Fremdbetreuung in anderen Ländern?

Wie man an dem Beitrag weiter unten sieht, ist die Kinderbetreuung in Dtld sehr heterogen. Mich würde mal interessieren wie das in anderen Ländern so aussieht?

Ich wohne in Schweden. Es sagen ja immer viele Politiker, dass Dtld sich an Skandinavien orientieren soll. Trotzdem ist das System hier nicht so perfekt wie das gerne in den Medien dargestellt wird.

Betreuungsschlüssel hier ist super:
U3: 1:3
Ü3: 1:6
Hort: 1:15

Alle Krippen, Kindergärten und Betreuungsangebote in der Schule sind generell 6-18. Wenn beide (!) Eltern Nachtschicht haben oder am WE arbeiten, gibt es auch Übernachtungsmöglichkeiten oder Wochenendbetreuung. Aber wie gesagt, nur, wenn beide Eltern das nachweisen.

Vollzeit sind hier 30 Stunden die Woche, den Rest müssen die Eltern selbst abdecken (Elternzeit, Verwandtschaft).

U3 Betreuung (bis 30 Stunden) gibt es hier nur, wenn beide (!) Eltern arbeiten. Wenn einer zu Hause ist (arbeitslos, in Elternzeit mit Geschwisterkind), wird geschaut, ob es einen Platz gibt. Und wenn, dann nur 15 Stunden die Woche (3 Tage).

Ü3 Betreuung bekommt jedes Kind automatisch 15 Stunden die Woche. Man kann auf 30 Stunden aufstocken, wenn beide (!) Eltern arbeiten. Aber: wenn ein Elternteil zum Beispiel montags frei hat, darf das Kind dann nicht in den KiGa. Die Eltern müssen immer ihren Arbeitsplan einreichen, es werden Pendelzeiten hinzugerechnet, und länger darf das Kind dann eben nicht bleiben. Auch wenn ein Elternteil Teilzeit arbeitet, darf das Kind nur während der Zeit im KiGa sein, wenn beide Eltern außer Haus sind.

Krippen/KiGa Kinder, die einen nicht-arbeitenden Elternteil haben, bleiben alle Schulferien zu Hause! Sommer zum Beispiel Mitte Juni bis Ende August. Auch die Kinder mit zwei arbeitenden Eltern haben im Sommer ein Recht auf 3 Wochen Urlaub am Stück, die verbleibende Zeit gibt es Ferienbetreuung.

Nur im Vorschuljahr gehen alle Kinder 5 Tage die Woche in die Vorschulklasse - etwa 6 Stunden täglich.

Schulen bieten generell Betreuung/Verpflegung vor und nach dem Unterricht an, wenn die Eltern dann arbeiten müssen.

Kosten inklusive Verpflegung: nie mehr als das Kindergeld. 15 Stunden sind immer kostenlos. Wenn man mehrere Kinder im KiGa hat, bezahlt man nur für eins. Ausflüge, alle Materialien (auch in der Schule vom Bleistift über Ranzen zum Laptop) sowie Bücher wird komplett aus Steuern finanziert.

Aber: es besteht natürlich eine Art "Zwang", dass beide Eltern Vollzeit arbeiten. Irgendwie muss das System ja finanziert werden. Außerdem gibt es nicht die Möglichkeit, sein Kind länger als 30 Stunden im KiGa zu lassen - das wissen aber natürlich auch die Arbeitgeber und sind entsprechend flexibel.

Also, berichtet mal wie es in eurem Land so läuft. ☺️

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Hey,
für mich klingt das ziemlich cool. Der Staat springt sehr individuell ein, wenn die Eltern arbeiten, aber eben nur dann. Mich ärgern ja bei uns in der Kita durchaus die Leute, die 45h-Plätze "besetzen", obwohl dauerhaft ein Elternteil daheim ist, während Doppel-Arbeitende mit 25h klarkommen müssen, weil es mehr Plätze eben nicht gibt.

Heißt: "Ü3 Betreuung bekommt jedes Kind automatisch 15 Stunden die Woche. Man kann auf 30 Stunden aufstocken, wenn beide (!) Eltern arbeiten.", dass auch immer ein Platz zur Verfügung steht? Das ist ja in D oft das größte Problem.

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Ja, sowohl U3 als auch Ü3. Man bekommt innerhalb von 3 Monaten einen Platz, wenn man arbeiten geht. Vielleicht nicht im Wunsch-KiGa, aber der Platz ist garantiert. Man muss hier auch nicht die Stadt verklagen 😉

Arbeitende werden immer vor Eltern in Elternzeit oder Arbeitslosen bevorzugt. Übrigens, wenn ein Arbeitsloser ein Vorstellungsgespräch hat, kann das Kind währenddessen auch betreut werden.

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Bei uns in München im Stadteil gibt es mehrere Grundschulen. Die uns zugewiesene zB hat in der hart erkämpfte Nachmittagsbetreung viele Kinder, dessen Eltern beide Arbeitslos sind. Gleichzeitig kenne ich mehrere Arbeitende Eltern, die kein Platz bekommen haben. Nachweise sind nicht erforderlich.
Andere Grundschulen im Stadteil handhaben es anders, bereits für die Anmeldung braucht man eine Bestätigung von Arbeitgeber. Bei der anderen beim Vertragabschluss erst. Jeder kocht sich sein eigenes Süppchen!

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Der Mangel an Kita/Kiga/Krippenplätzen in Deutschland ist ein echtes Problem. Insbesondere der westliche Teil Deutschlands hat einen enormen Aufholbedarf. Hier wurde die Entwicklung in den letzten 30 Jahren definitiv verschlafen.
Die Betreuungsmöglichkeiten in unserer Stadt sind gut, aber schon einen Ort weiter sieht es katastrophal aus - viel (!!) zu wenig Plätze, zu wenig Erzieher und Öffnungszeiten, die unmöglich sind (Kita schließt Freitags grundsätzlich um 13 Uhr). Von den langen Schließzeiten im ganzen Jahr mal abgesehen.
Die skandinavischen Länder haben da eine echte Vorbildrolle!

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Du hast geschrieben, vollzeit Kindergarten Plätze sind 30 Stunden. Wie ist denn bei euch die wöchentliche Arbeitszeit von Erwachsenen geregelt? Vollzeit arbeiten bedeutet in Deutschland zwischen 38-41 Stunden die Woche. Ist das bei euch weniger? Und wie ist das mit Selbstständigkeit? Hier gibt es Leute, die wöchentlich auch 60 Stunden arbeiten, wenn sie selbstständig sind.

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Mit jüngeren Kindern haben die Eltern das Recht, nur maximal 30 Stunden zu arbeiten. Der Einkommensverlust wird ausgeglichen, wenn man dann eben Elterntage nimmt (darf man bis das Kind in die Schule kommt).

Wenn das Kind dann eingeschult wurde/man vorher mehr arbeiten möchte, bekommt man seine Vollzeitstelle zurück.

Aber allgemein funktioniert das System am besten, wenn sich beide Eltern an der Betreuung beteiligen.

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Selbständige haben ein Problem und sind da klar benachteiligt. Funktioniert nur, wenn Verwandtschaft da ist, man eine extra Tagesmutter bezahlt oder eben nur ein Elternteil selbständig ist und der andere Teilzeit arbeitet.

Deswegen gibt es hier oft Diskussionen. Landwirte zum Beispiel können ja nicht eben mal weniger melken, weil sie ein Kleinkind haben. Und dadurch, dass jeder Elternteil eben seine eigene Anzahl Elterntage hat, die nicht auf den Partner übertragen werden kann, kommen Selbständige da oft ins Schleudern.

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Wow, da is Schweden Norwegen ja einiges voraus! So flexibel ist unser System hier nicht.

Dürfen Kinder wirklich nicht mehr wie 30 Std die Woche in den Kiga?
Hört sich super an!
Und Kosten nicht mehr wie Kindergeld? Bei mir reicht das Kindergeld nicht mal ganz für die Hälfte des Kigabeitrages, bei uns gibt es allerdings Vollverpflegung, das gibts nicht überall und es ist ein privater Träger, d.h. Kiga ist ein bisschen teurer wie ein kommunaler. Kiga ist aber trotzdem gut bezahlbar.
Frühstück, warmes Mittagessen und Nachmittagsnack wird gestellt.
So was wie Arbeitspläne einreichen gibt es hier nicht.

Man kan z.B. 50%, 80% oder 100% (max. 50Std/Woche) Platz nehmen (unabhängig davon wieviel die Eltern arbeiten). Anmelden geht nicht direkt über den Kiga, sondern immer über die Kommune, die die Plätze verteilt. Im Online portal gibt man Wunschkindergärten an und den gewünschten Prozentsatz. Es gibt eine Anmeldefrist (glaub 1.3.), danach werden die Plätze (meist zum 1.8., oder Wunschdatum) verteilt. In der Regel bekommt man einen Platz im Wunschkindergarten, es sei denn Plätze sind rar (war bei Kind 1 der Fall, Kind hat einen Platz weit weg vom Wohnort bekomkmen, sie konnte aber nach einem Jahr wechseln).

Betreuungsschlüssel ist hier gleich wie in Schweden.
Super Betreuungsschlüssel!
Ich finde auch, dass die Erzieher (zumindest bei uns) relativ bedürfnisorientiert handeln. Gerade bei den Kleinen. Die Kinder essen und schlafen nicht star nach Uhrzeit, sondern eher nach Bedarf. Es gibt klar feste Essenszeiten und Rutinen, aber wenn ein Kind halt mal früher wie sonst am vormittag müde ist (weil es z.B. schlecht geschlafen hat), kriegt's halt sein Mittagessen und wird hingelegt. Gerade die ersten Wochen und Monate nach Eingewöhnung ist das oft so. Aber Kinder sind Rutinemenschen und gewöhnen sich nach und nach an den Tagesrhythmus.
Ausserdem schlafen hier alle Kinder draussen im eigenen Kinderwagen. Auch im Winter. So wie heute bei -10Grad! :-D
Das draussen schlafen find ich total klasse! Ich kann mir immer gar nicht vorstellen, wie 10 Einjährige in einem Raum schlafen sollen...So kuschelig warm eingepackt im eigenen Wagen schläft sich's an der frischen Luft doch viel besser wie in einem Raum voll verrotzter Einjähriger.

Unser Kiga hat von 6.45-17.15 Uhr geöffnet. Da mein Mann und ich beide Bürojobs haben und Vollzeit arbeiten, heisst das für die kids ca 8-9 Std Tage. So geht es den meisten. Kids die Geschwisterkinder zu Hause haben, Grosseltern in der Nähe oder Eltern mit anderen Arbeitszeiten (z.B. Schichtdienst) haben oft kürzere Tage.

Die meisten Kids fangen mit 1 Jahr an, wenn die Elternzeit vorbei ist. Die Väter bekommen 10 Wochen Elternzeit.

Meine Kids haben mit 14 bzw 17,5 Monaten angefangen. Davor war jeweils der Papa ca 4 Monate zu Hause während ich schon wieder Vollzeit gearbeitet habe. Mein Mann hat eben Resturlaub und Überstundenabbau mit dazugerechnet, deshalb war er so lange zu Hause.

Im ersten Kigamonat hab ich meine Arbeitsstunden reduziert, so dass die Kids nur jeweils max. 6 Std im Kida waren. Hat für den Anfang gereicht und ich bin meinem Arbeitgeber sehr dankbar, das ich das so machen konnte.

Hier sind für die Eingewöhnung auch in der Regel nur 3 Tage vorgesehen. Aber: es wird immer individuell angepasst. Vom Arbeitgeber bekommt man diese 3 Tage und muss dafür keinen Urlaub nehmen. Braucht man mehr, muss man Urlaub nehmen. Viele fangen mit der Eingewöhnung schon am Ende der Elternzeit an. Bei Kind 1 haben die 3 Tage gereicht, bei Kind 2 wäre eine langsamere Eingewöhnung vllt besser gewesen, aber nach 6 Wochen war das Geschrei beim abgeben vorbei und er geht gerne hin. So was wie wochenlanges Eingewöhnen à la Berliner Modell kennt man hier nicht.

Auch wird hier frei spielen gross geschrieben, was ich sehr gut finde. Ich habe nicht das Gefühl, dass die Kinder funktionieren müssen. Die Erzieherinnen haben klar Pläne usw und es gibt natürlich einen festen Rhythmus, aber wenn sich die Kinder für etwas spezielles interessieren, wird das eben weiterverfolgt und es entstehen hier und da mal spontane Aktionen. Die Kinder dürfen also Kind sein so wie es sein soll.

Allgemein hab ich den Eindruck, dass Erzieherinnen sehr liebevoll und respektvoll mit den Kindern umgehen, und bei den Kleinen wie gesagt relativ bedürfnisorientiert. Nix von autoritär und strenge usw. Es ist immer jemand da, der die Kids in den Arm nehmen kann. Man trifft auch selten gestresste Erzieherinnen an und alles ist relativ entspannt. Man kann die Kids im Prinzip bringen/holen wie man will, so was wie "Türen schliessen um 9 Uhr" wäre hier undenkbar!

Wenn ich hier so manchmal lese wie es in deutschen Kindergärten zu geht, nein danke! Da bin ich wirklich froh, das meine Kids das nicht mitmachen müssen.
Hut ab, wer's bis hier hin geschafft hat!

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Kindergeld sind 100 Euro im Monat, KiGa für unseren Kleinen 70 Euro inklusive Essen. Wenn man mehr verdient, werden es maximal 100 Euro. Die Große ist schon über 3 und geht 15 Stunden, das kostet nichts.

Ja, 30 Stunden sind wirklich Vollzeit. Die Eltern haben das Recht, nicht mehr als 30 Stunden zu arbeiten, wenn sie KiGa Kinder haben. Danach bekommen sie ihre Vollzeitstelle wieder. Außerdem können hier viele Jobs flexibel gestaltet werden - dann arbeitet Mama eben früh und der Papa bringt die Kids in den KiGa und Mama holt sie wieder ab, während der Papa noch arbeitet.

Draußen schlafen gibt es hier auch ☺️ Unter -15 schlafen sie drinnen.

Ich finde den KiGa auch sehr bedürfnisorientiert - genau wie du es beschrieben hast. Aber das ist eben möglich, wenn der Betreuungsschlüssel so gut ist. Aber wie gesagt: ein so guter Betreuungsschlüssel kann (hier zumindest) nur gewährleistet werden, wenn die Eltern nicht alles auf den KiGa abschieben, obwohl sie den Platz gar nicht bräuchten. Wenn ein Elternteil Urlaub hat, sind die Kinder auch zu Hause.

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Ach so: Väter bekommen mindestens 3 Monate Elternzeit, dürfen aber mehr nehmen (dann hat die Mutter weniger). Wenn man genau 50:50 aufteilt, bekommt man eine finanzielle Belohnung.

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Ich finde das schwedische Modell klingt sehr gut! Auch mit den 30 h Arbeitszeit und Elterntage. Wirklich viele gute Punkte. Das einzige was mich stören würde, wäre dass man evtl. kein Platz für sein Kind bekommt, wenn man aus zuhause ist. Sei es wegen Geschwister oder sonstigen alternativen Lebensentwürfen.

Ist der Erzieherjob mehr anerkannt? Also verdienen die gut?

LG

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Genau: "alternative Lebensentwürfe" werden hier nicht unterstützt. Die Gesellschaft hat dieses eine Modell und wenn man sich dran hält, ist alles gut. Wenn man ausbricht, hat man ein Problem. Zum Beispiel, wenn man Angehörige zu Hause pflegen will - das berechtigt nicht zu einem Vollzeit KiGa Platz.

Unsere Kinder sind genau 2 Jahre auseinander, die Große hat keinen Platz bekommen als der Kleine geboren wurde. Ich war also mit Baby und Kleinkind zu Hause. Mit knapp drei hatte sie dann das Recht auf 15 Stunden.

Verdienst in Schweden ist relativ gleich. In allen Jobs, jedoch viel geringer als in Dtld. Dafür ist dann aber auch vieles vom Staat bezahlt. Wenn man brutto mehr bekommt, sind die Steuern so hoch, dass netto alle ungefähr das selbe raushaben (+/- ein paar hundert Euro). Ich habe promoviert, arbeite im Biotech Bereich und bekomme netto ca 300 Euro mehr als eine Erzieherin verdient.

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Puh das mit dem Verdienst ist ja was. Irgendwie schon gut, aber führt eine künstliche Gleichmache tatsächlich zu mehr gesellschaftlicher Zufriedenheit? Kann man dann als Angestellter gar nicht sehr viel Geld verdienen?

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Dann mache ich auch mal mit. Schweiz.

Unsere zwei sind im Kindergartenjahr 2017/18 mit Geburtsadatum Anfang Juli 2013 (knapp 4) als jüngste Kinder hier (Stichtag 31. Juli) kindergartenpflichtig geworden. Wenn sie keine Frühchen gewesen wären und zum Stichtag im August geboren, würden sie erst nächstes Jahr mit 5 gehen können. Der Kindergartenplatz wird zugeteilt.Der Kindergarten geht über 2 Jahre bis zum Schulbeginn. Sie gehen von 8.20 Uhr bis 11.45 Uhr, im 2. Jahr müssen/dürfen sie einen Tag der Woche von 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr noch einmal wieder kommen. Die Schule macht diese Mittagspause übrigens auch. Der Kindergarten ist kostenlos. Davor muss man die Betreuung selbst regeln (Tagesmutter, Kita) Kitapreise bei uns vor Ort (pro Tag) für Kinder über 18 Monate (drunter ist etwas teurer)
Ganzer Tag CHF 110,- (100 €)
Morgen ohne Mittagessen CHF 55,- (50€)
Morgen mit Mittagessen CHF 80,-
Nachmittag ohne Mittagessen CHF 55,-
Nachmittag mit Mittagessen CHF 80,-
Dann gibt es noch Spielgruppen. Sie gehen etwa 2-3 Stunden pro Tag und sind für kindergartenähnlich, für Kinder ab 2 1/2 oder ab 3 je nach Träger. Sie kosten ca 10€ die Stunde (wird als Quartalsbeitrag gezahlt), dürfen aber rein rechtlich Kinder nicht mehr als 2 Halbtage die Woche aufnehmen. Darum haben manche Eltern ihre Kinder bei 3 verschiedenen Spielgruppenträgern (2+2+1 Halbtag)

Liebe Grüsse
Rike

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Wow, das ist aber auch eine Nummer.
Wenn ich das richtig verstehe, zahlst Du für Kinder unter 4 bei einem Ganztagsplatz 2.000€ (20 Tage a 100€) für die Kita. Danach wäre Kindergarten zwar kostenfrei, Du kannst aber aufgrund der Zeiten nicht annähernd Vollzeit arbeiten.

Wie macht ihr das? Gibt es viele Kitas und Tagesmütter?

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Krass, die Preise 😱

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Wie lange sind die kinder denn im kiga? Ich have mal gehört in schweden gehen die kinder erst mit sieben in die schule?

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In dem Jahr, in dem sie 7 werden. Stichtag ist der 31.12.

Man hat aber die Option, die Kinder schon ein Jahr früher zu schicken, wenn man das möchte. ZB, wenn das Kind im Januar Geburtstag hat, wäre es bei Einschulung im September ja schon 7 3/4, während andere noch 6 sind.

Unsere Tochter ist im Dezember geboren, wird also immer eine der jüngsten sein. Da macht es keinen Sinn, sie früher einzuschulen.

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Hallo
Wir Leben in der Schweiz. In unserer Gegend ist kinderbetreuung in einer Kita ziemlicher Luxus. (Tagesmütter sind billiger, teilweise aber mit sehr vielen Kindern unterwegs).
Wir müssen die Kita tageweise buchen, also 1-5 Tage die Woche. Auch nur Nachmittage sind möglich aber teuer. Da die Gebühren sehr hoch sind bucht man nur soviel wie man auch arbeitet, anders kann man es sich nicht leisten. (ich kenne zumindest niemanden). Viele arbeiten nur für die Kita kosten.
Mit 4 beginnt die Schulpflicht (also Wer im August 4 ist). Es ist eine Art Mischung aus Kindergarten und Vorschule die dann beginnt. Es herrscht Anwesenheitspflicht, Es gibt feste Schulferien, einen Stundenplan, Lehrplan, Beurteilungen usw. Leider ist der Unterricht nur 3 Stunden am Tag, danach Muss man seine Kinder wieder anderweitig betreuen lassen (kosten dafür wieder fast identisch zur Kita vorher).
Dafür ist in der Kita der betreuungsschlüssel super, 8-10 Kinder mit 3-4 erwachsenen (je nach alter), Sie haben viel Zeit auch individuell auf Kinder einzugehen z.b. in der Eingewöhnung usw.
Wenn du es dir leisten kannst, kannst du deine Kinder 5 Tage 12 Stunden Tag betreuen lassen.. (was niemand tut, kein Kind das ich kenne geht mehr als 3 Tage die Woche)..
LG Julchen

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Hallo
Interessanter Einblick! Alleine durch das was man so hört, hätte ich es mir irgendwie wirklich anders vorgestellt. Ich erzähle mal etwas über die USA. Da ist vieles anders als in D. Ich könnte ewig schreiben, ich fasse mich aber mit den erwähnenswertesten Punkten kurz:

-Kosten: idR. sind diese um einiges höher. Selbst das Vorschuljahr ("Kindergarten") an einer öffentlichen Grundschule kann mehrere Hundert Dollar kosten, will man den ganzen Schultag und nicht nur die 2-3 gratis Stündchen.
-Kinder können oft ab 6 Wochen betreuut werden. Die Alterseinteilung sieht ungefähr so aus: ab 6 Wochen bis 18 Monate = Infants, 18 Monate bis 36 Monate = Toddlers, 3 Jahre bis 5 Jahre = Pre-Schoolers ("Pre-K").Das Kindergarten Jahr ist meist dann nicht mehr in der Einrichtung.
-Betreuungszeiten: meist ist sind es mindestens 10 Stunden die offen sind. Die Buchungszeiten sind extrem flexibel, je nach Einrichtung. Es gibt zB. das volle Jahr, 10 Monate oder nur den Sommer. Die Wochenstunden gibt es auch in einigen Varianten. 5 Tage,4 Tage,3 Tage oder nur 2 Tage, x Stunden vormittags oder auch x Stunden nachmittags. Früher kommen oder später abholen kann man auch nach Bedarf für einzelne Tage buchen.
-Verpflegung: mal so und mal so. Ich habe das Gefühl die Variante gepackte Lunchbox von daheim ist gängiger. Ist aber nur meine subjektive Einschätzung.
-Tagesablauf: wie man sich das vielleicht schon an den Namen denken kann, es erinnert gerade ab 3 Jahren doch einiges an die Schule. Teilweise finde ich das echt gut, auf der anderen Seite bilden sich gerade die Eltern super viel drauf ein. Als Beispiel: das ABC auswendig runterrattern, aber kein wirkliches Verständnis für die Buchstaben haben. Generell wird auch "School" gesagt wenn man über die Kinderbetreuung redet. Auch kleine Hausaufgaben gibt es teilweise.


LG