Kindergartenpause hilfreich oder kontraproduktiv

Hallo,

mir würde interessieren, ob hier jemand Erfahnrungen damit gemacht hat, ob eine ausserplanmäßige Kindergartenpause einem Kind, dass plötzlich nicht mehr in den Kiga will hilft.

Wir haben derzeit folgende Situation:
Meine Tochter ( wird im Feb. 3 ) verweigert seit gestern vehement den Kindergarten. Sie lässt sich noch nicht mal anziehen um überhaupt den Weg anzutreten.
Letzte Woche war sie krank und blieb von Mi.-Fr. zu Hause. Am Montag hat mein Mann sie in den Kindergarten gebracht und musste auch lange mit dort bleiben bis sie sich dann von ihm gelöst hat. Als er dann weg war hat sie wohl ein paar Tränchen verdrückt laut Erzieherinnen, aber nach 2 Minuten wäre es ok gewesen und sie hat gespielt. Allerdings wäre sie dann den ganzen Vormittag nah am Wasser gebaut gewesen. Als ich sie abholte, sagte sie, dass es schön war im Kindergarten.
Gestern gab es dann plötzlich ein riesiges Theater als wir zum Kiga los wollten. Ich habe wirklich alles versucht, aber sie ließ sich nicht überzeugen. Also blieb sie zu Hause. Heute morgen dann das gleiche Spiel, aber dann konnte ich sie locken in dem ich ihr vorschlug mit dort zu bleiben so lange sie möchte.
Wir fuhren also los und im Auto sagte sie schon, dass sie Angst habe, dass ich dann ohne sie weg fahre. Sie ging dann 5 Schritte mit rein in den Kiga, drehte dann aber wieder um und wollte sofort wieder fahren. Auch ihre beste Kindergartenfreundin konnte sie nicht überzeugen dort zu bleiben. Nach langem hin und her, hat sie sich dann überreden lassen, aber sie wich mir nicht von der Seite und sagte alle zwei Minuten, dass sie nach Hause wolle. Eine Stunde lang ging das so und dann meinten die Erzieherinnen, dass es besser wäre wir würden einfach mal eine Woche Kiga Pause machen. Sie geht seit Ende August in den Kiga, die Eingewöhnung lief absolut problemlos. Sie geht täglich von 8.30 - 12:00Uhr. Die Erzieherinnen meinten, dass es nicht ungewöhnlich wäre wenn Kinder dann um Weihnachten rum nochmal einbrechen und Schwierigkeiten haben. Sie sagten, dass im Kiga sonst auch nichts vorgefallen sei. Sie hat schon viele Freunde gefunden uns spielt den ganzen Vormittag fröhlich und hat Spaß bei allen anderen Aktivitäten.

Ich bin etwas ratlos. Sie sagt auch nicht warum sie nicht möchte. Man muss dazu sagen, dass sie sprachlich schon sehr weit ist. Aber ich denke diese Situation ist irgendwie zu komplex als dass sie es schon erklären könnte.
Sie hat aber seit 2-3 Wochen allgemein Probleme, wenn sie mal ihrem Opa bleiben soll oder bei ihrer Tante. Sie sagt oft, dass sie Angst hat z.B. wenn sie Geräusche hört die sie nicht sofort zuordnen kann. Ansonsten ist sie auch mega anhänglich, will nur bei mir sein, am liebsten auf meinem Schoß.

Naja, lange Rede kurzer Sinn. Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und hat die Kiga Pause dann geholfen? Und wenn nicht wie geht man dann weiter vor? Ich möchte sie nicht zwingen wenn ich ehrlich bin....

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ich finde eine Pause niemals hilfreich... so zeigst Du ihr von Anfang an, dass sie machen kann, was sie will, wenn sie keine Lust hat...

Wenn keine driftigen Vorfälle im KiGa (Mobbing, schlimme andere Vorfälle) es absolut erfordern, dass Dein Kind dem KiGa fernbleibt, würde ich von Anfang an klarmachen, dass es dort toll ist und es jetzt der fest Ablauf ist... --- wegen nur EINEM Tag nach Krankheit "Probleme" gleich solch eine Maßnahme? Die Erzieherinnen hatten wohl keine Lust...

Fakt ist aber, dass es kontraproduktiv ist, dass du nach erfolgter Eingewöhnung da bleibst... (wiederkommen, wenn es gar nicht geht nach Anruf okay... aber da bleiben nach ein paar Tagen krank? -- Du zeigst deinem Kind das falsche Signal... und die Erziehrinnen scheinen sowas zu unterstüzten... schade....

ich denke, sie spürt Deine Unsicherheit ... solch anhängliche Phasen gibt es immer wieder... aber es ist nie gut, hier mit falschen Signalen zu reagieren... ---- okay: du kannst ihr dann für "nach dem KiGa" was tolles versprechen (lieblingsessen oder sowas, - mittagsauflug), --- aber wenn möglich, reagiere am restlichen Tag auf diese Anhänglichkeiten mit Mehraufmerksamkeit, -- aber keinesfalls solltest du den KiGa reduzieren....

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Sehe ich ganz genau so

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Ich bin absolut deiner Meinung. Ich finde das die Eltern hier total falsch reagiert haben in dem sie zuhause bleiben durfte oder man stundenlang mit im kiga geblieben ist.

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Na wenn du die Möglichkeiten hast...
Sohnemann geht in die Kita seit er 13 Monate alt ist. Er hatte immer mal wieder Phasen wo er nicht so recht wollte, je älter er wurde, desto lauter teilte er es mit.

Aber: ich musste arbeiten, also hatte er nie die Wahl.

Ich würde schon horchen, wie die Erfahrung der Erzieher da ist. Im Zweifel gewöhnst du ab Januar neu ein, sonst sehe ich da nichts dramatisches.

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Hmm wenn Du nicht auf die Betreuung angewiesen bist, dann probier es aus. Vielleicht ist sie einfach noch nicht richtig gesund. Wir hatten im November auch eine Phase in der unsere Kleine nicht wollte. Sie war auch krank und anhand der Symptome (fieber, Husten) wieder fit. Aber sie hat noch über eine Woche gebraucht bis sie wieder richtig fit war. Davor war sie dauer knatschig, sehr müde und anhänglich.

Ich habe in Summer bei meinen Kindern die Erfahrung gemacht, dass wenn man ihre Bedürfnisse erfüllt es ihnen besser geht und wenn ihr euch jetzt einfach eine schöne Adventszeit zu Hause machen könnt, dann macht das. Ich würde aber in engem Kontakt mit der Erzieherin bleiben und ggf. auch über den Neustart im neuen Jahr sprechen.

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Evtl. kann das sein, dass sie wirklich noch nicht 100% fit ist.
Obwohl sie hier zu Hause zwischenzeitlich auch viel rumtobt. Aber ansonsten ist sie wie gesagt sehr anhänglich und auch dauermüde. Sie will aber auch schon seit 6 Monaten keinen Mittagsschlaf mehr machen.
Ich habe eben gesehen, dass die letzten beiden Backenzähne gerade durchbrechen, vielleicht liegt es auch daran? Wer weiß...

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Sagt sie, warum sie nicht in den KiGa möchte? Da würde ich bei ihr mal ansetzen.

Ansonsten schließe ich mich "muffin357" an.

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Meist sagt sie nicht warum, manchmal antwortet sie, dass xy sie getreten hat oder, dass sie Angst hat geschubst zu werden.
Ist ja auch noch schwer für sie ihre Ängste in Worte zu fassen, denke ich. Sie ist ja noch nichtmal Drei.

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Ich wollte als Kind fast nie in den kindergarten. Da meine Mama Hausfrau war musste ich auch nicht. Ich ging erst ab 4, da nur nachmittags (Langschläferin) und ab dem Vorschuljahr dann vormittags, aber auch nicht immer. Mir hat es nicht geschadet, in die Schule ging ich anstandslos, da gab es nie Probleme und aufs Gymnasium habe ich es auch geschafft! Ich glaube, wenn du deiner Tochter sagst, es gibt einen kleinen Urlaub vom Kindergarten und danach muss sie aber wieder gehen, weil du möchtest, dass sie unter Kinder kommt und dort etwas lernt kann das schon klappen (du kennst dein Kind am besten!).

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Für mich ist das eine Frage des Erziehungsstil.
Erziehst du dein Kind selbstbestimmt, dann lass es zu Hause.
Sind dir klare Strukturen wichtig oder bist du auf die Betreuung langfristig angewiesen, dann schick es in den Kiga.

Ich glaube jedes Kind hat mal eine Phase in der es anhänglicher ist, als sonst.
Fast jede Mutter kennt doch diese Stuation morgens im Kindergarten, dass das Kind mal nicht bleiben will.
Ich glaube nicht, dass eine Pause die Lösung des Problems ist.

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Ja ich denke das ist durchaus hilfreich, das Kind mal zuhause zu lassen. Mein Sohn hat auch immer wieder mal so Phasen, wo man als Erwachsener sagen würde "Ich bin reif für Urlaub!". Als Erwachsener kann man sich zusammenreißen, auch noch ganz schön lange. Aber ist das gesund? Nein!
Und hier reden wir von einem Kleinkind! Bei Erwachsenen kann es schon echt zu psychischen Schäden führen, wenn sie jeden morgen mit Bauchschmerzen zur Arbeit gehen. Ich finde, sowas sollte man einem Kleinkind nicht zumuten.

Und dass du dein Kind dadurch verziehst finde ich völligen Blödsinn. Sie lernt nicht, dass sie dich manipulieren kann. Sondern, dass sie auf dich zählen kann. Dass du sie ernst nimmst, wenn es ihr schlecht geht.

Nur das locken und überreden finde ich wirklich nicht den richtigen Weg. Denn das ist Manipulation und dadurch lernt sie dann tatsächlich das manipulieren, weil du es ihr vorlebst.
Es ist gut, dass du ihr zuhörst und mitteilst "Aha, ich sehe du hast ein Problem, du möchtest nicht in den Kiga". Der nächste Schritt ist dann, dass du ihr ihre Möglichkeiten aufzeigst. zB sagst heute geht es nicht, aber morgen kannst du zuhause bleiben. Einfach was eben eure Möglichkeiten sind. Die Schulpflicht kommt noch früh genug!! Du musst dein Kind nicht in den Kiga zwingen, nur um es darauf vorzubereiten.
Und wenn es eben dann einen Tag nicht geht, dass sie zuhause bleibt, sag es ist okay, wenn sie traurig und wütend darüber ist und sie kann die gerne sagen, wie du es ihr einfacher machen kannst, aber heute geht es in den Kiga Punkt. In ganz neutralem Ton.

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Vielen Dank für deine Einschätzung und deine Tipps.
Es ist interessant auch mal einen anderen Standpunkt zum generellen Tenor hier zu hören.

Vielen Dank auch für den Hinweis, dass ich sie mit locken oder überreden sozusagen manipuliere. Das war mir bisher gar nicht so bewusst.

Es hat sich herausgestellt, dass sie auch tatsächlich noch nicht wieder richtig fit ist. Wir waren heute noch beim Kinderarzt, weil sie echt durchhängt heute.
Ich habe ihr schon gesagt, dass sie heute und morgen noch daheim bleiben kann. Am Montag ist aber wieder Kindergarten angesagt, vorausgesetzt sie ist nicht mehr krank.

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Bei uns genau das gleiche.

Eingewöhnung total super, dann wegen Krankheit ein paar Tage zu Hause und danach wollte sie plötzlich nicht mehr hin. Es gab hier Riesentheater morgens...

Natürlich habe ich mit ihr und auch mit den Erzieherinnen gesprochen. Es ist nichts vorgefallen. Das ganze ging ca. eine Woche lang, danach ging sie wieder gerne.

Weder ich noch die Erzieherinnen wären (Gott sei Dank) jemals auf die Idee gekommen, sie zu Hause zu lassen. Natürlich soll Kindergarten Spaß machen, aber es ist keine Veranstaltung zu der man geht wann man möchte. Mama und Papa gehen arbeiten, ihr großer Bruder geht in die Schule und sie in den Kindergarten. Das sind feste Abläufe die sie so kennt. Und das ist wichtig für Kinder.
Sie zu Hause zu lassen vermittelt ein völlig falsches Bild. Das haben Kinder sehr schnell raus. ;-)

Das ganze hat auch nichts mit zwingen zu tun. Kindergarten ist nichts schlimmes, ihr passiert dort nichts, also ist es definitiv zumutbar.

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Hallo,

vielleicht liegt der Unterschied in unserem Handeln auch darin, dass sie von unserer Seite eben nicht auf Teufel komm raus in den Kindergarten muss.
Ich hätte sie auch ohne Probleme noch ein Jahr, also bis 3,5 Jahre, zu hause lassen können. Aber sie war es die uns signaliert hat, dass sie unbedingt in den Kindergarten möchte. Natürlich ist jetzt die anfängliche Euphorie verflogen und sie hängt etwas durch. Ich finde es da gar nicht so verkehrt, dem Kind mal ein bisschen Auszeit zu gönnen. Ja, wir haben da anscheinend auch nicht immer richtig gehandelt. Ich muss zugeben, dass uns diese plötzliche Veränderung auch kalt erwischt hat.

Ich persönlich musste auch nicht immer in den Kindergarten gehen, wenn ich mal absolut nicht wollte durfte ich zu Hause bleiben. Dann war ich ein paar Tage zu Hause und dann bin ich wieder hingegangen. War absolut problemlos, ich bin dann trotzdem anstandslos zur Schule, hab Abitur gemacht und habe jetzt einen Job, der es mir erlaubt meiner Tochter in diesem jungen Alter auch eine Pause zu gönnen.

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Hallo ,

ich bin Erzieherin, und so von Deinem Schreiben her, hat die Kleine es regrestriert , dass sie nun getrennt ist, auch wenn es vorher gut lief, kommt manchmal der Einschnitt auch später.
Sie hat euch da schon im Griff. in der Kita selber würde ich eine schnelle Trennung von deinem Mann machen, da sie sich ja schon von dir getrennt hat,

Eine Pause musst Du selbst entscheiden, es kann sein , dass es sich im Januar dann verschlimmert.....ich wünsche Euch die beste Lösung fürs Kind ,,

wenn ihr könnt sie vielleicht doch ein Jahr zu hause behalten

Helen