Antiautoritäre Erziehung im Kiga, ich bin skeptisch !

Hallo ich muß hier schon wieder eine Frage stellen wegen unserem Kitaplatz.

Mein Sohn 2 geht seit 01.03. in eine Krippe. Da ich den Kiga von meinem Großen schon kenne, auch die meisten Erzieher, mußte mir nicht viel erklärt/gezeigt werden. Der Platz war sehr kurzfistig frei und ich habe mich erstmal einfach nur gefreut.

Das sich aber an dem Konzept vom Kiga etwas geändert hat wußte ich nicht.

Erstmal arbeiten die neuerdings mit offenen Gruppen. Das finde ich nicht toll, jedenfalls nicht für die Krippenkinder. Es ist für meinen Jungen, der sehr aktiv ist, wahrscheinlich auch nicht die beste Variante aber damit können wir leben.

Mein Junge nimmt zur Zeit jeden Infekt mit. Auch gestern war er nicht in der Kita. Ich mußte aber eine Schreiben abgeben und war über Mittag ohne Kind kurz dort und habe mich mit den Erziehern noch etwas unterhalten.

Mein Junge hat bisher 2 mal mit dort gegessen. Ich durfte für eine Stunde gehen was reibungslos funktionierte. Als ich ihn abholte sah er aus wie ein Ferkel, fand ich nun aber auch garnicht schlimm. Gerade essen mit dem Löffel muß er ja erst lernen.

Was ich nun aber gestern gesehen habe, hat mich echt geschockt.

Die Kinder saßen alle am Tisch, bekamen gerade ihr Essen.

Das erste Mädchen fing an ihre Suppe mit dem Löffel auf den Tisch zu schaufeln. Mit am Tisch saßen 3 Erzieher und eine Parktikantin. Keiner sagte etwas. Die Kleine verteilte die Suppe quer über dem ganzen Tisch. Keine Reaktion. Das nächste Kind machte mit. Schaufelte die Suppe in sein Trinkglas. Das nächste Kind kippte seine Selter in den Suppenteller und alles lief über. Von der Erziehern kam nichts obwohl es alle sahen.
Das gleiche Spiel beim Nachtisch. Milchreis mit Zimt und Zucker. Die Zimt-Mischung wurde auf den Tisch gekippt und mit dem Löffel verteilt. Von den Erziehern kam den der Spruch: oh, wenn wir keinen Zimt mehr haben wissen wir ja wer schuld ist und alle lachten.

Mir ist schön öfter mal etwas aufgefallen was ich komisch fand. Das eine mal waren ein paar Kinder im Waschraum und spielten mit Wasser. Der Waschraum schwamm, die Kinder waren pitschnass.

Oder 2 Mädchen saßen im Malbereich und malten sich das Gesicht mit Wasserfarben an.

Vielleicht bin ich altmodisch. Scheinst ist das neue Konzept in dem Kiga Antiautoritäre Erziehung.

Ist das denn pädagogisch wertvoll??? Ich kann mir das nicht vorstellen.

Mein Sohn soll doch lernen anständig zu essen und nicht seinen Teller einfach umkippen wenn er da Lust zu hat. Auch unser Badezimmer soll er nicht fluten und ich möchte auch nicht das er sich das Gesicht anmalt mit allem was er findet. Er muß doch Grenzen lernen.

Ich war echt so froh das wir endlich einen Krippenplatz haben und mein Kleiner unter gleichaltrige kommt. Er geht auch super gerne hin und freut sich.

Meine Freude hingegen wird immer weniger und mir kommen immer mehr Zweifel ob die Entscheidung richtig war.

LG

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Das was du beschreibst ist doch kein Konzept sondern Faulheit auf seiten der Erzieher. Ich bin durchaus Vertreter der Sache durch Kreativität lernen ABER beim Essen hört der Spass auf. Mit essen wird nicht gespielt und auch Waschraumfluten geht in meinen Augen gar nicht. Ich finde auch das ein offenes Konzept für Krippenkinder nicht geeignet ist.

Sprich die Gruppenleitung an das dir das negativ aufstösst und wenn das nicht hilft EB und Leitung zur Not Träger. Auch ein Zusammenschluss mit anderen Eltern wäre möglich wir haben einiges beim Träger erreicht weil wir uns öffentlich quer gestellt haben.

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Ich finde das alles soooo doof :-(.

Ich war so froh das wir endlich diesen Platz haben. Die Eingewöhnung läuft sehr schleppend und die ganzen Infekte machen es gerade nicht einfacher.

Ich wollte natürlich da nicht gleich aufmucken. Andere Eltern kenne ich da auch noch nicht weil wir ja erst kommen wenn schon alle da sind und ich ihn schon wieder nach max 2 Std wieder abholen muß.

Sonst hätte ich die mal gefragt was die davon halten. Das wäre mir am liebsten gewesen.

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Kinder sollen mit Essen spielen. Lernt Meiner sogar bei der Esstherapie. Aber auch ich bin da wohl eher altmodisch.

Bis zu einem gewissen grad darf er ruhig zuhause mit seinem Essen matschen (ist wichtig für die taktile Wahrnehmung) aber es gibt auch klar Grenzen. Und die gibt es dort in der Krippe scheinbar nicht. Wobei ich das dann auch eher so sehen wurde: soll er das doch in der Krippe machen und die Erzieherinnen müssen den Dreck dann weg machen (inkl. Kinder saubermachen). Zuhause lernt er dann, daß man manche Dinge eben nicht macht.

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ich glaube auch, das ist Faulheit und nicht antiautoritär.

Ich würde ausflippen, würde mein Sohn sowas im KiGa machen. Denn er tut viel von dem Zuhause was er im Kindergarten lernt. Also so dinge wie:Bescheid geben, wenn er aufs Klo muss (Muss er ja bei mir nicht, aber gut, er hat e seben verinnerlicht) oder seine Klamotten wenn er sie auszieht schön zusammen falten (ich hänge meine auf, im KiGa legen sie sie zusammen) und und und.. genauso würde er mit Sicherheit auch so negative Dinge, wie essen auf dem Tisch verteilen zuhause tun.

Ich würde auch das Gespräch suchen. in der Hoffnung, dass sich was ändert!

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Mir sträuben sich die Nackenhaare!

Offenbar bin ich hoffnungslos autoritär, aber sowas geht ja gar nicht!

LG

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Was ich nicht verstehe.... Wieso bin ich denn wieder die einzige der das auffällt.

Die anderen Kinder sind ja alle schon länger da. Da müssen die Muttis und Vatis doch auch mal etwas mitbekommen haben. Und so wie es aussieht hat je bisher keiner etwas gesagt.

Mir fällt es jetzt echt schwer nach so kurzer zeit alles da zu kritisieren. Aber ich finde es auch unmöglich.

Wenn ich meinen Sohn nun rausnehme bekommen wir bestimmt erst nächstes Jahr einen Platz und er geht ja wirklich so gerne hin.

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Ich würde es mal hinterfragen.
Viele trauen sich vielleicht auch nicht, wollen nicht auf Konfrontationskurs gehen, etc.

Vielleicht siehst Du mal z.B. ein anderes Kind aus der Gruppe Deines Sohnes, welches auch wie ein Ferkel aussieht und die Speisekarte auf dem Oberteil verteilt hat.

Hier würde ich (persönlich) mal die Mutter solch eines Kindes abpassen und sie einfach mal fragen, ob ihr Sohn/ihre Tochter auch oft so nach Hause kommt und dann siehst Du ja, ob sie sich dazu äussert oder ob es ihr egal ist.
Mich würde es stören, wenn mein Kind komplett mit Essen versaut aus dem KiGa käme.

Es gibt auch bei den Eltern solche und solche - es gibt welche, denen es egal ist,was im KiGa abgeht bzw. die lieber den Mund halten und es gibt andere (mich eingeschlossen) die auch mal der einen oder anderen Sache nachgehen, wenn einen etwas stört oder ärgert und dies ansprechen.

Ich muss aber auch sagen: würde ich live und in stereo sehen, dass da mit Suppe und Wasser rumgeschweinzt wird oder dass Zimt am Tisch verteilt wird, hätte ich die Erzieherinnen nach dem Essen direkt angesprochen, warum sie bei dem Rumgesaue nicht eingegriffen haben und wieso da drei Erzieher und eine Praktikantin tatenlos zuschauen?!

LG

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Hallo,

das was Du beschreibst geht gar nicht.

Meine Tochter geht auch in einen Kindergarten mit "offenem" Konzept, aber es ist trotzdem so, dass überall jemand ist,d er nach dem Rechten schaut.

Beim Frühstück im Kindercafé und auch beim Mittagessen werden Schweinereien, Rumgerenne, mit Essen werfen, etc nicht geduldet.
Ich habe schon öfters mitbekommen, wie eine Erzieherin eingegriffen hat, wenn z.B. im Frühstücksraum mit Joghurt gepanscht wurde.

Würde zum Beispiel ein Kind mit Zucker und Zimt rumschweinern, würden die Erzieherinnen sicherlich nicht darüber scherzen.
(Zudem stehen solche Zutaten wie Zimt/Zucker, Saucen, etc immer auf der Anrichte und die Erzieherinnen teilen dies an die Kinder aus.)

Eine Wasserschlacht im Waschraum gab es auch schon mal, als ich morgens die Kurze hingebracht habe - aber es gab auch prompt einen Anpfiff an die Anstifter.

Ich würde dies mit der KiGa-Leitung besprechen.

Fakt ist, dass bei Kindererziehung alle an einem Strang ziehen müssen, das ist meine Meinung dazu.
Denn ich kann mir zuhause den Wolf erziehen, wenn meiner Tochter im KiGa alles durchgelassen wird. #aerger

LG

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Hallo,

mit antiautoritärer Erziehung hat das nichts zu tun - aber als "faul" würde ich die Erzieher jetzt auch nicht bezeichnen; irgendwer muss den ganzen Mist ja später wieder aufräumen....

Keine Ahnung, was dahinter steckt; ich würde den Elternbeirat ansprechen und um Maßnahmen bitten.
Das dauert aber.

Wahrscheinlich würde ich gleichzeitig einen anderen Krippenplatz suchen und mich diesmal vorher über die Methoden dort erkundigen.

Lieber hätte ich mein Kind zu Hause, als dass es in einer solchen Einrichtung wäre.

Viel Erfolg!

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Was steht denn im Kozept für ein Ansatz?Das würde mich mal interessieren. Habt ihr
eines bekommen als ihr euch angemeldet oder unterschrieben habt?

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Hallo, nein da haben wir nichts bekommen. Nur einen Blanko-Vertrag wo eben alles geregelt ist mit der Bezahlung u.s.w.

Am schwarzen Brett hängt auch nix.

Es ist auch alles doof gelaufen. Mein Großer war mit Hort 5 Jahre in der Einrichtung. Da gab das soetwas alles nicht. Deshalb habe ich nicht weiter nachgefragt und mir wurde auch nicht erzählt das sich etwas verändert hat.

Die offenen Gruppen gab es da ja auch noch nicht.

Nachmittags konnten die großen Kinder zwar auch in andere Gruppen gehen, vormittags war Gruppenprogramm. Die Krippe war von soetwas komplett ausgeschlossen.

Ich werde definitiv keinen anderen Krippenplatz bekommen. Mein Sohn ist überall gemeldet und es gibt hier keine Plätze, dafür aber lange Wartelisten. Wenn ich das jetzt beende werden wir mindestens ein Jahr warten müssen bis wir in einer anderen Einrichtung einen Platz bekommen.

Gut, ich arbeite nioch nicht wieder. Das wollte ich aber nach einer erfolgreichen Eingewöhnung machen, wir brauchen auch das Geld.

Und er geht ja wirklich so gerne hin. Ich bin hin und hergerissen.

Klar werde ich mit den Erziehern noch reden über diese Situartion. Ich glaube aber nicht das das etwas bringen wird. So wie die da saßen sind die wohl von ihrem Vorgehen überzeugt :-(

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Bevor du dich weiter ärgerst wende dich an die Leitung! Du nimmst eine Dienstleistung in Anspruch und da ist es doch völlig normal, wenn man nachfragt.Von solchen Zuständen habe ich ja noch nie gehört.

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Ich muss mich da anschließen. Klingt nach : kein bock! Das geht ja gar net. Die Erzieherinnen tragen eben am Tag mit zur Erziehung bei! Hast mal was gesagt?

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Hallo, nein geht morgen los.

Hab heute noch eine Mutter gefunden die das genauso sieht. Werden das morgen auf jeden Fall klären :-)

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Auf jeden Fall. Offenheit ist oft der beste weg

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Also ich find das auch seltsam, und waere nicht gluecklich wenn die Erzieher in unserer KiTa so gar nicht eingreifen wuerden. Gesicht anmalen find ich nun nicht ganz so wild, aber mit Essen matschen so wie du das beschrieben hast ist nicht ok.