Verhalten der Erzieherin ok?

Hallo, unsere Tochter ist 3,5 Jahre und geht seit sie 3 ist in den Kindergarten. Sie fühlt sich dort wohl, ist aber immer noch recht schüchtern. Sie hat Freunde, mit denen wir uns auch nachmittags ab und zu treffen. Im Kindergarten traut sie sich aber nicht immer zu sprechen bzw vor vielen anderen zu reden. Nun hatte ein anderes Kind Geburtstag und sie sollte gratulieren. Sie hatte wohl drei Chancen, und beim dritten Mal hat sie dann leise gratuliert. Was dann ok für die Erzieher war. Habe meine Tochter dann gefragt, was gewesen wäre, wenn sie nicht gratuliert hätte. Sie sagte, sie hätte dann keinen muffin bekommen. Ehrlich gesagt finde ich, dass sowas nicht geht. Ich finde es nicht schlimm nicht zu gratulieren, sie hat sich einfach nicht getraut. Jetzt hat sie ja auch nur gratuliert, da sie Angst hatte, keinen muffin zu bekommen. Ich finde sowas generell nicht schön, dieses ,,wenn, dann passiert das und das“ zumal das für mich was völlig unwichtiges ist. Sie soll doch nicht lernen, dass man dies und jenes tun muss, um dies oder das zu bekommen. Der Sinn ist ja, dass sie Dinge tut, weil sie das möchte. Zuhause oder generell wird sie von uns auch nicht zu bitte oder Danke gezwungen. Wir leben ihr das vor und sie macht es auch so von sich aus. Würdet ihr das ansprechen bei der Erzieherin ? Oder wie seht ihr das?

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Bei euch zuhause herrschen Regeln, woanders gelten eben andere Regeln, ganz einfach. Das muss dir nicht gefallen, wird aber mit Sicherheit nicht geändert, nur weil eine Mama Missfallen ausdrückt.
VG

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„Sie soll doch nicht lernen, dass man dies und jenes tun muss, um dies oder das zu bekommen.“

Genau das muss sie lernen. Wenn man etwas möchte, muss man sich anstrengen und etwas dafür tun. So funktioniert eben die Gesellschaft heute. Und auch die Kleinen werden es lernen müssen.

Und zum konkreten Fall:

Du schießt Dich sofort darauf ein, dass mit einem Verbot argumentiert wurde, obwohl Du nicht dabei warst und ein 3jähriges Kind Dinge oft nicht so präzise wiedergegeben kann.
„Wer NICHT gratuliert, darf NICHT einen Muffin.“

Dabei macht der Ton die Musik. Und meine Erfahrung mit KiTa ist, dass vor allem mit positiver Verstärkung gearbeitet wird.
„Gratuliere bitte erst mal, dann darfst Du gerne einen leckeren Muffin probieren.“

Klingt anders, erreicht aber das gleiche oder oft noch mehr.

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Das ging wohl nicht an mich #kratz

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hi,

ich würde nix sagen.
sind halt so die regeln im kiga. ist wie bei uns im büro. hat jemand geburtstag und bringt was mit, gehört es auch dazu, dass man vorher gratuliert, bevor man sich was nimmt. :0)
sie hat drei versuche gehabt und es dann auch geschafft. sicher ist sie dafür dann auch gelobt worden. bestimmt hätte sie den muffin auch später bekommen. denke, dass das keine erzieherin macht, ein so kleines kind als einziges ohne sitzen zu lassen...
lg
eddi

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Hallo Mino,
geht es die um das Alter deines Kindes oder allgemein um die Reaktion? Ich finde, dass die Erzieherin in dem Alter ein Auge zudrücken könnte. Bei älteren Kindern sehe ich das etwas anders. Sie sollte ja kein Lied oder so vorlesen, sondern leise einem Kind gratulieren, dass sie schon seit einem halben Jahr kennt. Von Zwingen kann hier finde ich auch nicht die Rede sein. Aber ich finde so etwas immer schwierig aus der Ferne zu bewerten. Ich denke ich hätte die Situation so gestaltet, dass es auch schüchternen Kindern möglich gewesen wäre zu gratulieren.
Du suggerierst meiner Meinung nach, dass die Erzieherin meint, deine Tochter möchte extra nicht gratulieren, obwohl sie sich eigentlich nur nicht traut... das würde ich eventuell schon ansprechen.

LG

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Hallo,

Ich persönlich würde nichts sagen. Im KiGa gelten nun mal andere Regeln als zu Hause und sie muss von Anfang an lernen sich danach zu richten. Meine Meinung.

Wenn überhaupt würde ich ganz neutral und sachlich der Erzieherin sagen, dass deine Tochter den Sachverhalt zu Hause so erzählt hat und ob das denn wirklich so stimmen kann? Dann hast du aus erster Hand wie die Regeln und Handhabung in einer solchen Situation dort genau sind.

Schließlich kann jeder Mensch, auch Kleinkinder schon!, in eine Situation etwas hineininterpretieren, was im Endeffekt ganz anders ist. 😉

LG

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Ich bin selber Erzieherin und finde das Verhalten der Erzieherin deiner Tochter unmöglich! Total veraltet! Mitbringsel zum Geburtstag wie eben die Muffins sind für alle Kinder und sollten nicht an Bedingungen geknüpft werden. So ein Schwachsinn - es gibt schließlich auch Kinder die sprachliche Probleme haben, sehr still und schüchtern sind etc.
Ich lese immer wieder so einen Mist (zB Nachtisch nur wenn das Mittagessen auch gegessen wurde...) und bin jedesmal überrascht wie viele veraltete Pädagogikansätze heute noch praktiziert werden.
Von solchen Praxen ist man doch in modernen, guten Kitas schon lange weg.

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Puh danke,aber du siehst ja wieviele das befürworten,da wundert es doch nicht das solche methoden nicht aussterben :( LEider

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Das finde ich schon gemein, wenn ich ehrlich bin. Man kann es den Kindern ja versuchen beizubringen, denn das gehört im Leben ja auch dazu, das stimmt.

Aber gegen Schüchternheit kann man nichts tun und sie indem zu bestrafen, keinen Muffin zu bekommen...einfach gemein.

Ich wäre da als Kind sehr traurig gewesen. Ich war auch immer extrem schüchtern.

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Schüchterne Kinder in ihrer Schüchternheit zu bestärken, indem man ihnen alles erlässt, ist eine ganz schlechte Idee.

Meine Mutter hat das bei mir auch so gemacht, mit dem "Erfolg", dass ich erst in der Oberstufe mal langsam aus meinem Schneckenhaus raus kam.

Das Mädchen hat gemerkt, dass nichts schlimmes passiert, wenn es gratuliert. Es hatte ein Erfolgserlebnis, weil es das geschafft hat!
Beim nächsten mal wird es weniger schüchtern sein.
So bekommt man Schüchternheit in den Griff.

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Meine Oma und Tante haben es auch oft auf diese Art versucht und das hat es eigentlich nur verschlimmert. Da entsteht ja dann auch ein ziemlicher Druck und vor allen Dingen ist es ja immer verbunden mit Scharm und Gefühle des Versagens, wenn man wieder nicht entsprechend gehandelt hat wie erwartet.

Schüchternheit sollte doch nicht in so einem jungen Alter bestraft werden. Das ist eine Charaktereigenschaft, die sich meist mehr oder weniger eh durchs ganze Leben zieht. Es wird sich legen, wenn man erwachsener wird und prägende Erfahrungen mit Mitmenschen macht.

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Hallo!

Ich finde diesen Zwang auch zu gratulieren zumindest in dem Alter auch nicht in Ordnung. Deiner Tochter ist nicht das Einzige Kind, was sich in solchen Situationen unwohl fühlt.
Aber im Kindergarten meiner Tochter wurden die Kinder offensichtlich auch sehr bedrängt, wenn es ums Gratulieren ging. Jedenfalls ist meine Tochter (und die ist weiß Gott nicht schüchtern gewesen) irgendwann nur noch ungern in den Kindergarten gegangen, wenn ein Kind Geburtstag hatte. Gegeben hat sich das erst im letzten Kindergartenjahr.
Und mein Sohn hat sich noch weit bis ins zweite Kindergartenjahr extrem schwer damit getan, morgens im Kindergarten zu grüßen. Hier haben die Erzieherinnen das aber total locker gesehen. Normalerweise hat mein Mann ihn immer gebracht, aber irgendwann hab ich ihn mal gebracht, und da hat er doch tatsächlich ein leises und auch eher muffeliges "Hallo" gemurmelt. Ich hab dann zur Erzieherin gesagt "Besonders gut gelaunt klang das jetzt aber nicht.", da meinte sie nur: "Na, aber immerhin hat er was gesagt, sonst presst er nur die Lippen zusammen!" Und irgendwann hatte der Kleine auch gelernt, fröhlich Hallo zu sagen ;-).
Ich denke, hier erreicht man nichts durch Zwang. Man kann die Kinder erinnern und ermuntern, aber einen derartigen Druck aufzubauen halte ich für kontraproduktiv.

LG

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Einem anderen Kind gratulieren ist nichts was man nur tut wenn man es möchte, sondern einfach Anstand! Bitte und Danke sagen genauso! Und mit 3,5 Jahren kann man von einem Kind verlangen dass es lernt Dinge zu tun weil es sich so gehört! Ich verlange es auch von meinem Kind, ich unterstütze es zwar indem wir es dann gemeinsam sagen oder so, aber ohne wenigstens den Versuch geht gar nicht.
Ich denke Ihr solltet anfangen Euer Kind zu fördern dass es selbständiger und selbstbewusster wird anstatt alles zu entschuldigen und dem Unangenehmen aus dem Weg zu gehen!

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Kommt drauf an wie sozialfähig Du Deine Tochter erziehen möchtest... Aber im Leben ist vieles an Bedingungen geknüpft und zu gratulieren um an nen Muffin zu kommen ist wirklich eine sinnvolle Veknüpfung, denn wenn sie nicht gewollt hätte, dann hätte sie auch ohne den Muffin "überlebt". Der ist ja keine Sättigungsmahlzeit.