Kind 3 wird aggressiv zum Baby

Hallo,
meine Tochter ist 3 Jahre und unser Sohn 6 Wochen. Immer zur Mittagszeit wird sie aggressiv/überdreht. Sie drangsaliert den Kleinen, spielt Katze und stürzt sich auf ihn, heut hat sie versucht ihn wieder mit den Füßen am Kopf zu bearbeiten. Wir haben ein Familienbett, teils schließ ich mich nun nach dem Mittagessen mit dem Kleinen ein wenn sie so drauf ist. Sie bleibt dann beim Papa im Wohnzimmer. Mittagsschlaf macht sie seit einem halben Jahr nicht mehr und seit Anfang September geht sie in den KiGa, ist allerdings nun schon 2 Wochen daheim weil wir uns eine Erkältung eingefangen haben und sie immer noch hustet.
Außerhalb der Mittagszeit ist sie friedlich und fürsorglich ihrem Bruder gegenüber.
Ich bin teils wirklich am verzweifeln und bin innerlich am platzen weil sie nicht aufhört und immer weiter stachelt. Mittagsschlaf will sie nicht machen, auch nicht kuscheln oder spielen, sondern einfach nur stunk machen.

Habt ihr Tipps wie ich sie aus dem überdreht sein rausreiße? Bzw wie man damit besser umgeht?

Lg Manu

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wenn Schlafen nicht mehr drin ist, obwohl sie eindeutig Anzeichen dafür zeigt, dass es nötig wäre, gäbe es als Alternative eine "Auszeit": sprich: aufs Bett/Sofa liegen und Hörgeschichte hören, bis sie zu ende ist.
Vielleicht ist das "ausruhen" genug, damit die Laune besser wird?

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ach übrigens: Scheue Dich nicht, auch deutlich ICH-Botschaften auszusenden.

Du bist nach dem Mittagessen auch müde und willst eine Stunde mit dem Baby "mitschlafen" --- bei mir war das tatsächlich so. Ich hab das Nickerchen mittags gebraucht und der große (bei Geburt der Kleinen 2,5 Jahre alt) hat dann eben so lange auf seinem eigenen Bett Geschichten gehört, wenn er nicht schlafen wollte... -- Diese Auszeit war für uns alle wichtig - und gut. Und es hat nebenbei auch Schritt für Schritt den Lerneffekt gezeigt, dass sich Junior auch alleine in seinem Zimmer beschäftigt hat -- win-win-Situation für alle.

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Wir haben immer gesagt das wir nach dem Mittagessen Pause machen, sie kann Tablet spielen (altersgerechte Sachen), hat massig Bücher und Spielzeug, oder sich aber zu uns kuscheln (auch schon bevor der Kleine da war). Das hat immer gut geklappt. Und auch mit Baby machen wir Pause, aber sie dreht dann voll auf, zu mindestens in meiner u der Gegenwart vom Kleinen. Ein Stop wird nicht akzeptiert. Sie akzeptiert lediglich wenn das Schlafzimmer dann zu ist und sie mit Papa im Wohnzimmer bleiben muss.
Wenn wir dann wieder ins Wohnzimmer kommen ist sie vollkommen normal, will kuscheln, keinerlei Aggressionen.
Es funktioniert auch nicht das ich gar nicht erst Pause für mich mache, weil sie durchs Mittagstief trotzdem aufdreht.

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Macht sie das Vll, weil sie weiß, dass Mama gleich wieder "eeewig" mit dem Baby weg ist? Würde es helfen, wenn sie nach deinem mittagsschlaf Exklusivzeit bekommt, ohne baby?
Lg

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Ich glaube fast nicht. Wenn ich selbst keine Pause mache und stattdessen im Wohnzimmer bleibe und mit ihr kuschel wird sie dennoch wild nach kurzer Zeit.
Wenn sie aufbrausend wird ignoriert sie mich völlig, ich bin natürlich auch etwas erschöpft momentan, schneller reizbar usw. was mir auch leid tut.
Ich versuch sie mit einzubinden und selbst wenn sie mich mal für sich hat schickt sie mich selbst gleich zum Baby sowie er unruhig wird und versucht auch selbst ihn zu beruhigen. Da ist sie plötzlich ganz anders.

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Hallo!

Wenn unsere Damen überdreht waren, sind sie als Auszeit auf den Flur "geflogen" oder wenn es schlimmer wurde, dann ging es vor die Tür. Klare Ansage, dass so ein Verhalten nicht erwünscht ist.

Ansonsten braucht sie vermutlich auch dringend eine Pause. Wir haben es mit unseren Damen so gehalten, dass sie - und das eigentlich tatsächlich bis heute - nach dem Essen in ihre Bettchen gingen (da sie in einem Zimmer schlafen, muss die Große seit ein paar Jahren ins Spielzimmer). Da müssen sie eine Zeit lang bleiben. Sie kennen es nicht anders und haben diese Auszeit voll akzeptiert. Nr. 2 ist gerade in die Schule gekommen, an ca. 3 von 5 Schultagen schläft sie tatsächlich noch. Nr. 1 ist 8 1/2 und wenn ich in der Mittagspause ins Spielzimmer komme, dann finde ich sie zu 95% auf dem Fußboden liegend mit einem Buch in der Hand.

Lass doch mal das Tablet weg, achte auf wenig Zucker, dafür viel frische Luft am Vormittag, dann Mittagessen und danach mit Buch in ein Zimmer.

Alles Gute,
Gruß
Fox

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Uns hat eine Uhr geholfen.

Jede Farbe hat eine Bedeutung und "Checklisten" was dann zu ist.
Rosa ist die Mittagszeit. Neben Mittagessen ist das unsere Ruhezeit. Mein Sohn sieht ganz genau wie lange er auf mich "verzichten" muss. Er legt sich mittlerweile manchmal selbstständig hin ansonsten ist er ruhig am Spielen oder am Hörbuchhören.
Wenn die rosa Zeit vorbei ist, kommt er zu mir und weckt uns damit die grüne Zeit, die Spielzeit, beginnt.

Bei uns gibt es eine weitere Schwierigkeiten: mein älterer Sohn lebt nicht dauerhaft bei mir. Er ist regelmäßig "zu Besuch" für jeweils einige Wochen und ist ansonsten bei seinem Vater. Damit fehlt uns die Alltagsroutine und natürlich ist in der Konstellation das Potenzial für Geschwisterrivalität gegeben. Ein klar strukturierter und anschaulicher Tag, entspannt die Sache sehr.

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Tolle Idee mit der Uhr👍🏻

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Hier die Checklisten der Vollständigkeit halber.
Orange ist Haushalt, da muss er bei einer Sache unbedingt helfen, ansonsten ist es freiwillig.
Gelb ist Morgenroutine und blau die Abendroutine.