Wie geht Ihr mit der Impfpflicht um?

Hi!

Ich zähle mich nicht zu den Impfgegnern, aber ich weiss, das es da draußen Eltern gibt, die komplett dagegen sind. Ich stelle es mir für diese jetzt schon extrem schwierig vor emotional mit dem Thema/neuen Regelung umzugehen, oder?

Selbst ich finde es seltsam, das einem jetzt vorgeschrieben wird, seinem Kind ein Fremdmittel injektieren zu lassen, während es eigentlich ein Recht auf Unversehrtheit hat. Hmmm...

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Hallo,

wann wachsen denn nicht geimpfte Kinder unversehrt auf?
Doch nur solange der Herdenschutz greift, weil genug Menschen geimpft sind, und das wird mit zunehmender Globalisierung und weiteren Impfgegnern unwahrscheinlicher.

Die "harmlose Kinderkrankheit" Masern wütet im Kongo schlimmer als Ebola.
Aber ich wette, wenn hier Ebola auftreten würde, würden die Impfgegner mit ihren Kindern ganz schnell zum Arzt rennen und eine Impfung verlangen. #klatsch

Auch in Deutschland sterben im Jahr 2020 Kinder an den Masern und an Spätfolgen durch sie.

Die anderen Krankheiten, gegen die geimpft wird, sind ebenfalls nicht wirklich gut behandelbar und können auch Spätfolgen haben.
Ich verweise hier mal auf den Tetanus-Fall in den USA, der vor einigen Monaten durch die Presse ging.

Aber damit befassen sich Impfverweigerer kaum. Die scheinen mehrheitlich zu glauben, dass man, falls das Kind tatsächlich krank werden sollte, was natürlich mega unwahrscheinlich ist, im Gegensatz zum Impfschaden, ein paar Tabletten gibt und schon ist das Kind wieder gesund.

Ich wette, das kommt schnell aus der Mode, wenn die ersten Nachbarskinder wieder an diesen Krankheiten sterben, weil die Impfrate zu stark gesunken ist.

Impfverweigerer gefährden das Leben von Kindern und zwar das ihrer eigenen und das fremder Kinder, die aus irgendwelchen Gründen (noch) nicht geimpft werden können.

Und warum?
Weil auf irgendwelchen reißerischen Internetseiten von Leuten mit zu viel Langeweile Verschwörungstheorien über die Pharmaindustrie konstruiert werden, die mit den Kinderärzten paktieren, um mit den Impfungen reich zu werden, obwohl sie um die (angeblich) hohe Rate von Impfschäden wissen.
Die seriösen Seiten zu dem Thema sind den Leuten offenbar zu langweilig oder, ihrer Meinung nach, von der Pharmaindustrie gefälscht.

Früher glaubte man, dass Hexen Kinder krank machen, heute ist es die Pharmaindustrie.
Irgendwie hat sich da wenig geändert...

LG

Heike

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Großartig geschrieben.#pro Stimme Ich 100% zu.

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Hallo! Auch wenn meine Kinder sämtliche empfohlenen Impfungen haben und es nicht verstehen kann, wenn man sein Kind nicht impfen lässt, sehe ich die Impfpflicht wirklich kritisch. Ich denke es sollte den Eltern überlassen werden, ob sie das wollen oder nicht. Habe mich mit dem Thema schon öfter beschäftigt, da eine gute Freundin ihre Tochter gegen nichts impfen lassen hat. Dafür hat sie natürlich ihre Argumente. Ich denke es gäbe auch weniger Impfgegner, wenn Ärzte mehr Zeit hätten über die Impfungen aufzuklären und wenn es weniger Kombi- sondern Einzelimpfungen gäbe.
Gruß Lilia

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"Ich denke es gäbe auch weniger Impfgegner, wenn Ärzte mehr Zeit hätten über die Impfungen aufzuklären und wenn es weniger Kombi- sondern Einzelimpfungen gäbe."

Ich weiß ja nicht, wenn ich mir vorstelle, ich müsste fünf-oder dreimal so oft mit einem Baby antraben, mich ins Wartezimmer zu lauter kranken Kindern setzen und meinem Kind so viel mehr Piekse und Weinen zumuten...da ist es mir mit den Kombiimpfstoffen schon lieber.

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Mir auch. Aber ich bin ja auch pro Impfen eingestellt.
Bei einzelnen Impfstoffen hätte man den Vorteil, dass man nur gegen Masern impft und Röteln und Mumps weglässt, weil man das nicht möchte.

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Ich war eigentlich keine Impf*pflicht*befürworterin, aber man kann es ja auch so sehen, dass Babys, die noch nicht geimpft werden können oder Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimoft werden dürfen, auch ein Recht auf Unversehrtheit haben.
Und wenn ein Impfgegnerkind ein Recht auf Unversehrtheit hat, sollten seine Eltern ihm vielleicht lieber nicht die Impfungen verweigern.

Ich hätte mich jetzt nicht unbedingt für eine Einführung der Impfpflicht eingesetzt, aber jetzt ist sie da, soll mir recht sein, meine Kinder sind eh geimpft.

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Ich befürworte die Impfpflicht gegen Masern sehr.
Zum einen habe ich während meiner über 20jährigen Arbeitszeit im Gesundheitswesen einige schwer kranke, danach geschädigte Kinder nach einer Maserninfektion gesehen, jedoch keines mit einem nachgewiesenen Impfschaden.
Zum anderen habe ich selber ein schwer krankes Kind, das die ersten beiden Lebensjahre nicht in die Spielgruppe oder ähnliches gehen konnte, weil er aufgrund seiner Krankheit noch nicht vollständig geimpft war und eine Maserninfektion wahrscheinlich nicht überlebt hätte.
Sowas interessiert Impfgegner aber kein bisschen.
Auch kann ich aus meiner Erfahrung berichten, dass sämtliches medizinisches und ärztliches Personal in unserer Kinderklinik seine Kinder impfen lässt, ICH persönlich kenne Impfgegner nur als medizinische Laien.
Was uns in der Klinik immer wieder erstaunt hat, wie panisch auf bestimmte plötzlich auftretende Infektionen reagiert wird, wie wenige sich aber gegen die saisonale Grippe, die meist weitaus mehr Todesopfer fordert, impfen lassen.

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Ich bin froh dass es die Impfpflicht gibt. Es ist ja keine Pflicht in dem Sinne, du musst dein Kind nicht impfen lassen, nur dass es ungeimpft in keine Einrichtung darf. Du darfst doch dein Kind auch gerne Zuhause betreuen bis es eingeschult wird.

Weißt du wie viele Mütter die jüngeren Geschwister die noch zu jung sind zum impfen täglich in die KiTa nehmen wenn sie ihre Kinder bringen/abholen. Trägst DU die Verantwortung wenn ein anderes Kind welches noch nicht geimpft wurde an Masern stirbt nur weil DU meinst Impfen ist Körperverletzung? Aber andere damit in Gefahr bringen ist keine Körperverletzung?

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In den Schulen herrscht jetzt ebenfalls Impfpflicht.

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Ja, aber es gibt nur ein Bußgeld, da die Schulpflicht über der Impfpflicht steht.

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Der Mensch ist ein Gruppenwesen, somit muss jeder sein Möglichstes tun, um die anderen zu schützen.

In manchen Ländern ist das noch offensichtlich, zB gibt es keine "Mundschutzpflicht" für Kranke in Japan; es ist dort einfach selbstverständlich, dass man seine Mitmenschen vor einer Ansteckung schützt.

Impfen schützt nicht nur das eigene Kind, sondern alle ungeborenen und zu kranken Kinder und Erwachsene in seiner Umgebung.

In Deutschland sind wir verwöhnt und dadurch rntsteht ein solcher Egoismus. Wie sonst würde man auch nur auf die Idee kommen, die kurzzeitige "Einbuße" der "körperlichen Unversehrtheit" eines Kindes über das Leben vieler Kinder zu stellen?!

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Hallo. Mein jüngster sollte ab nächstes Jahr in den kiga gehen. Die Leiterin wusste das er ungeimpft ist, und ihr tut es auch sehr leid wie das alles seinen Lauf nimmt. Nunja, der kleine wird also von mir betreut werden :) Das ist allerdings das kleinste Problem. Mein größter Bub ist schon in der Schule. Da kam bis jetzt auch noch keine „voreilige“ Aufforderung bzgl des Nachweises, wie zb im Kindergarten. Eines steht auf jeden fall fest, keines meiner Kinder lasse ich impfen.

Lg

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Dem Kind den Kindergarten zu verwehren, weil man aus nicht nachvollziehbaren Gründen etwas gegen das Impfen hat. Was für eine egoistische Einstellung. Gut, dass im zuständigen Ministerium darüber nachgedacht wird, die Nichtdurchführung der Masernimpfung als Kindeswohlgefährdung einzustufen.

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Hast du zufällig einen link parat?

Wenn es so kommen sollte, wird sich meine Einstellung vermutlich trotzdem nicht ändern.

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Ich frag ja die Impfgegener immer, was sie machen würden, wenn ihr Kind von einem tollwütigen Tier gebissen würde. Kann im Urlaub passieren und unter Umständen bei einem Ausbruch auch in Deutschland.
Tollwut ist immer tötlich.
Das einzige, was das Leben rettet, wäre eine Impfung.

Bedeutet, dass der Impfgegener sein Kind elendlich an Tollwut verrecken lässt, wenn er doch so konsequent gegen Impfen ist.

Mit der Frage hat man jede Impfdiskussion schnell beendet.

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Hallo,

M.E. sind Impfkritiker da ohnehin inkonsequent da sie im Zweifelsfall i.d.R. die Schulmedizin in Anspruch nehmen wenn es hart auf hart kommt. Impfungen sind eben integraler Teil davon...
VG

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Tollwut ist ein eher ungünstiges Beispiel, weil dagegen nicht standardmäßig geimpft wird und es in unseren Breiten recht unwahrscheinlich ist.

Im Gegensatz zu Tetanus:
- 50% Sterberate, *wenn* bei den ersten Symptomen sofort intinsivmedizinische Behandlungen eingeleitet werden
- Ein grauenhafter Tod, bei dem die Muskeln des Kranken seine Zähne und Knochen brechen; unsägliche Schmerzen.
- Teil der Standartimpfungen
- Die Erreger können durch *jeden Kratzer* eindringen, *überall* auf der Welt. Im eigenen Garten, auf dem Spielplatz, im Haushalt.

Ansonsten bin ich voll bei dir.

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Seit langem mal wieder eine richtige Entscheidung in Deutschland, wo vieles in meinen Augen zu lasch gesehen wird. Impfgegner sind sehr egoistisch, es zählt für sie nur ihr Empfinden und Wille. Ich finde es nicht nur egoistisch der Gesellschaft gegenüber sondern auch gegenüber dem eigenen Kind. Mama und Papa finden es nicht gut, aus irgendwelchen für mich unergründlichen Gründen und das Kind muss im schlimmsten Falle darunter leiden. Klar denkt jeder Impfgegner er tue das Beste für sein Kind, aber ist es das wirklich? Im Baby und Kinderalter weiß das Kind nichts darüber und hat keine Meinung, da ist es einfach. Aber ich erinnere mich an meine Klassenkameradin aus einem enormen Biohaushalt. Wir waren 14 da hat sie jämmerlich bei mir geweint, weil sie Angst vor gewissen Erkrankungen hatte, u.a. Masern. Sie wollte geimpft werden und ihre Mutter hat es verboten. Prima! Meinung des Kindes interessierte nicht, die Angst von ihr vor den Krankheiten und im schlimmsten Falle daran zu sterben auch nicht. Ihr Vorhaben war damals an ihrem 18. Geburtstag zum Impfen zu gehen. Ob sie es gemacht hat, weiß ich nicht. Unser Kontakt schlief ein, als ich eine gewisse Zeit in die USA gezogen bin. Ich fand es traurig und finde es immer noch, wenn ein Kind nur seine Volljährigkeit bei sehnt, um sich Impfungen abholen zu dürfen. Manche Eltern müssen halt scheinbar dazu gezwungen werden. Schade