Leute , die nicht merken, dass sie stören - was tun?

Gestern haben wir eine seh unschöne ituation erlebt. ich überlege immer noch, wer wie hätte handeln können, ohne jemandem vor den kopf zu stoßen.


meine tochter war zum ersten mal seit coronabeginn (mitte märz) bei ihrer liebsten freundin zuhause eingeladen. ihre mama mag ich auch sehr gerne, wir wollten in der zeit auf dem balkon ein bisschen plaudern und ein bier trinken.

5 minuten, nachdem wir ankamen, (die mama deckte gerade für die mädels den tisch und stellte kuchen hin) klingelte es. die nachbarin, mit der sie zu coronazeiten sehr viel spielt, sie wohnt in der wohnung nebenan. inklusive mutter.

sie kamen reingelatscht, setzten sich dazu, die tochter fragte "dar fich mitspielen". kann man ja schlecht nein sagen.

sie setzten sich dazu, aßen kuchen ,irgendwann fragte deren mama "wie haltet ihr es mit kontakten", worauf ich ihr sagte, dass wir vorsichtig waren und das unser erster besuch ist und ich - nett hab ichs gesagt - das jetzt für eine kleine 2 zimmer wohnung schon zu viel trubel finde.

nun ja, sie blieb sitzen, die gastgeberin wusste nichts von dem besuch, war aber nett und höflich und meine tochter war 1 stunde lang das 5. rad am wagen.
als sich die beiden anderen mädels dann im zimmer einsperrten und mein kind traurig vor der tür stand, hab ich sie geschnappt und bin heim.


wer hätte was sollen tun?

-ich klar sagen "das ist mir too much. wir kommen wannanders wieder"?
-die gastgeberin sagen "sorry, die nachbarskinder sehen sich täglich, heute treffen sich die beiden mal bitte alleine, sie haben sich ewig nciht gesehen. vielleicht kann XXX ja später noch kommen?"
-die nachbarin so taktvoll sein und das merken?

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Hallo.

In erste Linie finde ich das hier die Gastgeber Mutter verantwortlich ist. Es ist ihre Wohnung und sie regelt wer zu Besuch kommt und wer nicht. Deine Erzählung nach scheint sie aber kein Problem mit der Situation gehabt zu haben. Wenn die andere Familie an der Tür klingelt wäre es an ihr zu sagen "Du XY heute passt es gerade nicht, aber ihr könnt gerne morgen wieder spielen". So zumindest handhaben wir das. Und nicht erst wenn die Kids schon am Küchentisch sitzen. Aber wie gesagt scheint es sie nicht weiter gestört zu haben.

Aus deiner Schilderung scheint es als seiest du die einzige gewesen, die sich an der veränderten Situation gestört hat. Insofern hätte ich es tatsächlich am logischste gefunden, wenn du dann eben sagst das ist mir zu viel und dann eben gehst. Das würde ich im Nachhinein dann nochmal in Ruhe mit der anderen Mutter besprechen.

Die Nachbarin finde ich hat hier am wenigsten falsch gemacht. Sie kann ja schlecht ahnen das ihr zu Besuch seid und das es euch stört wenn die Kids dann halt zu dritt spielen. Wir haben auch ein gleichaltriges Mädchen im Haus wohnen und durch Corona spielen die Mädchen oft zusammen im Garten. Für gewöhnlich gehen wir auch einfach rüber und fragen ob sie zusammen spielen wollen. Wenn dann ja gesagt wird käme ich nicht auf die Idee "taktvoll" sein zu müssen. Nur redenden Menschen kann geholfen werden. Wenn es nicht passt kann man das ganz normal sagen - und zum Glück läuft das bei uns auch so. Die andere Mama sagt öfter mal das es heute/jetzt gerade eben nicht passt. Was dann auch völlig in Ordnung ist.

Was ich allerdings nicht toleriert hätte wäre, wenn ein Kind ausgeschlossen und letztlich sogar ausgesperrt wird. Da würde ich anstelle beider Mütter die Kinder zur Seite nehmen und sagen das gemeinsam gespielt wird und das so nicht geht. Bisher klappt das bei uns aber gut.

Wenn dich die Situation noch beschäftigt würde ich nochmal mit der Gastgeber Mama sprechen, das du dir beim nächsten Mal ein Treffen nur zu zweit wünschst und sie das dann auch entsprechend umsetzt. Oder ihr trefft euch einfach bei euch.

Liebe Grüße

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Puh was für eine doofe Situation! Also ich finde es von der Nachbarin unmöglich sich zu Corona-Zeit so aufzudrängen. Andersrum hätte ich aber von der anderen Mutter auch erwartet dass sie sagt "du sorry, ich habe schon Besuch und es gilt ja gerade noch die 2-Haushalte-Regel. Wir können uns gerne morgen wieder treffen".
An deiner Stelle hätte ich wohl ähnlich reagiert wie du. Ich würde allerdings jetzt mit der anderen Mutter nochmal das Gespräch suchen und ihr sagen, dass du dich mit den vielen Leuten nicht so wohl gefühlt hast und dass du es für deine Tochter schade findest, dass sie ihre Freundin gestern teilen musste. Ich persönlich könnte das einfach nicht so auf sich beruhen lassen...

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In NRW gibt es keine 2 HAushalte Regel im privaten Raum

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Bei uns aber.

Ist ja nicht wichtig, wie die Regeln in NRW sind...!?!

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Hallo Knubbelinchen

Keine Ahnung ob dir das helfen wird. Aber ich versuchs mal. Ich habe täglich mit sehr vielen verschiedenen Menschen und somit Charakteren zu tun. Dabei habe ich folgendes gelernt.

Was man selbst denkt was richtig wäre, ist nicht immer das was die anderen denken.

Alle drei Möglichkeiten wären möglich gewesen.

Ich als Gastgeber hätte den zweiten Besuch nicht herein gelassen und gebeten ein anders Mal zu kommen.

Ich als Gast wäre wohl gegangen wenn mir das zuviel wäre.

Und wäre ich der unverhoffte Besuch so wäre ich wohl nicht herein gekommen.

Aber das ist das was ich tun würde, ein andere kann das anders sehen.

Als die Beschränkungen Mitte März begannen, hatte ich mich mit zwei anderen Müttern zusammen getan um die Kinder betreuen zu können. Das ging eine Woche und dann war alles auf einmal anders. Nun hatte ich die beiden Kids eine Bekannten für zwei Tage nehmen sollen. Es hatten sich alle darauf gefreut. Aber es war nun verboten. Mein Empfinden war, ich sage der einen Freundin das sie meine beiden nicht hüten soll/muss. Das hätte ich von der dritten im Bunde eigentlich auch erwartet. Doch sie sagte mir nicht ab. Also tat ich das. Mit dem Resultat das sie nicht mehr mit mir spricht. Es schmerzt mich, aber was soll ich tun. Für mein Empfinden war es richtig die Kinder nicht zu nehmen, für sie war es Verrat.

Tu einfach das was du für richtig hältst. Was andere denken, oder ob sie immer tun was du für richtig halten würdest kannst du nicht wissen.

Kopf hoch die beiden sehen sich bestimmt bald wieder. Auch ohne das Nachbarskind

LG

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ich finde du schreibst abwertend über die andere Mutter, als wärst du irgendwie eifersüchtig oder beleidigt, weil diese jetzt auch Aufmerksamkeit bekommt. geht es wirklich um corona?oder darum, dass du der geladene besuch warst?

ich finde die Anzahl ok, wenn ich schaue, was draußen so los ist. dann dürfen auch mal drei Kinder zusammen spielen. vielleicht sind die anderen auch ein bisschen corona-einsam? ich finde, du bist da zu wenig sozial.

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Ich finde es nicht grad sozial sich da so zuzugdrängen in Zeiten von Kontaktbeschränkungen... Erstrecht, wenn dann ein Kind ausgeschlossen wird, das eben noch geladener Gast war...
Und wenn man immer nur tut was die anderen tun und nicht selbst den Kopf abschaltet und für sich entscheidet kommen wir schnell in einer Welt an, in der ich nicht leben will... (Beispiel: die anderen lassen nach dem Picknick ihren Müll liegen, warum soll ich meinen dann mitnehmen? Die anderen gehen an dem verletzten vorbei, warum soll ich dem Unfallopfer Helden? ...) Wer tut was "die anderen tun" ist in den meisten Fällen ziemlich unsozial...
Und dass sie mit der geschilderten Situation unglücklich ist kann ich absolut verstehen!

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generell würde ich dir da recht geben. ich halte mich zum Beispiel sehr an Abstandsregeln, aber hier schwingt gleich so eine feindlichkeit gegen die andere Frau mit. sowas ist mir fremd. allein die Überschrift. es ist immer interessant, dass oft leite "böse" reagieren und hinterm rücken lästern, die es nicht direkt lösen können. sie hätte ja ganz simpel sagen können: ich möchte noch keine dreier-treffen, ist das ok für euch. ich hab mich heute gefreut auf den besuch und fühle mich unwohl so.
immer erst an sich selbst arbeiten.

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Hallo!
der Titel deines Beitrags verrät uns schon mal, was DU denkst:
Die Nachbarin war deiner Meinung nach diejenige, die nicht merkte, dass sie "stört" und ist somit Schuld an deinem Unbehagen.

Nun ist es so, dass wir immer nur das in der Hand haben, was wir selbst denken und was wir selbst tun. Niemand hätte etwas tun sollen, außer du selbst.

Wärst du die Nachbarin gewesen, wärst du wohl nicht mit rein gekommen.
Wärst du die Gastgeberin gewesen, hättest du die Nachbarin vielleicht auf später vertröstet.
Aber das "Was wäre wenn-Spielchen" hilft nichts, denn du bist du!
Für die Gastgeberin und die Nachbarin gab es wahrscheinlich gar kein Problem. Und dass du ein Problem damit hattest, haben sie wohl nicht gesehen.

Du kannst von anderen Menschen nicht erwarten, dass sie so denken wie du.
Wenn du dich in einer Situation nicht wohl fühlst, musst du es entweder offen ansprechen oder die Situation verlassen (was du schlussendlich ja auch getan hast).

Ich würde vor dem nächsten Spielbesuch bei der Freundin ganz lieb sagen, dass du dich freuen würdest, wenn ihr euch das nächste Mal alleine treffen könntet.
Dann weiß die Mama auch Bescheid, dass du darauf Wert legst.

Oder ihr trefft euch einfach mal (allein) bei dir zuhause! LG

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Ich verstehe dich, Treffen zu zweit sind oft schöner und einfacher, aber andererseits denke ich auch, dass man sich auch zu dritt arrangieren können muss, Kinder wie Erwachsene.

Die Nachbarinnen, Mutter und Tochter, waren bislang vermutlich jederzeit gern gesehene Gäste und deine Freundin war vermutlich froh, dass sie wenigistens zu dieser Familie Kontakt haben konnte, auch wegen ihrer Tochter.
Ihr hingegen habt euch sehr lange nicht mehr getroffen, obwohl es schon sehr lange wieder erlaubt gewesen wäre.
Da wäre es schon fast unverschämt gewesen, die Nachbarin wieder wegzuschicken, vorallem nachdem ja auch noch gefragt wurde, ob mitspielen erlaubt sei und das bejaht wurde.

Natürlich ist das in Ordnung, die Kontaktsperre auf seine Weise einzuhalten, aber zweieinhalb Monate sind lang, gerade bei Kindergartenkindern. Schnell wird da aus der liebsten Freundin nur mehr die zweitliebste. Die anderen Mädchen haben wahrscheinlich viel Zeit miteinander verbracht und sind momentan ein eingespieltes Team, da hat es eine dritte person schnell schwer. Trotzdem dürfen sie deine Tochter natürlich nicht ausgrenzen, aber da hättet ihr Erwachsenen eingreifen müssen.

Ich würde das ganze einfach als blödgelaufen abhaken. So etwas passiert einfach, da hat keiner wirklich Schuld.
Lad deine Freundin nebst Tochter am besten gleich zu euch nach Hause ein, da kannst du das alles gut steuern und die kinder können sich beim ungestörten Spiel wieder zusammenraufen und finden hoffetlich die alte Vertrautheit wieder.

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Du wirkst in dieser Situation ziemlich unentspannt und kompliziert. Wenn die doch gefragt haben, ob mitspielen erlaubt sei und du auch noch ja sagst, dann brauchst du doch nicht verwundert sein, wenn die dann tatsächlich mitspielen. Und dann regst du dich noch darüber auf, dass die nicht spüren, dass sie ,nerven'.

Bitte tu dir und deinen Mitmenschen den Gefallen, aufrichtig zu sein. Ein freundliches: ,Tut mir Leid aber wir halten uns strikt an die Kontaktbeschränkungen. Ein anderes Mal gerne!' hätte die Nachbarin bestimmt akzeptiert.