Einschulung 2017 / Rückstellung Juni Kind?!

Ihr Lieben Mami's

hat jemand Erfahrung mit Rückstellung eines Juni Kindes?
Mein Sohn wird nächstes Jahr im Juni 6 Jahre alt und ich würde ihn gerne zurückstellen lassen, da ich einfach der Meinung bin, Jungs brauchen etwas mehr Zeit bis zur Schulreife. Desweiteren hat er einen Herzfehler und darf evtl nicht am Schulsport mitmachen, was aber sonst keine Einschränkungen (vorerst) mit sich bringt.

Wir bekommen in 2 Wochen unser 4 Baby und auch da merke ich besonders bei ihm jetzt schon eine unglaubliche Eifersucht und ängstlichkeit. Er fängt an zu klammern, an mir zu hängen, will bei mir schlafen usw.

Daher möchte ich ihm einfach die Gelegenheit geben, evtl. ein Jahr länger Kind zu sein und auch zu merken, dass die ganze kommende Situation für ihn keinerlei Nachteile bringen wird.

Lt Kindergarten habe ich aber wohl kein Anrecht mehr auf ein weiteres Jahr im Kindergarten sondern müsste ihn in die Vorschule abgeben (die ist bei uns ca 12 km entfernt).

Hat jemand Erfahrung mit Rückstellung von Juni Kindern, was ich machen muss, tun muss, wie ich mich verhalten muss usw........

Wäre dankbar über hilfreiche Antworten.

LG sparipe

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Hallo,
die Vorschulregelung gibt es in vielen Bundesländern, so auch bei uns. Bei uns ist es allerdings so, dass erst bei zu vielen Rückstellungen eine Vorschulklasse im Ort gebildet wird. Dann ist es Pflicht, dass das Kind dorthin geht.

Mein Ältester war damals in meinen Augen auch definitiv noch nicht reif für die 1. Klasse. Als Maikind, welches sowieso schon seit Geburt mit einigen Problemen zu kämpfen hatte und nicht ganz grundlos im Kiga als I-Kind war, wäre eine Rückstellung in den Kindergarten auch nie ein Problem gewesen. Das Gesundheitsamt und die Schule hätten da hinter uns gestanden, hätten wir das denn gewollt.
Das Problem bei ihm war, dass er zwar wirklich nicht reif für die 1. Klasse war, aber eben auch wirklich abgeschlossen hatte mit dem Kindergarten. Er langweilte sich schon ab dem letzten halben Jahr dort nur noch. Ein weiteres Jahr Kindergarten mit den ganz Kleinen ohne Gleichaltrige hätte ihm NULL gebracht. Es gäbe keine weitere Förderung (er wäre der Große gewesen und ganz ehrlich...die Erzieher konzentrieren sich schon eher auf die 3-jährigen, als auf die 6-jährigen), keine weitere soziale Entwicklung. Die Lösung war die Vorschule - 27km entfernt. Das nennt sich dann Rückstellung in die Vorschule.
Deine Gründe sind alles keine Gründe für eine spätere Einschulung. Nächstes Jahr hat er das gleiche Herz. Auch zu meiner Schulzeit gab es schon Atteste - auch für das gesamte Schuljahr - für den Sportunterricht. Ist eben etwas Rennerei jedes Mal zu Beginn des Schuljahres. Da muss man zum Facharzt, der das Attest schreiben muss und festlegt, was genau man nicht machen darf, danach geht es zum Gesundheitsamt, die das bestätigen müssen und dann hat man für ein Schuljahr Ruhe.
Ein Jahr länger Kind sein? Du, ein Schulkind IST ein Kind. Die Kinder sind üblicherweise sogar sehr stolz darauf endlich ein Schulkind zu sein.
Es gibt nur EINEN Grund für eine Rückstellung, der wirklich akzeptiert wird. Das Kind muss es in dem einen Jahr schaffen, schulfähig zu werden. Du hast nicht einen Grund genannt, warum dein Kind nicht schulfähig sein sollte.

Euer Baby kommt in 2 Wochen. Dass das deinen Sohn etwas aus der Bahn wirft, ist normal. Nur bis zur Einschulung ist fast noch EIN GANZES JAHR Zeit. Da sollte er das Problem des Babys doch verdaut haben.

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Es gibt keinen Grund für die Rückstellung. Jedenfalls hast du keinen genannt,. Ich glaube das Problem hast du und nicht dein Kind. Dein Kind kommt nur in die Schule und auch da darf er weiterhin Kind sein. Natürlich kann er dann auch nicht mehr im Kindergarten bleiben, wo er sich auch dann nicht mehr wohl fühlen würde. Der Altersunterschied ist einfach zu groß und dein Kind ist ja altersgemäß entwickelt. Lasse deine Unsicherheit mit der Schule nur nicht dein Kind spüren, sonst bekommt er tatsächlich noch Probleme wo es sonst keine gebe.

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Hallo sparipe,

die Rückstellung eines "Muss-Kindes" ist nicht einfach und ohne gute Argumente meines Erachtens nicht möglich.
Deine Begründung wird meines erachtens nicht ausreichen.

"Jungs brauchen etwas mehr Zeit bis zur Schulreife"
Verallgemeinern kannst Du dies nicht. Würde dies als Begründung ausreichen, würde man wohl irgendwann, den Stichtag für Jungs verschieben ;-)
Im Rahmen der allgemeinen Gleichberechtigung, wird dieses Argument wohl eher belächelt werden.

"Desweiteren hat er einen Herzfehler und darf evtl nicht am Schulsport mitmachen, was aber sonst keine Einschränkungen (vorerst) mit sich bringt"
Wird er denn ein Jahr später am Sportunterricht teilnehmen können? Wenn nicht oder dies noch nicht abseh bar ist, sehe ich hier auch kein Grund für eine Rückstellung.

"Wir bekommen in 2 Wochen unser 4 Baby"
Tja, auch kein Argument. Wenn er sich z.Z. wirklich "anders" sprich anhänglicher o.ä. verhält, wäre dies vielleicht ein Zusatzargument um etwas zu untermauern. Aber Dir fehlt irgendwie das Basisargument.

Ein Grund für eine Zurückstellung wäre z.B. eine starke Entwicklungsverzögerung. Wobei wenn nur ein Entwicklungsbereich betroffen sein sollten, ist eine Rückstellung nicht selbstverständlich.

Ich verstehe, dass Du Sorgen hast. Eure familiäre Situation wird sich vielseitig verändern. Vielleicht sind Sorgen bezüglich Deines Sohnes auch wegen des Herzfehlers "angeboren".... Mir fällt grade kein besserer Ausdruck ein.... Aber ich kann mir Vorstellen, dass Du schon oft Sorgen bzgl. der Gesundheit hattest und jetzt schwer loslassen kannst.

Wenn Dein Sohn sozial, emotional, feinmotorisch und kognitiv altersgemäß entwickelt ist, würde ich Dir raten, nicht so viel über Rückstellung nachzudenken.
Stärke Dein Sohn, mache ihn neugierig auf die Schule, mache es zu etwas besonderem in die Schule zu kommen.

Ich stehe ja eigendlich nicht auf große EInschulungsfeiern, aber grade in Hinblick auf das Geschwisterchen tut ihm ein Tag nur für ihn bestimmt gut.

Ich wünsch Euch alles gute
Mari

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Hallo!

Meine Tochter ist auch im Juni geboren, bei uns ist der Stichtag der 30.6.. Sie ist also mit das jüngste Kind in der Klasse (ein Mädchen ist noch 3 Tage jünger als sie, vorzeitig eingeschulte Kids gibt es in der Klasse nicht). Trotzdem kommt sie in der Schule gut klar. Über eine Rückstellung hätte ich ehrlich gesagt nur nachgedacht, wenn die Kleine wirklich Defizite gehabt hätte. Ansonsten denke ich, dass es nun einmal einen Stichtag gibt, und das Schulsystem ist auf den Stichtag hin ausgerichtet.
Und deiner VK entnehme ich, dass ihr aus Baden-Würtemberg seit. Da ist doch der Stichtag erst im September. Dein Sohn wird also noch nicht einmal das jüngste Kind sein, von daher würde ich ihn nur zurückstellen lassen, wenn es der Kindergarten befürwortet und / oder die Voruntersuchungen zur Einschulung irgendwie auffällig sind. Eifersucht auf ein Geschwisterkind oder ein Herzfehler sind da aber in meinen Augen kein Grund.

LG

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Hallo,

die von dir genannten Gründe sind in meinen Augen keine. Eine Rückstellung ist nicht mehr so einfach, in fast keinem Bundesland.

Mal ehrlich: Ihr habt noch ein Jahr Zeit. In diesem Jahr wird sich noch viel verändern. Dein Sohn wird reifer werden, da wirst du im nächsten Jahr staunen. Wenn du wirklich Defizite bemerkst, dann fang an gemeinsam mit ihm daran zu arbeiten.

LG

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Du kannst bei der Anmeldung in der Schule deine Bedenken äußern.

Wann ist denn bei euch Stichtag?

In NRW ist eine Rückstellung sehr selten geworden. In welchem Bundesland wohnt ihr?

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Bei uns in BW ist Stichtag der 30.09.

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Dann zählt er als Juni-Kind nicht mal zu den jüngsten.

Mein Sohn ist von Mitte August, auch 30.9. als Stichtag. Ihn hätte ich zurückstellen lassen können, er hatte aber auch 2 gesundheitliche Einschränkungen.

Wir haben uns letztlich dagegen entschieden und für ihn war das gut so. Er ist jetzt in der 3. Klasse und kommt sehr gut zurecht.

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Hallo!

Unser Großer wird auch 2017 eingeschult. Geburtstag hat er ebenfalls im Juni. Da bei uns der Stichtag der 30.06. ist, wird er tatsächlich (einer) der Jüngeste(n) sein.

Vor einem halben Jahr habe ich mir noch Gedanken gemacht, ob er das packt. Er gehört zur vorsichtigen Sorte, die auch etwas länger bei sozialen Kontakten braucht. Von Bekannten mit älteren Kindern habe ich mir sagen lassen, dass die Knöpfe gerade im letzten Jahr vor der Schule noch mal einen unheimlichen Entwicklungsschub machen. Das kann ich meinem Sohn jetzt schon anmerken. Er hat sich enorm verändert in den letzten paar Monaten.

Ich weiß, Kinder sind verschieden. Aber gib deinem Sohn die Chance "groß" zu werden. Wenn ich meinen noch ein Jahr länger im Kindergarten halten würde (was bei uns nicht möglich ist), würde er sich schrecklich langweilen und total unterfordert sein.

VG,
stef

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Hallo,

ich bin generell der Meinung wenn ein Kind kurz vor dem Stichtag Geburtstag hat dann schadet ein Jahr länger in der Kita nicht. Jedoch ist das auch abhängig vom Kind und zudem hat jedes Kind auch die Möglichkeit auf eine Extrarunde in der Schulzeit wenn Bedarf ist.

Eines meiner Kinder ist genau nach dem Stichtag geboren. Ich war nicht undankbar über das extra Jahr. Bei einem weiteren Kind bestand die Möglichkeit die dritte Klasse auf Grund einer LRS zu ziehen. Die beste Entscheidung für das Kind.

Dein Kind hat einen Herzfehler - wie schwer ist er. Bei meiner Tochter in der Kitagruppe ist so ein Kind was wegen dem Herzfehler ein Jahr länger in der Kita bleiben darf. Von der geistigen Reife hätte das Kind es sicher geschafft. Aber auf Grund der vielen Operationen und Krankenhausaufenthalte die das Kind schon hatte und wo auch noch nicht klar ist ob da im nächsten Jahr noch eine kommt (wachstumsabhängig) wurde das sehr zart gebaute Wesen zurückgestellt.

Das ihr Nachwuchs bekommt ist schön. Euer Nachwuchs ist dann fast ein Jahr alt und die erste anstrengende Zeit ist vorbei. Andere Frauen bekommen kurz vor der Einschulung ein Kind und der Nachwuchs geht trotzdem in die Schule.

Wenn also die Einschulungsuntersuchung ergibt das das liebe Kind schulreif ist dann schick es dorthin. So wie es klingt ist der Herzfehler da und ggf. darf kein Schulsport gemacht werden. Aus eigener Erfahrung ist nicht der Schulsport das Problem bei Kindern mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen (ich habe so ein Asthma Kind) sondern die Betreuung am Nachmittag nach der Schule. Während eine qualifizierte Lehrerin durchaus einschätzen kann / sollte was das Kind ggf machen kann ist das in der Nachmittagsbetreuung nicht der Fall. Und dann spielen jene Kinder die eine Sportbefreiung haben Fußball oder machen anderen Spaß was sie im Unterricht hätten nicht gedurft.

VG Geli

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Hallo,

meine beiden Söhne sind Juni-Kinder. Sie sind zwar die jüngsten in der Klasse, aber ich habe mir nie Gedanken gemacht sie nicht einzuschulen. Mit noch einem Jahr im Kindergarten tust du dem Kind keinen Gefallen. Es wird langweilig und sie sind unterfordert. Mit deinen Argumenten wirst du nicht weit kommen. Da wird jeder Amtsarzt drüber lachen. Es besteht Schulpflicht ab dem 6. Lebensjahr und das ist auch richtig so. Ist man als Mutter nicht froh wenn die Kinder groß werden und einen Schritt weiter sind? Man muss sie doch nicht länger als nötig klein halten.

LG
Michaela