Kind „kann“ nicht verlieren

Hallo ins Forum. 😊

Meine Maus wird nun bald 4 Jahre alt und spielt eigentlich gern Gesellschaftsspiele. Aber sobald ersichtlich wird, dass sie verlieren wird, dreht sie durch. Beim Memory zB nimmt sie dann die Karten, schmeißt sie weg und heult wie ein Baby. Bei anderen Spielen hört sie einfach auf zu spielen und weint wirklich schrill.
Ich weiß nicht so recht, was wir machen sollen. Ich möchte sie nicht extra gewinnen lassen, sie soll schon lernen, dass man auch mal verlieren muss.
Auf der anderen Seite finde ich es schon wichtig, mit ihr zu spielen, einfach auch um ein Regelverständnis zu erlernen. Aber wir schaffen kein Spiel bis zum Ende, wenn sie nicht gewinnt. Und das ist einfach schade.

Wie löst ihr das?

Lg Vaniro mit Minimaus

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Hey,
meiner war auch so...
Da hilft nur "Geduld und Spucke", wie es so schön heißt... #schein

Ich habe ihm erklärt, dass zu einem Gewinner immer ein Verlierer gehört...
Würde er immer gewinnen, würde ich immer verlieren und so funktioniert das Leben nun einmal nicht... (immer wieder, liebevoll und zugewandt)
Ich habe ihn gebeten das mal auszuhalten, das hat gedauert, weil es ihm schwer fiel, aber irgendwann war es nicht mehr schlimm...
Und ich habe ihn auch mal gespiegelt, mich verhalten wie er... fand er doof... #schein
Wenn er wütend war, haben wir geschuschelt, um das doofe Gefühl los zu werden... (ist ja ein emotionaler Lernprozess)

Das mussten wir richtiggehend mit ihm üben...
Memory mit vier Karten, mit sechs Karten usw. Dann war Ziel den anderen zu feiern, wenn er ein Pärchen gefunden hat, völlig übertrieben (zu lernen sich mit anderen etwas zu freuen - Emphatie zu entwickeln)...
Und auch mal "nö, ich mag nicht mit dir spielen, ich muss dann ja verlieren, damit es dir gut geht" (etwas kindgerechter natürlich, aber auch ich darf das sagen)..
Und auch einfach Spiele gespielt, die keinen Sieger ergaben... Da gibt es ja auch einige...

Für das gesamte Leben ist es wichtig mit Niederlagen umgehen zu können, Strategien zu haben, wieder "aufzustehen", usw.
Das fängt dort im kleinen ja schon an... Begleite sie, verbalisiere das ruhig immer wieder, poositiv natürlich... Und gib ihr Zeit, sie ist vier... #herzlich
Aber du hast recht, lass sie nicht absichtlich gewinnen, das bringt ihr gar nichts.... #blume

lg Tanja

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Ich war auch so ein Kind!

Meine Mama hat dann gewisse Spiele eine Zeit lang pausiert und nicht mit mir gespielt.
Es hat sich dann nach einiger Zeit gelegt.

Heute bin ich 35 und meine Mama weigert sich immer noch mit mir Minigolf zu spielen 🙈

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Wenn es dir ums spielen geht da gibt es ja einiges das man gemeinsam spielt und nicht gegen einander. Ansonsten einfach mal ne Spielpause und dann wieder probieren nach ein paar Wochen.

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Meiner ist jetzt 6,5 und wir haben noch keine Lösung gefunden...
Er weiß, dass das blöd ist. Meist spielt er deshalb von sich aus nicht mit, sondern bildet ein Team mit demjenigen, der wahrscheinlich gewinnen wird. Er wechselt dann während des Spiels durchaus auch mal den Partner wenn es doch nicht so läuft wie erhofft. Sein Zwillingsbruder ärgert sich natürlich auch wenn er verliert, will dann aber lieber eine Revanche als mit dem Spiel um sich zu werfen.
Er hat aber generell eine niedrige Frustrationsschwelle, wenn er etwas nicht auf Anhieb kann lässt er es erstmal sein statt wie der Bruder zu üben bis es klappt...

Wir machen dann eher gemeinsame "Spiele" mit dem Experimentierkasten oder so, da klappt zwar nicht alles, aber niemand verliert.

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Huhu

Wir spielen aktuell gerne spiele bei denen es keinen Gewinner oder Verlierer gibt 😅
Erster Obstgarten
Tempo kleine Schnecke
Puzzeln zusammen
Memory ohne zu gucken wer am Ende mehr hat

Liebe Grüße

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Aber natürlich gibt es bei "Tempo kleine Schnecke" ein verlieren. Die favorisierte rosafarbene Schnecke muss gewinnen, sonst Wutausbruch 😆

Und Memory ohne Schauen würde der Bruder nie spielen wollen und auch beim Puzzeln "wollte ich den grünen Drachenkopf finden"...
Es kann echt anstrengend sein ...

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hallo,

ich würde erst mal spiele mit ihr spielen, bei denen man zusammen spielt und somit alle zusammen gewinnen oder verlieren. da fällt mir das "erster obstgarten von haba" ein.
davon gibts sicher noch mehrere in der art. und dann immer mal ein anderes spiel mit einschleichen lassen.
am ende ist es einfach ein entwicklungsprozess, den man einfach durchmachen und aushalten muss. von heute auf morgen wird sich das problem wahrscheinlich nicht geben.

lg

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Ich denke das ist ganz normal und legt sich mit der Zeit wenn man immer wieder mal was spielt.
Meine Grosse ist jetzt 7 und es ist teilweise noch so. Ist sie gut drauf, kann sie schon mal verlieren, hat sie nen schlechten Tag, fliegen die Sachen teilweise noch auf den Boden. Aber es ist echt schon viel besser geworden.
Ich muss zugeben, manchmal lass ich die Kinder gewinnen (ohne das sie es merken), einfach um die Motivation überhaupt Gesellschaftsspiele zu spielen nicht zu verlieren, aber wie gesagt nur manchmal. Ich lass sie natürlich auch verlieren und ertrage dann den "Anfall".
Wie andre schon gesagt haben helfen Spiele bei denen es keine Verlierer gibt, ansonsten tatsächlich dran bleiben und Geduld haben. Denn beim Spiele spielen geht es ja um so viel mehr als nur gewinnen/verlieren, die Kinder lernen soo soo viel dabei.

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Ich wuerde da in dem Alter noch nicht viel erzwigen und eben eher Spiele waehlen, bei denen man zusammen gegen irgendeinen Gegner spielt. Ausser den schon genannten ist auch Schnappt Hubi toll. In der einfachsten Stufe muesste das in dem Alter schon gehen.

Bei meinem Sohn gingen ansonsten auch besser Spiele, bei denen es eher fix und lustig zugeht und mal schnell mehrere Runden hintereinander spielen kann, als solche, bei denen man man laenger spielt und dann eventuell doch verliert. Also eher sowas wie Looping Louie oder Affenalarm.

Um ganz ehrlich zu sein, habe ich meinen Sohn auch tatsaechlich manchmal ein paar Partien gewinnen lassen, bis ich dann mal alles gegeben habe. Er hat also durchaus haeufiger mal verloren, aber ich konnte ihm dann auch immer vor Augen fuehren, dass er vorher doch auch schon gewonnen hatte. Bei ihm hat das gut geholfen, sich langsam daran zu gewoehnen, dass man eben nicht immer gewinnt.

Trotzdem spielt er bis heute am liebsten kooperative Spiele.

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Immer wieder üben.
Und vor dem Spiel schon ausmachen, dass der Gewinner den Verlierer tröstet.
Das hat hier geholfen. Habe darauf geachtet, dass wir beim Spielen in etwa gleich oft gewinnen.

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DAS probiere ich mal! Danke ☺️