Junge 3,5 sehr ängstlich

Hallo zusammen,
mein Sohn ist jetzt über 3,5 Jahre alt und ich weiß nicht mehr weiter..
Er ist schon immer sehr sensibel, ängstlich, schüchtern, aber aktuell ist es echt extrem...
Wenn wir uns mit Freunden und deren gleichaltrigen Kindern treffen (die er gut kennt und mit denen er schon oft gespielt hat) ist er total zurückhaltend, antwortet nicht wenn er was gefragt wird. Versteckt sich, nimmt manchmal nicht mal Blickkontakt auf, will nicht mit spielen.
Auf dem Spielplatz ist er total zurückhaltend. Will nichts ohne mich machen, weicht mir nicht von der Seite, meidet andere Kinder.
Er wehrt sich überhaupt nicht, wenn ihm andere Kinder etwas weg nehmen. Zieht sich dann nur traurig zurück.
In den Kindergarten geht er nicht gerne, hat dort nur 1-2 jüngere Kinder mit denen er spielt. Laut Erzieherinnen redet er kaum, interagiert wenig.
Zu Hause ist er ganz anders, lebhaft, fröhlich, auch mal laut, lacht gerne.
Morgen beginnt wieder der Kindergarten nach 2,5 Wochen Ferien.. ich weiß garnicht wie das werden soll. Ich mache mir große Sorgen und weiß einfach nicht wie ich ihm helfen soll.
Kennt jemand das Problem und hat Ideen?
Danke!

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Hallo!

Ob es sich bei deinem Sohn auch so abspielen wird, kann ich nicht wissen. Ich möchte dir trotzdem eine Mutmachgeschichte auf den Weg geben.

So wie du deinen Sohn beschreibst, so habe ich vor ein paar Jahren meine Tochter auch erlebt. Die ganze Kindergartenzeit war von stillem Beobachten, Blickkontakt vermeiden, kaum Kontakt mit anderen Kindern usw. geprägt. Wir haben uns auch entsprechend Sorgen gemacht und versucht unsere Tochter vorsichtig anzuschieben, Mut zu machen, Kontakte einzufädeln usw. was allerdings nicht gelang.

Mittlerweile ist meine Tochter 8 Jahre alt. Ihr Verhalten hat sich mit der Schule stark gewandelt. Sie ist noch immer ein ruhiger, zurückhaltender, manchmal ängstlicher Typ - das ist einfach ihr Charakter. Aber jetzt läuft alles im normalen Rahmen. Es gibt keinerlei Probleme mehr.

Bei ihr war der berühmte Schalter wirklich die Schule. So haben wir bei der Schuleinschreibung noch gezittert, ob sie dort mit den Lehrern sprechen wird usw. Aber die Angst war unbegründet: bei der Einschreibung im Jänner in der Schule alles top. Zurück im Kindergarten wieder das alte Verhalten.

Ab dem ersten Schultag war sie verändert. Es gab nie mehr ein Problem - nicht in der Schule, nicht im Verein, nicht bei privaten Treffen. Aber wenn sie mit in den Kindergarten kommt, um den kleinen Bruder abzuholen, dann ist sie sofort wieder die stille, ängstliche Beobachterin. Aber im Unterschied zu damals tritt es wirklich nur noch im Kindergarten auf und nicht mehr in anderen Umfeldern. Und damit können wir gut leben!

Also meine Idee: Solange sich dein Sohn in seiner Rolle wohl fühlt, dann gib ihm einfach noch Zeit. Mit 3,5 Jahren hat er davon auch noch reichlich. :-)

LG
id

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Vielen herzlichen Dank! Das macht mir auf jeden Fall Mut! Ja vielleicht braucht er einfach noch Zeit sich entsprechend zu entwickeln und ich muss ihn einfach lassen.
Wie schön, dass sich bei eurer Tochter alles gegeben hat. Das freut mich sehr!
Danke fürs Mutmachen! Alles Gute!

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Meine Tochter (5,5 Jahre) war auch immer ein sehr schüchternes, zurückhaltendes und sensibles Kind - bzw. ist es zum Teil immer noch. Nur ihren Kindergarten liebt sie schon immer. Seit Ende letzten Jahres merkt man eine charakterliche Veränderung, sie ist offener anderen Menschen gegenüber und traut sich auch immer mehr zu. Sie brauchte anscheinend einfach die Zeit.