Rollenspiele - ich kann nicht mehr

Ihr Lieben,

ich brauche dringend einen neuen Blickwinkel, sonst drehe ich durch!

Mein Sohn darf immer noch nicht in den Kindergarten. Er ist erst vier, also kein Vorschulkind. Mein Mann und ich sind nicht systemrelevant. Mann arbeitet, ich bin in Kurzarbeit also zu Hause.

Freunde zum Treffen gibt es keine, da entweder die Eltern systemrelevant sind und Kids im Kiga oder die Eltern sehr verängstigt und Wert auf Abstand legen und sich von Treffen immer noch distanzieren.

Folge: Sohnemann ist nun Wochenlang allein und ich muss Partner für seine Rollenspiele sein. Mein Problem: ich kann sie nicht und ich mag sie wirklich nicht!!!!!!!

Ich kann stundenlang malen, basteln, Lego, Eisenbahn bauen, kochen, backen, Haushalt kann ich mit ihm super. Aber bei Rollenspielen krieg ich regelrecht Aussetzer und werde auf dauer aggresiv und es kostet mir alle Macht, entspannt zu bleiben.

Ich verstehe, dass er jetzt mit 4 Rollenspiele braucht und beobachte, dass er jetzt, je länger er allein ist immer mehr Rollenspiele macht. Und ich hab das Gefühl, ich explodiere jeden Moment. Manchmal kann ich ihn zu Basteln oder Malen begeistern. Kneten geht noch zum Teil. Aber das gelingt mir immer weniger. Er will immer mehr Rollenspiele und weil er keine Spielpartner hat, muss ich herhalten.

Wenn der Haushalt gemacht ist, alles gekocht und gebacken fällt mir nix mehr ein.

Wald und Wiesen will er nicht mehr. Hat nach dem Lockdown schon genug davon. Fahrrad fahren und Spielplatz sind nach 3-4 Studen auch genug.

Aber mich macht allein schon eine halbe Stunde Rollenspiel fertig. Dabei will ich es ihm gar nicht vorenthalten und verstehe, dass er es braucht.

Brauche ich eine andere Einstellung?

Wie machen das andere Mütter? Ich bin doch sicher nicht die Einzige, die von einem Rollenspiel am Liebsten schreiend davon läuft?

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Ich würde da bedürfnisorientiert dran gehen. Sein Rollenspiel-Bedürfnis gegen Dein Bloß-nicht-Rollenspiel-Bedürfnis. Dazu kommt: Er ist ein Kind und in der Entwicklung, Du eine Erwachsene mit einem gewissen Maß an Selbstbeherrschung.

Mein Fazit wäre: Jeden Tag vielleicht 20-30 Minuten Rollenspiel, dann wieder was anderes. Stell Dir nen Wecker, falls es Dir hilft. Halte durch!

Ich drücke Dir die Daumen, dass sich bald ein anderer Spielpartner findet. Sind denn bei Euch die Spielplätze leer? Ist da wirklich niemand zu finden?

Ich hasse Rollenspiele auch und bin sehr froh, dass meine Kinder sowas zusammen machen können. 😅

2

Ich hasse Kaufladen spielen, Rollenspiele und Playmobil. Mein Sohn liebt es.
Da er auch oft genug Sachen mitmachen muss, die er hasst, zieh ich das dann mal täglich so 2 Stunden durch 🙈🤷‍♀️

Da wird uns nix anderes übrig bleiben.
Ich matsche lieber draußen oder mache Gesellschaftsspiele, dazu hat er aber auch keine Lust immer.

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Ich persönlich finde nicht, dass du da durch musst. Ich bin kein Kind mehr und meine Denkstrukturen machen bestimmte Spiele nicht mit. Da werde ich auch gereizt. Da kann das auch 100 Mal wichtig für das Kind sein, ich kann einfach nicht wie ein gleichaltrigen Kind spielen.
Kannst du das an deinen Mann abgeben?

Ich habe das gleiche Problem mit Playmobil/ Auto spielen und ich spiele es nicht. Dafür gibt es meinen Mann.

Kannst du dich da sonst auch auf Kompromisse mit deinen Sohn einlassen? Wir spielen gerne Polizei und Verbrecher. Es gibt ein Gefängnis und mein Sohn ( Polizei) liebt es wenn ich ausbrechen und mich verstecke oder wegrenne ( macht für mich beim Spiel Sinn, den ich einfach bei so was brauche) . Das machen wir sehr gerne auch mit Walkie Talkies im Wald oder auf dem Spielplatz.
Überlege dir welchen Kompromiss du eingehen kannst der dich nicht aggressiv macht. 30 Minuten reichen aus. Beim kochen und backen kann ich das auch gut nebenbei. Mein Sohn steht mit in der Küche und darf sich an den Töpfen und Schüsseln bedienen. Paar trockene Nudeln oder so was und er spielt mit mir Restaurant während ich selber nebenbei werkel.

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Ich finde Rollenspiele auch schrecklich und spiele sie nur ganz kurz mit. Meine Tochter spielt sowas immer mit Figuren von Playmobil und Lego. Da kann sie es alleine spielen und ist stundenlang vertieft.

Warum kann sich dein Sohn nicht mit Kindern aus der Notbetreuung treffen? Nach dem Kindergarten ist doch noch genug Zeit.

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Es ist sehr entwicklungsgerecht, dass du keine Rollenspiele magst und brauchst, schließlich bist du erwachsen:-) .

ich würde es manchmal mitmachen und wenn du nicht kannst, dann eben nicht. Es ist ok, dass du nicht spielen möchtest, kinder können sich auch alleine beschäftigen. jetzt ist die situation natürlich besonders. du kannst es ihm auch so sagen, ich mache gern ... mit dir, aber ... möchte ich jetzt nicht.

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Klingt alles sehr bekannt...
Bei uns hilft es, wenn wir jedes zweite mal statt einem Rollenspiel eine Geschichte gemeinsam erfinden. Das macht mir wesentlich mehr Spaß und für meinen Sohn ist es ne Alternative, weil er natürlich ähnliches in die Geschichte packt, was sonst im Rollenspiel Thema gewesen wäre. Aber für mich ist es lang nicht so zäh. Geschichten erfinden macht häufig sogar etwas Spaß!

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Ich finde Rollenspiele toll. Die Zeit gemeinsam zu verbringen und in seine Phantasiewelt gemeinsam einzutauchen. Es ist erstaunlich, welche Ansichten des Kindes man dabei kennenlernen. Man kann ja das Kind beim Rollenspiel auch in bestimmte Richtungen zu lenken (je nach dem eigenen Geschmack).

Rollenspiele sind für die Entwicklung des Kindes wichtig. Entweder man sucht Spielpartner oder man spielt selbst mit dem Kind. Dafür sind wir Eltern doch da!

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Hmm also ich mag das auch nicht, mache das auch nicht viel.

Meine Kids haben nen Haufen Kuscheltiere und Programme/Rollenspiele begannen damals recht früh...mit 4 sollte er doch auch allein Rollenspiele spielen können mit unsichbaren Freund oder eben Kuscheltiere :x

Du machst sonst alles, steh einfach in der Situation für dich ein und sag Nein.
Lass dein Kind auch mal allein kreativ werden, das gehört dazu :)

LG

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Ich mag auch keine rollenspiele..ich kann dich da sehr gut verstehen.

Meine werden nächste Woche 4.. endlich zahlen sich zwillinge mal aus:)

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Hmm, aber auch nur wenn beide das mögen... mein jüngerer Zwilling liebt Rollenspiele und könnte das stundenlang machen. Sein Bruder leidet nur 10 Minuten und meistens wollen sie dann auch die gleiche Rolle (meist ein Tier sein dass der andere kauft/füttert/rettet).
Der Konflikt wird dann gelöst in dem der eine wieder Basteln geht - und der andere MEIN Tier sein möchte...