Kind "klammert" und kann sich nicht selbst beschäftigen

Hallo :) Ich bin neu hier und hoffe auf euren Rat!

Ich habe seit einiger Zeit einen Partner mit Kind. Da wir nun auch zusammen wohnen und seine Tochter im Wochenwechsel bei uns ist, gibt es natürlich hin und wieder Reibungspunkte. Diese sind kein Streitthema und kein Weltuntergang, dennoch gibt es Punkte, über die man sprechen muss und an denen man etwas ändern muss, wie ich finde.

Seine Tochter ist 5 Jahre alt und kann sich leider überhaupt nicht selbst beschäftigen. Man muss dazu sagen, dass ihre Eltern es ihr auch bisher nicht beigebracht haben sich alleine zu beschäftigen. Es sei denn ihr wird ein Handy in die Hand gedrückt oder sie wird auf der Couch vor dem TV geparkt.
Sie hat eigentlich ein super schönes Kinderzimmer mit genug Spiel- und Malsachen, dennoch klappt es alleine nicht und es muss immer jemand mitspielen. Selbst beim Malen möchte sie immer jemanden dabei haben #schwitz

Vielleicht ist das ja die heutige Generation aber ich finde es nicht gut, wenn ein Kind so viel TV oder Youtube Videos schaut und schon gar nicht in diesem Alter.

Das hört sich jetzt vielleicht etwas hart an aber ich bin kein Animateur und habe einfach keine Lust darauf ständig mit Puppen zu spielen oder ihr beim Malen zuzuschauen. Mal davon abgesehen, dass ich zuhause zu nichts komme und der Haushalt komplett liegen bleibt, wenn ich nach der Arbeit dann auch noch Animateur spielen muss, weil sie sich nicht alleine beschäftigen kann.
In Maßen ist das ja völlig in Ordnung und ich mache das ja auch gerne...aber immer? #kratz

Sie geht NIE in ihr Zimmer zum Spielen sondern will immer dort sein, wo wir halt auch sind. Ich verstehe ja, dass sie gerne bei uns ist, weil sie uns beide lieb hat, das ist mir auch ehrlich gesagt lieber als andersrum aber dennoch frage ich mich, ob das vielleicht tiefgründigere Ursachen hat, dass sie nicht allein sein kann? :-(

Ich finde es wichtig, dass Kinder sich auch alleine beschäftigen können und lernen gewissermaßen selbstständig zu werden und nicht immer 100% die Aufmerksamkeit von anderen benötigen.

Daher meine Frage, wie kann ich ihr beibringen, sich alleine zu beschäftigen, ohne dass sie das Gefühl hat, dass wir sie nicht bei uns haben wollen?

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Auf die Idee dass ein Scheidungskind mit neuer Stiefmutter schon alleine auf Grund der für ein Kindergartenkind sehr komplizierten Situation schon mehr klammern könnte und mehr Zuwendung braucht als man das normal vielleicht erwarten kann kommst du nicht? Nein man ist nicht Animateur des Kindes aber man bekommt auch keine Kinder in meinen Augen nur um die Gene fortzupflanzen und es ansonsten in die Betreuung oder ins Kinderzimmer abzuschieben. Ich kenne kaum Kinder die in dem Alter länger gerne allein im 'tollen Kinderzimmer' spielen. Kindergartenkinder brauchen eine tolle ihnen zugesendet Familie und kein tolles Zimmer! Sie sind sehr soziale Wesen die sich in eine Gemeinschaft aufgenommen fühlen wollen und gerne die Anwesenheit ihrer Familie spüren. Und in dem Alter heißt das eben miteinander spielen und nicht sich lang allein beschäftigen. Sie lösen sich von selbst wenn ihre Bedürfnisse nach Gemeinschaft mit der Familie gestillt wurden! Natürlich ist soviel TV und Handy schlecht aber meist ersetzen sie adäquate Förderung durch die Eltern.

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Sorry zu früh geschickt.

... oder eben neben den Eltern spielen wenn die Eltern gerade 'langweilig' sind. Am besten beginnt man finde ich zb etwas zu malen und schleicht sich dann aus dem Malen heraus und checkt zb mal die Mails. Und wendet sich dem Kind wieder zu bevor es das wieder einfordert. Das gibt ihm Sicherheit dass es eben nicht vergessen ist.

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Das scheint heutzutage leider völlig normal. Die Kinder/Babys werden oft von Geburt an bespaßt. Erst nur durch die Eltern, später auch zunehmend durch Bildschirmmedien. Sie lernen somit gar nicht, sich selbst zu beschäftigen. Teilweise ist es natürlich auch vom individuellen Temperament anhängig, aber sicher nicht nur.
Ich weiß nicht, wie lange ihr schon zusammen wohnt und ob es momentan wirklich eine gute Zeit ist und ob du als Bonusmama die richtige Person bist um da etwas zu ändern, dazu kenne ich eure Situation zu wenig. Voraussetzung fürs alleine beschäftigen ist nämlich, dass sich die Kinder in der Beziehung absolut sicher fühlen und ihre "Bindungsakkus" voll aufgeladen sind. Wenn das Kind das Gefühl hat, dass Erwachsene es als anstrengend empfinden oder öfter wegschicken, bewirkt das deshalb eher eine Verstärkung des Nähe Suchens.

Ich würde empfehlen, erstmal keine räumliche Trennung zu versuchen, sondern öfter langweilig und beschäftigt zu sein. Also: "Du kannst gerne noch weiter malen, aber ich möchte jetzt meine E-Mails beantworten". Mach keine Beschäftigungsvorschläge sondern eher Aussagen wie "Oh dir ist langweilig, das kann ich verstehen. Aus Langeweile entstehen oft besonders gute Ideen, ich bin gespannt was du am Ende daraus machst. Ich kümmere mich derweil weiter um xy."

Am einfachsten gelingt es den Kindern sich alleine zu beschäftigen, wenn sie merken, dass sie gerade nichts verpassen, weil man etwas langweiliges macht. Hilfreich ist sicher auch, wenn du dann von dir aus nach deiner Aktivität wieder auf sie zugehst und sie merkt, dass sie auch Aufmerksamkeit bekommt, ohne diese einzufordern (das lädt dann die Bindungsakkus wieder auf).

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Danke für den schnellen Ratschlag, das werde ich mal versuchen! :-)

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du hast da ein Kind, dass zwischen Mama und Papa hinundher hüpfen muss und wunderst dich. Unsere Kinder haben mit 5 auch nicht in Ihrem Zimmer sondern in einer Ecke im Essbereich gespielt.
Uns hasuhalt kann man mit einer 5 jährigen sicher machen, bezeih sie doch einfach mit ein, als unser grosser 5 war, hatte ich 3 und habe 40std gearbeitet im Homeoffice

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Ich meine das weder wertend noch angreifend, aber hast du Kinder?
Ohne eigene Kinder redet es sich oft leicht und da nehme ich mich nicht aus. Ich muss oft selber lachen wenn ich zurückdenke, was ich vor 5 Jahren noch Müttern geraten habe und heute selber ganz anders mache.
Ich finde es toll, dass du dich so intensiv mitkümmerst und ‘Animateurin’ spielst, dass du offenbar eine gute Bindung zur Tochter hast! Und ich verstehe zu gut, dass es nervt!
Mein Großer ist wie deine Stieftochter. Auch 5, und so laaaaaangsam fängt er an, alleine zu spielen. Er war schon als Baby sehr anhänglich und fordernd (kein High Need, aber Ablegen war die ersten Monate nicht).
Ich hab natürlich nicht immer Zeit, dann ist schlechte Laune, ihm ist langweilig - es folgt Provokation seinerseits.
Der Kleine, 3, ist ganz anders. Spielt selbstständig, auch alleine im Zimmer im anderen Stockwerk.
Worauf ich raus will: ich erziehe beide gleich. Ich weiß nicht, wie lernt man einem Kind selbstständiges Spielen? Finde ich schwierig, dass auf mangelnde Erziehung zu schieben.
Bei euch kommt vielleicht noch das Wechselmodell dazu, dass dem Kind Unsicherheit vermittelt. Es möchte bei euch, bei den nahestehenden Personen sein.

Was wir machen:
Exklusive gemeinsame Spielzeiten verabreden
(nach dem Essen, nach dem Kindergarten…) und danach aber auch wirklich bewusst sagen, dass jetzt eigene, freie Spielzeit ist. Vielleicht die Zeiträume der freien Spielzeit steigernd.
‘Erzähl mir nachher, was du Tolles gespielt hast’

Absprachen, z.B. Kind in Küche malen lassen, aber von vornherein sagen, dass du nebenbei dein eigenes Zeug machst.
‘Ich hab dich gern um mich, aber ich muss noch ein wenig arbeiten/ Haushalt machen.

Spielzeug wegräumen. Wir haben im Urlaub festgestellt, Spielzeug wird wesentlich intensiver bei weniger Auswahl bespielt.

Freunde einladen. Inwiefern das bei eich möglich ist, würde ich Freunde zur Bespaßung einladen. Das funktioniert hier erstaunlicherweise sehr gut, sehe die Kinder da oft stundenlang nicht.

Ich hoffe, ihr könnt da einen gemeinsamen Nenner finden, denn ja, permanente Kinderbespaßung ist einfach mega anstrengend.

Alles Liebe

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Mein Sohn ist 6 Jahre und spielt auch nicht allein im Zimmer. Er ist immer da wo ich bin, deshalb sind wir viel draußen. Da profitieren wir beide von. Haushalt machen wir zusammen oder ich wenn er im kiga ist. Kochen geht zusammen oder der Papa übernimmt abends. Im Vergleich zu dir habe ich das 365 Tage - du in etwa halb so oft und sicher nicht auf ewig. So what… das Kind ist 5 und muss noch nicht allein funktionieren. Was ist dabei, gemeinsam am Tisch zu sitzen u beim malen o kneten zuzusehen? Oder nebenbei in der Zeitung zu stöbern?

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Hallo!

Kinder sind soziale Wesen, ich halte ihr Verhalten für völlig normal. Vielleicht habt ihr ein Kind in der Nachbarschaft, das ihr einladen könntet, damit die beiden miteinander spielen.

Ansonsten lass sie doch bei dir mitlaufen, mache die Dinge, die gerade anstehen und beziehe sie gegebenenfalls mit ein.

Bildschirme verhindern leider, dass Kinder sich selbst beschäftigen. Deshalb gibt es bei uns nur eine Serie Hagenbeck am WE, sonst weder Fernsehen noch PC.

Lass sie bei dir in der Küche malen oder mit Puppen spielen, dann ist euch beiden geholfen.

Alles Gute,
Gruß
Fox

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Also in dem Alter sollten sich kinder schon auch mal selber beschäftigen können. Und wenn nicht müssen sie es lernen. Natürlich hast du auf Grund der Familienkonstellation einen schlechtem Start.

Du könntest Sie in den Haushalt mit einbinden. Ich habe jetut kkeine zeit. Aber wenn Du mithilfst dann können wir später zusammen spielen.

Oder wenn sie sich mal alleine beschäftigt hin gehen und z. B. Mitmalen. Dadurch merkt sie dass Du auch kommst ohne dass sie "nerven" muss.

Medienkonsum würde ich erst mal komplett einstellen.

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Danke schon mal für die vielen Antworten und Ratschläge :)

Einige haben das falsch interpretiert, aber das ist gar nicht schlimm.

Ich möchte dem Kind weder was schlechtes, noch irgendwie in ihr Zimmer abschieben. Ich versuche sie so oft wie möglich in Dinge einzubinden. Egal ob wir einfach gemeinsam die Wäsche aufhängen, zusammen Kochen oder einen Kuchen backen.
Es gibt aber auch viele Tage, an denen ich nach der Arbeit einfach platt bin oder an denen ich dann einfach mal machen möchte, worauf ich Lust habe. Ich denke, dass ist menschlich und geht auch richtigen Mamas so.

Papa und Mama drücken ihr oft einfach das Handy in die Hand, was ich nicht gut finde.
Ich habe keine eigenen Kinder, weshalb ich da einfach nicht im Thema drin bin, wie man die Kreativität eines 5 jährigen Kindes fördert oder dazu bringt eigene Ideen zu haben. Ich kenne das nun mal so nicht, da es bei mir früher anders war und geschadet hat es mir denke ich nicht #kratz

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Hallo

jedes Kind ist anders und wie du richtig schreibst, du warst eben eher gern für dich als Kind, dein Bonuskind ist es nun aber gar nicht.
Ich denke auch, so toll sie das mit der Trennung verkraftet, da liegt viel drin, weshalb sie nicht alleine sein will. Allein der Wechsel jede Woche ist etwas schwieriges, auch wenn sie es gut meistert.
Da ich aber auch verstehe, dass du mal nach der Arbeit kurz deine Ruhe brauchst, könntest du versuchen, mit ihr etwas abzumachen, zB:
20 Minuten (Timer auf dem Handy einstellen) spielt sie alleine und du liegst auf dem Sofa. Sie darf dabei bleiben, aber leise und sollte dich möglichst nicht stören.
Wenn das klappt, dann kannst du entweder auf 30 Min erhöhen oder aber sagen, du bist nun in einem anderen Raum.
Immer erklären, dass es nichts mit ihr zu tun hat, sondern du einfach müde bist oder noch etwas erledigen musst und nun kurz Ruhe brauchst. Sie kann sich ein Spiel oder ein Buch für danach aussuchen, das du dann mit ihr machst.
So versuche ich das bei meinem 4 jährigen Sohn und es klappt immer wieder mal.
Liebe Grüsse

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Hat das Kind denn eine Spielecke im Wohnzimmer oder sind alle Spielsachen im Kinderzimmer?

Mit 5 wollen die Kleinen oft noch immer da sein wo die Grossen sind.

Wir haben im Wohnzimmer (was eigentlich wie ein Spielzimmer aussieht #rofl) viele Spielsachen, so dass die Kinder oft alleine spielen während ich essen koche (offener Wohn-Ess-Kochbereich) z.B. Ab und an ziehen sie sich ins Kinderzimmer zurück.