Elternstammtisch

Hallo zusammen

Habt ihr einen Elternstammtisch? Bei uns gibt es (leider) keinen. Allerdings fällt mir immer öfter auf, dass bei mir bekannten Eltern beim Bringen oder Abholen Sätze fallen wie "Ich kenne von der anderen Gruppe / Abholzeit eigentlich gar keine Eltern. Finde ich irgendwie blöd." oder "Wer ist das eigentlich? Neue Mitarbeiterin oder Mutter?" oder (von Neulingseltern) "Wie ist das eigentlich geregelt hier bezüglich dies, das oder jenes? Weißt du das? Ich kenne ja sonst auch kaum Eltern, die ich mal fragen könnte." Oder man trifft beim Kinderturnen, im Wartezimmer beim Arzt/Zahnarzt, Aquajogging oder sonstwo Leute, kommt mit denen ins reden und stellt dann verwundert fest, dass die Kinder in dieselbe Kindergartengruppe gehen und man durch unterschiedliche Bring- und Abholzeiten immer aneinander vorbei lebt, was schade ist, da man sich so spontan ganz sympathisch ist.

Ich bin deshalb am überlegen, beim nächsten Elternabend (der wahrscheinlich Ende Juni stattfindet) einfach mal nachzufragen, ob Interesse an einem Elternstammtisch besteht. Vor Jahren hat es den laut der Leiterin wohl auch schon mal gegeben, aber dann sind die Kinder der Organisatoren in die Schule gekommen und der Elternstammtisch schlief ein. Vielleicht ist ja jetzt nach ein paar Jahren Pause die Zeit reif für einen neuen Elternstammtisch. Dazu müsste ich aber schon ein wenig mehr Details vorlegen können, als nur die Frage. "Wer hat Lust?", daher würde ich gerne mal wissen, wie das bei euch abläuft. Wäre also ganz lieb, wenn ihr mir ein paar Fragen beantworten könntet, wie es bei euch so läuft.

- Wo? Im Kindergarten (wo immer frei wäre und keine Raumkosten anfallen), im Dorfgasthaus (wo dann über ein regelmäßiges Platzangebot verhandelt werden müsste und Kosten anfallen, egal ob drei Muttis oder acht Elternpaare kommen), ganz andere Locations (welche?)

- Uhrzeit? 19 Uhr, 19:30 Uhr, 20 Uhr

- Wie oft und nach welchem Prinzip? (Mein Vorschlag: Einmal pro Monat. Jeweils immer der erste Freitag? Oder immer am 5. eines Monats? Letzteres wäre aber blöd, wenn die Tage dann aufs Wochenende fallen)

Rahmenprogramm? (hauptsächlich hätte ich gerne ein lockeres, gemütliches Zusammensein, um sich kennenzulernen, neue Kontakte zu knüpfen, auszutauschen. Allerdings fände ich ab und zu je nach Jahreszeit und Gelegenheit auch mal gemeinsame Kreativaktionen (basteln, stricken, nähen, werken) ganz nett. Natürlich soll immer der Spaß am Zusammensein im Vordergrund stehen, aber ich denke, man kann doch auch ganz nett reden und sich austauscht, während man für die derzeit zwei (ab August drei) Gruppenräume, den Mitarbeiterraum und das Foyer Adventskränze zusammensteckt. Oder Adventskalender mit einfach nur netten Sprüchen für jeden Tag bastelt (einen pro Gruppe und einen für die Mitarbeiter). Oder kommen solche Sachen (wie gesagt, nur gelegentlich) bei Elternstammtischen nicht an?

Gibt es noch was zu bedenken?

Lg und schon mal danke für eure Antworten.
Leonora07

Einen Elternstammtisch ...

Anmelden und Abstimmen
4

Nein, bei uns gibt es keinen und es vermisst ihn auch niemand.

Meine Tochter ist 4, ich habe wegen ihr schon genug Termine...die ich auch gerne wahrnehme. Ich bekomme ständig mit, wie andere Eltern/Freunde (besonders mit mehreren Kindern!) den Spagat zwischen eigenen Terminen, den Terminen der Kids, der Arbeit und wenig Freizeit hinbekommen. Nicht mal ich, die wirklich verdammt viel Zeit und nur ein Kind hat, hätte Bock auf einen monatlichen zusätzlichen Termin mit Leuten, mti denen mich nicht mehr verbindet als das die Kinder im selben Kindergarten sind.
Ich bin jetzt mal ganz ehrlich, ich bringe mein Kind zur Betreuung in den Kindergarten und damit ist auch gut. Ich habe Verbindung zu den Eltern der Kinder, mit denen meine Tochter spielen möchte. Sind sie sympathisch, dann ist es für mich halt einfacher...sind sie mri unsympathisch, dann komm ich da auch mit klar. Ich sehe den Kindergarten nicht als Freundefinder für die Eltern. Mich gehen auch die anderen Gruppen nicht wirklich etwas an. Neue Erzieher kommen ans schwarze Brett und garantiert berichtet auch das Kind von der "Neuen". In der Gruppe meiner Tochter sind 20 Kinder und trotz unterschiedlicher Hol-und Bringzeiten läuft man sich manchmal über den Weg....ich habe die Gesichter der Eltern zu den passenden Kindern, sogar beim Einkaufen grüßen wir uns. Und wen man noch nicht kennt, den lernt man spätestens beim halbjährlichen Elternabend kennen oder mein Kind klärt mich auf. Der ist bei uns gut besucht. Ich gehe davon aus, das es so ist weil er nicht ständig ist.
Wirklich jeder (!) im Bekanntenkreis, wo so ein "Elternstammtisch" stattfindet verdreht genervt die Augen....aber man geht aus reinem Pflichtgefühl hin (zumindest so lange die Kids noch kleiner sind).

Was sagte eine Mutter (3 Kinder, das Jüngste in der Gruppe meiner Tochter) letztens zu mir im Kindergarten: "Puh, nach den Ferien kommen ja die neuen Eltern....hoffentlich sind sie so geschmeidig wie in den letzten Jahren."

1

bei uns gibt's das (zumindest in unserer gruppe) nicht.
ich weiß, dass es in anderen gruppen angeregt wurde, aber anscheinend nicht weiter verfolgt oder nach einem mal wieder gelassen wurde.

ich finde es schade. ich kenne aus unserer gruppe noch genau ein Elternpaar.
unsere kinder sind die, die morgens am frühsten gebracht werden und abends als letzte geholt werden.
als ich zum ersten Elternabend gegangen bin, kannte ich niemanden ausser den Erziehern.
es war sogar so, dass ich bei den fotografenbildern erstmal erstaunt war, wie wenig kinder aktuell in der gruppe sind, weil ich einfach nichts mitbekomme.

aber anscheinend ist das heute nicht mehr so gewünscht, dass sich die Eltern zusammen setzen. also aus Elternsicht. dann kann man leider auch nichts machen.

aber zu deinen vorschlägen:
ich fände so ein gezwungenes Programm nicht so schön. lieber nur zusammen sitzen und reden. aber das ist geschmakssache ;-)

an deiner stelle würde ich es auf jeden fall anregen, aber sei nicht zu enttäuscht, wenn die rückmeldung eher verhalten ist.

2

Danke für deine Antwort. Genau solche Situationen wie deine meine ich. Man hat als Eltern-Kind-Gespann einen ganz andern Zeitplan als ein anderes Eltern-Kind-Gespann und stellt dann irgendwann zufällig fest, wer noch so alles in der Gruppe ist und durch andere Zeiten immer an einem selber vorbei rutscht. Wir würden uns beispielsweise auch nie sehen, denn wir nutzen weder Frühdienst noch Spätdienst.

Erzwungenes Programm möchte ich auch nicht. Vielleicht habe ich das falsch erklärt. Es war eher so gemeint, dass man spontan einfach mal was machen könnte, wenn es gerade passt, aber nicht unbedingt mitmachen muss, wenn man nicht will. Wer Lust hat, tüdelt halt einen Adventskranz oder Ostergesteck für die Allgemeinheit zusammen, wer sowas blöd findet, sitzt daneben, schaut zu und beteiligt sich einfach nur am Gespräch. Und dazwischen sind dann halt Monate, wo gar nichts aktiv gemacht wird. Alles nach dem Prinzip "Jeder kann, niemand muss." Hauptsache man hat Spaß zusammen und kann sich mal ein wenig austauschen. Aktuell wäre DAS Thema bei uns der Anbau. Unser Kiga vergrößert sich gerade flächenmäßig um das doppelte und man kommt eigentlich immer auf den Bau zu sprechen, wenn man mal andere Kindergarteneltern zufällig irgendwo trifft.

3

Hi,

ich weiß nicht, ob sich Krippe stark vom Kindergarten unterscheidet, Junior geht in die Krippe und ich berichte mal meine Meinung.
Ich kenne alle Kinder aus der Gruppe, die zugehörigen Mütter/Väter erkenne ich auch zu 80 % manchmal bin ich mir nicht sicher, ob es die Mutter von a oder von b ist. Junior kann mir da aber zu 100% aushelfen.
Vorgestellt haben wir uns aber auch alle beim ersten Elternabend in der Gruppe.
Neue Kinder oder Eltern bemerke ich auch, einfach weil die in der Gruppe sind und weil dann auch ein neues Bild von dem betreffenden Kind an der Garderobe hängt / und mit Namen beschriftet ist.

Junior hat nicht jeden Tag dieselben Bring- und Abholzeiten, ich habe Gleitzeit und deswegen muss ich nicht immer pünktlich da sein. Allerdings bin ich immer diejenige die meinen Sohn bringt und abholt, mein Mann schafft es von der Arbeit nicht.
Freitags wird er auch später gebracht und früher abgeholt, da ist Haushaltstag, insofern sehe ich die meisten Kinder/Mütter.

Einen Stammtisch jeden Monat kenne ich nicht, und einen festen Termin am Freitag Abend fände ich schrecklich, da ist für mich Wochenende und ich möchte die Zeit mit meinem Mann verbringen. Und so ne Basteltante wäre ich nicht, da würde ich mich ausklinken und ehrlich gesagt gar nicht kommen.

Bei mir wäre aber auch noch das Hindernis, dass ich meinen Sohn immer ins Bett bringen muss, ansonsten weint er halt bis zu 2 Stunden das ganze Haus zusammen, auch wenn ich nicht da bin. Aber das ist vielleicht bei Kindergartenkindern anders.

LG
ChaosSid

5

Hallo,

meine sind aus dem Kindergartenalltag zwar schon draußen, aber mit Erfahrungen kann ich berichten.

In der Gruppe meines ersten Kindes (inzwischen 13 Jahre) gab es keinen Stammtisch, habe ihn auch nicht vermisst. Ich kannte alle Eltern vom Sehen und konnte die Kinder zuordnen.

In der Gruppe meines zweiten Kindes (7 Jahre) gab es in den ersten Jahren einen Stammtisch in einer netten "Kneipe". Ich war 1x da, dann aber auch nicht mehr. Es hingen nur die Mütter zusammen, die ohnehin zusammen waren, da kam man irgendwie nicht "durch".
Durch verschiedene Kindergartenfeste kannte ich aber auch so alle Kinder und die Eltern. Mir hat der Stammtisch nicht gefehlt.

Zur Grundschulzeit meines ersten Kindes gab es keinen Stammtisch. Hätte ich aber ganz gut gefunden. Mit Übertritt zur weiterführenden Schule gab es dann einen Stammtisch, den ich 1x besucht habe, dann nie wieder. Das war irgendwie anstrengend und mit meiner Meinung, dass die Lehrer doch wissen was sie tun, stand ich alleine auf weiter Flur.

Seitdem habe ich jeden weiteren Stammtisch dort abgesagt, auch wenn ich einiges halt nicht mitbekomme, egal. Aber Getratsche, Geläster und Lehrerbashing sind nicht meins.

In der Grundschule meines zweiten Kindes gibt es einen Stammtisch und den habe ich bereits 2x besucht. Ist total nett, zwanglos und lustig. Da kommen aber auch immer nur eine handvoll Eltern (immer dieselben). Wir treffen uns in einem Lokal.

Nun zu deinen Fragen. Je nach Kinderzahl und Betreuungssituation zuhause würde mir ein Beginn um 19.30 oder 20 Uhr besser passen.

Treffpunkt außerhalb des Kindergartens wählen. Der Hausmeister möchte auch mal Feierabend haben. Außerdem geht es ohne Erzieher auch aus versicherungstechnischen Gründen im Kindergarten nicht.

Mir persönlich bräuchtest du nicht mit Bastelaktionen und ähnlichem zu kommen, da laufe ich ganz schnell weg, dazu hätte ich nach einem Arbeitstag keine Lust mehr. Aber das ist auch von Person zu Person unterschiedlich. Ich bin gerne kreativ, aber auf Bastelnachmittage in Kita und Schule habe ich keine Lust. Ich gehe zwangsweise, kann mir aber wahrhaft schöneres vorstellen.

1x pro Monat treffen finde ich zuviel. Es reicht 1x pro Halbahr. Wenn man sich symphatisch ist, kann man sich auch ganz zwanglos nachmittags mit den Kindern treffen. Wenn die Kinder nicht miteinander können, dann einfach mal am Abend zum Klönschnack.

VG

6

Hallo,

Bei uns gibt es sowas nicht und ich brauche sowas auch nicht.

Wir haben jedoch für unsere Gruppenkinder/-Eltern eine Whatsapp Gruppe gegründet, im der immer mal wieder Erinnerungen (an Waldtage, Unternehmungen ect) oder allgemeines oder Suche nach Freundschaftsbüchern aufkommen.

Mir wäre es ehrlich zu viel, mich Abends mit fremden Leuten zusammen zu setzen ...

Grüsse

7

Hallo,

bei uns gibt es so was nicht wirklich, aber wir gehen nach dem EA noch etwas trinken, da kommt dann mit, wer will und natürlich geht es da auch hauptsächlich um den KiGa ;-), ich finde es nur oft etwas spät, wenn der EA bis 21.30 geht, ist man oft bis 23 Uhr dann was Trinken und ich bin da schon #gaehn. Ach, und bei uns gibt es auch 3-4x im Jahr Bastelabende, die sind dann im KiGa selbst und da geht es meist auch um KiGa Themen, ist ja klar und dabei wird fleißig gebastelt (für den Basar). Dazu kommt 2x im Jahr Gartentag, Sommerfest, Laternenfest usw. ich finde, da lernt man die Eltern ja auch kennen. Mit der Schule hatten wir jetzt auch mal einen Familienausflug am Samstag (oder Sonntag), sind ein bisschen gewandert und haben dann an einem Spielplatz gegrillt, fand das auch sehr nett, man konnte die anderen Eltern (und Geschwisterkinder) mal kennenlernen, bisschen reden, war sehr nett.

Ich persönlich fände jetzt jeden Monat etwas zu viel, fände so alle 2-4x im Jahr ausreichend, aber frag doch einfach die Eltern in den Gruppe. Und von der Uhrzeit finde ich 20 Uhr gut, mein Mann kommt meist gegen 18.30 heim, dann können wir noch zusammen Abendessen und bisschen den Tag besprechen. 19 Uhr fände ich da zu knapp. Aber wie gesagt, das ist meine Meinung, soll ja für die Eltern aus eurer Gruppe passen. Würde das auf jeden Fall mal ansprechen! Aber vielleicht wäre ja auch nach dem EA eine Idee, dann sind eh schon alle da?

LG

8

Hallo,

unser Kindergarten war eine eingruppige Elterninitiative. Da kannte man sich von Elternabenden und diversen Veranstaltungen/Arbeitseinsätzen über's Jahr. Das war mit den meisten Eltern eine sehr schöne Gemeinschaft, und es bestehen bis heute viele Kontakte.
Aber diese Eltern, denen immer alles zu viel ist, schicken ihre Kinder schon gar nicht in diesen Kindergarten. ;-)

Interessant fände ich einen Elternstammtisch in der Grundschule, weil ich da nur wenige Eltern kenne. Bei der Großen wurde so etwas mal angefangen, aber da waren dann wieder fast nur die Eltern, die ich sowieso kannte (zu 80% die aus unserem Kindergarten).

Leider haben die meisten Eltern in der Grundschule hier keine Lust zu irgendwelchen Veranstaltungen, sei es ein Eltern-Stammtisch oder ein Klassenausflug mit den Kindern. Die schaffen es höchstens zweimal im Jahr zum Elternabend mit einer Leidensmiene, als müssten sie dort Mist schaufeln. #augen

Ich fürchte, das wird in Eurem Kindergarten nicht anders sein, weil auch da ein Elternquerschnitt zusammen kommt und keine Auswahl von motivierten Eltern.
Bastelabende waren selbst in unserem Kindergarten sehr spärlich besucht, und da ging es um Basteleien für Barsare, also Geld, was den eigenen Kindern zugute kam.

LG

Heike

9

Bei uns gibt's sowas auch nicht. Ich sehe das wie die anderen, ich muss nicht mit den Eltern der anderen Kinder befreundet sein und ich habe auch keine Lust darauf, mich mit allen zu treffen. Wir haben auch eine WhatsApp Gruppe unserer Kindergarten Gruppe und tauschen uns dort über alles wichtige aus. Das reicht mir vollkommen. Ich hätte keine Lust auf erzwungene treffen und mit basteln oder Handarbeiten kann man mich jagen. Gern kann man sich mal mit ein paar Müttern, mit denen man sich gut versteht abends zum Cocktails trinken treffen aber das warst dann auch, was ich mitmachen wollte. Man kennt die Eltern von Kindergarten festen, Eltern Abenden und diversen Aktionen, die unser Kindergarten anbietet. Mehr Kontakt brauche ich persönlich nicht.

10

Danke für die bisherigen Antworten. Vielleicht kommen ja noch ein paar, die mich noch ein wenig weiter ins Grübeln kommen lassen. Ich versuche mal, zusammenzufassen, was ich aus den bisherigen Antworten herauslese.

ES werden eher als "Ach Gott, da muss ich auch noch hin, damit ich nicht wie eine völlig gleichgültige Mutti wirke." Veranstaltungen gesehen. Kontakt zu anderen, Austausch, etc wird über diverse andere Kiga-Veranstaltungen sowieso schon erledigt und die Eltern aus anderen Gruppen interessieren sowieso kaum jemanden.

Hmm, bei uns sieht die Sache mit den Möglichkeiten andere Veranstaltungen zu nutzen, eher mau aus. Die einzige Veranstaltung, die wir dieses Jahr bisher hatten, war das Adventsfrühstück. Und da saßen wir an kleinen Gruppentischen, haben uns die ganz niedliche Aufführung angesehen und dann war auch schon Abholzeit bzw Veranstaltungsende. Keine Chance, mit anderen Eltern während der Veranstaltung ins Gespräch zu kommen, denn alle strebten nach Hause, um das Mittagessen zu richten, jüngere Geschwister ins Bett zu bringen oder ältere Geschwister bei den Hausaufgaben zu helfen.

Bei den bisherigen zwei Elternabenden war knapp die Hälfte der Eltern in beiden Gruppen da und verließ danach beinahe fluchtartig das Gebäude. Irgendwie auch verständlich, wenn zuhause ein Babysitter auf Bezahlung wartet oder man den ganzen Tag schon arbeiten war. Habe ich volles Verständnis für.

Auf der Jahresversammlung vom Förderverein war es noch trauriger. Von 51 Mitgliedern waren 11 anwesend. Davon gehörten 4 zum Vorstand. Auch keine Möglichkeit zum kennenlernen und austauschen. Zumindest nicht über diese 11 Personen hinaus.

Bastelabende, Plätzchen backen, Basare gibt es bei uns nicht (für viele vielleicht die Traumkita schlechthin? ;-)). Laternenumzug war eine reine Kinderveranstaltung zu der nur fürs Buffet um Spenden gebeten wurde, die immerhin reichlich kamen. Genauso lief Karneval ab. Nicht falsch verstehen. Ich finde es grundsätzlich gut, dass sich solche Sachen auf die Kinder beschränken, aber es ist eben wieder die ein oder andere verpasste Chance zum Austausch.

Es gab vor Kurzem einen Flohmarkt, den der Förderverein organisiert hat. Haben die auch toll gemacht, nur war das eben eine öffentliche Veranstaltung, wo erst Fördervereinsmitglieder mit Ständen und Standplatzen bevorzugt wurden und dann (nicht abwertend gemeint) der Rest des Orts auch noch mitmischen konnte. Da wusste man dann wieder nicht so recht, ob da am Stand nun Eltern, Nachbarn des Kindergartens oder zufällig vorbeigekommene Fahrradfahrer waren, die da über das Gelände bummelten.

Es gibt einfach leider oft Dinge, die ich als Kiga-Neuling (ja, wir sind erst seit August dabei) zufällig tröpfchenweise erfahren habe. Und das sogar, obwohl ich mich dazu habe überreden lassen, im Elternbeirat mitzumachen, ohne eine Ahnung von irgendwas zu haben. Vielen andere Eltern (vor allem die Neuen) ging es auch so. Sowas hätte man ganz locker mal auf einem ES von erfahreneren Eltern erfahren können.

Mal ein Beispiel: Es ist bei uns wohl üblich, für die Erzieherinnen an deren Geburtstagen eine einzelne Blume mitzubringen und zu überreichen. Das habe ich nach der ersten Elternbeiratssitzung zwischen Tür und Angel mitbekommen, als die 1. Vorsitzende (war im Vorjahr schon im EB) die Leiterin um die Geburtsdaten der Praktikantin und des FSJlers bat, damit man "wegen der Blumen Bescheid wisse." Auf mein nachfragen wurde mir diese Tradition dann kurz erklärt. Ich war nun davon ausgegangen, dass die neuen Eltern über die Tradition irgendwie aufgeklärt werden per Zettel im Fach. Tatsächlich aber gab es knapp zwei Wochen später nur eine kurze Info / Erinnerung am Schwarzen Brett, dass A. morgen Geburtstag hat. Keine weitere Info dazu. Ich habe dann noch schnell die paar Neulingseltern über die Blumen informiert, die ich kannte. Am nächsten Tag standen dann halt leider viele Kinder ohne Blume da und Eltern schauten blöd aus der Wäsche. Die besorgten dann tagsüber schnell noch ein Blümchen, damit die Kinder dieses beim Abholen noch übergeben konnten. Klar bin ich nicht unschuldig an der Situation. Ich hätte ja auch nachfragen können, wie die neuen Eltern darüber informiert werden. Andererseits finde ich aber, dass man so eine Info doch eigentlich auch erwarten kann. Habe ich später dann auch angemerkt.

Solche kleinen Traditionen und Gepflogenheiten gibt es einige. Und es gibt auch Dinge, die es früher (wir sprechen nicht von vor Jahrzehnten, sondern nur ein paar Jahren) mal gab und jetzt halt nicht mehr (Bobby Cars, Roller, Fahrräder zum spielen beispielsweise). Der Grund für die Abschaffung bzw dass es diese Fahrzeuge überhaupt mal gab, habe ich auch nur rein zufällig mal erfahren durch ein Gespräch mit einer Mehrfachmama im Wartezimmer vom Hausarzt. Solche Sachen kann man doch alles auf so einem ES bereden. Was gabs mal, was wurde warum geändert, was könnte man mal als Verbesserung oder Investition vorschlagen?

Bei letzterem würde ich beispielsweise gerne mal dem Förderverein vorschlagen, über die Finanzierung eines Barfusspfads nachzudenken. Dazu würden die nun sagen "OK. Denken wir mal drüber nach und fragen mal die anderen Eltern ob Interesse besteht." Und nachdem dann mühsam in Flickarbeit über Wochen diverse Eltern befragt wurden, kommt dann entweder "Ja, Idee kommt an. Wir gehen dem weiter nach." Oder "Nein, die meisten Eltern finden barfuss laufen unglaublich ungesund und gefährlich, daher Vorschlag abgelehnt." Generelles Interesse an sowas könnte man auch problemlos an einem Elternstammtisch abklären und dann auch gleich das Für und Wider, Pro und Contra durchkauen.

Tja, ich merke, ich schweife sehr aus, aber vielleicht merkt ihr ja, warum ich die Idee von einem ES eigentlich ganz gut finde. Wir haben nämlich nicht die vielen Feste. Basare, Sonstiges, die wohl an anderen Kiga zum Austausch dienen. Ich denke, ich werde mal in den nächsten Wochen einfach mal locker vorfühlen, wenn ich ein mir bekanntes Elternteil treffe. Und vielleicht auch mal einen Aushang am schwarzen Brett machen, wo man dann per Strichliste Ja, Nein und Vielleicht abstimmen kann. Dann weiß ich wohl mehr.

Lg und nochmal danke für die Antworten
Leonora07

12

Gepflogenheiten kann der Elternbeirat als Hand-out den neuen Eltern mitteilen.

Neuerungen/Vorschläge können über eine Elternbefragung einmal im Jahr aufgenommen werden und sind/sollten nicht Thema eines Stammtisches sein. Hier wäre die Zusammenarbeit zwischen Elternbeirat und Kindergartenteam gefragt.

Themen des Elternbeirates gehören in den Elternbeirat und nicht an einen Stammtisch.

Wir hatten keinen Stammtisch und ich habe ihn auch nicht vermisst. Meine Schwester hat das Stammtischklientel der Bildungseinrichtungen ihrer Kinder wie folgt zusammengefasst:

Profilneurotische unausgelastete Frauen, welche gerne lästern, Lobbyarbeit gegen etwas/irgendwem aus der Einrichtung betreiben, mit einem Hang zum mobben.

LG Reina

15

Hallo Reina,

was deine Schwester so denkt, finde ich schade und wirkt auf mich sehr vorurteilsbelastet.

Ich zB hätte sehr gerne einen Stammtisch und mehr Austausch gehabt. Und zwar nicht um zu manipulieren und was weiß ich, was Frauen so gerne nachgesagt wird, sondern einfach zum Austausch. Honi soit qui mal y pense.

Einfach, weil ich ein integrativer Mensch bin. Das heißt nicht, dass ich jetzt der super gesellige Typ bin, aber ich bin eben nicht so individualistisch (im kulturellen Sinne) eingestellt. Ich weiß, dass es viele nicht böse meinen, aber dieses "Mir geht es am Arsch vorbei, was die anderen machen, Hauptsache ich hab meine Betreuung und meinem Kind geht es gut" gerne noch gepaart mit "schön, dass es einen Elternbeirat gibt, der sich kümmert und zB das Sommerfest organisiert (da muss ich ja nichts tun)", finde ich echt ätzend!

Wie gesagt, ich halte das für ein kulturelles Problem. Ich habe mehrfach und länger in Gesellschaften gelebt, die individualistischer eingestellt sind als Deutsche es im Schnitt sind. Aber ich fühle eben kollektiver. Und wenn man in eine Gemeinschaft eintritt - wie zB in einen Kindergarten - dann fühle ich mich brüskiert, wenn da Leute sind, die das einfach nicht kümmert. Fühle ich einfach. Ich kann mir klar machen, dass die das vielleicht nicht böse meinen; fühlt sich aber trotzdem nicht gut an. (Und ich hab Seminare zu dem Thema besucht, weil das den Firmen, die international arbeiten natürlich auch klar ist, dass so was immer zu Reibereien und schlechten Gefühlen führt...)

So, ich hoffe, du kannst das jetzt irgendwie nachvollziehen, ohne dich für deine Schwester angegriffen zu fühlen. Ich habe nur versucht zu erklären, warum es Leute gibt, die sich vielleicht gerne treffen würden.

Viele Grüße,
Anne

weiteren Kommentar laden