Kognitiv so weit,emotional so hinterher?

Hallo.
Ich möchte einfach mal versuchen unseren Sohn ein wenig "einzuordnen". Er ist gerade 4 geworden und vom Kopf her schon recht weit. Er zählt bis 100, er fängt an zu rechnen, er erkennt Buchstaben, möchte gern lesen. Er spricht sehr gut, er denkt "um die Ecke". Er hat super Geduld z.b.bei Gesellschaftsspielen, er ist sehr diplomatisch. Seine Rituale müssen eingehalten werden, da duldet er keine Abweichungen. Er ist alles in allem ein ruhiger Zeitgenosse, man kann gut mit ihm reden, er versteht, er geht Kompromisse ein usw.
Wenn nun etwas ist worüber er sich aufregt, das kann die kleinste Kleinigkeit sein. Oft in Verbindung mit Müdigkeit...dann brüllt er...dann wütet er....dann weint er...dann jammert er...und man kommt minutenlang einfach nicht an ihn ran. Es mündet nach 2 Minuten weinen immer in einem monotonen Ningeln, ohne Tränen aber laut und anstrengend und er kann dann einfach nicht mehr mit uns reden. Ich komme da gar nicht an ihn ran, bin aber auch nicht so geduldig wie der Papa, der schwenkt dann schnell um zum blödeln, bringt ihn zum Lachen und alles ist vergessen.
Er sagt uns auch selber dass er sich in solchen Situationen nicht beruhigen kann aber warum und was helfen könnte, das weiß keiner.
Geht es wem ähnlich? Wie sind eure Erfahrungen so?
Wir haben seit ca.6 Wochen ein Belohnungssystem und für solche anfälle gibt es rote Punkte, bedeutet Punktabzug und das möchte er auf keinen Fall. Er weiß das und ich weiß auch dass er das versteht aber er kann sich in dem Moment dann nicht kontrollieren, und riskiert lieber 3 rote Punkte statt sich einfach zu beruhigen.

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Huhu

Das ist absolut nicht böse gemeint, ich denke trotzdass dein kind schon so weit ist, kann er seine Emotionen in bestimmten Situationen noch nicht kontrollieren. Das muss er meines Erachtens mit 4 auch noch nicht. Du sagst es ist schlimmer oder häufiger in Verbindung mit müdigkeit. Reflektier dich mal, sind wir nicht auch motzig wenn wir müde sind 😜 ich finde es gar nicht gut dein kind mit roten Punkten zu "bestrafen" für eine sache die er kognitiv einfach noch nicht kontrollieren kann. Noch schlimmer finde ich das er es in gewisserweise versteht und selbst keine roten punkte möchte, dann aber nichts gegen einen "anfall" tun kann und dann daür noch ne Punkte strafe bekommt.

Jetzt stell dir mal vor jemand verlangt von dir etwas zbsp einen berg zu besteigen und das obwohl du wahnsinnige höhenangst hast. Du nlmmst dir fest vor diesen berg zu besteigen, kannst aber nichts gegen deine angst tun und dafür wirst du am ende bestraft und das obwohl du dir jedesmal vornimmst es zu schaffen. Doofe vorstellung oder?

Dein kind wird noch lernen mit seinen Gefühlen umzugehen.. 😊 das kinder wüten aus uns unersichtlichen gründen ist völlig normal und wird uns bestimmt noch einige zeit begleiten

Alles gute für euch 😊

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Tut mir leid aber ich sehe das genauso.
Die Idee mit den roten Punkten finde ich wirklich nicht gut

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Hey,

also abgesehen davon, dass ein Kind mit 4 noch absolut nicht die volle Kontrolle über seine Emotionen haben muss, finde ich 2 Minuten wütend und weinen jetzt wirklich nicht schlimm... da hab ich schon viel viel schlimmeres mitgemacht.

Ansonsten ja, es kann durchaus sein, dass die Kinder in manchen Bereichen deutlich weiter sind, als in anderen, bei euch fällt das halt dann auf den emotionalen Bereich. Diese schwachen und starken Bereiche gilt es dann miteinander zu verknüpfen um dort die Lücken langsam und ohne Überforderung zu schließen. Heißt also, dass etwas Starkes mit etwas Schwachem verknüpft wird und das in einem Rahmen, der das Kind zwar fordert sich mit dem Schwachen auseinander zu setzten, aber nicht überfordert und frustriert, eben indem das Starke das auffängt. Beim sozialen Bereich kann man das entweder durch Gruppen mit anderen Kindern schaffen oder kleinen "Übungen" Frustration auszuhalten - einfachstes Beispiel sind da Tischspiele. Machen Spaß, aber man muss auch mal aushalten, dass andere dran sind und es gerade jetzt nicht nach dem eigenen Dickkopf geht.

Ich persönlich würde auch das Punktesystem erst einmal Ruhen lassen. Offensichtlich kann er das noch nicht regeln und auch noch keine angemessene Lösungsstrategie finden. Die muss erst einmal her, ehe ihr irgendwelche Belohnungen/Strafen festlegt. Wie soll er ein System erfüllen, dass er nicht versteht und anwenden kann?
Aber dazu müsst ihr euch Gedanken drum machen, wie er in seinen Wutmomenten reagieren kann. Die Wut muss ja raus, soll sie ja auch, darf sie ja auch. Ihr müsst ihm einfach Wege zeigen, die dann auch sozial verträglich sind. Dann wird halt mal ins Kissen geschrien, dann wird mal wütend gestampft, oder ähnliches. Einfach etwas damit die Wut raus kann, dann ist wieder Luft da und dann kann man sich auch beruhigen und reden. Der Papa versucht das nach deinen Worten ja mit dem Lachen. Die Wut wird umgelenkt, es wird eine andere Emotion in den Vordergrund geholt und dann ist da auch wieder Platz um sich zu beruhigen.

Geht er in die Kita? Was sagen denn die Erzieher dazu?

Liebe Grüße

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Die Erzieher berichten uns manchmal dass es klitzekleine Situationen sind in denen er sich aufregt oder traurig ist und dann manchmal stundenlang nicht zurück ins Spiel findet. Das war jetzt aber längere Zeit nicht der Fall. Er geht seit er 15 Monate ist in die Kita. 2 Monate vor dem 3.Geburtstag wechselte er in die große Gruppe und dort brauchte er ca. 1 Jahr um richtig anzukommen. Zeigte sich darin dass er morgens selten gern ging, oft geweint hat oder zumindest traurig drein blickte, dann aber tagsüber Spaß hatte. Wenn er aber morgens mit so einer Stimmung kam, fiel es ihm oft schwer ins Spiel und Zugang zu den anderen zu finden. Da verlor er sich quasi auch in seinem Ningeln und wie soll ich sagen- Selbstmitleid?! Das soll jetzt bitte nicht gefühllos rüber kommen. Mir war morgens beim abgeben selber oft zum heulen zumute, ihn so zu sehen (was ich natürlich mit Spaß, Blödsinn und Motivation überspielt habe). Aber jetzt geht er (meistens) gern und hat auch mehrere Freunde die wir auch außerhalb zum spielen treffen.

Ich habe wahrscheinlich auch manchmal einfach selber ein Problem damit, diese extreme Wut in sinnlosen (für mich sinnlosen, für ihn lebenswichtigen) Situationen ernst zu nehmen und nach zu vollziehen. Sowas wie falsches Shirt hingelegt, von seinem Glas getrunken oder essen gekostet usw.
Und da möchte ich ihm aber auch beibringen dass es Quatsch ist darüber ne Stunde zu ningeln.

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Okay, das wirft noch einmal ein ganz neues Licht auf das Bild. Deswegen ist es halt auch schwer, sowas aus der Ferne zu beurteilen, wenn man das Kind, die Eltern und die generelle Situation nicht kennt.
So wie du es jetzt beschreibst, war dein Sohn bisher absolut eingenommen von dem Wechsel von Kruppe zu Kita. Gibt es, kommt vor, jedes Kind ist da anders, deinem fiel es eben schwer. Ist auch erst einmal nichts verwerfliches, der Unterschied kann schon ein Schock sein, einfach auch schon aufgrund der Gruppengröße. Geborgene, kleine Krippe ist eben doch etwas anderes als die große, wuselige Kindergartengruppe mit doppelt so vielen unterschiedlichen Kindern.
Und dazu soll er dann auch noch mit anderen emotionalen Rückschlägen klar kommen? Das kann schwierig sein und (nach den Schilderungen, was ich daraus vermute) dein Sohn hat gerade damit scheinbar auch einfach länger Schwierigkeiten gehabt. Die scheint er nun langsam zu überwinden, was super ist, jetzt muss er sich aber auch noch anpassen. Sein Fokus lag vermutlich die ganze Zeit auf dem "Problem" Kita + Kitagruppe. Jetzt kann er anfangen sich auf den eigenen Frust zu verlagern, das braucht aber vermutlich Hilfe.
Auch hier dann mein Ratschlag: Lasst das Belohnungssystem für die Wut/das Nörgeln erst einmal sein, zeigt ihm Wege, wie er mit seinen Gefühlen umgehen soll, die für euch und alle anderen akzeptabel sind und ihm auch etwas bringen. So baut ihr nur Druck auf, wodurch er den Fokus mehr auf den Druck richten wird, als auf seine Entwicklung und dadurch geht es dann erst Recht nur langsamer. Ich sage nicht, dass ihr nicht konsequent sein könnt, das müsst ihr sogar!
Wird beim Frust/Wut ein Verhalten gezeigt, dass anderen schadet oder etwas zerstört, dann muss man da eingreifen. Das zeigt dann aber, dass das Verhalten nicht in Ordnung ist und muss auch genau so formuliert werden. Z.B. "Du darfst wütend sein, aber du darfst dabei keine Legosteine nach mir werfen, das tut mir weh. Du kannst dafür dein Kissen auf das Bett schlagen, aber nur auf das Bett." Oder eben eine ähnliche Lösung, die ihm hilft die Wut in dem Moment aus seinem System zu holen, da müsst ihr schauen. Aber eben einfach immer klar machen - kurze Sätze, bei Wut ist das Ventil nämlich zu - dass seine Wut in Ordnung ist, aber sein Verhalten nicht.

Ja, das Problem mit den für uns sinnlosen, für die Kinder lebenswichtigen Situationen kenne ich nur zu gut. Und das können wirklich alle möglichen Kleinigkeiten sein. Hier ist halt zu schauen, ob er zu den Kindern gehört, die erst einmal in Tränen ausbrechen, obwohl sie es könnten, einfach weil es dann ja jemand für sie macht und man mit dem Drama auch mehr Aufmerksamkeit bekommt. Oder ob sie in Tränen ausbrechen, weil die Situation für sie in dem Moment wirklich schrecklich ist und sie keine anderen Strategien haben.
Dass du ihm beibringen magst, dass ein falsches T-Shirt kein Weltuntergang ist, ist absolut in Ordnung. Nur mach es nicht durch die Punkte. Rede mit ihm, frag ihn, was ihn stört und ob er eine Lösung für sein Problem hat. Wenn ja, setzt sie um (sofern vertretbar), wenn nein, biete ihm an gemeinsam eine zu finden. Erklär ihm, dass du ihm bei seinem Problem nur helfen kannst, wenn er dir sagst was los ist. Das ist eine unheimlich schwere Aufgabe für Kinder, in die sie aber wachsen können, wenn man es begleitet. Kostet die Eltern aber auch unheimlich viel Kraft und ich verurteile niemanden, der die auch ab und zu nicht hat. Gibt ja bei jedem schlechte Tage - Groß, wie Klein.
Ich hoffe meinte Antwort - upps mal wieder ausgeufter, sorry - hat dir etwas geholfen.

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Das ist noch ganz normal. Wir waren mit 6 neulich zur Untersuchung bei. Kinderarzt und die beiden Kids vor uns verweigerten sich. Als der kia in lobte sagte ich dass er eben zu Hause auch ganz gut bocken kann und da meinte der das sei ja auch ok in dem Alter!
Übrigens habe ich gelesen dass sie Pubertät nicht mehr so schlimm wird wenn die Trotzphase ausgeprägter war 😅

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Hm, ich kann da überhaupt nicht erkennen, das dein Kind irgendwelche Probleme haben soll.
Es klingt alles stinknorma und altersgerechtl, besonders da er sich so gut ablenken lässt.

Und warum darf er denn nicht mal ein paar Minuten "grummeln"? Wut ist doch ein ganz legitimes Gefühl, genauso wie Trauer oder ein Lachanfall. Jeder hat das Recht einfach mal wütend zu sein. Zumal du ja erkannt hast, das es eigentlich nur vorkommt, wenn er müde ist. Nach müde kommt halt doof, mehr steckt da einfach nicht hinter.

Warum man ein Gefühl mit einem Belohnungssystem ausmerzen will, das ist mir schleierhaft. Du merkst ja selber, das es nichts bringt. Eigentlich hast du doch das Problem, weil es dich nervt. So machst du etwas zu einem Problem, welches gar keines ist. Schon überhaupt nicht in dem Alter.

Wenn ich wütend bin, dann kommt auch keiner an mich ran und ich bin erwachsen. Laß ihn wütend sein, laß ihn jammern und nimm ihn danach einfach in den Arm (ohne großartige Gespräche), dann wenn er soweit ist und danach geht man einfach zur Tagesordnung über.

Aktuell baust du nur Druck auf, in dem du ihm vermittelst, das Wut etwas schlechtes ist. Aber er macht doch gar nichts, er haut nicht, zerstört nichts....er ist einfach nur mal wütend. Mehr nicht.

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Hi,
Du hast das Tokensystem mit den Punkten leider missverstanden. Wenn du sowas machen möchtest soll das ja positives Verhalten bestärken. Z.B. Die Jacke aufhängen statt sie in den Flur zu schmeißen. Das heißt die Sache die du verändern möchtest wird mit einem Punkt belohnt. Nach drei Punkten gibt es dann sowas wie „extra Spielzeit mit Papa“, nach den nächsten drei „10 Minuten länger wach bleiben“ oder ähnliches, nach den nächsten drei Punkten „Film gucken mit Popcorn selber machen“... Dabei ist es wichtig EINE Sache anzugehen und möglichst eher sozial zu belohnen, wenn es nicht gut läuft gibt es eben keinen Punkt. Punkte abzuziehen ist eher kontraproduktiv.
Das mit einem vierjährigen zu machen ist aber Mega schwierig, meistens klappt das erst im Grundschulalter.
Das bei Müdigkeit die Nerven schnell blank liegen ist aber nicht ungewöhnlich. Ihr solltet da den Hebel ansetzen und überlegen wie ihr das angehen könnt, vielleicht auch mit kurzen Traumreisen für den Tag oder einer extra Kuschelzeit.

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Was darf er denn, wenn er fühlt?

Ich habe als Kind vieles vom Kopf her verstanden und kapiert.
Genau DAS hat mich überfordert. Emotional.

Was ich nicht verstehe, ist mir weitgehend egal.
Wenn ich jetzt sofort einen chinesischenText übersetzen müsste, würde das kaum Emotionen auslösen. Verstehe ich nicht, kann nicht. Ist Dein Problem, nicht meines. (Also wer so dämlich ist, das von mir zu fordern, muss damit leben).

Müsste ich jetzt sofort 200 Seiten Matheaufgaben lösen, dann würde ich wütend werden.
Ich liebe Mathe, ich will es können. Ich habe den Ansporn. Ich bergreife, worum es geht.
Deswegen entwickle ich Gefühle.
Schaffe ich es , prima.
Schaffe ich es nicht, werde müde, etc. bekomme ich Gefühle. Je nachdem wie die Situation läuft.
Kommt dann noch jemand her und meckert, warum ich das nicht schaffe, wo ich Mathe doch so gut kann.... der sollte sich warm anziehen.

Als Erwachsene habe ich gelernt, welche Verhaltensweisen anerkannt sind.
Bei meinem Chef schlucke ich runter, bleibe ruhig, suche im Hinterkopf nach Lösungen.
Meine Gefühle lasse ich hinterher aus.
Bei meinen Eltern würde ich fragen, was der Sch*** soll?! Wenn sie mir schon so tolle Aufgaben geben, dann sollen sie mir auch die Rahmenbedingungen ermöglichen und mich in Ruhe machen lassen.

Ein Kind erlebt die Gefühle, aber hat nur die Erwachsenen als Vorbilder. Aber sehen heißt noch nicht umsetzen zu können. Mir kann man chinesische Schriftzeichen zeigen. Ich könnte sie mit Ruhe nachmalen. Verstehen würde ich sie nicht. Umsetzen auch nicht. Es wäre nur ein nachahmen. Dann, wenn ich GUTE Laune habe.

Wenn ich schlechte Laune habe, geht mir besser jeder aus dem Weg!

Mein Kind warne ich vor.
Dann, wenn ich schon spüre, wie die Laune in mir hochkriecht.
So wie ich die Periode Tage vorher kommen spüre, weil ich gelernt habe, welche Hinweise darauf hindeuten.

Ein Kind weiß das alles noch nicht.
Es spürt die Gefühle. Ist damit überfordert.
Ist nicht in der Lage zu sprechen in dem Moment
und muss irgendwo hin damit.

Wie ein kochender Teekessel, der gleich platzt.

Als Eltern sollte man darauf achten, wann man den Deckel abnehmen sollte.
Wie man vorbeugen kann, dass es nicht überkocht.
Bei Müdigkeit des Kindes, Gang runterschalten. Herd-Temperatur runter, Action runter, Anforderungen runter, Erwartungen runter.
Erwarten kann man natürlich, dass das Kind kapiert, wie es sich verhalten muss. Steuert man als Erwachsener nicht mit, fliegt einem der Kessel um die Ohren (ein echtes pfeifendes Teekesselgeräusch ist für mich wie Fingernägel an der Tafel #schwitz und erinnert mich an die Töne, die dein Sohn von sich gibt).

Kocht der Kessel von einer Sekunde zur anderen über,
dann bringt es NICHTS die Erwartungen mit Bestrafungen zu erhöhen. Das erhöht nur den Innendruck. Was passiert mit heißer Luft, die in zu engem Raum zusammen gedrückt wird? Es fliegt um die Ohren.


Wichtig ist, ihm Möglichkeiten zu geben, wie er damit umgehen kann.

Bei einem Teekessel kann man darauf achten, dass ein Ventil frei ist.
Beim Kind kann man zeigen, was er darf. Dampf ablassen. Den Deckel heben.
- ins Kissen boxen
- mit dem Fuß aufstampfen
- aus dem Raum rausgehen
- durchatmen

Wichtig ist, dass er wütend, überfordert sein darf. Dass er das fühlen darf !
Mit dem Punkteabzug bestraftst du ihn für seine Gefühle, was ihn noch wütender macht.

Stell dir vor, du hast dir viel Mühe gegeben. Hast die Arbeit fertig gestellt. Hast dich echt bemüht, deine Arbeit so zu machen, dass sie deinen Vorgesetzen freut.
Dieser kommt zu dir her und sagt dir, was du falsch gemacht hast. Du hättest dich nicht mal angestrengt, hast es nicht geschafft. Wenn du dann auch noch fühlst, wagst das emotional an dich heranzulassen, dann zieht er dir noch Gehalt ab.
Es ist ok, weil er hat es vorher ja so gesagt. Du verstehst auch, dass er nicht zufrieden ist. Aber deine Gefühle darfst du nicht haben, weil er es doof findet. Kannst du dich dann hinsetzen und sofort machen, was er fordert? Hast du sofort die Konzentration und kannst dich darauf einlassen, was du sollst?

Oder reagierst du dich erst mal irgendwie ab?
Durchatmen
Faust ballen
Bilder vorstellen irgendwas zu zerdeppern?

Bestrafe ihn nicht für etwas, das er NICHT kann.
Sondern gib ihm Möglichkeiten, WIE er es SINNVOLL machen kann.

Am besten in ruhigen Momenten sagen.
In stressigen Momenten anbieten
selbst ruhig bleiben (damit dein eigener Teekessel nicht hochgeht. Wenn er deine Herdplatte hochdreht - sorge für dich dafür, dass dein Dampf oben rauskann ohne ihn zu bestrafen)

Ziehst du dir selbst auch Punkte ab, wenn deine Geduld reißt? ;-)

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Hast du sehr schön geschrieben 🥰

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Hey :)

Solange er nichts kaputt macht oder euch schlägt, lass ihn doch wüten. Ich hatte als Kind auch solche Phasen: Im Kindergarten war ich das Vorzeigemädchen, aber zuhause musste erst einmal der Druck abgebaut werden. Das hat etwa 30 Minuten gedauert und danach war wieder alles OK. War laut Aussage der Erzieher normal, denn irgendwo müssen Kinder mit dem Druck ja hin. Klingt bei eurem Sohn ähnlich.

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Er muss in dem Alter erst noch lernen mit solchen Situationen umzugehen. Bitte Strafe ihn nicht für seine Emotionen! Wenn er wütend ist, dann lass ihn wütend sein! Mit 4 Jahren kann man noch keine emotionale Reife erwarten. Wenn er einen wutanfall hat, versuche im Nachhinein das mit ihm etwas zu reflektieren ohne irgendeine Wertung. Das wird ihm wahrscheinlich helfen seine Emotionen etwas zu verstehen. Man tröstet das Kind doch auch und geht auf das Kind ein, wenn es sich weh getan hat oder traurig ist, warum dann nicht wenn er wütend ist? Versuch einfach (ja, ich weiß es ist nicht leicht dann auch ruhig zu bleiben und sich nicht aufzuregen) ihm bei seiner Wut bzw danach zu helfen, gerade wenn er sich selbst darüber ärgert

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In solchen Situationen darfst du dein Kind nicht über seine Ratio ansprechen, denn die Emotionen übermannen ihn in dem Moment einfach nur. Da kommt man mit Worten nicht weiter. Da hilft nur Wut rauslassen und danach in den Arm nehmen.