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Hi,

ich würde sie weiter miteinander spielen lassen.
Selbst wenn dein Sohn da gelegentlich mal was aufschnappt wird das ja nicht eure Erziehung zu nichte machen.
Das was ihr ihm vorlebt prägt ihn, nicht das was er bei einem Freund Mal aufschnappt.

Und sonst hat selbst mein einer Kollege schon über die "sch... Ka.." geschimpft. Er heißt Ali, kommt aus dem Irak, ist inzwischen dt. Staatsbürger und ganz sicher kein Rassist.
Aber wenn man halt im Problemviertel seine Arbeitsstelle hat, bekommt man Sachen mit, da fasst man sich an den Kopf.
Wenn man als Frau nicht Mal alleine Mittagspause machen kann und Begleitschutz durch männliche Kollegen braucht, ist es eben so, das man da einen anderen Blickwinkel hat, als jemand, der sowas nur aus der Zeitung kennt und es übertrieben findet, weil nie selbst erlebt.

Mein Mann hat Fußball gespielt und bei Türksport (bin nicht ganz sicher ob man das genau so schreibt) haben sich die Schiedsrichter geweigert hinzugehen, weil die bedroht wurden, Autos zerkratzt wurden, die Eltern der Kinder offen Messer und Pistolen gezeigt haben (keine Ahnung ob Schreckschuss oder echt, ist auch egal).
Erst sind alle Eltern mitgefahren um die Kinder zu schützen (die waren damals so 14 ca.) Dann noch zusätzlich die älteren Mannschaften und zum Schluss haben sich sämtliche Mannschaften geweigert dort anzutreten.
Bestraft wurden die dort nie, im Gegenteil, die Mannschaften, die wegen der Umstände nicht mehr hin sind bekamen Geldstrafen.
Einer unserer besten Freunde wurde von 3 Türken verprügelt, weil der Fußball an sein Auto gerollt ist.
Vor der Gerichtsverhandlung wurden er und auch mein Mann und sein Bruder, die als Zeugen aussagen sollten, telefonisch und auf der Straße bedroht.

Wer also meinen Mann reden hört, könnte auch denken er wäre Rassist. Ist er aber nicht. Er mag nur keine Leute die sich nicht anpassen oder mit der Türkeifahne durch die Stadt rennen und "Sch... Deut...land" schreien. Uns als Nazis bezeichnen und gleichzeitig Erdogan wählen.
Mit denen habe ich auch ein Problem.
Und ja, zu einem Türken, der mich mal als dreckige deutsche Hure beschimpft hat, hab ich auch entsprechend geantwortet.
Trotzdem bin ich deswegen weder Nazi noch Rassist.
Denn gleichzeitig habe ich überhaupt kein Problem mich mit einer syrischen Mutter aus der Krabbelgruppe zu treffen oder überhaupt mit anderen Nationen. Ich möchte nur freundlich behandelt werden, dann gebe ich das auch so zurück.

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Hat sie denn konkret geäußert dass sie rassistisch ist? Ich nehme auch gewisse Wörter in den Mund, allerdings nicht in Gegenwart eines "Ausländers". Ich stehe auch offen dazu, dass ich Flüchtlinge nicht mit offenen Armen empfange. Und ja, es reicht mir schon langsam damit dass meine Stadt schon lange Istanbul geworden ist. Trotzdem würde ich mich nicht als Rassist bezeichnen. Ich habe genügend Bekannte mit anderen Wurzeln. Der beste Freund meines Sohnes ist Rumäne! Man darf nicht immer nur links und rechts sehen, sondern auch mal die gesunde Mitte.

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>>Trotzdem würde ich mich nicht als Rassist bezeichnen<<

Das würde auch kein Rassist von sich selbst behaupten.
Ohne jetzt über dich speziell zu urteilen.

>>Und ja, es reicht mir schon langsam damit dass meine Stadt schon lange Istanbul geworden ist.<<

Da fängts für mich schon an.
Allein die Erwähnung von sowas.
Das ist wie meine Großmutter (ausländerfeindlich eingestellt), wenn sie anmerkt "wo man hinhört, hört man fremde Sprachen" oder "das ist aber ne hübsche Ausländerin".
Wenn ich durch die Straßen gehe sehe ich MENSCHEN. Nicht Türken, Flüchtlinge und Deutsche. Nicht schwarze, weiße und grüne. Ich habe kein Augenmerk auf die Unterschiedlichkeit der Menschen, würde maximal eine Kulturenvielfalt und Sprachenvielfalt anmerken. Aber im positiven Sinne.
Es gibt EINE Erde für ALLE Menschen die von EINEM Schöpfer kommen.
Sämtliche Unterscheidungen sind für mich bereits das Saatgut von Rassismus.
Tut mir leid.

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Tja, ist deine Sache. Ich persönlich sehe die Welt nicht in rosarot.

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Hallo ich kann dein dilemma gut nachvollziehen. Ich würde der Mutter nebenbei in einem Gespräch klar zu machen das, dass nicht deine Einstellung ist und du darüber nicht reden möchtest. Die Kinder würde ich weiterhin zusammen spielen lassen, da diese für die Einstellung ihrer Eltern nichts können. Im Leben begegnet man immer wieder Menschen, die eine andere Einstellung zu den verschiedensten Themen haben. Wenn du deinem Kind deine Ansichten weiterhin vermittelst, und das wenn nötig auch thematisierst wird dein Kind ebenfalls zu deiner Einstellung stehen können. Jedenfalls sehe ich bisher keinen Grund, die kinder zu trennen. Ausnahmen wären jz natürlich wenn sie drüben kleinen aufstacheln würden etc

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Hallo!

Erstmal schön, dass sich die Jungs gut verstehen. Ich verstehe allerdings voll, dass sich bei solchen Kommentaren bei dir alle Nackenhaare aufstellen und du erstmal den Reflex "Weglaufen, Kontakt abbrechen, Bäh, mir grausts" hast. Den habe ich auch bei Leuten, die rechtes Gedankengut verbreiten - und ja, selbst in unserer wohlhabenden Gegend gibt es erschreckenderweise immer mehr Leute, die das tun (und damit meine ich nicht meine knapp 90jährige Oma, die Schwarze immer noch fröhlich als Neger bezeichnet, wenn sie bei ihr am Kaffeetisch sitzen - "Ist das jetzt der Neger, der neben dir wohnt?" #zitter).

Bei näherer Betrachtung ist das allerdings a) völlig übertrieben und b) wenig zielführend.

a) Die Kinder spielen zusammen und mit 4 ist da auch die Mutter nicht mehr ständig mit dabei. Und selbst wenn dein Sohn gemeinsam mit denen am Tisch sitzt und genau dann eine "politische" Debatte losgeht (wobei man ja auch nicht ständig über sowas redet), wird dein Kind das sicher nicht besonders interessiert verfolgen, sondern sich mehr mit dem Speisenangebot und seinem Freund beschäftigen. Darüber hinaus wirst du deinen Sohn NIE vor solchen Parolen schützen können. Darauf kommt es auch nicht an, sondern darauf, dass du deinem Sohn zeigst und vorlebst, dass alle Menschen gleich sind und gleich wertvoll sind. Wenn er was mitbekommt und du dabei bist, wäre es gut, wenn du klar Stellung beziehen könntest.

b) Wenig zielführend, weil sich viele normal denkende Menschen schnell von solchen Assis/Proleten distanzieren, einfach weil man die braune Kacke nicht hören kann und will und solche Parolen alles andere ganz schnell überlagern. Ergo haben diese Leute sehr schnell nur noch Bekannte mit ähnlichen Ansichten, was dazu führt, dass sie im "eigenen Saft schmoren" und sie sich mit ihren Ansichten übertrumpfen und jeder noch schlimmere Geschichten über Ausländer (er)findet.

Vielleicht macht es Sinn, bei der nächsten Parole in der Richtung einen Text in diese Richtung loszulassen: "Du, ich mag solche Parolen überhaupt nicht. Ich denke, dass wir in unserer Geschichte gesehen haben, wozu es führen kann, wenn man die Würde des Menschen nicht achtet. Das geht für mich nicht. Für mich sind alle Menschen gleich viel wert und dass es in jeder Bevölkerungsgruppe "gute" und "böse" gibt, ist doch auch unbestritten." Gern kann man die Leute auch bei ihrer Ehre packen und ihnen mal spiegeln, wie sie rüberkommen: "Du, ich find das echt schade, wenn du solche Parolen klopfst. Da hörst du dich ganz schnell an wie so ein Neo-Nazi in Chemnitz. Und mit solchen Prolos möchtest du doch bestimmt nicht in einen Topf geworfen werden...."

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hallo,

ganz einfach würde ich den kontakt abbrechen.
und ihr auch ganz offen sagen, daß ich nicht möchte, daß mein kind bei rassisten spielt. und sie sollte mal überlegen, warum ihr sohn kaum kontakte hat. liegt vielleicht an der braunen scheiße die seine mutter von sich gibt #aha

liebe grüße

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Sag mal hast Du keinen Mut oder was?

Sag es diesen dummen Leuten direkt ins Gesicht, was Du von rechten wie denen hältst. Die sollen ruhig merken, das sie in unserer mittleren gesund denkenden Gesellschaft falsch sind.

Wer sowas still und leise duldet und sich verdrückt, ändert in Deutschland nichts.

Die Jungs können täglich in der Kita zusammen spielen. Das reicht erstmal. Sind ja mindestens 5 Stunden (oder mehr), wo sie zusammen sind.

Hab bitte den Mut.

Ich selbst habe 3 dunkelhäutige Kinder und auch wenn wir in unserer Großstadt Gott sei Dank von Rassismus nicht viel spüren, möchte ich das solche Menschen gerade von uns Normalos gestoppt werden. Am besten von Menschen wie Dir, die selbst deutsch sind und soetwas nicht tolerieren.

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Nein, tatsächlich bin ich extrem schüchtern und habe schon mein ganzes Leben lang damit zu kämpfen. Ich habe hier schon an mehreren Stellen geschrieben, dass ich mich sehr über mich geärgert habe nichts gesagt zu haben. Davon abgesehen ändert man Menschen nicht, indem man ihnen einmal klar und deutlich die Meinung sagt. Die Vorschläge, die hier mehrfach kamen, den Kontakt eben nicht komplett abzubrechen, dafür aber immer wieder auch durch Kleinigkeiten deutlich zu machen, dass ich Menschen unabhängig von Äußerlichkeiten mag, finde ich hier wirksamer.

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Hiho, ich würde den Kontakt nicht zulassen, gerade wenn auch vor den Kindern rassistische Äußerungen geäußert werden.
Wie du schon geschrieben hast, wird dein Kind irgendwann auch mal allein dort sein und das würde mir keine ruhige Minute lassen. Ich würde der Mutter ganz klar sagen, daß ihr den Kontakt einstellt, da ihr nicht wollt das euer Sohn Mut rassistischen Gedankengut in Kontakt kommt.