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Verschiedene Anmerkungen:
- Du schreibst, ihr seid den ganzen Tag zu zweit. Geht sie denn nicht in den Kindergarten? Wenn sie aus irgendeinem Grund nicht geht, dann ist sie vielleicht einfach gelangweilt und unterfordert.
Kann sie sich körperlich richtig austoben? Geht ihr viel nach draussen laufen, klettern usw.? Macht ihr gemeinsam Spiele zur Konzentration und Geschicklichkeit? Hat sie auch Phasen zum "runterkommen" (kuscheln, ruhige Musik hören etc.)?
- welche Konsequenzen zeigst Du und Dein Mann denn auf ihr Verhalten? Was tut ihr, wenn sie z.B. auf dem Stadtfest anfängt zu schreien? Die logische Konsequenz wäre eine bis maximal eine zweite Ermahnung mit Androhung, nach Hause zu fahren, wenn sie sich nicht benimmt. Und dann logischerweise beim 3. Ausraster die Sachen packen und nach Hause fahren.
Wie reagierst Du, wenn sie haut oder Gegenstände wirft? Wie reagierst Du, wenn sie sich nicht an eine Abmachung hält?
- Sie einfach bei der Oma zwischenzulagern kann ja nun auch nicht die Lösung sein. Es ist doch euer Kind. Damit solltet ihr als Eltern doch fertig werden.
Ignoriert ihr Geschreie und steigt da nicht drauf ein. Sagt ihr, dass ihr erst wieder mit ihr redet, wenn sie sich beruhigt hat. Schickt sie notfalls in ihr Zimmer oder verlasst selbst den Raum, bis sie ihren Ausbruch beendet hat. Handelt konsequent und lasst euch nicht wieder weichklopfen durch ihr Gebrüll. Eine angedrohte Konsequenz muss auch durchgezogen werden.

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Hallo,

das kann ich nur empfehlen:

Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn: Der entspannte Weg durch Trotzphasen.

Alles Gute

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Stimme zu! #pro
Lese gerade das zweite Buch ;-) Genauso gut wie das erste!

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Mhhh ich kann natürlich nur das beurteilen was du schreibst, nicht das was hinter den Kulissen so abgeht.

Kann dir aber aus der Erfahrung von meiner Kindheit sagen. Das es für mich sehr nach Aufmerksamkeitsdefizit klingt und nicht in Form von ADHS sondern - entweder irgendwas ist bei der Oma vorgefallen weshalb sie da nicht mehr hin will und/oder sie wird für sich selbst gefühlt zu oft abgestellt, muss zurück stecken, wird nicht angehört etc. Ein Kind das zu wenig positive Aufmerksamkeit bekommt - sucht sich zur Not die Aufmerksamkeit in negativer Form. Ganz nach dem Motto. Negative Aufmerksamkeit ist besser als gar keine Aufmerksamkeit.

Ich bin als Kind auch gerne zu beiden meiner Omas gegangen. Nach den Vorfall (ich muss um die 6 Jahre ungefähr gewesen sein) bei der Oma mütterlicherseits. Wollt ich danach nie wieder ohne dem Beisein meiner Mutter dahin.

Version die ich meiner Mutter gesagt habe (damit sie sich nicht total die Selbstvorwürfe macht): "Die Oma hat mich solange zum Essen von Pilzen (hasse ich) gezwungen, bis ich mich am Esstisch übergeben musste."

Wirkliche Version (die so krass ist das ich sie bis heute nicht bis zum Ende meiner Mutter offenbart habe): Bis dahin stimmt das , kommt nur noch was dazu und zwar. Danach wurde ich gezwungen mein eigenes Erbrochenes wieder zu essen!

Bis heute hab ich wegen dem Vorfall ein angespanntes und unwohles Verhältnis zu meiner Oma mütterlicherseits. Da meine Mutter selbst weis das meine Oma nicht die geilste im Umgang mit Kindern ist (aber dachte, sie habe sich über die Jahre gebessert)... hat sie das so respektiert und akzeptiert und ich musste nie ohne sie dahin.

Ich war die ersten Jahre meiner Kindheit die Pflegeleichtigkeit in Person. Durchgeschlafen, hab kein Ärger gemacht, war brav, hilfsbereit etc. Klar hier und da nen Wutausbruch den hat aber jedes Kind hin und wieder aber irgendwann in der Vorschulzeit ist das Verhalten von mir gekippt ins Negative. Ständige Wutausbrüche, Mit Gegenständen werfen, gegen Türen und Schränke treten, aufmüpfig werden, vorlaut, ich war das reinste "Amok-Monsterkind" zwischen 5-10 Jahren. Meine Höchstform hatte ich mit 8-10 Jahren. Wo ich von vielen Ausenstehenden heute rückblickend als "Arschlochkind" beschrieben werde.

Was war, das das ausgelöst hat? Die Ehe meiner Eltern ging zunehmend in die Brüche. Konflikte unter ihnen wurden immer präsenter und meine kindlichen Probleme für die ich Begleitung benötigt hätte, wurden ignoriert, weggeredet, nicht ernst genommen und ich bekam als Kind das Gefühl (was mir nie vermittelt werden wollte - aber so ankam) , das ich nur ein Klotz am Bein meiner Eltern bin, überflüssig, unnütz und ungeliebt - keiner interessiert sich für mich und ich könnte augenblicklich tot umfallen und kein Hahn würde danach krähen. Und dieses Gefühl was dadurch bei mir vermittelt wurde, hat mich so tief verletzt, dass ich in meiner Verzweiflung total durchgedreht bin und urplötzlich zum totalen Wutkind mutiert bin. Meine Eltern hatten nur noch ihre Probleme untereinander und gerade meine Mutter keine Nerven oder Geduld sich auch nur ansatzweise meinen zu widmen. Ich wurde übertrieben häufig angeschriehen, bekam eine aufm Po oder wurde in mein Zimmer abgestellt um runter zu kommen. Zugehört was in mir vor geht, gabs in der Zeit nicht. Erst nachdem meine Eltern wirklich getrennt waren (ich war 10) ging es schlagartig wieder bergauf und ich wurde wieder handzahm. Bin nicht mehr übersteigert ausgetickt. Konnte mich kontrollieren,war wieder pflegeleicht und ne Pubertierende wie man sie sich wünschen kann, ohne Zickeneskapaden oder sonstigen. Danach wurde ich nie mehr angeschriehen und wenn ich Probleme besprechen wollte, hat man mir zugehört.

Eine gewisse Anzahl von Wutausbrüchen aufgrund noch nicht ausgeprägter Frustrationstoleranz oder Impulsivität im Charakter sind völlig normal. Ist es aber total übersteigert, kann das auch "nur" eine Form von Hilfeschrei sein. Ein Kind kann sich noch nicht sachlich ausdrücken oder reflektieren was es emotional eigentlich zum überkochen bringt. Es sind Impulsreaktionen.

Und nur so ein Beispiel. Mein Mann hat nicht die größte Geduld. Wenn Junior nen Wutausbruch bekommt und nicht zu beruhigen ist und mein Mann wird selbst ggf. etwas lauter in der Stimme oder lässt ihn spüren das er genervt von seinem Verhalten ist. Gib ich dir Brief und Siegel und mein 2 jähriger Sohn schreit noch schriller, braucht noch länger um sich zu beruhigen und steigert sich noch mehr hinein!

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Hallo,

ich frage mich jetzt, was auf einem Stadtfest denn eskalieren kann, weil ein Kind nicht seinen Willen bekommt. #kratz

Kind habe ich in dem Alter zu so einem Anlass noch in den Buggy gepackt, Zuckerwatte links, Magenbrot rechts, dann ist es beschäftigt und Geschrei fällt aus wegen Kauen.

Davor und danach ein paar Runden mit dem Kinderkarussell und fertig ist das glückliche Kind.

Aber vielleicht ist meines ja total anders als andere Kinder #winke.

LG