Kind 3 Jahre hochsensibel? speziell im Verhalten

Hallo,

mein Sohn wird im September 3 Jahre und ist in seinem Verhalten oft sehr speziell.
Ich kann mir nicht herleiten, wieso er sich manchmal so verhält und habe mich schon gefragt, ob er vielleicht hochsensibel ist, ansonsten weiß ich aktuell auch nicht, woran es liegen könnte.
Mal ein paar Beispiele:
-Wenn ich ihn frage, was er zum Geburtstag möchte, sagt er nichts. Keine Geschenke, keinen Besuch, keinen Kuchen usw.
-wenn er mal eine Kleinigkeit geschenkt bekommt, sagt er, er will es nicht
-wenn wir bei Freunden sind, die auch Kinder haben, er hat Spaß und die Mama sagt zB: kommst du dann bald mal wieder? Kommt ein nein, das will ich nicht
-wenn wir Zuhause sind, wir wollen was unternehmen, möchte er Zuhause bleiben
-er trotzt gefühlt den ganzen Tag (ich bin mir über die Trotzphase bewusst, aber er wütet meines Erachtens sehr sehr sehr viel)
-er beschwert sich oft über Lärm und weint dann auch, wenn wir kurz zB einen Smoothie machen, das wäre ihm zu laut
-er beschäftigt sich Zuhause nie alleine. Auch auf dem Spielplatz werde ich alle zwei Sekunden gerufen (und nein, meines Erachtens habe ich ihm das nicht antrainiert. Er war schon als Baby sehr fordernd, hat sehr viel geweint usw.)
-ich schlafe aktuell nachts oft bei ihm in Bett, er wird wach und sofort hat er schlechte laune. Sagt ich soll gehen, obwohl er mich nachts gerufen hat oder sonst was fällt ihm ein. Es geht direkt morgens schon los mit der schlechten Laune.. ohne ersichtlichen Grund
-wenn ich abends frage: hattest du einem schönen Tag? Sagt er IMMER nein

Das mal als kleiner Einblick was mir so spontan einfällt. Mittagsschlaf macht er leider keinen mehr, obwohl er von der Müdigkeit mittags einen gebrauchen könnte.
Er hat im November einen kleinen Bruder bekommen (dachte vielleicht liegt es auch daran, aber sein Verhalten wird immer spezieller).

Ich habe schon so viel gelesen, gegoogelt usw. Leider weiß ich mir nicht zu helfen.

Mich würden mal eure Meinungen interessieren oder auch Tipps, wer uns da vielleicht weiterhelfen könnte. Ich mach mir ständig einen Kopf, ob das normal ist und noch unter die Trotzphase fällt.
Danke euch!

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Ich finde das klingt normal.

Kinder sind sehr verschieden. Manche sind eben eher zurückhaltend.

Geburtstag: Er ist noch so klein. Hat so wenig Erfahrung. Konkrete Wünsche kommen noch früh genug.

"Kommst Du mal wieder?" Das ist doch müßig. Das Kind kann doch noch garnicht so weit in die Zukunft planen. Hauptsache er hatte sichtlich Spaß.

Keine Lust auf Unternehmungen: Er Schein eher ein introvertierter Typ zu sein, der Ruhe schätzt und dem die Kernfamilie genug ist. Das ist doch okay. Dazu kommt, dass Übergänge für viele Kinder schwer sind.

Manche Kinder trotzen mehr, manche weniger. Manchmal liegt das in der Natur des Kindes, manchmal im Umgang der Erwachsenen damit. Was machst Du wenn er trotzt? Hast Du "seinen Weg" gefunden? Gibt es typische Auslöser? Wie sprichst Du mit ihm?

Lärmempfindlichkeit: Normal in dem Alter.

Zweijährige können oft noch nicht alleine spielen. Das kann man üben.

Im Halbschlaf sind viele Kinder neben der Spur. 🤷

"Hattest Du einen schönen Tag?" Sorry, das ist auch ne blöde Frage für ein so kleines Kind. Du kannst fragen, was heute am schönsten war. Uns selbst wenn er dann "nichts" sagt, liegt es vielleicht einfach daran, dass er gerade nicht drüber reden will. Lass ihn halt.

Dass er das Buch lieber mit Papa lesen wollte, ist doch legitim. Vielleicht liest Papa besser vor, oder es war ein Thema, das er mit dem Papa teilen wollt...

Die Entthronung dauert etwa ein Jahr. So lange sind die Kinder (phasenweise) "neben der Spur". Hab Geduld. Bleib mit ihm in gutem Kontakt. Gib ihm Halt über Regeln und Routinen. Hab Nachsicht bei Launen. Sie kommen wahrscheinlich aus einer Trauer heraus, die verarbeitet werden muss.

Was ich gelesen habe ist ein ganz normales Kind. Nimm ihn an in seinem Wesen. Er ist kein Baby mehr. Er zeig Euch jeden Tag mehr von seiner Person. Ob es Dir gefällt oder nicht.

Die Trotzphase wird rum gehen. Die Entthronung wird mit guter Unterstützung verarbeitet werden. Und in 2 Jahren hast Du ein tolles großes Kindergartenkind. Freu Dich drauf. Das hilft jetzt die Mehrarbeit leichter zu leisten.

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Vielen Dank für deine Meinung! Natürlich will ich ihn nicht ändern oder ähnliches. Ich hab mich nur als gefragt, ob das Verhalten im Normbereich ist.

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Ja, ist es! #pro

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Mir fällt auch noch ein, dass er auch oft seine Meinung ändert. Wenn er zu was nein sagt, kann es auch sein, dass er zwei Sekunden wieder hellauf begeistert ist und doch will. Paar Minuten später vielleicht das Ganze wieder total ablehnt, ohne dass was vorgefallen ist.
Dann gibt es aber auch Situationen, wie das Beispiel mit dem Geburtstag, egal wann ich frage, er bleibt bei nein, er will nichts. Beides somit möglich.
Er bekam gestern ein Buch von uns, erst hat er sich sichtlich gefreut, gelacht, nach 5 Sekunden meinte er, nein er willst nicht. Ich wollte es mit ihm lesen, nein. Als mein Mann kam, wollte ers unbedingt lesen🤷‍♀️

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Überforderst du ihn mit deinen Fragen? Lass ihn doch mit Geburtstag in ein paar Wochen in Ruhe. Die meisten Kinder leben im hier und jetzt. Auch ob er morgen Lust hat irgendwas zu machen oder mal wieder zu jemandem zu Besuch gehen. Und Kinder sind ehrlich wenn sie was nicht haben wollen dann sagen sie es auch.

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Ich frag ihn nicht jeden Tag oder so. Es ist nur ein Beispiel😊 als er mal was toll fand und er meinte, er will das, meinte ich, er könne sich das zum Geburtstag wünschen. Dann kam nein, daraufhin hab ich gefragt, ob er denn was andres will. Ich finde es nur seltsam, dass er aktuell grundsätzlich alles ablehnt oder eher sich negativ äußert

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In vielem was du schreibst, beschreibst du haargenau meine Tochter. Ich habe mir allerdings noch nie Gedanken gemacht, dass das nicht normal sein könnte.🤔
Sie ist gerade 3 geworden, hat keine Geschwister und ist gerade auch seeeeehr schwierig. Trotzt den ganzen Tag. Oft hat man noch nicht mal fertig gesprochen, da brüllt die schon." Nein, ich will das nicht!"
Alles ist blöd, doof, langweilig. Sie will im einen Moment weg, im nächsten keinesfalls. Usw. Wenn man sie fragt wies war kommt: "blöd!", obwohl sie sichtlich Spaß hatte.
Alles ist ihr zu laut, obwohl ihr das früher nichts ausgemacht hat.
Ich merke, dass je müder sie ist, desto schlechter die Laune, desto ausdauernder der Trotz, desto schwieriger ist einfach alles.
Ich halte das für eine Phase und warte einfach ab, in der Hoffnung, dass es vorüber geht🤪
Zu ihrem Geburtstag hat sie sich übrigens "ein blaues Geschenk" gewünscht.😁
Liebe Grüße und gute Nerven!

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Dankeschön,dir auch😂

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Hallo

ich glaube, dein Sohn ist überfordert mit Begriffen wie "Geburtstagswunsch", "Kommst du mal wieder" usw..
Ansonsten hast du (bis auf das Ablehnen der Geschenke) meinen dreijährigen beschrieben.
Wenn man ihn etwas fragt, sagt er fast immer nein. Wenn ich aber sage: Wir gehen jetzt auf den Spielplatz, dann freut er sich.
Ich denke, Kinder in diesem Alter können die Verantwortung noch nicht übernehmen und weisen sie unbewusst auch von sich.
Bis vor Kurzem hat sich mein Sohn auch NIE alleine beschäftigt, das ändert sich gerade gaaaanz langsam (3 plus 3 Monate). Aber heute morgen auf dem Spielplatz kam auch gefühlte 100 mal Maaaammaaaaaa..
Auch die schlechte Laune beim Aufwachen kenne ich. Das ist eben so. Kuscheln, wenn er möchte, oder aufstehen und gemeinsam was anderes machen. Dass er dich gerufen hat, weiss er vermutlich auch gar nicht mehr. Mein Sohn will auch gefühlt alle 5 Minuten was anderes.
Lärm - genau das gleiche bei uns.
Mittagsschlaf- war abgeschafft (von ihm) wurde zwischendurch wieder eingeführt (von uns). Schleicht aber langsam wieder aus, weil er bis 18 Uhr besser klarkommt inzwischen.
Das "Nein" ist einfach Trotzphase. Ich glaube auch nicht, dass ein Dreijähriger weiss, was ein schöner Tag ist, das ist noch zu abstrakt. Vielleicht kannst du ihn was konkretes fragen, zB: Weisst du noch, dass wir heute xy gemacht haben? Wenn er dann ja sagt, dann frag ihm, ob es ihm gefallen hat.
Für mich klingt das irgendwie alles normal.. :-)
Liebe Grüsse

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Huhu, musste da gerade an eine Situation mit meiner Tochter (seit kurzem 2) denken. Ich stellte ihr hintereinander mehrere Fragen, immer kam “nein!“, ich hielt kurz inne und fragte sie “soll ich aufhören, dir Fragen zu stellen?“ sie: “ja, aufhörn'“

Vielleicht ist er ja einfach wirklich nur von den Fragen überfordert, das kannst du ja schnell testen, indem du die Fragen sein lässt. Manchmal muss man wohl auch versuchen, sich das anders rum vorzustellen. Stell dir mal vor, du unternimmst etwas zusammen mit einer Freundin und danach kommt: “war das ein schöner Tag?“, “war das lustig, als im Kinofilm...“, “war das spannend, als...“, “Gucken wir bald wieder so einen Film?“, “war das interessant, als...“ ......puuuuhhh da ist nicht mehr viel mit dem Moment leben, das ist ja schon fast ein Verhör dann 😅 Alles Liebe

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Kleinkinder haben noch kein Gefühl für Konsequenzen und sind überfordert von solchen Fragen. Selbst einfache fragen wie willst du heute salami oder Schinken können schon Zuviel für sie sein und in ein ja die nein doch das ... oder doch dies ... ich hab gar keinen Hunger heulkrampf... enden
Wie jemand schon schrieb sie leben im hier und jetzt und die Idee dass sie morgen ja achinken essen könnten wenn sie heute salami sagen übersteigt ihr Verständnis.

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Danke für eure Antworten. Vielleicht habe ich mich auch etwas von unserer Umgebung verunsichern lassen und wir kennen nur Eltern, bei denen die Kinder vielleicht pflegeleichter sind oder sie geben es einfach nicht zu🤪

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... oder sie vermeiden solche Situationen, das war unsere Taktik. Ich hab einfach das essen gekocht das ich dachte, das aus Brot gelegt das ich dachte ....

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Hi,

mein Sohn ist auch so, ich glaube, das ist echt normal.

Pürierstab zu laut, alleine spielen kannst du vergessen, ich bin ne Stinker-kakamama und überhaupt sind alle doof. Zum 3. Geburtstag hat er sich eine Überraschung gewünscht 😜

Kinder wollen übrigens oft nicht raus, das liegt teilweise daran, dass für sie Übergänge schwierig sind. Sie müssen ihr aktuelles Spiel unterbrechen, sich fertig machen,... Wenn man dann draußen ist, ist es ja meistens toll.

Liebe Grüße

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Klingt nachvollziehbar, danke🙂

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Ich denke, das sind alles Dinge, die Du im Blick halten solltest, ABER entspannt. Er ist noch nicht mal drei, er fängt grade an "die Welt da draußen" richtig wahrzunehmen und begreifen zu wollen, dann kommt ein Geschwisterchen daher und stellt die Familienwelt auf den Kopf, dann kommt so ein komischer Virus daher und stellt die Welt da draußen auf den Kopf. Da würde ich auch erstmal mit Rückzug reagieren und möglichst wenig Veränderung wollen, hatte ich ja grade schon mehr als genug.

Die Frage hattest Du einen schönen Tag ist keine Frage, das ist die suche nach Bestätigung. "Wie war Dein Tag?" ist eine Frage, die das Ergebnis offen lässt. Und dann muss man auch akzeptieren, dass nicht immer "Gut!" die Antwort ist. Dann kann man fragen warum und auch dem Problem Raum geben. Natürlich kann man dann auch fragen ob es nichts Gutes gab oder was man jetzt noch Gutes hinzufügen kann, aber ein Kind muss nicht jeden Tag gut finden. Muss man als Erwachsener nicht, muss man als Kind nicht. Musst Du als Mutter auch nicht als Vorwurf an Dich hören ;-)

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Ja klar, erwarte ich auch garnicht. Er sagt nur immer, dass alles nicht schön war, ist, doof usw. (Auch von sich aus, ohne dass ich frage).Wollte damit aufzeigen, dass er aktuell sehr negativ eingestellt ist und mir das etwas Sorgen gemacht hat. Aber mich beruhigt es, dass es auch andere kennen😊 mich haben auch teilweise auch andere Mütter schon angesprochen auf sein Verhalten, das hat mich dann noch mehr ins Grübeln gebracht.

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Ja, das Rumgemotze nervt, das kenn ich auch. Bei ältere Kindern kann man da schon mehr sprachlich machen, aber grundsätzlich ist es auch bei kleineren nicht schlecht da mit der Gesprächstechnik ranzugehen:
1) Warum war es schlecht? Was hat Dich gestört?
2) Was kann beim nächsten Mal anders laufen, damit es besser ist/wird?
3) Was gab es Gutes/was hat gefreut? Der Versuch das Tagesresumee auf etwas Positiven enden zu lassen ohne das, was das Kind als negativ empfunden hat zu bagatelliesieren, also: Es war doof, dass Freund X heute in der KiTa kein Interesse an ihm hatte und mit anderen gespielt hat und dann gab es auch noch Sauerkraut zum Abendessen, aber der Joghurt zum Nachtisch, der war prima und den soll es demnächst nochmal geben.

Das macht aus einem Motzi nicht innerhalb von drei Wochen einen Dauersonnenschein, aber es stellt Weichen für eine Gesprächskultur in der Familie. Und manchmal müssen die Regenwolken einfach abregnen dürfen bevor die Sonne wieder scheinen kann.