Kita - verwirrender Start?

Hallo,
unser Kind wird bald 2 und besucht ab September den Kindergarten. Der Weg zum Vertrag war recht chaotisch und auch die Infos zum Start lassen mich etwas ratlos zurück. Da ich keine Erfahrung diesbzgl. habe und keine Eltern mit Kleinkindern im Bekanntenkreis, hoffe ich auf euch, damit ich eine objektivere Perspektive bekomme. Ich will nicht, dass sich unsere Unsicherheit auf den Kleinen überträgt.

1. Der KiGa hat Schwerpunkt ist bilinguale und musische Erziehung. Was ich mitbekommen habe, wirkt eher autoritativ. Es gibt viele Angebote/Kurse. Trotzdessen haben wir kaum Infos herausbekommen können, wie der Tagesablauf sein wird, geschweige denn Details zur Eingewöhnung, außer: Erste Woche mit Bezugsperson für wenige Stunden, danach Schritt für Schritt längere Trennung, insgesamt bis 4 Wochen. Wer kommt, sei egal, könne auch die Oma machen. Hm? Auch wann wir am ersten Tag kommen sollen: "evtl. vor dem Frühstück um 8" - also wann nun, und warum evtl.?

2. Wir sollen ausreichend Windeln und mehrere Garnituren Wechselkleidung (geht explizit ums Wickeln, nicht wegen draußen spielen etc.) mitgeben. Also selbst wenn man nur frühs und abends wickeln würde, würde man es nicht schaffen, dass das Kind schmutzig wird - wollen die eigenmächtig Sauberkeitserziehung betreiben?

3. Mehr Infos gabs auch auf Nachfragen nicht. Der KiGa ist toll eingerichtet und wir haben auf Grund des zugesicherten Platzes uns keine anderen angeschaut. Ich war von Anfang etwas erstaunt über den Mangel an etablierten Verfahrensweisen, aber dachte es sei mütterliche Paranoia. Durch den Termin zur Vertragsunterzeichnung bin ich aber wieder verunsichert. Die Chefin hat keine Sekunde mit dem Kind interagiert. Wir als Eltern kommen mit der typ. "russischen Herzlichkeit" klar, aber ich kann nur hoffen, dass der Umgang mit den Kleinen offener ist.

4. Wie funktioniert Mittagsschlaf überhaupt dort? Werden die Kinder dabei überwacht (rausfallen usw.)? Unser Kind schläft mal um 11, mal um 14 Uhr, egal wie der Tagesablauf ist, Nachtschlaf immer von 21:30 bis 8 Uhr. Wenn man nach 30min ihn kurz kuschelt, schläft er 2h, ansonsten ist er nach diesen 30min halt hellwach. Ich kann mir nicht vorstellen, wie bei 15 Kindern U3 der Ablauf sein soll.
"Abwarten und schauen wie es wird" entspricht mir nicht, daher hoffe ich auf eure Erfahrungen und Anmerkungen.

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Hallo,

also zu 1.: da gab es bei uns in allen Kitas einen Flyer wo der Tagesablauf drin stand in etwa. Ansonsten würde ich einfach während der Eingewöhnung nochmal genauer nachhaken. Wegen dem evtl. würde ich eher so verstehen als wenn sie hören wollte ob das für euch okay ist. Ich wäre jedenfalls um 8 Uhr da.

Zu 2.: Ich weiß nur von meinen Kindern, dass die viel Wäsche gewechselt haben. Wenn die Kinder Hände waschen nach dem Essen wird oft was nass, beim Essen selber ging öfter mal was daneben, beim spielen, etc.

zu 3.: die Chefin in unseren Kitas war auch keine Erzieherin in den Gruppen und ist höchstens mal eingesprungen. Und bei der Vertragsunterzeichnung kann ich mich jetzt auch nicht erinnern, dass sie groß was mit den Kindern gesprochen hätte. Wenn sie mal ausgeholfen hat in der Gruppe war sie aber sehr herzlich...

Zu 4.: oft funktionieren in Kitas Sachen, die man sich zu Hause nicht träumen lassen hätte. Mein Großer war ein katastrophaler Schläfer, ich hatte auch Angst, wie das in der Kita werden soll. Aber siehe da, er hat einfach geschlafen wie alle anderen Kinder auch. Die Betten waren da auch für die ganz kleinen mit Gitter, für die etwas größeren knapp über Bodenhöhe. Also selbst wenn das Kind da rausgefallen wäre, hätte es sich nichts tun können...

Insgesamt wirkt dein Post aber sehr negativ und überhaupt nicht überzeugt, dass du dein Kind da gut aufgehoben siehst. Vielleicht solltest du nochmal Kontakt aufnehmen und deine Fragen besprechen, denn wenn schon die Eltern nicht überzeugt sind, wie soll sich das Kind dort sicher fühlen? Die haben da ein ganz feines Gespür dafür.

Lg

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Ich habe ja versucht, meine Fragen zu besprechen, auf Grund der extrem wortkargen, detailarmen Antworten bin ich ja so dysphorisch. Ich bin nicht negativ eingestellt, mir fehlen bloß offizielle, standardisierte Abläufe. (Nunja, ich bin Ingenieur, evtl. erwarte ich einfach zu viel Infos und Prozesse...)

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Der autoritative Erziehungsstil ist der, der empfohlen wird.

Zweitens: Genaue Angaben zu machen, wie die Trennung in der Eingewöhnung sein wird, ist höchst unseriös, weil jedes Kind anders ist und man nicht voraussagen kann, wie es speziell mit DEINEM sein wird.

Mittagsschlaf: Es gibt feste Schlafenszeiten in einer Krippe. Und mit Sicherheit wird kein Kind aus einem Bett rausfallen. Und sie werden alle lernen dort zu schlafen.

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Natürlich kann man nicht vorher sagen wie die Eingewöhnung klappt. Aber ein Grundkonzept wird es doch geben. Daran entscheidet sich doch auch, welcher Elternteil mitgeht.

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Was heißt denn autoritative Erziehungsstil?

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Hallo,

Als meine Tochter in die Kita kam war sie 1,5. Wechselwäsche war da für evtl. Ausgelaufene Windeln, um mal nach dem. Essen was zu wechseln wenn sie z. B beim trinken was verschütten.
Aber es gab mehrere Klo runden täglich(nach dem Frühstück, vorm Mittag, vorm und nach dem Schlafen) bei dem auch die Windel Kinder mitgehen. Sie dürfen sich aufs Klo setzen wenn sie möchten, müssen aber nicht. Im Bad hat jedes Kind einen Stapel Windel, genauso wie am Wickeltisch. Ohne Windel würde sie erst gelassen nachdem ich berichtete das sie nun Tags zuhause trocken ist.
Bei uns kommen die ganz Kleinen noch in gitter Betten. Die etwas größeren Liegen auf einer Art Podest, drt hat jeder seine eigene Matratze. Je älter desto höher rutscht man auf dem. Podest. Die ältesten liegen ganz oben, aber kann keiner runterfallen.
Ich habe die Kita erst nach der Anmeldung gesehen da wir zu der Zeit noch im Ausland lebten. Die Eingewöhnung hat mein Mann gemacht. Viele Infos hatten wir da vorher auch nicht aber das kommt schon alles mit der Zeit. Du bekommst die tagesabläufe doch am Anfang mit.

Alles Gute euch!

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Diese Ansätze klingen cool. Ich bin mal gespannt, wie das bei uns nun wird. Danke für die Antwort.

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hallo,

hast du die betten gesehen??
bei uns schlafen sie auf matratzen auf dem boden, bei den ganz kleinen,die drin geschlafen haben sogar mit nest drum rum.

eingewöhnung kann an sich wirklich jeder machen, würde aber mutter oder vater empfehlen und bei uns wurde ab 9 uhr gesagt, also nach dem frühstück.. also wie spät frühstücken die denn??
und 4 wochen ist auch gut angepeilt.

und es gibt sicherlich feste zeiten für alles, eine kita ist doch in der regel strukturiert und der rest zeigt sich dann in der eingewöhnung..

also alles gute für die eingewöhnung, ansonsten rufe doch noch mal an und frage nach, wann ihr nun da sein sollt, manchmal hilft etwas nerven😉

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Die Betten sind "richtige" Betten, mit einem kleinen Rand (5cm), ca 30cm hoch. Größtenteils rührt meine Verwunderung dazu wohl daher, dass wir zuhause quasi auf dem Boden (Tatami/Futon) schlafen und man da nicht rausfallen kann. Ich hoffe das Kind merkt den Unterschied und rollt sich nicht einfach so raus XD

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1. das klingt nach einer Eingewöhnung nach dem Berliner Modell. Langsam anfangen mit einer vertrauten Person und dann wird die Zeit gesteigert. Genaue Angaben dazu können nicht gemacht werden, denn es ist sehr individuell.

2. ist völlig normal und hat nichts mit Sauberkeitserziehung zu tun. Die Kinder werden so schnell schmutzig oder nass, dann läuft vielleicht mal eine Windel aus und mit dem Essen wurde gekleckert. In der Regel gibt es feste Wickelrunden und zusätzlich wird bei bedarf gewickelt.

3. ihr wart da zur Vertragsunterzeichnung und nicht um das Kind zu bespaßen. An der Stelle erwartest du zu viel. Wie schon jemand richtig schrieb ist die Leitung auch nicht zwangsläufig in der Gruppe.

4. Mittagsschlaf und Essen funktioniert in der Gemeinschaft in der Regel problemlos und besser als zu Hause.

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Zu 3. Das ist mir klar. "Erwartet" hätte ich nur, dass eine Person, die (zumindest peripher) mit Kindern arbeitet, ein solches auch mal anlächelt. Nur das.

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Oder im besten Fall ein "Willkommen, bald darfst du auch hier spielen." Ist das zuviel verlangt? Wenn ich mit Lieferanten/Kunden etc. spreche, werde ich auch nicht plötzlich distanziert und kühl, sobald es an den Vertrag geht, obwohl ich den Small Talk (auf Gute Zusammenarbeit blabla) höchst ineffizient finde. Ist schon eine Frage der Professionalität.

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Hallo,

mit deinem Text assoziiere ich, dass dir grundlegendes Vertrauen zu dem Kindergarten fehlt. So gesehen hätte ich mich an deiner Stelle anderweitig umgetan als dem Sophismus der guten Einrichtung zu erliegen.

Bei einem Defizit an Informationen solltest du als Ingenieur in der Lage sein, dich im Vorfeld für das Thema zu sensibilisieren. Ein Audit wäre sinnvoll gewesen, am besten mit allen Beteiligten und Verantwortlichen.

Da der Vertrag ja nun einmal bereits unterschrieben ist, solltest du aufpassen, dass deine Skepsis euer Kind nicht irritiert.
Erarbeite einen Fragenkatalog mit den für dich wichtigen Themen und bitte um schriftliche Beantwortung mit deadline 1 Woche vor Eingewöhnungsstart.
Aufgrund der Individualität der unterschiedlichen Einrichtungen solltest du deine Fragen mit den Verantwortlichen selber klären - hier im Forum erhälst du nur subjektive, nicht signifikante Berichte.

Alles Gute!

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Gut analysiert. Ich bin nicht der Typ, der souverän mit Fremden umgeht, daher fällt es mir schwer, die richtigen Fragen zu stellen. Ich bin mit einen konkreten Fragenkatalog hin, die Antworten waren aber sehr allgemein gehalten bzw. verwiesen aufs abwarten. Ich weiß aber gern vorher, was mich erwartet - daher diese Frage hier. Mein Mann wollte unbedingt diese KiTa und er hat ein gutes Gefühl dabei, sodass wir so verblieben sind. Objektivität erwarte ich mir nicht von Forumserfahrungen, nur Denkansätze, um ein weniger durch meine ersten, naiven Eindrücke geprägt zu sein. Ich habe keine negative Einstellung, nur halt keine Vergleichswerte und war daher eben verwirrt. Mittlerweile bekomme ich den Eindruck, dass das Vorgehen in dieser Kita nicht ungewöhnlich ist, sodass ich im Reinen mit der Entscheidung bin.

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Wie sind denn die Erzieherinnen? Mit der Leiterin haben die Kinder ja nicht so viel zu tun. Zu den fehlenden Infos: hat die Kita Flyer oder Infobroschüren? Da stand bei uns schon ziemlich viel drin.
Ich würde nochmal nachfragen an deiner Stelle, man muss doch auch zumindest wissen wann man am ersten Tag da sein soll?

Vielleicht war die Leiterin im Stress und hat das eine oder andere verbaselt. Wenn du sie nochmal sprichst legt sich vielleicht dein schlechtes Bauchgefühl. Ansonsten Plan B?

Ich wünsche euch einen guten Start
:-)