Late Talker und Probleme in der Kita

Hallo ihr Lieben #winke

Es geht um meinen Mittleren. Moritz ist schon immer ein recht ruhiges Kind und braucht seine Zeit um mit Fremden "warm" zu werden und vertrauen zu fassen.
Es ist so, dass er seit November (also mit 3 Jahren) in die Kita geht. Dadurch das er eine Sprachentwicklungsstörung hat (Late Talker), hat er es natürlich noch etwas schwerer sich auszudrücken und sich zu integrieren.

Nun gibt es mit ihm einige Probleme in der Kita. Er würde wohl keinen Ton sagen und auch sonst eher zurückgezogen spielen (meist nur mit seine Cousine). Zuhause und in der Logopädie spricht er aber mittlerweile recht "ordentlich" und man kann ihn ganz gut verstehen.
Allerdings kommt es in letzter Zeit immer häufiger vor, dass er im Kindergarten wieder in die Hose pullert - was sonst gar nicht mehr macht. "Er sagt ja auch nicht, wenn er mal muss!" heißt es dann immer von Seiten der Kita. Heute hab ich ihn abholen wollen und er saß als

einziger am Tisch (sah auch sehr traurig aus), alle anderen waren Hände waschen, Zähne putzen und auf Toilette. Als mich die Gruppenhelferin sah, meinte sie "Du kannst jetzt auch aufstehen." Er wollte dann zu mir kommen und da meinte sie noch " Hast du jetzt etwa eingepullert?" ich mein, dass kam viel zu schnell, als dass es hätte aus "Überraschung" kommen können. (versteht ihr wie ich meine?).
Er mag auch überhaupt nicht mehr in die Kita gehen und ist jedesmal echt erleichtert, wenn ich ihn abholen komme.

Ach ja, heute meinte die eine der Erzieherinnen noch, wenn man sich ihn beiseite nimmt, dann macht er schon mit, aber sonst nicht. Ist es nicht normal, dass wenn man ein "Problemkind" in der Gruppe hat, dass man sich da halt etwas mehr drum kümmern muss als um den Rest?

Achso, es sind in der Gruppe 16 Kinder zwischen 2,5 und knapp 4 Jahren und zwei Erzieherinnen.
Wie kann ich meinem "kleinen" denn nur helfen? Es bricht mir echt das Herz, wenn ich sehe wie er leidet. #heul

Ich hoffe, ihr konntet euch aus meinem wirren Geschreibsel etwas nehmen. Das Thema macht mich grad total fertig.
Liebe Grüße,
Conny #winke

1

Hallo

bei 16 Kinder ist es kaum möglich das sich eine Erzieherinn viel mehr um deinen Sohn kümmert.
Denn das würde heißen der Betreuungsschlüssel bei den anderen wären 1 zu 15.

Wenn er wirklich solche Probleme im KIGA hat solltet ihr über einen Spachheilkindergarten oder eine I-Kraf nachdenken.

Eine I-Kraft wäre eine gewisse Zahl an Stunden in der Woche nur für einen Sohn da.

Spricht er denn mit anderen Kindern beim Turnen oder Co

3

Hallo!

Ich finde ein Betreuungsschlüssen von 2:16 ist super, und da kann man in meinen Augen durchaus mal erwarten, dass Problemkinder besser eingegliedert werden - denn das ist in meinen Augen das Hauptproblem. Der Kleine ist in der Gruppe nicht integriert, vielleicht wird er wegen seiner Sprache auch gehänselt und dadurch noch unsicherer. Und die Situation, die die TE geschildert hat, trägt auch nicht zur besseren Integration des Kindes bei. Dass 3jährige noch mal einnässen, kann durchaus passieren, und wenn ein Kind, was eigentlich trocken ist, einnässt, sollte man es deswegen nicht noch demütigen sondern mit Verständnis versuchen die Ursachen zu ermitteln - die vermutlich auch in der Unsicherheit des Kindes liegen.

Ich würde auf jeden Fall dringend ein Gespräch mit den Erzieherinnen suchen, ggf. auch die KiTa-Leitung mit ins Boot holen und nach einer Lösung suchen. Wenn das nicht geht, spricht das m.E. gegen die Kita und ein Wechsel wäre für mich dann die einzige Option.

LG

4

P:S.: bei uns gilt eine maximale Gruppenstärke von 25 Kindern, wobei Kinder zwischen 2 und 3 Jahren als 1,5 Kinder gewertet werden. Eine Gruppenstärke von 16 Kinder wäre bei uns also sogar möglich, wenn alle Kinder unter 3 aber über 2 wären - wobei es da die Einschränkung gibt, dass maximal 12 U3-Kinder gleichzeitig betreut werden dürfen.

LG

weitere Kommentare laden
2

Hallo!
Ich finde es schon sehr befremdlich, wie mit deinem Kind umgegangen wird. Wenn er grad noch mal mehr Hilfe braucht, damit er rechtzeitig zum Klo kommt, dann sollten die Erzieherinnen da einfach ein Auge drauf haben! So einen abwertenden Kommentar wuerde ich mir absolut verbitten. Was soll denn das ausser dass dein Sohn sich gedemütigt fuehlt...

An deiner Stelle würde ich dringend das Gespräch mit den Erzieherinnen suchen. Sinnvoll ist auch ein Bericht der Logopädin für den Kindergarten, damit ein bisschen mehr Verständnis für das Verhalten deines Kindes entsteht.

C.

5

Huhu,

ist dein Sohn in einen Sprachheilkita oder überhaupt Integrationskraft?

Uns passierte ähnliches im ersten Kita vom Großen. Er fühlte sich nicht wohl, wir uns auch nicht wirklich.
Wir haben dann geweschelt und er taute auf.

Lg

7

Ich danke euch für eure Antworten. Mein Mann und ich haben vorhin ziemlich lang gesprochen und werden jetzt erstmal das Gespräch mit den beiden Erzieherinnen suchen. Ich glaub zwar nicht, dass das sonderlich viel bringt, aber wir werden ja sehen. Zudem werde ich die Möglichkeit der Hospitation in Anspruch nehmen und mir die Situation nochmal genauer ansehen.
Ein Kitawechsel ist hier leider nicht so einfach möglich. Es gibt zwar mehrere Kindergärten, aber die Sprechen sich untereinander ab - d.h. keiner nimmt die Kinder der anderen Einrichtung - und dann gibt es bei uns im Ort einen s.g. Betreuungsschein. Soll heißen, man darf sein Kind nur in einem Kindergarten anmelden und man bekommt die Karte auch nur zurück, wenn das Kind nicht in eine Kita geht bzw. wenn man das Kind dort abgemeldet hat.

Wenn ich ihn nun daraus nehme. dann hab ich erstmal keinen Platz für ihn und das, wo ich grad dabei bin wieder Stundenweise arbeiten zu gehen :-(
Ach man, ich hoffe echt, dass das Gespräch doch irgendetwas bringt.

8

Huhu richterin,

ich musste ein wenig schmunzeln, wir haben ein paar Gemeinsamkeiten.

Auch unser Sohn Moritz (allerdings Einzelkind ;-) ) ist ein Late-Talker bzw. hat eine Sprachentwicklungsstörung.

Er geht jetzt seit fast neun Monaten in den Kindergarten (davor Krippe zwei Jahre lang) und der Kindergarten hilft ihm wirklich. Am Anfang war er sehr ruhig, er kann sich hal t den anderen Kindern nicht mitteilen. Aber sein Wortschatz ist enorm gewachsen, er traut sich weit mehr zu als früher und meldet sich auch eigenständig im Morgenkreis (auch wenn er nicht viel zu sagen hat ;-) ). Ich denke eine große Hilfe waren hier auch die Erzieher, die ihn an die Hand genommen und ermutigt haben, ihn getröstet und (bei Bedarf) Nähe signalisiert haben. Es wurde sich zwar nicht extra doll um ihn gekümmert, aber es war immer jemand da.
Überaschenderweise hat sich auch nie ein Kind negativ wegen seiner fehlenden Sprache geäußert, es war einfach ganz normal (und das in einer Elementargruppe).

Sprich bitte mit den Erzieherinnen, vorsichtig ruhig und mache ihnen klar, dass er vielleicht mal mehr Zuwendung, für kurze Zeit, bräuchte. Wenn das nicht hilft, dann ab zur Leitung. Jedes Kind sollte sich wohlfühlen im Kindergarten!
Ich habe durch deine Schilderungen das Gefühl, man traut ihm im Kindergarten nichts zu, weil er eh nicht sprechen kann. Ermutige ihn, auch selber aus sich raus zu kommen! Vielleicht wäre ein Mini-Karate-Kurs was für euch oder ähnliches, da muss man ja laut schreien. ;-)

Viel Erfolg! #winke

10

Hallo,

mein Sohn (mittlerweile 4 Jahre alt) hat auch eine Sprachentwicklungsverzögerung und ist recht schüchtern.

Anfangs hatte er in der Kita kaum ein Wort gesprochen, höchstens auf Ansprache er Erzieherinnen.
Mit den Kindern untereinander gabs kaum Probleme, insbesondere, da er schon nach kurzer Zeit einen Freund gefunden hat und die beiden sich auch "blind" verstehen.

Zu Eurem Toilettenproblem, würde ich von den Erzieherinnen verlangen, dass sie ihn regelmäßig auf die Toilette schicken, bzw. mit ihm dorthin gehen. So wurde das bei uns gemacht, und Joris hat sich so gut wie nie nass gemacht. Allein hätte er sich nicht gemeldet.

Auch haben seine Erzieherinnen ihn immer zu sich gerufen, um mit ihm (und anderen) zu basteln.

Sie hatten halt immer ein Auge auf ihn und haben ihn ermuntert mitzumachen. Das sollte nicht zuviel verlangt sein.

Ich denke es ist Aufgabe einer Erzieherin darauf zu achten, da alle Kinder beim Malen usw. dabei sind und nicht weil eines zu schüchtern ist allein zurückbleibt.

Hier ist ja nicht von einem Problemkind die Sprache, nur von einem schüchternen!

Viel Erfolg!

L.G. Arganax