4-jähriger sehr speziell

Hi, ich hab hier noch nie geschrieben, bin sonst im Schwangerschaftsforum, weil ich Ende November Nr 2 erwarte...

Heute hatte ich ein Elterngespräch im Kindergarten und bin jetzt ziemlich aufgelöst...

Mein Sohn ist jetzt 4 und ein Jahr dabei. Er war vorher mit mir Zuhause, also kein Krippenkind.

Heut haben seine Erzieherinnen mir erklärt, dass er partout nichts mitmacht. Keinen Morgenkreis, kein Turnen, kein Singen, usw.
Wenn sie versuchen mit ihm reden, ist er waaahnsinnig verlegen und bringt kein Wort raus. Es musste jetzt ein Sprachentwicklungstest gemacht werden, aber er hat nicht mitgemacht und muss jetzt mit Integrationskindern in einen Sprachförderkurs.
Er macht zwar den Ablauf mit, er weiß, was wann gemacht wird, er hat auch eine hübsche Laterne gebastelt, aber er macht einfach nichts in der großen Gruppe und ist super ängstlich, wenn die Erzieherinnen was wollen.
Er hat schon Spielkameraden, speziell einen Jungen, aber mit vielen spielt er nie und schon gar nicht in einer größeren Gruppe.

Nun ist es aber so, dass mein 4-jähriger alle Buchstaben schreiben kann, bis über 1000 zählt und grad dabei ist sich lesen beizubringen; alles autodidaktisch.

Von Erwachsenen werde ich angesprochen, ob er hochbegabt ist, aber er hat totale Hemmungen im Kindergarten mitzuarbeiten und zu -spielen. Die Erzieherinnen meinen, er hat zwar noch fast 2 Jahre Zeit, aber so wenn es so bleib, macht er in der Schule auch nicht mit und dann winkt schnell die Sonderschule...

Also die Erzieherinnen sind super lieb, aber sie wissen jetzt nicht mehr weiter und 8ch soll mit ihm zur Frühförderung.

Ich bin jetzt ehrlich gesagt völlig durch den Wind. Ich wusste, er macht nicht recht mit und ist schüchtern, aber dass es nur ihm so geht und nur er sich so schwer tut und sogar die neuen Kleinen deutlich besser klar kommen und mitarbeiten... ich weiß nicht weiter. :-(

Hat denn irgendjemand ähnliches erlebt oder mal mitbekommen?

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Dein Sohn könnte 1:1 der beste Freund von meinem Sohn sein. Der lehnte wegen seinem "Gruppenproblem" sogar die Geburtstagseinladung von ihm ab. Ich fragte mein Kind ob er das schlimm findet. Er sagte: "Nein. Das muss man einfach akzeptieren!" :-D

Ich wünschte, mit dieser Haltung würde deinem Sohn im Kindergarten begegnet. Es liest sich sehr nach einem hochsensiblen Kind. Durch so Maßnahmen wie ein Sprachförderkurs wird doch seine Unsicherheit noch viel größer. Also falls er eigentlich sprachlich fit ist.

Ich bin absolut dagegen hochsensible Kinder anders zu behandeln. Aber sie da abzuholen, wo sie sind, ist enorm wichtig. Also in den Dialog gehen. Was sagt er, warum er beim Morgenkreis, Turnen, Singen nicht mitmacht. Gib ihm Worte, fühlt euch ein. Und dann eigene Wege, keine Extrawürste, finden.

Z. B.:
"Der Morgenkreis ist dir also immer zu laut. Die vielen Kinder lösen zig Gedanken in dir aus. Die beschäfigen dich so, dass du lieber nicht mitmachst. Das ist völlig ok. Du musst nicht mitmachen. Setz dich einfach zu deiner Lieblingserzieherin oder deinen Freunden. Vielleicht hast du ja irgendwann Lust dich zu beteiligen, wie du willst."

Es ist wichtig ihm zu zeigen, dass er verstanden wird. Dass er und seine Wahrnehmung genauso ok und normal sind. Wenn die Erzieherinnen derart Probleme mit dem Einfühlen und aktivem Zuhören haben, fände ich es sinnvoller ihm eine andere Einrichtung zu suchen. Ein Kindgarten der viel in die Natur geht und eine kleine Gruppe wäre evtl. was für ihn.

LG

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Es ist schon der behütetste Kindergarten in der Gegend. Seine Gruppe ist klein, 21 Kinder.

Er musste halt das ganze erste Jahr nie mitmachen und hat halt nie Mit gefasst und nun gerät er bei den Erzieherinnen dadurch in eine Außenseiterrolle.
Er liebt den Kindergarten, er geht sehr gerne hin und es tut so weh jetzt zu wissen, dass dieser wunderbare kleine Mensch dort nicht geschätzt wird bzw bemerkt und aufgenommen wird... ich will ihn dort nicht wegnehmen, ihm gefällt es sehr, das macht die Situation irgendwie nicht einfacher.

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Huhu,

was sagt denn der Kinderarzt? Wie verhält er sich denn zuhause, bei Playdates und im Turnen o.ä.?

LG Jelinchen

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Der Kinderarzt fand ihn prima, Zuhause ist er ein aufgewecktes, fröhliches Kind, wirkt nicht schüchtern. Bei Playdates ist er immer aufgeregt und lustig und freut sich.
Beim Turnen im Kindergarten macht er kaum mit. Ich war mit ihm früher mal beim Kinderturnen, da hatte er Berührungsängste. Zum Turnen für Größere ohne Mama will er auf keinen Fall...

Seine Probleme scheinen hauptsächlich in der größeren Gruppe zu bestehen und wenn die Erzieherinnen was erwarten von ihm, was ja nie was schlimmes ist...

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Ich glaube, da hast Du total recht: das Problem sind größere Gruppen, in denen sich Dein Sohn nicht wohl fühlt. Geht ja auch vielen Erwachsenen so.
Ich würde da jetzt entweder gar nichts weiter machen oder, wenn Du Dir große Sorgen machst, einen Termin in einem SPZ und einen Spezialisten einen Blick auf Deinen Sohn werfen lassen.

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Hallo,
oh man, gleich mit der Sonderschule zu "drohen", weil ein offensichtlich intelligentes Kind schüchtern ist... naja...
Bei uns wurden Sonderschulen gerade erst systematisch abgeschafft, Inklusion um jeden Preis war das große Stichwort. (Ist bei der neuen Regierung wieder anders, mal sehen, was wird...).

Meine ältere Tochter kam sogar erst mit 4 in den Kindergarten und obwohl sie vorher in einer kleinen (!) Betreuungsgruppe war, paßt sie nach wie vor - also nach einem Kindergarten-Jahr - nicht so ganz in das Schema der anderen Kinder, die überwiegend mit 3 oder z.T. sogar viel früher in den Kiga gekommen sind. Damit tun die Erzieher in ihrer Gruppe sich schwer. Als sie bei der Eingewöhnung heulte und sich nicht von mir trennen wollte wurde auch fröhlich herumpsychologisiert:
von "sie ist doch schon 4" über "laß sie lieber bis 16.00 bleiben, in 2 Jahren muß sie schließlich in die Schule" (welch Argument: Schule geht auch nicht bis 16.00 - ohne Nachmittagsbetreuung ist Schule kürzer als Kiga!) bis hin zu "in Wirklichkeit kann sich doch die Mama nicht trennen" war echt alles dabei. Manche Argumente konnte ich echt nur entkräften, weil meine jüngere Tochter gleichzeitig in einer anderen Gruppe eingewöhnt wurde und ganz anders war!

Wenn alle anderen (Arzt etc) würde ich mir keinen großen Kopf machen...
Geh halt mit ihm zur Frühförderung ohne eine große Kiste draußen zu machen - dann wird das auch nicht schaden und vielleicht hilft es ihm sogar?

Ich hatte mal ein Mädel im Kinderchor: ich hielt sie für 3 und wollte sie gar nicht aufnehmen, aber sie war 5! Regelmäßig verkroch sie sich in der Probe unter ihrem Stuhl. Weigerte sich, ihre Jacke auszuziehen. Reagierte nicht auf Ansprache meinerseits. Krisengespräche mit Mutter und Oma beim Abholen ergaben: sie kommt gerne (angeblich), also durfte sie weiter kommen, obwohl ich fand, sie sei eigentlich zu klein.
Die Lösung war: irgendwann durfte ihre große Schwester in die nächste Altersgruppe wechseln. Sie nicht. Sie bekam das auch erklärt: wer sich benimmt wie ein Baby darf nicht mit den Schulkindern zusammen singen. Was soll ich sagen: von einem auf den anderen Tag hatte sich das Problem erledigt. Die Kleine zog ihre Jacke aus, saß auf dem Stuhl, sang und tanzte mit,sprach mit mir...! Sie war wie verwandelt.
Sicher ist es nicht immer so einfach. Aber man steckt in den Mäusen nicht drin und 2 Jahre sind in dem Alter eine lange Zeit. Gerade bei einem intelligenten Kind kann es da irgendwann "klick" machen. Selbst wenn er nicht der große Draufgänger wird, schafft er es dann irgendwann, sich einzubringen.

Viel Geduld wünsche ich euch!

PS

Die alles entscheidende Frage finde ich: leidet der Junge unter der Situation? Ist er einigermaßen glücklich mit seiner Beobachterrolle? Mit den Erziehern muß er natürlich reden... Aber wenn das die einzig wichtige Baustelle ist und alles andere Zeit hat...?

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Danke für die lange Antwort. Das mit der Sonderschule war zum Glück nicht bedrohlich gemeint, es ging darum, dass ab Schulalter das Mitmachen erwartet wird und Kinder, die sich verweigern, schnell in einer Schublade landen, trotz Intelligenz, die sie bei ihm ja sehen durch Lese- und Schreibansätze.

Ich glaube, er leidet nicht unbedingt, aber er ist scheinbar im Kindergarten sehr in sich gefangen. Es gefällt ihm, was dort gemacht wird, aber er hat immer noch Angst sich zu beteiligen und die ehemaligen Krippenkinder kennen nichts anderes, ihnen fällt es leichter.

Deine Kinderchor-Geschichte ist genau das richtige Thema, ich brauche einen Aufhänger, um ihn zu motivieren zu erfahren, dass nichts schief geht, wenn er einfach mitmacht.

Die Frühförderung mache ich, weil ich denke, es tut ihm dann gut, mal sehen, was die mit ihm vorhaben.

Wieso er einfach nicht recht mit den Erzieherinnen redet, weiß ich nicht, er mag sie, aber er hat Hemmungen.

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Dein Sohn ist noch nicht richtig angekommen und er hat noch kein100 % tiges Vertrauen. Er befindet sich noch in der Beobachterrolle. Das er in eine Gruppe mit Integrationskinder soll, würde ich als Eltern untersagen. Du hast ihn ja selbst anders beschrieben. Lass dich bitte nicht verunsichern! Ich bin selbst Erzieherin und muss mich manchmal wirklich wundern, was meine Kollegen häufig in ein Kind hineininterpretieren und wie wenig sie Ahnung von der Entwicklung eines Kindes haben.

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Er soll nur bei so einer Sprachgruppe mitmachen, in der Hoffnung, dass er die Übungen mitmacht und mutiger wird in der Gruppe zu sprechen und schließlich in der großen Gruppe Mut fasst. Er ist nämlich offener in kleinen Gruppen.
Es ist der Versuch ihn im kleinen Rahmen aus sich rauszulocken.

Aber ich überlege auch, ob es zu viel wird, er soll jetzt mehr mitmachen, darüber habe ich mit ihm gesprochen, dann Frühförderung, da wird er wieder viel machen müssen und dazu noch diese Sprachgruppe...

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Hallo,
Ich bin auch Erzieherin.
Ich kenne viele Kinder wie deins.

Lass ihm die Zeit die er braucht um mit den Erziehern/kitaalltag/ spiele etc. wärmer zu werden.
Es gibt immer wieder Kinder die mehr beobachten als andere.
Leider stecken viele Kollegen diese, mehr beobachtenden Kinder, zu schnell in eine Schublade und da stecken sie und egal was Sie für Schritte in ihrer Entwicklung machen, die werden übersehen oder sie reichen nicht.

Sonderschule finde ich unverschämt und unprofessionell!!!

Da braucht man viel fingerspitzengefühl als Pädagoge, nicht zu sehr drängeln, aber trotzdem mal aus der Reserve locken. Und immer akzeptieren wie sie sind. Und bloß nicht als krank da stellen.

LG

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Gut beschrieben.

Sonderschule fänd ich hier auch total banane zumal da ja noch 2 Jahre hin sind... da machen Kinder noch so viel in der Entwicklung. Und wie du sagst.... nur weil Kinder schüchtern und zurückhaltend sind in Gruppenaktivitäten sind sie nicht zwangsläufig nicht für ne normale Schule befähigt. Immerhin wird in der Schule eher selten was in Gruppenaktivitäten unternommen (mal vom Sportunterricht abgesehen)... da sitzt in der Regel jeder auf seinen Platz wie ein strammer kleiner Soldat (übertrieben ich weis) und hebt nur mal kurz das Winkehändchen wenns was sagen will und auch da gibts Kinder die sehr aktiv mitmachen und Kinder die nur dann was sagen wenn sie aufgefordert werden. Aber auch das ist ok... nicht jeder ist gleich und auch nicht jeder muss die gleichen Grundfähigkeiten mitbringen wenn er später mal in der Arbeitswelt bestehen will. Mein Mann war auch einer der nie was mitgemacht hat wenn er nicht dazu gezwungen wurde ... sowohl im Kindergarten (war er bei Schauspielstücken immer nur was profanes wie ein Baum oder Fels ohne Text) als auch in der Schule (wo er bei Referaten nix raus bekam und sich nie hat freiwillig gemeldet auch wenn er was wusste)... und fremde Menschen von sich aus ansprechen... eher wäre er im Boden versunken. Und heute ist er Bauleiter und hat zwar ein bisschen Probleme was Durchsetzungskraft betrifft aber solange der Laden läuft und die Tatsache das er eher ein weicher Chef ist nicht über diemaßen ausgenutzt wird... so what... auch ihm ist auch was geworden.

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Hast du noch ein paar Tage Ruhe dich in das Thema Hochsensibilität einzulesen?

Ich kann als Startpunkt einige ältere Beiträge von Daily Pia empfehlen.

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Du bist nicht allein, wenn Fragen sind schreib mich per pn an.
Hochbegabt kann "Nebenwirkungen " haben. Die Menschen der dghk sind sehr hilfreich und können Euch bestimmt auch ein paar Tipps geben.

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Es gibt Kinder die kommen schlicht mit "Menschenmassen" nicht zurecht. Ergo fühlen sie sich in großen Gruppen unwohl. Schwierig ist das dann, wenn es erst spät gefördert wird, weil das Kind z.b. 3 Jahre daheim war und nie in Berührung von großen Gruppen geraten ist und wenn immer die Mama als Rückzugshafen anwesend war. Ich glaube meiner würde auch gehörige Probleme bekommen, hätte ich ihn nicht jetzt im September in die Krippe gegeben, weil er ist auch so dass er in der Hirnentwicklung und dadurch auch im Auftreten nie wirkt wie ein 18 Monate altes Kind. Ich hab gestern erst wieder betont "wüsste ich nicht, das er erst 18 Monate alt ist - ich würd ihn glatt für ein Jahr älter halten" und das Feedback bekomme ich auch von wildfremden aufm Spielplatz oder wenn man mal ins Ratschen kommt in der Ubahn etc. Aber er ist sehr schüchtern und klebt auch in der Krippe sehr an der Bezugserzieherin und fängt langsamer als die anderen an sich in große Gruppen zu integrieren... er spielt eher am Rand als mitten im Tumult. Würde angenommen ne Kiste mit Spielautos mitten im Raum ausgeschüttet werden - würden vermutlich fast alle Kinder direkt in der Nähe vom Haufen sitzen bleiben und vor Ort spielen. Er packt sich eher Spielsachen und verschwindet damit an Orte wo es ruhiger zugeht.. er zwar alles mitbekommt aber nicht im Fokus steht und auch nicht geschubst oder ähnliches wird. Der fängt da auch schnell das heulen an wenn ihn andere Kinder übern Haufen schubsen, selbst wenn er da weich fällt.

Schule ist nochmal ein anderes Gebiet... da wäre - insofern dein Kind so bleibt wie es aktuell ist... nicht direkt die Förderschule sinnvoll denn da ist er unterfordert wenn er sich in dem Alter selbst Dinge beibringt. Aber eine Überlegung wäre es dann ob für ihn nicht das Modell Montessori Sinn machen würde. Wo die Kinder verstärkt in ihren Interessen gefördert werden und wo eine Individualförderung zumindest besser umsetzbar ist als im gewöhnlichen Schulsystem (welches ich zwar einerseits maßgeblich betrachte für den späteren beruflichen Werdegang... aber in der Form der Pädagogik und wie lernen vermittelt wird eher unterste Schublade finde und längst Reformierungsreif ist - wir sind ja nicht um sonst bei Pisa und co immer eher im hinteren Feld zu finden).

Es kann daher eher Sinn machen, falls die Möglichkeiten, Kapazitäten aber auch Geldmittel gegeben sind... über eine alternative zu Denken zu dem aktuellen Kindergarten. Nicht das der Schlecht ist..... ich glaube durchaus das die Erzieherinnen fähig sind und nett und der Kindergarten als solches empfehlenswert und super. ABER es gibt in der Kinderbetreuung zich Modelle... vielleicht ist das dort praktizierte einfach nicht das was dein Sohn braucht und ihn auch nicht in der Form für die Schule später vorbereitet wie er es benötigt.

Es gibt ja geschlossene, halboffene und offene Kinderbetreuungseinrichtungen. Wir sind z.b. in ner Halboffenen Krippe... sprich es gibt Gruppen, aber die sind nur dann im Fokus wenns ums Essen und Schlafen geht... wenns ums Spielen geht rennen die Kinder der Jim Knopf Gruppe auch mal zu den Schlupps oder den Urmeln oder umgedreht und im Garten sind alle eh zusammen. Dann gibts geschlossene Gruppen... wo kein Austausch mit anderen Gruppen stattfindet und auch die Kinder zum Spielen nur in ihrer Gruppe bleiben (das ist das verhältnismäßig ruhigste Modell würde ich glauben)... und dann gibts offene Einrichtungen wo es gar keine Gruppen gibt sondern nur Themenbereiche in die sich die Kinder zurück ziehen können.

Es gibt Kindergärten die absolut überbelastet sind... was Personal betrifft aber auch wie viele Kinder überhaupt in der Einrichtung drin sind. Nicht jede Einrichtung schöpft ihr Soll zwangsläufig aus.

Meinem Sohn ist es jetzt zum Beispiel auch förderlich, da sich die Krippenleitung dieses Jahr entschlossen hat die Gruppen jeweils nur mit 8 statt 12 Kindern zu füllen, einfach weil das Personal nicht so stark besetzt ist wie es sein sollte für 12 und sie versucht bis nächstes Jahr aufzsutocken um dann wieder 36 statt 24 Kinder aufnehmen zu können im nächsten September. Für meinen Sohn ist das gerade sehr gut. So findet die Steigerung der Plätze erst nächstes Jahr statt und er kann sich erstmal an kleine Kindergruppen gewöhnen ehe er direkt auf 12 Kinder mehr stieße.

LG Küken mit Kuba

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Hallo,

Deinem Sohn hätte mehr Kontakt zu anderen Kindern in einem früheren Alter gut getan, und mehr Initiative Eurerseits, ihn aus der Reserve zu locken.
Ich kenne das Thema, weil ich selbst als Kind so war.

Meine Mutter hat mir damals immer als abgenommen, wenn ich mich nicht getraut habe. Daraus habe ich gelernt, dass ich mich nicht zu trauen brauche, weil es auch anders funktioniert. Tja, ich bin heute noch schüchtern. Das war also keine gute Vorgehensweise.

Unser Sohn (7) ist mir charakterlich sehr ähnlich, aber wesentlich weniger schüchtern, weil wir von Anfang an darauf geachtet haben, ihm zu vermitteln, dass es keine Lösung ist, sich in der nächstbesten Ecke zu verkriechen oder sich hinter Mama zu verstecken, sondern dass er selbst aktiv werden muss, wenn er etwas will.

Lass' Deinen Sohn Dinge selbst regeln.

Wenn er ein Eis will, bestellt er es. Wenn er Fragen an Verkäufer hat, fragt er selbst usw. Wenn er sich nicht tut, kriegt er eben kein Eis oder bekommt keine Antwort auf seine Frage. Wenn er sich traut, hat er ein Erfolgserlebnis und merkt, dass er es doch alleine schafft und dass andere Leute nicht beissen.

Wenn er irgendeinen Sport machen will, mach' es so, dass Du ihn nur hinbringst und abholst, aber nicht da bleibst.

Mit den Gruppen, naja, nicht jedes Kind spielt gerne in großen Gruppen. Unsere Tochter (10) spielt auch am liebsten mit einem Mädchen alleine, und sie ist alles andere als schüchtern. ;-)

Ob Frühförderung bei Deinem Sohn etwas bringen würde, weiss ich nicht. Damit kenne ich mich nicht aus.

In der Schule wird gar nichts passieren, außer schlechten mündlichen Noten, solange Dein Sohn den Mund aufmacht, wenn er gefragt wird, und ich denke, bis dahin bekommt er das auf die Reihe.

Diese ganzen Diskussionen heutzutage mit Hochsensibilität finde ich nicht zielführend. Mag sein, dass ich heutzutage auch dieses Etikett bekommen würde. Nur bringt einen das im Leben nicht weiter. Später nimmt niemand mehr Rücksicht darauf. Das heißt, man muss das Problem angehen, nicht beschließen, dass das Kind das hat, und dass der Rest der Welt sich bitte danach richten soll.

LG

Heike

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Also ich bin ab dem 9. Monat mit ihm in Spielgruppen gegangen und habe immer versucht ihn dazu zu bewegen Sachen selbst zu fragen, selbst zu regeln. Mit Kindern hat es nie geklappt und er musste viele Enttäuschungen erleben, weil er sich eben nicht gewehrt hat, wenn ihm etwas weggenommen wurde, ich hab ihm erklärt, was er tun kann, es aber nicht für ihn erledigt.
Inzwischen spielt er mit anderen Kindern, bevorzugt aber Erwachsene. Im Kindergarten ist er komischerweise lieber bei Kindern.
Wenn er bei DM Traubenzucker möchte, musste er immer fragen, inzwischen macht er es gern und sobald wir dran sind.
Die Schüchternheit ist im Kindergarten, so gern er hingeht, am stärksten. In unserem Alltag verhält er sich anders.

Er liebt den Kindergarten sehr, aber er beteiligt sich eben nicht an spielen, singen, Großgruppenaktivitäten (wobei das nur 21 sind). In Kleingruppen klappt es besser.

Ob er hochsensibel ist, weiß ich nicht, aber er ist sehr intelligent.

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Hochintelligente Kinder sind oftmals auch hochsensibel, von daher denke ich, dass das bei Euch durchaus der Fall sein könnte.

Mein Großer hat z.B. das erste Jahr im Kindergarten auch kaum gesprochen, immer nur beobachtet. Seine Erzieherin war ganz erstaunt, als er beim Abholen mir die Ohren vorgequasselt hat.

Das hat sich dann mit der Zeit gegeben, wobei er immer noch ein eher zurückhaltender Typ ist (ist jetzt 11).

Mein kleiner Sohn (7) hat auch Tendenzen zur Hochsensibilität, wobei es sich bei ihm etwas anders äußert als bei Deinem. Meiner dreht dann in großen Gruppen gern auf, kann sich nur schlecht konzentrieren bzw. bekommt schnell Wutanfälle, weil er von den ganzen Eindrücken überlastet ist. Ihm fehlt da scheinbar der Filter, der Wichtiges von Unwichtigem unterscheidet.

Er ist auch sehr lärmempfindlich, wählerisch beim Essen, mag es nicht zu heiß oder zu kalt, Socken müssen perfekt sitzen, ist perfektionistisch, oft Angst zu versagen.

Also google mal nach diesem Thema und vielleicht wirst Du Deinen Sohn wiedererkennen.

Ach ja - mir wurde gesagt, dass eine Ergotherapie da sehr weiterhelfen könnte. Leider ist meine Ärztin da nicht so freigiebig mit Rezepten.

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