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Also für mich klingt dein Kind nach einem klugen Kerlchen. Er ist 2,5 Jahre und schon ziemlich weit für sein alter. Das muss ja auch erst mal alles verarbeitet werden. Vergiss NIEMALS wie alt dein Kind ist. Egal wie weit entwickelt er schon ist.

Das einzige was mir auch sofort in den Kopf geschossen ist: Hört er gut?

Er atwortet auf fragen nicht, bzw hast du das Gefühl er versteht es nicht. Auf Ja/Nein fragen antwortet er erst nach deinem Impuls auf Ja/Nein. Klar, da sagt er halt irgendwas, weil er ja dann weiß was Mama ungefähr hören will.

Ich würde das mal abklären lassen.


Jetzt mag ich dir noch kurz und mal nur knapp was von meinem Sohn erzählen.
Er ist auch schon immer etwas anders als die anderen Kinder. Er hat bis er 4 war andere Kinder gemieden, hat nicht gespielt, vor großen Gruppen ist er immer geflüchtet. Hat ein anderes Kind ihn ihn angesprochen ist er weg oder hat einfach gar nicht reagiert. Er hat sehr früh, sehr viel und gut geredet. Hat ein unfassbares gedächtnis. Er kann sich bis heute (4,5) noch an sehr sehr viele kleine Details seines kleines Lebens erinnern. Man merkt das diese Erinnerungen bleiben seit er 1,5 Jahre ist. Also wenn wir mit knapp 2 mit ihm an einem Ort waren und jetzt erst das zweite mal dort hinfahren würden, dann könnte er mir noch gabz genau sagen wo was stand oder steht und wo es lang geht, wo welches Zimmer ist.
Er braucht seine festen Rituale. Wenn eine Situation anders läuft als er es sich gedacht hat, dann ist er meistens völlig aufgelöst.
Ich hatte auch oft den Gedanken an Autismus, aber dann kommen mir viel viel viiiiel zu viele Gegenargumente in den Kopf.
Er ist älteren und vorallem Erwachsenen sehr empathisch gegenüber. Bringt gerne alle zum Lachen, ist n kleiner Sprücheklopfer 😋 mit seiner Schwester hat er ein stark inniges und liebevolles verhältnis. Sie sind wie Zwillinge. Übrigens sind die zwei auch 1,5 Jahre auseinander.

Er entspricht halt nicht dem Bild, das man von einem Kind im klassischen Sinne hat. Er ist eben wie er ist. Und das wichtigste ist, genau das zu akzeptieren. Das macht es dir und vor allem deinem Kind leichter. Ich habe lange gebraucht bis ich akzeptieren konnte das er so ist wie er ist.


Wenn du dir aber zu viele Gedanken machst, dann gehen zu deinem Kinderarzt und schildere deine Bedenken.

Lg

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Danke für deinen Beitrag! Es ist schön, wie du von deinem Sohn schreibst. Er scheint ein wirklich kluges, liebenswertes Kind zu sein :-) Und wie eure beiden miteinander umgehen, klingt auch toll - unsere zwei wachsen auch immer mehr zusammen, das ist wirklich schön zu sehen. Auch wenn oder gerade weil die erste Zeit echt schwierig war!!
Du hast recht, ich muss meinen Sohn so akzeptieren, wie er ist - das mache ich sowieso, aber manchmal muss man sich das wirklich noch mal ganz bewusst machen.
Der Hinweis mit dem Hören ist super, danke! Darauf hatte mich der Kinderarzt auch schon gebracht, ich werde morgen einen Termin vereinbaren. Ich glaube zwar nicht, dass er schlecht hört - jedenfalls nicht immer schon, sonst würde er weniger deutlich sprechen, denke ich. Aber er hatte Ende vergangenen Jahres eines Paukenerguss. Wer weiß, vielleicht hat es ja damit zu tun?!
Vielen Dank noch mal und alles Gute für dich und deine Familie!

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Ich bin jetzt kein Arzt und mein Kind hat auch nichts der gleichen was diagnostiziert worden wäre. Aber ich hab in einer Werkstatt für behinderte Menschen meine Ausbildung gemacht. Ich kenne also einige Autisten (obwohl zugegeben meist nur die schweren Fälle in einer solchen Einrichtung landen... leichte Fälle können durchaus ein halbwegs normales und eigenständiges Leben führen).

Der Klassiker bei Autisten der fast auf jeden Autisten (fast) zutrifft egal ob eine schwere oder leichte Form vorliegt, ist das vermeiden von Augenkontakt. Sprich, wenn er mit dir oder den Erziehern in Kontakt tritt und Augenkontakt aufnimmt ist das eigentlich eher ein gutes Zeichen. Allerdings ist das Spektrum für Autismus riesig und vielfältig und es gibt vermutlich ein haufen Menschen die unerkannt mit Autismus leben weil es nicht so stark auffällt.

Ein Kind unter 3 Jahren als "abnorm" von der Entwicklung zu klassifizieren ist irre schwer. Da bis dahin extreme Diskrepanzen in der Entwicklung vorliegen.

Ggf. hat er nur eine niedrige Aufmerksamkeitsspanne... keine Lust auf Kommunikation etc.