmal nur zuschauen möchte... auch gut. Versuch einen Kontakt zu einem anderen Kind herstellen. Vielleicht habt Ihr ja Probleme die Stulpen anzulegen ;-) Sowas ist wichtig, weil es unseren Kindern oft schwer fällt den ersten Schritt zu machen. "Man" will sich ja nicht blamieren.

In der Schule ist es aber auch etwas anders, weil alle den ersten Tag haben. Auch das solltest Du ihr bewusst machen. Für uns ist das selbstverständlich, aber für die Kinder eben nicht. Und wenn man weiß, dass alle in der gleichen Situation sind, dann ist es leichter.

2

Hi,

wir haben es bei unserer Tochter mit drei Jahren schon gemerkt, das sie recht schüchtern ist. Dementsprechend haben wir früh angefangen, sie intensiv zu Unterstützen.

Das Beste war die Reittherapie. Der Umgang mit Pferden, kleine Gruppen und die Reitlehrerin kannte sich mit schüchternen Kindern super aus, später hatten wir dann eine einfühlsame Ergotherapeutin, die die Reitstunden übernommen hat.

Dazu haben wir mit Kindersport angefangen.....wochenlang wollte sie nur, das ich dabei bin. Ich habe dann mit geturnt und habe mich nach und nach zurück gezogen. Fangen spielen war total #schock....nach 1/2 Jahr hat sie mit gemacht.....und nach einem Jahr hat sie sich dann getraut sich als Fänger zu melden.#schein

im Kiga war sie auch schüchtern, dazu kam nach Sprachprobleme dazu. Wir haben dann aus verschiedenen Gründen den Kiga gewechselt und dann ging sie ab wie eine Rakete. Viele nette Freunde kennengelernt, sie ist komplett aufgeblüht.

Im Nachhinein denke ich, das im alten Kiga die Erzieher extrem auf " Nähe" gemacht haben....auf den Schoß nehmen, kuscheln auf dem Sofa, umarmen .....
Im neuem Kiga hat man sie gelassen und sie so genommen wie sie war und zwar mit viel Fingerspitzengefühl.
Sie war dann 4 3/4 und ab dann wurde sie aufgeschlossener im Kiga.

Wir haben dann noch Musik, Sport, Schwimmen....angefangen

Jetzt mit 7 Jahren hat sie nur noch ganz selten " ich bin Schüchtern" Angewohnheiten.
Sicherlich gibt es schüchterne Kinder.....

Wir haben solch ein Mädchen im Bekanntenkreis und Schule.....in der 1. Klasse mußte sie immer noch komplett von den Eltern hingebracht werden, hat bei jedem bißchen geheult und bei Spielenachmittagen mußte die Mutter sehr lange bis zur Eingewöhnung bleiben.
Wenn die Geburtstage dann im Indorrspielplatz, etc. statt,wird sie nicht mehr eingeladen, weil sie sehr oft weint.
Zur Mutter kann ich nur sagen, das sie ihre Tochter von Anfang an nichts zugetraut hat, überängstlich war und extrem beschützt hat....

lisa

3

"Im Nachhinein denke ich, das im alten Kiga die Erzieher extrem auf " Nähe" gemacht haben....auf den Schoß nehmen, kuscheln auf dem Sofa, umarmen .....
Im neuem Kiga hat man sie gelassen und sie so genommen wie sie war und zwar mit viel Fingerspitzengefühl."

Ich kann bestätigen, dass die Nähe zu den Erwachsenen eher kontraproduktiv ist. Bei meiner Tochter war es eine Trainerin, die sie immer extrem betüdelt hat, wenn sie weinte. Sie beruhigte sich zwar, baute aber keine Beziehung zu den anderen Kindern auf und flüchtete immer zu der Trainerin, wenn sie sich unwohl fühlte.

Beim Ballett war es anders: Sobald sie weinte, bat die Lehrerin jeweils ein anderes Kind sie zu trösten. Im Gegenzug "musste" dann auch meine Tochter mal andere trösten, wenn sie sich z. B. weh getan hatten. So bekam meine Tochter das Gefühl, dass sie Teil der Gruppe ist und alle füreinander da sind. Sie lebte sich dort viel schneller ein als beim Rollkunstlauf und ich denke, dass das auch damit zu tun hatte.

4

Hallo,

meine Tochter war und ist auch so. Es fing schon im Kleinkindalter an und sie kam deswegen auch in einen integrativen Kindergarten.

Ihre extreme Zurückhaltung und sich nichts zuzutrauen hat dazu beigetragen, dass sie sich in allen Bereichen verzögert entwickelt hat. Sie hat als sie zb anfing zu sprechen 1 Jahr nur mit mir geredet.

Bekam ich von Freunden besuch, saß sie auf meinem Schoß, wenn wir woanders waren, hatte sie geweint.

Ihre Cousine (3 Wochen jünger) war das genaue gegenteil.

Nun ist meine Tochter 6, immer noch sehr zurückhaltend, spricht sehr leise, aber diese Angst ist viel besser geworden. Nun ist es so, wenn wir wo sind, dass sich meine Tochter besser von mir lösen kann als meine Nichte von ihrer Mama. Auch die Einschulung lief ohne Probleme, als sie alleine in die Klasse musste. Und sie kam lächelnd raus.

Ich habe keinen Rat für dich. Ich nehme meine Tochter so wie sie ist.

Du warst als Kind auch zurückhaltend? Ich ebenfalls.

Die Schüchternheit wird weitervererbt.
Manche behaupten, man würde das Kind so machen, nur wie kommt es, dass meine große Tochter Verhaltensweisen an den Tag legt, die genau ihrem Erzeuger entspricht? Wir haben uns getrennt, da war sie 6 Monate alt und sehen uns nur 1x im Jahr.

Ich bin auf weitere Antworten gespannt. Ich versuche viel zu unternehmen, wo auch ich über meinen Schatten springen muss (ich kann Menschenaufläufe nicht vertragen, mache das nur den Kinder zuliebe.)

Lg Maja