Frage an Erzieher: Wie viele Stunden im Kindergarten sind optimal?

Hallo,
ich hätte gerne "professionelle" Meinungen.
Wenn man es sich aussuchen kann: Wie viele Stunden Fremdbetreuung sind für ein Kind das Beste?
Also ab welchem Alter und für wie viele Stunden?

Eine Erzieherin hat mir mal folgende Ansicht gesagt: Sie findet Kinder (aus normalen bis guten Verhältnissen) sollten erst ab 3 in den Kindergarten und frühestens ab 4 Jahre ganztags.
Mein Sohn geht jetzt mit 3 in den Kindergarten. Da ich aber noch mit dem Kleinen zu Hause bin, hab ich den Großen auch gerne bei uns. Ich möchte aber natürlich dass er Sozialverhalten mit anderen Kindern lernt und auch langfristig sanft auf die Schule und das Leben vorbereitet wird.
Wie viele Stunden sind also das Minimum das die Kinder in euren Augen gehen sollten? Und findet ihr dass es 5 Tage die Woche sein müssen oder auch nur 4 möglich sind?

LG

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Jede/r Pädagog/in wird Dir sagen, dass das individuell verschieden ist. Es gibt keine Stundenzahl, die für alle Kinder gleich gut ist.

Ich fand die Betreuung zwischen 9 und 14 Uhr optimal, aber meine Kinder sehen das ganz anders. Die Kleine hat mich schon oft angemault, dass ich zu früh da sei.

Und nur weil EINE Erzieherin denkt, Kinder sollten erst ab 3 in die Kita macht es das doch nicht zu einer allgemeingültig richtigen Aussage. Kinder sollten in eine GUTE Kita, dann ist das Alter gar nicht so wichtig, weil auf jede Altersgruppe richtig eingegangen wird. Leider gibt es nur viel zu wenig wirkich gute Kitas. In eine schlechte oder weniger gute Kita würde ich mein Kind aber auch mit drei nicht geben wollen.

Für die Eingewöhnung sind 5 Tage die Woche leichter als 4, danach sind 4 Tage völlig ausreichend, wenn sie Deinem Kind ausreichen.

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Wenn mein Sohn mir vermittelt das er länger bleiben will darf er das auch. Ich habe aber eher den Eindruck dass es zu viel für ihn sein wird. Er mag es nicht so laut und wuselig. Naja ich warte jetzt erst mal ab bis er eingewöhnt ist. Wollte eher auch nur ne Mindestzahl an Stunden wissen die das Kind "aushalten" sollte. Ich will ihn auch nicht zu sehr in Watte packen weil die Schule ja auch irgendwann kommt.

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Na von drei bis zur Einschulung, da fliesst noch viel Wasser die Flüsse hinunter und Dein Kind wird noch einige Entwicklungen durchmachen. Über die Schule kannst Du Dir im Vorschuljahr einen Kopf machen, aber noch nicht jetzt. :-)

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Hallo Topfpflanze,

ich persönlich denke, wenn man es sich wirklich aussuchen KANN, würde ich einen Platz von 8-14 Uhr oder 8-15 Uhr buchen und 5 Tage die Woche, wobei nichts gegen ein verlängertes Wochenende spricht und das Kind gerne auch mal Freitag oder Montag zu Hause bleiben kann. Allerdings nicht jede Woche. Das würde ich nicht empfehlen. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass Kinder, die häufig fehlen manchmal nicht so in der Kindergruppe integriert sind, bzw. schon mal besser integriert waren, aber die Freunde sich aufgrund häufiger Fehlzeiten des Kindes natürlich anderweitig orientieren.

Die allermeisten Kinder kommen auch gerne in unseren Kindergarten, einige weinen sogar, wenn sie ihrer Meinung nach "zu früh" abgeholt werden. Aber manchmal stehen halt einfach Arzttermine oder so an. Ich empfinde das das immer als Kompliment des Kindes, wenn es noch nicht gehen will *gg*.

Die allermeisten pädagogischen Angebote für die Kleinen finden auch vormittags statt, nachmittags gibts das allerseits sehr beliebte Freispiel und nochmal Gartenzeit, die auch die meisten gern mögen.
Nur die Vorschulkinder haben nachmittags noch öfter spezielle Vorschulaufgaben.

Ich kann dir halt nur sagen, dass unsere Eltern in der Regel berufstätig sind und es sich nicht aussuchen können, ob und wie lange die Kinder in den Kindergarten "müssen", aber aufgrund dieser Tatsache sind die meisten Kinder bis 15 Uhr einfach da. Vielleicht ist es ja dort wo du wohnst so, dass das Gros der Mütter eh nicht arbeitet und sie deswegen alle ihre Kinder früher abholen. Wenn das so ist, würde ich dann auch früher abholen. Es bringt dem Kind ja nichts als "einziger" die letzten Stunden dort alleine rumzugammeln, ich hoffe du weißt wie ich das meine.

Übrigens, es dauert mitunter ein ganzes Kindergartenjahr, besonders bei den 3-Jährigen, bis sie den besten Freund oder die beste Freundin auserkoren haben. Da wundert man sich dann im zweiten Kindergartenjahr, dass das Kind auf einmal nur noch mit XY spielt.

Ich hoffe ich konnte ein bisschen weiterhelfen:)

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Danke für deine Antwort. Nach meiner Einschätzung werden wir wohl die einzigen sein mit dem Luxus es sich aussuchen zu können.
Mein Plan war mal so von halb 10 bis halb 2/ 2 (zumindest bis September wo ich dann auch wieder anfangen werde zu arbeiten)
Vom kiga aus sollen sie bis 10 da sein, also das "Programm" fängt da erst an.
Aber die Sache mit dem "Freunde finden" ist ein guter Punkt.
Denkst du es wirkt sich negativ auf Freundschaften aus wenn er immer der einzige ist der schon um 2 abgeholt wird?
LG

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Oh, tatsächlich Bringzeiten bis 10?

Das ist aber echt lang. Bei uns endet die Bringzeit schon um 9 und zwar, damit jedes Kind noch die Chance hat am Freispiel teilzunehmen und sogar noch Frühstücken kann, wenn es will. Zwischen 7:30 Uhr und 9 Uhr ist nämlich bei uns Freispiel und gleitende Brotzeit. (Da finden sich auch gerne Grüppchen zusammen).

Mit dem darauffolgenden Morgenkreis starten wir dann auch in die pädagogischen Angebote.

Um auf deine Frage zu kommen: Nein. Wie ich dich verstanden habe, ist er eh erst 3, wenn er in den Kindergarten kommt. 3 Jährige haben in den allermeisten Fällen sowieso keine intensiven Freundschaften. Die schauen oft noch zu, was andere so machen, oder beschäftigen sich alleine mit einem Spiel oder spielen z.B. In der Puppenecke eher für sich alleine.

Ich glaube das, was man von einem 3-Jährigen erwarten kann ist (und das soll als Ziel formuliert sein, nicht als Ausgangssiguation): Das Kind weint nicht, wenn es in den Kindergarten kommt (soll bedeuten, das Kind kommt gerne. Es weiß, dass es keine Strafe ist, hierher kommen zu müssen, sondern etwas schönes. Es hat das Vertrauen in Erzieher und weiß, dass die Mutter immer wieder kommt zum abholen), das Kind kann seine Bedürfnisse verbal mitteilen (Z.B. Ich muss auf die Toilette, oder meine Hose/ Socken etc. sind nass), das Kind nimm am Gruppengeschehen teil (Das Kind fängt nach und nach an, mit anderen zu spielen)

Also ich glaube tatsächlich, dass diese kurze Betreuungszeit im ersten Kindergartenjahr überhaupt keine Nachteile für deinen Sohn hat. Im zweiten und dritten Jahr wirst du sicher selber am besten im Gefühl haben, ob ihm eine längere Betreuungszeit gut täte.

Ich muss ehrlich sagen, Hut ab vor dir! Ich habe bislang eher die Erfahrung mit Eltern gemacht, die ihre Kinder gar nicht lang genug fremdbetreuen lassen können. Da erscheint das Kindeswohl oftmals zweitrangig bis tatsächlich hin zu egal. Und ich verstehe wirklich, wenn jemand berufstätig ist. Aber berufstätig und dazu noch Alleinerziehend haben wir tatsächlich nur eine Mutter. Aber dieses Kind ist nicht das einzige, das bei uns auf Biegen und Brechen von Anfang bis Schluss abgegeben wird, am besten noch, wenn's krank ist.

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Ich sehe es auch so: ab drei.
Jeden Tag morgens 8/9- 12.30

Mittags finde ich es schön, wenn die Kinder auch mal daheim spielen können, sich verabreden k oder mit den Eltern was unternehmen.

Von Ganztagesbetreuung (sei es Kindergarten oder Schule) halte ich persönlich gar nichts.

lg

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persönlich finde ich das Kinder zum Hauptteil von Eltern erzogen werden sollten, Kindergarten ist für spielen gut, um zu lernen das in der Gemeinschaft gewisse Regeln eingehalten werden sollten, zum anderen sollte der Alltag der Kinder auch daraus bestehen Freunde zu Hause zu treffen um persönlichen Kontakt herzustellen, Sport zu machen, nichts zu tun, Ganztag finde ich anstrengend und finde definitiv dass man das vermeiden sollte wenn man die Möglichkeit hat, wenn es aus beruflichen Gründen nicht geht dann bedarf es keiner Diskussion.

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Hallo,

ich bin keine Erzieherin, tu' aber (hoffe ok) trotzdem meinen Senf dazu ;-) Ich bin aktuell daheim mit Nr. 3 (21 Monate) und meine Mittlere (wird im Mai 4) geht seit September von 8 bis 13 Uhr in den KiGa, 5 Tage die Woche (ist aber eher, weil die Große auch so in die Schule geht, Schulferien sind immer alle komplett daheim), die Große geht von 8 bis 12.30 in die Schule (sie ist in der 2. Klasse). Ich finde das wirklich gut so, ich denke für die Mittlere reicht das total so wie es ist. Ab September arbeite ich wieder und dann werden alle Kinder von 8 bis ca. 15 Uhr gehen, wenn möglich an einem Tag nur bis 13 Uhr, mal sehen. Ich denke, so lange man es sich aussuchen kann, sind doch 4 Std. gut, gerade, wenn die Kinder erst 3 sind. Außer dein Kind sagt, "Mama, ich will noch länger bleiben!", aber wenn das für alle ok ist, warum nicht? Und wenn 4 Tage für euch ok sind, warum nicht? In unserem KiGa denkt man ähnlich, Kinder werden auch gerne erst mit 4 genommen, lieber kürzer, es gibt viele Gruppen von 8-12.30 (ohne Mittagessen), die auch gerne genutzt werden. Wenn die Kinder dann 5 sind, ist es ja nochmal was anderes, da wollen sie vielleicht auch gerne länger gehen! Die Kinder meiner Freundin waren eigentlich die ganze KiGa Zeit nur von ca. 9 bis 12 da, sind ganz normale Kinder, sie (die Kinder) fanden nur immer, dass das reicht, die Eltern konnten das einrichten, warum nicht? Sie haben deshalb kein schlechtes Sozialverhalten. Mein Mann war nur 1 Jahr im KiGa und das nur wenige Stunden am Tag, auch er hat deshalb keinen Schaden oder Schock als er in die Schule kam ;-) Ich glaube, ich war auch nur von 8 oder 9 bis 12 im Kiga, das war ja früher normal, zumindest bei uns auf dem Land in West-Dtl. ;-)

Übrigens in der Gruppe meiner Tochter ist sie die einzige, die um 13 Uhr geholt wird, alle anderen sind bis ca. 15 Uhr da, aber bisher stört sie das nie. Die anderen (größeren Kinder) fragen manchmal, warum sie immer schon vor dem Schlafen abgeholt wird, aber meine Tochter interessiert das bisher wenig ;-) auch hat sie nur 1 oder 2x gesagt, sie wolle auch mal da schlafen, aber mit der Aussicht ab Herbst, ist sie dann immer zufrieden.

Macht es so, wie es für euch passt!
LG

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Ja wir wohnen auch in West-Deutschland und ich bin früher auch fast immer nur vormittags gegangen. Das war halt früher üblich, aber ich finde es sehr schade dass dieses Modell quasi ausgestorben ist.

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Bei uns gibt es auch nur noch wenige KiGas, die das machen, ich glaube "auf dem Land" findet man noch mehr so Modelle. Meine Kinder gehen in eine Waldorf Einrichtung, da gibt es auch noch viele "kurze" Gruppe und nur "geschlossenes Konzept" ;-) eher bisschen "old school", aber es gibt unterschiedliche Gruppen, es gibt auch eine bis 16.30 und eine bis 15.30, viele bis 12.30 bzw. 13.30 - so ist für jeden was dabei, wobei halt keine richtig ewig lange Gruppe, aber dann muss man eben in eine städt. gehen, die haben oft bis 18 Uhr.

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Ich persönlich finde morgens 8:30 Uhr bis 12:30 eine harmonische Zeit. Danach werden bei uns (Westen, Land ) viele Kinder abgeholt. Meine Kinder haben allerdings viele Freunde im Kiga, die auch noch bis 15:00 gehen, und daher gehen meine auf eigenen Wunsch 2x pro Woche bis 14:30, weil sie mit denen da spielen wollen.

Was ich so bei anderen beobachtet habe: wer morgens später als die anderen kommt, hat echt die Brille auf, weil alle schon einen Spielpartner haben. Wer viel "fehlt" kommt sowieso nie richtig an.
Hier sind Nachmittagsverabredungen zu Hause für die Kinder sehr wichtig.

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Ich bin auch Erzieherin und da du die Wahl hast, würde ich dir empfehlen, dein Kind vormittags zu bringen. Die genauen Zeiten müsstest du mit der Kita absprechen, da die meisten ein vorgegebenes Zeitfenster fürs Abholen haben. Bei uns ist das 12.15h-12-30h für die Halbtagskinder, 14.15h-14.30h für die VÖ-Kinder und 16.15h bis 16.30h für die Ganztagskinder. Ausnahmen können mal gemacht werden, ansonsten gelten diese Zeiten.

Was ihr dir aber definitiv raten würde: bring dein Kind so früh wie möglich. Ich sehe es immer wieder, daß Kinder, die erst gegen halb 10 oder 10 kommen, immer irgendwie aussen vor sind. Da war bei uns dann schon der Morgenkreis, Frühstückszeit, es haben sich bereits Gruppen gebildet und es wurden Spielpartner ausgewählt.Nachkömmlinge haben es da sehr schwer, wenn es nicht grad ganz extrovertierte Kinder sind, die sich den andern dann förmlich "aufdrängen".

Wenn du merkst, daß dein Kind sehr gerne länger bleiben will, kannst du ja erhöhen, aber ich finde eben auch die Zeit daheim sehr wichtig, und wenn die Mama daheim ist und das ermöglichen kann, ist es doch perfekt.

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Danke auch für deine Antwort. Ja nach den Antworten zu urteilen werde ich ihn wohl früher hinbringen und dann nach dem Mittagessen so gegen halb 1 abholen.
Bei uns gibt es nur Ganztagesplätze und im Prinzip kann man seine Kinder bringen und holen wann man will. (Ob das geschickt fürs Kind ist ist jetzt mal außen vor). Es ist nur "erwünscht" dass es eben vor 10 ist.
Wir sind jetzt seit 3 Tagen dabei. Sobald es besser klappt werde ich ihn früher bringen. Bzw ich kann ja mal fragen wann die meisten Kinder kommen.
LG

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Hallo, wenn es dein Kleiner eher ruhiger mag und es ihm schnell zu laut ist, dann wäre es vielleicht geschickter ihn morgens recht früh zu bringen, bevor die meisten Kinder da sind. Kommt er erst spät oder gleichzeitig mit der großen Masse, da wird er gleich in den größten Trubel geworfen und ist überfordert ...
Wenn er schon da ist wird er vielleicht einfacher warm mit dem sich steigernden Gewusel.

VG
B

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Ich bin zwar keine Erzieherin aber meine Schwester und seid letztem Jahr auch meine Nichte. Und ich habe jetzt das 3. Kind in Betreuung.

Man kann es nicht Allgemein festlegen. Man kann sagen je jünger das Kind desto weniger Fremdbetreuung aber trotzdem ist es sehr individuell auf das Kind abgestimmt UND auch auf die Einrichtung!

Ein Kind kann absolut offen für Fremdbetreuung sein aber mit der jeweiligen Erzieherin nicht warm werden und schon gibt es Probleme.

Bei mir war es so, dass mein Großer und mein Jüngster absolut zufrieden und Glücklich sind im Kindergarten. Der mittlere aber würde bei jeder sich bietenden Gelegenheit lieber zuhause bleiben. Er geht jetzt das 3. Jahr und das war von anfang an so, meist geht er doch ohne murren in die Gruppe aber wehe es passiert etwas außerhalb der Routine - Kathastrophe!

Jedes Kind ist anders und auch jede Kombination ist relativ... :-[

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Hey,

das nenne ich tatsächlich mal ein "Luxusproblem" (nicht abwertend gemeint, sondern lächelnd :-))
Ich habe lange Elementar (Kiga) gearbeitet und festgestellt:

- je früher die Kinder kommen, umso besser finden sie ins Spiel und auch Spielpartner
> bringst du deinen Sohn um 10h, sei dir gewiss, dass er keinen Anschluss mehr finden wird

- sind 5 Tage einfach sinnvoller, dann gestalte sie mittags eher kürzer
> auch hier verpasst er dann regelmäßig etwas im Gruppengeschehen

letztendlich ist das ganz viel Stress für dein Kind und vermutlich nicht dass, was du willst...
So wird er schwer guten Anschluss finden, weil er immer wieder an wichtigen Zeiten einfach fehlt. Freispiel ist die wichtigste Zeit für Kinder, unterschätze das bitte nicht :-D

Bringe ihn um 8h und hole ihn vorm Mittagessen oder halt direkt danach...

lg Tanja

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Ja so werde ich es wahrscheinlich machen, also den ganzen Vormittag dann.
Denkst du es könnte schlecht für ihn sein wenn er nie nachmittags da ist?
(Also wenn er bleiben mag darf er natürlich)

Fände es halt auch blöd wenn ich ihn ganztags bringen müsste aus Gruppenzwang (den hasse ich sowieso ;-))

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da kennst du dein Kind am besten... ;-) wenn er nach hinten heraus noch bleiben mag, dann lass ihn...
Ich bin jetzt von fest gebuchten Zeiten ausgegangen... :-)

lg Tanja

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