EXTREM schüchterner 4 Jähriger :(

Hallo ihr Lieben

Mich belastet ein "Problem" mit meinem Sohn (4 Jahre und 2 Monate).
Er ist so extrem schüchtern und kann sich null bei anderen Kindern öffnen.
Im Kiga hat er 2 Freunde mit denen spielt er und wenn die nicht da sind; dann spielt er nur alleine. Erzieher sagen er ist dabei nicht unglücklich. Soweit ok.

Heute war ich jedoch schon fast erschrocken weil er mir soooo leid tat.
Heute war das erste mal kinder turnen. Mehrere Kinder waren zum 1. mal da. Er konnte sich wirklich null lösen. ALLE Kinder spielten nur meiner nicht :( .

Selbst an der hand hat er sich NICHTS getraut. Ich übertreibe nicht. Er hat sich noch nicht mal mit mir an der hand auf das Trampolin getraut.

Es tat mir so leid. Ich war als Kind auch sehr schüchtern aber nicht so extrem. Mein Mann gar nicht.

Wie kann ich ihm helfen dass er sich traut mit andern Kindern zu spielen?
Bitte helft mir es macht mich unsagbar traurig; vor allem wenn ich an die schule später denke. Er wird Mobbing Opfer

Liebe Grüße

Sabrina

2

Hallo!

Ich weiß nicht, wie du dem Kleinen helfen kannst - soziale Kontakte hat er ja genug.

Ich weiß auch nicht, ob du ihm überhaupt weiter helfen musst; er ist erst 4 und hat einfach noch Zeit sich zu entwickeln.

Aber ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass dein Sohn in seiner Situation vermutlich ganz zufrieden und alles andere als unglücklich ist - solange er zu nichts gedrängt wird!
Ich war selbst ein absolut schüchternes Kind, hab am liebsten für mich alleine gespielt, Freunde brauchte ich im Kindergartenalter absolut nicht. Im Kindergarten habe ich mich allerdings ohnehin nicht wohl gefühlt, da konnte ich nicht spielen, was ich wollte, wurde in eine Rolle gepresst und musste auch noch mit anderen Kindern spielen - das war nicht meins.
Mit der Einschulung änderte sich das. Meine Schüchternheit blieb zwar weiterhin bestehen (ich war 16, als ich mich das erste Mal getraut hab einen Fremden anzusprechen und nach dem Weg zu fragen - mit bis zum Hals klopfendem Herzen!), aber in der Schule war ich glücklich. Ich war auch gut in die Klassengemeinschaft integriert, hatte Freunde und v.A. Spaß am Lernen. Nach einer gewissen "Kennenlernphase" hatte ich auch keine Probleme, Lehrer anzusprechen und aktiv am Unterricht teilzunehmen. Gemobbt worden bin ich nie - selbst da nicht, als ich mich deutlich auf die Seite eines Mädchens gestellt hab, die in der Klasse stark gemobbt wurde. Sogar das Mädchen, dass meine Freundin (wir waren dann ziemlich schnell beste Freundinnen) am stärksten gemobbt hat und von dem das Mobbing ausging, wollte nach wie vor mit mir befreundet sein (ich aber nicht mit ihr).

Nun ja, mittlerweile bin ich erwachsen, habe studiert, bin erfolgreich in einem Beruf, in dem ich täglich mit vielen Menschen umgehen muss (die mir mehr oder weniger fremd sind), einen netten Mann, einige Freunde...
Kurz um, es hat zwar ewig gedauert, bis ich meine Schüchternheit bezwungen habe (im Grunde erst nach dem Studium), aber ich war deswegen nie unglücklich, wenn man mir keine soz. Kontakte und größere Menschenansammlungen aufgezwungen hat (in größeren Gruppen, wo mir viele Leute fremd sind, fühle ich mich bis heute nicht wohl).

Vertrau einfach deinem Sohn, unterstütze ihn, mach aus seiner Schüchternheit kein Problem, dann kommt das andere ganz von alleine!

LG

5

Danke für deine Antwort. Natürlich lasse ich ihn.

Ich bin genauso gewesen als Kind und wie du schon sagst war es das schlimmste wenn ich gezwungen wurde.

Jedoch wurde ich gemobbt. Das macht mir Angst. Ich konnte mich nicht wehren aus Angst und ich möchte nicht das er die gleiche Erfahrung machen muss.

Liebe Grüße

Ps auch ich hab dann ab der 8. Klasse Freunde gehabt und habe einen Job mit Kontakt. Da kommt es mir sogar zugute, da ich immer freundlich bin ;)

14

Hallo!

Ich denke, Mobbing hat nicht unbedingt etwas mit Schüchternheit zu tun, da kommen sicher viele Faktoren zusammen. Meine Tochter z.B. ist alles andere als schüchtern. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass sie einmal ein Mobbingopfer wird, aber tatsächlich hatten wir das Problem jetzt in der 2. Klasse: Sie wurde von ein paar Mitschülern ständig beschimpft (und was da für Worte gefallen sind, möchte ich hier wirklich nicht wiederholen!). Wirklich Täter waren nur 2 oder 3, der Rest der Klasse waren Mitläufer, 2 oder 3 Mädchen haben letztlich noch zu ihr gehalten und ein Kind war ebenfalls betroffen. Eigentlich ist meine Tochter recht selbstbewußt, kontaktfreudig, hilfsbereit... Aber sie hat ein paar Schwachstellen, und genau die haben die Mitschüler gefunden. Eine sehr gute Freundin in der Klasse ist hingegen tatsächlich auch recht schüchtern (hat sich schon gebessert) und wurde überhaupt nicht angegangen.

Wenn ich persönlich von anderen Kindern geärgert oder gehänselt wurde, habe ich dem anderen Kind einfach in dem Moment die kalte Schulter gezeigt, bin aber gleichzeitig immer freundlich geblieben. Hänseleien sind von mir einfach abgeprallt, und somit hatte keiner wirklich Spaß daran mich zu ärgern. Später wurde mir dann zwar teils vorgeworfen, ich zu cool, aber damals war das für mich reiner Selbstschutz.
Ach, und meine jüngere Schwester, die auch alles andere als schüchtern war, wurde eigentlich permanent gemobbt - sie ging halt auch immer gleich hoch wie ein HB-Männchen.

Ach, und gegen Mobbing kann man etwas tun! Als bei uns rauskam, dass meine Tochter gemobbt wurde, hatte ich 3 Tage später ein Gespräch mit der Klassenlehrerin, und mit deren Hilfe war das Problem innerhalb von wenigen Wochen gelöst! Die Mobbingopfer wurden gestärkt, das Thema wurde in der Klasse besprochen, es wurde die Schulpsychologin eingeschaltet und eine Klassenkonferrenz einberufen. Was die Klassenlehrerin jetzt im Einzelnen gemacht hat, kann ich gar nicht so genau sagen, aber ihre Maßnahmen waren sehr wirkungsvoll!

LG

1

Hier zu Hause ist er das absolute Gegenteil (ich weiß, normal)
Er ist frech, wütend, laut etc

3

Mein Kind ist auch so und ich war auch so...
Aber ganz sicher wurde ich keine Mobbingopfer... im Gegenteil.
Ich muss auch heute noch erstmal auftauen und es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.

4

Hallo, wie wäre es, wenn ihr seinen Kindergartenfreund mal einladet und die 2 dann direkt danach zusammen zum Kinderturnen gehen? VG

6

Seine Freundin ist da auch, aber sie hat nichtmal 1 Wort mit ihm gewechselt.

Sie ist das Gegenteil und hat gleich neue Kontakte geknüpft und sich ausgetobt. Beide waren heute das 1. mal da.

7

Hallo
Ich habe genau das gegenstück hier....redet ohne ende und mit jedem...

Allerdings war der sohn meiner freundin auch extrem schüchtern.
Ich kenne ihn seitdem er ein paar stunden alt ist, wir treffen uns regelmäßig und sogar bei mor braucht er einige zeit bis er mot mir redet...

Sie ist mit ihm zur pyschomotorik gegangen. DAs ist quasi wie kinderturnen aber nur in einer kleinen gruppe, somit gehen sie in der großen gruppe nicht "verloren". Außerdem wird da eben ein augenmerk auf die "psyche" gelegt. Was genau ist weiss ich such nicht.

Natürlich ist er immer noch schüchtern, aber nicht mer soo extrem. Mit mir redet er mittlerweile und letzten hat er sogar beim bäcker selber bestellt (nachdem ihm die mama es ihm vorgeflüstert hatte)

Vielleicht gibt es sowas ja auch bei euch?

Viel glcük und viel erfolg.

10

Hallo und vielen Dank für deine Antwort :)
Ob es bei uns direkt psychomotorik gibt weiß ich nicht.

Allerdings gibt es noch einen 2. Kinderturnen kurs. Der ist evtl. Kleiner dann versuchen wir da es.

8

Hallo,

ich kann dir nur raten ihm Zeit zu geben.

Mein Sohn ist auch ein noch eher schüchternes Kind, ich war auch so.

Bei mir ist es in der Grundschule mit einem Schlag besser geworden, heute bin ich überhaupt nicht mehr schüchtern sondern sehr aufgeschlossen und kann auch problemlos vor und mit Fremden sprechen.

Mein Sohn hat sich im letzten Jahr sehr stark weiter entwickelt. Er ist jetzt 5 Jahre und 4 Monate. Er spricht mit Fremden wenn er angesprochen wird, spielt auf dem Spielplatz auch mit Kindern die er nicht so gut kennt, bestellt sich sein Eis in der Eisdiele oder die Pizza im Restaurant selbst usw. Vor einem Jahr wäre das noch undenkbar gewesen.

Das einzige was er (noch) nicht mag ist, wenn es zu voll ist. Neulich waren wir im Vergnügungspark und da war es durch die Ferien sehr sehr voll. Das war nichts für ihn, die Attraktionen mit viel Andrang hat er gemieden (auch wenn er sie sonst liebt und sich eigentlich darauf gefreut hatte) und eher die Ruhe gesucht.

Bis zur Grundschule ist es für ihn noch ein Jahr und ich sehe dem inzwischen gelassener entgegen. Letztes Jahr habe ich noch ähnlich gedacht wie du.

Euch alles Gute und versuche einfach deinem Sohn Sicherheit zu geben und ihn nicht zu drängen. Das wird schon werden :-)

9

Hallo und vielen Dank für deine Antwort :)
Das tut gut zu hören.

Selbstverständlich gebe ich ihm zeit und werde ihn zu nichts drängen.

Das las sich vll etwas komisch. Habe so hastig in meiner "Aufregung" geschrieben.

11

Nein nein, das las sich nicht so. Aber ich weiß aus meiner Erfahrung dass man (bzw ich) auch schonmal ungeduldig werden kann oder versucht das Kind zu überreden. Und ich habe eben die Erfahrung gemacht dass das eher kontraproduktiv ist :-)

12

Mein Sohn ist jetzt 4 geworden und so langsam öffnet er sich, eht auf andere zu.
Noch vor 4 Wochen hat er nicht mit anderen Kindern gespielt. Jetzt hat er jede menge Freunde.

Von daher, gib deinem kind Zeit. Und vor allem gib ihm Sicherheit. Das ist das A und O.
In so situationen wir mit dem turnen. Mach das was er will. Und wenn er eine Stunde aufder Benk sitzen will.

Geh offen durchs leben, steh zu und für deinen Sohn.

Ich bin selber ein sehr sehr schüchterner und ruhiger Mensch. Kann eigentlich gar nicht auf andere zu gehen. Lass mir viel gefallen.
Aber ich hab jetzt wirklich gemerkt, dass ich meinem Sohn damit keinen gefallen mach.

Seit ich mich echt zusammenreiß, wird es auch bei ihm besser.

Lg

13

Habe hier ein ähnliches Exemplar.
Im Kleinkinderturnen brauchte meine Tochter Wochen, bis sie aufgeblüht ist. Seither hat sie das Turnen geliebt und alles dort ausprobiert.

Dann kam der Wechsel in eine andere Gruppe (ab 3 Jahre). Dort sind wir 4 Mal hingegangen und meine Tochter saß die Stunde über nur neben mir am Rand.
Ich hab mir riesige Gedanken gemacht und dann abgebrochen.

Dann haben wir ein halbes Jahr später eine andre Turngruppe gefunden, wo die Eltern mitmachen dürfen. Dort ist sie wieder aufgeblüht und liebt das Turnen.

Was ich damit sagen will, vielleicht fühlt sich dein Sohn in genau dieser Gruppe unwohl. Vielleicht solltet ihr was anderes ausprobieren.

War selbst ein schüchternes Kind. Und bei mir war es auch so, dass ich in manchen Gruppen nie aufgetaut bin. Und in manchen Gruppen richtig aufgeblüht bin. Mal passt das Gefühl und mal nicht.

LG

19

Hey vielen Dank für deine Antwort.

Genau das hatte ich auch im Gefühl.

Heute probieren wir eine andere Gruppe aus (ein Ort weiter).
Dort sind höchstens 12 Kinder. In der ersten waren es ca. 20.
Hoffe da klapppt es besser :)

Liebe Grüße

15

Hallo, mein Sohn ist 5 und genau so wie deiner. Er hat im Kiga einen besten Freund und den liebt er über alles. Ist dieser aber krank oder im Urlaub, ist es eine Katastrophe. Er will dann nicht bleiben, weint. Er spricht auch nur mit seinem Erzieher, zu diesem geht er dann auch und weicht ihm nicht von der Seite, wenn sein Freund nicht da ist.

Mit anderen Kindern will er nicht spielen und mit ihnen sprechen schon gar nicht.

Wir wollten ihn beim Fussball anmelden, sein grosser Bruder spielt auch. Er war drei mal beim Training, hat auch mitgemacht, aber er war so tot unglücklich da. Wir haben es dann gelassen.

Zuhause ist er frech und nur am quatschen, zeigt seinem Bruder wo's langgeht. Aber zwischen anderen Kindern und andren Menschen wird er stumm.

Nächstes Jahr kommt er in die Schule, ich mach mir auch solche Sorgen, das er vielleicht gemobbt wird, weil er sich nicht währen kann.

Ich weiss auch nicht, wie ich ihm helfen kann.

20

Hey :)
Oh je da haben wir ja 2 Kerlchen.

Wenigstens ist man nicht allein, sehr beruhigend:)