Bin grad irgendwie ratlos...

Hallo zusammen,

mein Sohn ist vor kurzem 3 geworden und geht seit 2 Jahren in die Kita (momentan natürlich nicht...). Dort gibt es einen Jungen, mit dem er gerne und viel spielt und mit dem wir uns auch privat treffen, die beiden spielen dann immer sehr schön miteinander. Jetzt haben sie sich (aufgrund der aktuellen Situation) natürlich seit einigen Wochen nicht gesehen.

Damit sich die beiden mal wieder sehen können, haben wir letzte Woche einen Videoanruf mit den beiden versucht. Das hat aber leider nicht gut funktioniert. Mein Sohn lief weg und sagt: „Ich will nicht mit B. telefonieren. Der ist blöd.“ B.‘s Mutter und ich haben dann noch kurz gesprochen. Am Abend schrieb sie mir dann eine SMS, wie sehr B. das Verhalten meines Sohnes verletzt hätte und dass er deswegen sehr traurig sei.

Ich frage mich jetzt

1. Was könnte hinter dem Verhalten meines Sohnes stecken? Er mag den Jungen ja eigentlich.

2. Habe ich recht, zumindest ein klitzekleines bisschen genervt von der SMS der anderen Mutter zu sein? Klar ist es nicht schön, wenn einer den anderen als „blöd“ bezeichnet, das habe ich meinem Sohn auch gesagt, aber ich hab trotzdem nicht ganz verstanden, was sie mit ihrer SMS bezwecken wollte.

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Hmmm also wenn uns das passiert wäre würde ich deswegen nicht sauer sein 🤷🏼‍♀️Mein Kind sagt auch oft Mama ich mag dich nimma (wenn sie etwas nicht bekommt oder so ) 🤣
Vielleicht meinte er eher die Situation ist blöd und die Situation ist ja auch doof momentan besonders aus Kinder Sicht ....
Das telefonieren ist ja nicht das gleiche als Face to Face miteinander spielen.
Also ich würd deiner Freundin einfach so erklären 🤷🏼‍♀️

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Hallo,
meine Kleine zählt im Moment alle Kiga-Freunde namentlich auf und sagt, die sind alle blöd und nicht mehr ihre Freunde. Telefonieren oder ein gemaltes Bild als Brief in den Briefkasten werfen will sie nicht.
Ich denke, dass es eine Art der Verdrängung ist, so können die Kleinen besser mit der Kontaktsperre umgehen. Nach dem Motto: wenn ich den blöd finde, ist mir auch egal, dass ich ihn nicht sehen kann. Das tut nicht so weh, wie wenn ich einen Freund nicht sehen darf.
Spätestens wenn der Kiga wieder losgeht, wird es wohl wieder gut sein hoffe ich....
Bis dahin kann man nur anbieten auf andere Art den Kontakt zu halten. Wenn er das nicht will (vielleicht aus Selbstschutz weil ihm die Distanz zu weh tut), würde ich es auch dabei belassen. LG

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Dein Sohn und auch der andere Junge sind ja noch klein. Die Situation aktuell ohne regelmäßigen Kontakt zu anderen Kindern zu sein ist total blöd. Aber auch, wenn dein Sohn eigentlich das gemeinsame Spielen vermisst, denkt er mit 3 Jahren doch noch in ganz anderen Strukturen. Es kann gut sein, dass es mit dem Kita Start im direkten Kontakt auch passiert. Ein bisschen wie nach langen Sommerferien - alle müssen sich erst wieder aneinander gewöhnen. Je älter das Kind ist, desto schnell kommt es zurück in die Routine und damit auch in die alte Vertrautheit.
Ich finde dein Sohn hat nichts schlimmes gemacht und auch wenn seine Ausdrucksweise nicht sehr nett rüber kam, ist es dennoch altersentsprechend. Ein Videoanruf kann einen 3jährigen überfordern.
Wenn du die Mutter gut kennst, könntet ihr vielleicht mal telefonieren. Wenn du erklärst, dass dein Sohn seinen Freund trotz dieser Reaktion vermisst, sollte sie darüber stehen.
Wenn dein Sohn dennoch mal
Lust hat, seinen Freund zu kontaktieren, kann er vielleicht ein Bild malen und ihr schickt es per Post?
Wobei meine Erfahrung auch ist: „aus den Augen, aus dem Sinn“ trifft ja bei vielen Kindern zu und wenn sie sich dann wieder sehen werden sie vielleicht genauso schön zusammen spielen wie vorher.

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Hi,

joa. Also was sagt man dazu. Meine Tochter hatte in der Krippe eine liebste Freundin. Diese verließ dann drei Monate vor Ende des Krippenjahres die Einrichtung und meine Tochter hatte ihre liebste Freundin nicht mehr. Eines Morgens fuhr ich sie hin und sie erzählte mir auf dem Weg hinein, wie doof sie das findet, dass J. nicht mehr da ist. Oben angekommen saß A. mit Ihrer Mutter und meine Tochter sagte „A. ist doof. Ich mag sie nicht.“ Klar sagte ich meiner Tochter, dass sie das nicht sagen darf und warum dass A. schmerzt. Die Mutter von A. hat nie wieder mit mir gesprochen.
Ich denke, was meine Tochter mit nicht einmal drei Jahren zum Ausdruck bringen wollte war in etwa „Ich bin traurig, dass J. nicht mehr da ist und A. füllt diese Lücke nicht.“ Für jemanden wie mich, der das Gespräch vom Auto bis zur Garderobe geführt bzw verfolgt hat, ist das, denke ich, klar. Für die Mutter von A. nicht.
So geht es der Mutter von B. auch. Sie meint ihren Sohn schützen zu müssen und ihr tat das weh. Schade ist, dass sie nicht mal reflektiert, was ihr Sohn ggf. schon so gesagt haben dürfte, was wiederum dritte ganz anders aufgefasst haben, weil sie zB nur einen Teil mitbekommen haben.Die sind noch so klein, die wissen doch gar nicht was „blöd“ und „doof“ oder ganz andere Worte bedeuten. Sie merken nur, wenn sie das und das sagen, dann gibt es eine besondere Reaktion. Ich würde das nicht überbewerten. Ich wäre auch von so einer SMS genervt und würde ggf. erklären, dass dein Sohn sich einfach falsch ausgedrückt hat und das so sicher nicht gemeint war.

Alles Gute ☘️☘️☘️

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Genauso wie sie nicht alles an die große Glocke hängen muss,musst du nicht angefressen sein von der SMS,da gebt ihr Euch nichts.
Meine Kinder hätten sich nicht so verhalten bei Freunden,ich hätte diese allerdings auch gut vorbereitet ob so einen Videoanruf und ihm auch erneut ganz klar und zeitnah erklärt WARUM es seit so langer Zeit keinen Kontakt gibt und sich B nicht meldet.
Kinder nehmen dieses Nichtmelden etwas persönlicher und verstehen die Dimension noch nicht.
Leider hast Du es verpasst das Kind gut vorzubereiten damit es nicht so unhöflich werden muss.
Meine Kinder waren an dem Punkt ganz klar und echte Freunde,dazu gehört Erziehung und vorleben.

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Hallo,

1. Die meisten Kinder in dem Alter sind sowohl mit der Situation derzeit als auch mit einem Videoanruf überfordert. Freunde lange nicht gesehen, zuhause alles anders als sonst, die Unsicherheit, was sich sonst noch alles ändert.....da hilft auch keine gute Vorbereitung oder Vorleben. Kleine Kinder sind spontan. Das ist völlig normal.

2. Die andere Mutter hat komplett übertrieben. Wahrscheinlich ist sie auch eher gestresst zur Zeit und hat sich vielleicht von dem Anruf mehr erhofft. Die SMS hätte sie sich sparen können. Wenn es sie wirklich so sehr getroffen hat und ihr Sohn jetzt am Boden zerstört ist, sollte sie lieber mit Dir darüber reden als einen SMS schreiben.

LG

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Hallo,
sorry, aber was ihr damit bezwecken wolltet,zwei gerade mal 3jährige vor einen Video-Anruf zu setzen... Das kann ja nicht gut gehen.
OK, war ein Versuch. Das eigene, erste Kind kommt einem immer schon so groß vor.
Aber bei Aussagen wie "der ist blöd" muss man natürlich eingreifen, dem anderen Kind erklären, dass dein Kind das nicht so meint und dir dein Kind zur Brust nehmen und erklären, dass man das dem anderen nicht sagen darf.

Zum Video-Anruf:
Wir machen das jetzt ab und zu mit meiner Familie. Als meine 6jahrige das zum ersten Mal gesehen hat, war sie total überfordert. Oma im Computer? Ist das Oma? Die ist so anders als sonst. Das ist blöd (!).
Mittlerweile kann sie Oma etwas erzählen. Auch - mal- auf Fragen antworten.
Aber selbst meine 8jahrige kann nicht richtig damit umgehen, wenn sie ihre Freundin auf dem Bildschirm hat. Sie rennt weg, um etwas zu holen und braucht ewig. Die Freundin wartet... Sie versteckt sich hinter dem Sofa, weil sie denkt, die Freundin findet es lustig. Die Freundin starrt auf den leeren Bildschirm...
Kinder unterhalten sich nicht, sie spielen. Und das geht online eben leider nicht...

LG!

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Wir machen öfter Video-Anrufe mit den Großeltern und auch mit den Cousins, das klappt eigentlich ganz gut.

9

Wir machen auch regelmäßg Videoanrufe. Ein Kindergartenfreund war witzig, da haben beide Dreijährigen so ziemlich alle Spielsachen vor die Kamera gezerrt, um sie den anderen zu zeigen. Spielen tun sie nicht, aber zumindest mal reden oder sich über irgendwas freuen geht.
Mit den Großeltern geht so einiges mehr, wir hatten bis jetzt mehrere Bilderbuchstunden, er hat mit einem Opa Gymnastik gemacht, mit dem anderen Opa gab es heute eine Musikstunde...