Kita - wie entscheiden?

Unsere Tochter muss im Sommer die Kita wechseln. Von U3 in Ü3. Wir haben auch schon eine neue Kita gefunden (K1).
Viele Vorteile:
Kleine Kita, nur ca 30 Kinder.
Gleicher Träger, mit dem wir sehr zufrieden sind. Gute Personalausstattung, nette motivierte ErzieherInnen.
Großer Garten.
Sie gehen jeden Tag raus. Gehen 1mal pro Woche zum turnen. Machen Ausflüge.
Einige Kinder aus der jetzigen wechseln ebenfalls dorthin. Die Kinder sind nett und die zugehörigen Eltern auch.
Öffnungszeiten 7-17 Uhr, dadurch Flexibilität beim abholen, falls wir mal nicht pünktlich raus kommen.
Nun hat sich leider herausgestellt, dass im Keller Schimmel ist. 2 Wochen war das Gebäude komplett zu. Nun darf es wieder genutzt werden. Gesundheitsamt etc sind alle involviert.
Es muss renoviert werden, aber was genau, welcher Umfang, wie lange das dauert etc kann keiner sagen. Ob für diese Zeit das Gebäude genutzt werden kann, ist nicht klar. Es gibt evtl ein ausweichgebäude, allerdings deutlich weiter weg, wäre für uns pro Tag mind 1h zusätzlich zum eigentlichen Weg.

Nun haben wir zufällig in einer anderen Kita (K2) noch ein Platzangebot bekommen, als Nachrücker. Diese wäre sogar näher als K1 (das eigentliche Gebäude).
Nachteile:
Sehr groß (über 100 Kinder).
Zwar großes Gebäude mit vielen Räumen und Garten, aber aufgrund der vielen Kinder natürlich der "Platz pro Kind " viel weniger.
Meine Tochter ist sehr still und auch die aktuelle Erzieherin meint, dass sie in einer kleinen Kita besser aufgehoben ist. Das denke ich auch. Ich habe Angst, dass sie dort untergeht und sich nicht wohlfühlt.
Nicht so persönliche, familiäre Stimmung. Erzieherinnen werden mit Sie und Frau xy angesprochen (in K1 Eltern, Kinder, Erzieher alle per du).
Öffnungszeiten wurden wegen Corona reduziert, weil die anstatt offenes Konzept nun feste Gruppen haben und sonst mit dem Personal nicht mehr hinkommen. Ganztags Platz geht aktuell also nur bis 15:30, was es für uns an manchen Tagen mit dem abholen echt stressig macht. Es ist auch nicht klar, wann die wieder zu den eigentlichen Öffnungszeiten zurück gehen (oder hoffentlich nicht auch nach Corona die Kürzung beibehalten).
Im Gespräch hatte ich den Eindruck, dass Kinder, die noch gewickelt werden müssen und noch Mittagsschlaf machen (trifft aktuell beides noch auf meine Tochter zu), zwar mitgenommen werden aber nicht so gerne gesehen werden, da Zusatzaufwand für die Erzieherinnen.
Vorteile:
Sicherheit bzgl des Gebäudes/ Entfernung.
Eine Kitafreundin wechselt dorthin und sie würden in die gleiche Gruppe kommen.

Insgesamt spricht vom bauchgefühl alles für K1.
Und viel rationales für K2.
Die große Unbekannte bei K1 ist die Unsicherheit bzgl Renovierung und der evtl anstehenden Auslagerung für Wochen/ Monate in ein deutlich entferntes Gebäude. Das Personal und die Kinder würden mitwechseln.

Wie würdet ihr entscheiden?
Was in eurer Entscheidung einfließen lassen?
Was wäre für euch wichtig/ unwichtig?
Ich hoffe auf gute gedankliche Inputs.
In meinem Kopf dreht sich das Gedankenkarrussell.

Wir haben jetzt übers Wochenende Zeit. Ansonsten wird der Platz in K2 anderweitig vergeben.
In K1 haben wir schon unterschrieben, hätten aber aufgrund der Thematik ein Sonderkündigungsrecht.

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Hallo :)
Du schreibst so viel Gutes über den jetzigen Kindergarten - nur 30 Kinder, großer Garten, gehen täglich raus, machen Ausflüge und gehen zum Turnen, deine Kleine scheint sich wohl zu fühlen und versteht sich gut mit den anderen Kindern. Das Problem mit den Windeln scheint es dort nicht zu geben.
Ich würde mich für K1 entscheiden. Da nehme ich die lange Autofahrt in Kauf (wobei dies ja noch gar nicht sicher ist) und weiß mein Kind dafür in guten Händen.
Meine Tochter beginnt erst im September mit 3,5 Jahren, aber ich würde sie in dem jetzigen Kindergarten lassen und nicht wechseln :)

2

K1 klingt wirklich gut! Unsere Kita wird gerade neu gebaut und ist für 2 Jahre in Containern untergebracht und es funktioniert wunderbar. Viel wichtiger ist doch die pädagogische Haltung und das Zwischenmenschliche. Bei einer Sanierung würde ich hoffen, dass es keine 2 Jahre dauert.
Ich finde das mit dem Siezen in K2 sehr befremdlich (wenn ich das richtig verstanden habe, müssen die Kinder die Erzieher siezen? Das kenne ich nichtmal aus meiner eigenen Kindheit!). Das schafft ja auch gewollte Distanz und stärkere Hierarchie und deshalb hätte ich Angst vor veralteten Erziehungsmethoden. Die Größe der Kita wäre für mich jetzt bei geschlossenen Gruppen nicht so relevant gewesen, aber du schreibst ja, dass es eigentlich ein offenes Konzept ist. Da hätte ich dann bei einem zurückhaltenden Kind auch kein gutes Gefühl.
Die zeitlichen Faktoren (sowohl Anfahrt als auch Öffnungszeiten) finde ich schwer zu beurteilen. Wie wichtig euch da was ist, hängt ja sehr von euren Arbeitszeiten etc. ab.

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Das mit dem siezen kann ich nicht detailliert sagen. Auf jeden Fall sind während des Kennenlerngesprächs 2 jungs in den Raum geplatzt und die Erzieherin meinte, sie sollten zu der "Frau Müller " gehen, die würde ihnen weiterhelfen.

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Ist bei uns aber auch so „Frau Müller, kannst du mir bitte das Puzzle geben?“

Zur Frage: K1

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Hallo.

Wann soll es denn einen "plan" geben bzgl Renovierung? Ist die auslagerung sicher? Wenn die Problematik "nur" im keller besteht?

Ich finde dennoch diese kita die bessere wahl.

Zudem finde ich offenes Konzept unschön und wer jetzt noch eingeschränkte corona Öffnungszeiten hat, wird die noch lange beibehalten.

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Wegen Corona nur bis 1530 offen. Das ist doch eine faule Ausrede, wenn Personalmangel das eigentliche Problem ist. Die Träger kassieren wie normal, stellen aber nicht genügend Leute ein.

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Das erscheint mir auch suspekt, denn der betreuungschküssel ändert sich doch nicht mit x inder für 1Erzieher oder sehe ich da was nicht?

Aber ansich zur Frage liebe TE nimm die kita wo du das bessere Gefühl hast. Wir hatten auch die Wahl zwischen 2 und haben uns für den weiteren Weg entscheiden, weil wir da ein besseres Gefühl hatten und unser kleiner sich dort beim infotag super wohl gefühlt hat.

Viele Kinder sind aber nicht immer schlecht unsere kita hat 120 Kinder und offenes Konzept. Für unseren Sohn war es genau richtig. Vorhalle am Anfang er war sprachlich sehr weit und konnte Mi Altersgenossen nix anfangen aber mit den etwas älteren.

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Ihr fühlt euch mit K1 am wohlsten und euer Kind ist dort in euren Augen besser aufgehoben, dann würde ich da auch dabei bleiben und den zusätzlichen Aufwand in Kauf nehmen.

Ich persönlich denk mir aber auch K2 fällt schon weg da sie streng wirken und ja den Eindruck erwecken das pflegeintensive Kind nicht erwünscht sind und gegebenenfalls unter Druck gesetzt werden. Was wenn eure Kind mit 3 immer noch nicht trocken ist?

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Ich sehe das etwas anders als du. Für mich sprechen auch rational sehr viele Dinge für K1. Wegen des Fahrtwegs könnte man ja bestimmt auch Lösungen finden. Es werden ja sicherlich auch andere Eltern vor dem Problem stehen und man kann sich zusammen tun. K2 klingt für mich nicht nach einer guten Alternative.

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Ich würde bei K1 bleiben. Das Gebäude kann ja derzeit genutzt werden, also müssen sie wahrscheinlich nur während der reinen Renovierungszeit raus. Das kann doch höchsten ein paar Wochen dauern. Dafür würde ich nicht die Nachteile der K2 in Kauf nehmen.

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In einem ersten Schreiben war von 1-2 Jahren (!!!) die Rede. Nun sieht es etwas besser aus, es könnte sich trotzdem noch um 6 Monate handeln.

Es ist halt auch ein altes Gebäude. Da könnten auch noch weitere Überraschungen auftreten.

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Ich würde mich für Kita 1 entscheiden, da das was du geschrieben hast besser klingt & ich glaube, dass ein normalerweise offenes Konzept, nicht für deine Tochter (still) geeignet ist!
Zudem kann auch bei Kita 2 Mal was dazu kommen, bei uns in der Stadt ist aktuell ein sehr großes Problem, dass ein paar Kitas durch die Brandschutzprüfung gefallen sind & die teilweise umziehen mussten!

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Mein Größer war auch ein ganz stiller, ruhiger Junge. Er war auch in einer Kita mit 4 Gruppen, sprich 100 Kindern.

Das war genau richtig. Er hatte seine Gruppe, seine Erzieherinen, aber hat auch gesehen, da ist noch mehr, da passiert noch mehr. Da er sich seiner Gruppe immer sicher war, ist er dann auch mal weiter gegangen. Selten, aber über den Tellerrand geschaut, ohne Druck, so wie ihm war.
So konnte er sich selber die Angst vor neuem nehmen, dass war nicht nur für den Schulstart gut.

Bei kleinen Einrichtungen hast du oft mehr Schließungstage. Da solltest du mal schauen und natürlich bei kranken Erzieherinnen wenig Personalpuffer. Das kann dann auch zu Schließung führen......

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Bzgl. Krippe habe ich mich auch für die kleine persönliche Einrichtung entschieden. Also ich würde K1 wählen.