Hilfe: Kind nur mit Tränen, Strampeln, Kratzen in Kita anzugeben

Ratschläge bitte!

Unser Kind geht seit 3 Jahren in die selbe kleine Kita. Mittlerweile in die Ele-Gruppe.

Es war fast nie problemlos das Kind morgens abzugeben, ziemlich früh haben wir es mit Schokoladenkeksen aus dem Haus gelockt, mit "Gewalt" angeschnallt.

Ankommen, abgeben der blanke Horror.
Nach Corona Schließung und Sommerschließzeit ist das alles nicht besser geworden. Ja, ich weiß, dass es anderen Kindern auch nicht gut geht.

Seitens der Erzieher kommt: "Abschied kurz und schmerzlos." "Wenn du weg bist, geht's ihm prima."

1. Der Abschied ist vielleicht kurz aber bei Gott nicht schmerzlos. Schon allein, die Tritte, die die Erzieher abbekommen, wenn das Kind sich wehrt.
2. Klar. Das Kind hat hat dann resigniert, ich bin ja auch weg.

Mein Problem ist, dass das Problem nicht wahrgenommen wird. Es geht ja tagsüber gut. Ich will aber nicht wissen, was wir dem Kind mit diesen Prozeduren schon angetan haben.

Und weiter, ich bin wegen eines Beschäftigungsverbots zu Hause, demnächst kommt ein Baby und wie es aussieht, ziehen wir noch in einen anderen Ort.
D.h. das Kind muss im Moment nicht in die Kita und wir werden demnächst den Vertrag ohnehin kündigen.

Als ich mal ansprach, dass ich das Kind abmelde, weil ich es nicht ertrage: "Nein!! Muss doch später auch in die Schule." Ja, in 2-3 Jahren! Hä?!

Nun denn ... nach Heute werde ich das Kind ziemlich sicher demnächst abmelden. Das Kind will nicht! Und es besteht momentan nicht unbedingt de Bedarf.

Kennt ihr das? Wie geht ihr damit um, wie gehen sie Erzieher damit um.
Wenn das Kind weinen würde., OK. Aber das grenzt an Folter.

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Zeigt dein Kind dieses Verhalten nur wenn du es bringst oder auch beim Vater/Oma/Nachbarin?

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Ja, gerade kürzlich bei beiden Omas.
Ich sollte vielleicht dazu sagen, dass ich schwanger bin. Aber das Phänomen ist ja nicht neu. Die Schwangerschaft hingegen schon eher.

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Da bin ich froh, dass Du dein Kind vorerst zu Hause lassen kannst und dann in vielleicht einem Jahr einen Neustart in einer neuen Gruppe wagen kannst.

Meine Kinder gingen/ gehen auch nie gerne in den Kindergarten.
Ich spreche es dann (wie du auch) bei den Erzieherinnen an.
Sie geben sich Mühe und helfen meiner Tochter mich gehen zu lassen.
Aber dann am nächsten Tag das gleiche.
Ich hoffe, dass es nach den Ferien besser wird.

Meine Tochter fühlt sich immer schnell ausgegrenzt und ungerecht behandelt, wenn sie etwas nicht haben kann, das sie möchte.
Mit ihr reden bringt dann wenig, sie ist dann gefangen in ihren Gefühlen.

Ich habe die Beobachtung gemacht, wenn sie eine Freundin im Kiga hat ist alles besser und einfacher. Leider sind 2 ihrer Freundinnen gegangen.
Ich hoffe sehr, dass sie wieder eine neue Freundin findet. Schließlich hat sie noch 2 Jahre Kindergarten vor sich.

Lg mcbess

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Schön, dass du die Möglichkeit hast sie zu Hause zu lassen. Nicht für jedes Kind ist die Kita etwas tolles.

Meine Tochter geht jetzt mit 3 Jahren zum ersten Mal und sie mag es. Zum Glück. Aber wenn es gar nicht gehen würde, würden wir uns etwas anderes überlegen.

Wie ist es denn am Wochenende oder im Urlaub. Wie war es als die Kitas zu waren? War sie gerne zu Hause? Konnte sie sich gut beschäftigen? War sie glücklicher?

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Das Kind hat die Kita und die Freunde erst sehr spät vermisst und ist generell gerne zu Hause. Während der ganzen Schließzeiten hat der Papa immer tolle Sachen gemacht und wirklich gefördert und gefordert. Hätte ich nicht besser hinbekommen können!!

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Ach das klingt doch dann nach der richtigen Entscheidung.

Jedes Kind ist anders, spielt anders, braucht etwas anderes zur Entwicklung.

Meine Große erzählt immer von ihren Freunden und dass sie mit diesem oder jenem Kind spielen will.

Ich habe den Eindruck, egal was ich versuche: Es reicht ihr nicht. Sie will mehr, sie will raus (aus der Kleinfamilie in eine Kindergruppe).

Bei meinem Sohn fängt das auch schon an.

Meine Kinder spielen auch nur in kurzen Sequenzen allein. Sie suchen immerzu den Kontakt zu anderen oder zueinander. Ihnen geht es oft nicht um das Spiel, sondern um die Beziehung.

Und dafür ist der Kindergarten super. Diese Bedürfnisse können dort total gut abgefangen werden.

Wenn dein Kind aber den Fokus auf etwas ganz anderes legt, warum sollte man es ihr nicht erlauben ihre eigenen Fähigkeiten und Interessen weiter zu entwickeln. Es ist ja auch wirklich "Zufall", ob das geforderte gerade zum Kind passt.

Und ich bin mir sicher, dass sie keine Probleme in der Schule bekommt, nur weil sie daheim bleibt. Es klingt nicht so, als müsste sie dort erst Umgangsformen lernen.

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Ich finde es eine gute Idee, dein Kind jetzt aus der Kita abzumelden. Bei euch stehen grosse Veränderungen an, die er sicher spürt.
Und du hast so die Chance, einen Neustart mit ihm hinzulegen.
Mein Kind geht auch nicht gerne in die Kita, aber unter Kratzen, Treten und Tränen musste ich ihn noch nie abgeben. Ausserdem bespreche ich das immer und immer wieder mit den Erziehern, die so sensibilisiert werden, dass eben nicht jedes Kind wie ein Sonnenschein von selbst in die Kita spaziert.
Auch ihn mit Gewalt/Bestechung dorthin zu bringen, hat das Grundproblem ja nicht gelöst.
Vielleicht ist diese Kita nicht die richtige, vielleicht hat er Mühe mit Trennung von dir, Mühe mit dem Übergang von einer Situation in die andere sicherlich.
Das könnt ihr nun in Ruhe angehen. Ist doch schön, dass sich euch nochmal so eine Chance anbietet.
Wir holen uns übrigens oft Hilfe bei einer Erziehungsberatung, die sich an den Bedürfnissen des Kindes orientiert. Das tut gut und stärkt sowohl das Kind, als auch uns, für unser Kind besser einstehen zu können.
Alles Gute!

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Danke dir.
Vielleicht wenden wir uns zum Thema Trennungsangst auch noch mal an jemanden, vom Fach.

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Hat euer Kind diese Trennungsangst auch außerhalb des Kindergartens? Wenn es alleine zu Oma/Opa geht? Oder wenn es zu einem Freund geht? Oder zu einem Sportverein? Wie ist es, wenn der Papa das Kind bringt?

Sollte diese Trennungsangst auch außerhalb des Kindergartens bestehen, hilft nur professionelle Hilfe. Erziehungsberatungsstellen leisten hier tolle und kompetente Arbeit.

Wenn du das Kind jetzt abmeldest: was ist dein Plan B? Es möchte doch mit andeen Kindern spielen; sind diese vormittags verfügbar? Bekommst du in einem Jahr überhaupt noch einen Kindergartenplatz, wenn du diesen jetzt freiwillig aufgibst?

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Nein. Andere Kinder sind vormittags nicht"verfügbar" weil in der Kita.
Aber nachmittags verabreden sich die meisten noch. Soweit Corona-bedingt möglich, werde ich schnell Gruppen suchen, zu denen wir regelmäßig gehen können.

Ein Kitaplatz wird sich finden. Sonst überlegen wir uns was anderes. ;)

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Wozu Ratschläge, ich finde die Entscheidung, die du jetzt getroffen hast, sehr gut.

Vielleicht klappt es nach dem Umzug ja besser.

Ich war sehr ungern im Kindergarten und hab jeden Morgen geheult bis ich nicht mehr hin musste. In der Schule hat es dann trotzdem geklappt.

Meine Kinder waren auch nicht immer supergern dort, aber es war okay für sie, und wenn sie mal gar nicht wollten, mussten sie auch nicht.

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Ohje, das finde ich gut, das ihr die Möglichkeit habt die Kinder zu Hause lassen, wenn sie nicht wollen.

War bei uns bisher leider nicht möglich, aber das holen wir jetzt nach. Ich hoffe, die "Narben" dieser morgentlichen Attacken wieder heilen zu können. Das ging bestimmt an keinem von uns spurlos vorbei.

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Wenn es nicht geht, geht es halt nicht.
Das versteht ein Kind aber auch.

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Eigentlich hast du deine Entscheidung schon getroffen und ich würde es auch so machen. Ihr macht das Drama ja bereits 3 Jahre mit und es wird nicht anders. Irgendetwas lässt ihn einfach nicht in der jetzigen Kita gut ankommen und sich wojl fühlen, was immer es auch ist.
Jetzt hab ihr die Möglichkeit sozusagen den Reset-Knopf zu drücken, Pause einzulegen und nochmal neu zu starten und das würde ich an eurer Stelle auch tun.
Melde ihn ab, lasst das Geschwisterchen kommen, zieht um, groovt euch im neuen Heim und Alltag ein und dann startet ihr in der neuen Kita nochmal bei 0 (inkl. nochmaliger Eingewöhnung).
Bis zur Einschulung ist eh noch lange hin, dass ist ein blödes Argument. Und wenn wäre mir persönlich nur das Vorschuljahr wirklich wichtig.
Kontakt zu anderen Kindern kann er auch mit euch gemeinsam (als Rückhalt) in Eltern-Kind-Spielgruppen, Kinderturnen, bei Spieltreffs, auf dem Spielplatz und bei privaten Treffen usw finden.

Alles Gute

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Genau. Sport, Musik Gruppen würde ich direkt als erstes anschauen und besuchen wollen.

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Was passiert, wenn jemand anders das Kind zu Kindergarten bringt?

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Beim Papa ist es genauso.
Jemand anders war bisher noch nicht dran.

Meine Einschätzung wäre, dass es genauso ist. Und das möchte ich unseren Omas wenn möglich auch ersparen.

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Hallo,
ich würde das Kind auch abmelden und wohl eine lange Pause machen.

Grüße