Wie schaffe ich uns ein soziales Netz?

Hallo liebe Urbianer,
ich habe mal eine Frage. Wie sieht euer soziales Netz bei der Kinderbetreuung aus. Unser Kindergarten hat zwar traumhafte Öffnungszeiten (6-17) Uhr, sodass die Basiskinderbetreuung gedeckt ist. Dennoch habe ich das Gefühl, wir bräuchten etwas in der Hinterhand. Bei mir tun sich berufliche Chancen auf, die aber auch mit Mehrarbeit verbunden sind und mein Mann orientiert sich beruflich gerade neu. Krankheiten des Kindes, Coronaschließungen und der Anspruch, dass meine Tochter nicht 10 Stunden in die Kita soll, verursachen bei mir gerade Kopfkreisen. Oma ist zwar vor Ort, arbeitet aber in Schichten, Freunde sind alle Vollzeit berufstätig. Habt ihr für Notfälle jemanden in der Hinterhand für die Betreuung, wie sieht euer soziales Netz aus, was ist euer Notfallplan? Wie baut man sich ein soziales Netz auf?

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Das sind doch schon traumhafte Kita Öffnungszeiten . Das mit dem sozialen Netzwerk aufbauen ist sicher nicht schlecht aber bei dem was du anführst glaube ich kaum das, dass so funktioniert andere sollen dein Kind betreuen wenn es krank ist ? Falls es wieder zu Coronaschließungen kommt oder was ist wenn dein Kind in Quarantäne muss ? Ein Netzwerk ist hilfreich wenn MAL irgendetwas ist oder um einen Schließtag überbrücken zu können sollte aber auch auf Gegenseitigkeit beruhen . Du willst berufliche Chancen nutzen aber dein Kind soll nicht so lange (10 Std. ) in die Kita gehen und auch sonst willst du auf der Arbeit nicht ausfallen wenn das Kind krank ist oder der Kindergarten zu ist das sollen dann die anderen aus deinem Netzwerk richten ? Meiner Meinung nach verlangst du da eindeutig zu viel ich glaube nicht das sich viele finden die langfristig oder gehäuft bereit sind sich das aufzubürden . Andere arbeitende Eltern müssen die Betreuung auch genauso wuppen und kindkranktage oder Urlaub nehmen wenn was ist . Es spricht nichts dagegen wenn das Kind mal mit zu einer Freundin geht usw. aber du kannst nicht erwarten das ein soziales Netzwerk das was du genannt hast auffängt . Verlässliche Betreuung kann man am ehesten erwarten wenn man dafür zahlt .

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Das sehe ich auch so. Ein Soziales Netzwerk ist prima, wenn Mal ein Schließtag überbrückt werden muss oder man MAL einen wichtigen Termin hat und das Kind zb nach der Kita irgendwo hin muss.
Wenn das Kind krank ist, gehört es nach Hause, damit es sich erholen kann und niemanden ansteckt. Da finde ich kommen höchstens die Großeltern oder andere nahe Verwandte in Frage für die Betreuung.

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Also ich finde es merkwürdig, sich ein soziales Netz für Kinderbetreuung in Krankheitsfällen aufbauen zu wollen, wenn man sich beruflich weiter entwickeln möchte.
Unser Sohn (5) geht bis 13:00 Uhr in den Kindergarten, ich arbeite 20 Stunden die Woche, mein Mann Vollzeit. beide Beschäftigungen sind notfalls im Home-Office mit Kind möglich, wenn auch nicht 100 %.
Wenn das Kind krank ist, machen wir selbst Kind-krank. 1x Großeltern ist zwar in der Nähe, aber gesundheitlich nicht in der Lage sich um ihn zu kümmern.
Sollten sowas wie Arzttermine bei mir dazwischen kommen, kann mein Sohn nach dem Kindergarten mit seinem besten Kumpel nach Hause.
Bei wirklichen Notfällen könnten die Nachbarn einspringen, zu denen er auch einen guten Draht hat.
Ansonsten nehmen sich bei uns Papa und Mama die Zeit, die das Kind (auch im Krankheitsfall) benötigt.

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Also ich finde es nicht merkwürdig, sich ein soziales Netz aufbauen zu wollen. Während der Arbeitszeit ein Kind zu hüten, das noch nicht schulpflichtig ist und somit ständige Betreuung erfordert, kann zumindest in der Schweiz arbeitsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen bis hin zur Kündigung. Während der Arbeitszeit hat man grundsätzlich zu arbeiten, auch im Home Office.

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Da bin ich froh, dass unsere Chefs das anders sehen. Als im März bis Mai 2020 die Kita von heut auf morgen schloss hatten wir keine andere Wahl, als mit dem 3,5jährigen dazwischen zu arbeiten.
Jeder hatte dafür Verständnis, und auch bei Kunden und Lieferanten quatschte bei Telefonkonferenzen mal ein Kind dazwischen.
War trotzdem keine leichte Zeit.

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Ein Netzwerk beruht auf Gegenseitigkeit. Sollte es also passieren das andere Eltern mal dein Kind mitnehmen sollte es ihnen bei dir auch mal möglich sein, ansonsten wird da zeitnah keiner mehr Zeit haben.

Im Krankheitsfall stehen dir und deinem Mann Kindkranktage zu. Für den Notfall ist es praktisch entweder im Homeoffice zu arbeiten oder Überstunden ab zu bummeln.

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Ich sehe das wie meine Vorschreiberinnen: Diese Netzwerke zur Kinderbetreuung funktionieren für den Notfall und beruhen auf Gegenseitigkeit. Wir haben z.B. in der Grundschulzeit morgens öfters Kinder von Freunden betreut, weil die Eltern vor Schulbeginn zur Arbeit mussten. Dafür war es auch kein Problem, dass unsere Kinder nach der Schule dort aufschlugen, weil z.B. der Hort zu hatte.
Für die Betreuung eines kranken Kindes, regelmässige Betreuung eignet sich so ein Netzwerk nicht. Da solltest Du Dich eher nach bezahlten Betreuungserweiterungen umschauen. Kindermädchen, Au-Pair, etc.

Grüsse
BiDi

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Hallo,

Ich verstehe nicht ganz was Du meinst. Ihr seid doch zu zweit und seid bestimmt nicht beide 12 Stunden ausm Haus, oder? Es kann ja der eine Morgens bringen und der andere Mittags abholen.

Du solltest allerdings nicht nur auf kurze Sicht planen, im Kindergarten sind die Kinder nicht lange. In der Schule gibt es dann eventuell andere Betreuungszeiten, wenn überhaupt. Dann müssen noch Hausaufgaben erledigt werden, es kommen Hobbies dazu usw. Überlege Dir das gut ob ihr auch das mit 2 Vollzeitjobs gewuppt bekommt.

Was das Netzwerk angeht, ich bin alleinerziehend und habe keines. Wenn meine Tochter krank ist arbeite ich von daheim. Ich arbeite 35h/Woche, mehr würde aufgrund der oben genannten Dinge und noch Therapien nicht gehen. Wenn ich mal ausfalle ist sie bei ihrem Papa. Familie habe ich keine in der Nähe, meine Freunde arbeiten selbst.

LG
Sunny

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Hallo,

wir haben umzugsbedingt kein großes soziales Netz am Wohnort. Heißt, wir haben die Kitazeiten großzügig gebucht. Und unsere Jobs so gewählt, dass wenig spontane Arbeitszeit außerhalb dieser Kita-Zeit liegen kann. Meist kann man Kita-Schließung ja langfristig planen, zB für pädagogische Tage nimmt einer der Eltern Urlaub. Wenn das Kind krank ist, bleibt auch einer der Eltern zu Hause, über "kindkrank". Völlig normal, finde ich.

Ich sehe gerade den Fall nicht, den du dir als Notfall ausmalst. Kannst du da konkreter werden?

Viele Grüße
mavikelebek

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Moin moin.

Unser soziales Netz ist ganz einfach: Nachbarn.

Wir haben vor Ort keinerlei Familie, arbeiten dazu noch beide in Vollzeit. Die Kinder sind mit Schule und Kindergarten super betreut, aber sollte dennoch etwas dazwischen kommen (Unfall, länger arbeiten oder sonstiges) dann stehen die Nachbarn bereit. Das geht allerdings auch nur, weil diese Teilzeit arbeiten oder bereits Rentner sind und vor allem, weil unser Jüngster (4) diesbezüglich pflegeleicht ist. Bei dem Großen wäre das nicht möglich gewesen. Der ist allerdings mittlerweile 11 und bleibt auch alleine zuhause. Weiterhin haben die Kinder natürlich Freunde, deren Familien uns ebenfalls helfen würden. Eine Hand wäscht die andere quasi.

Gerade aktuell haben wir die Nachbarsmädchen (12 und 11 Jahre) als Babysitter rekrutiert, damit ich auch in Ruhe zum Sport gehen kann.

Ohne diese Hilfen sähe es oft eng aus, daher sind wir mehr als dankbar, dieses Netz zu haben. Aber wir übertreiben nicht und nehmen es nur in Notfällen in Anspruch. Krankheit der Kinder gehört selbstverständlich nicht dazu, da nehmen wir die Kindkranktage oder beim Großen gehe ich auch mal ins Home Office. Allerdings habe ich hier auch einen Partner (der Vater der Kinder) der ebenfalls mitzieht. Alleine würde ich das nicht wuppen wollen.

Viele Grüße

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Ich antworte nur auf die Frage bezüglich des Netzwerks.

Neben den sehr engagierten Grosseltern haben sich durch die Kinder schon einige gute Bekanntschaften ergeben. Aus dem Kiga hätte ich vier Mütter die ich bei einem Betreuungsengpass fragen könnte, sowie drei weitere Freundinnen mit Kindern, die nach dem Kiga den Wicht übernehmen könnten.
Das beruht alles auf Gegenseitigkeit und wird von allen Seiten genutzt.
Ich habe mich sehr bemüht gute Kontakte auf- und auszubauen, für den Fall der Fälle.

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Das wird dir nicht gelingen. Bei mir hat sich das ergeben weil ich selbst nur Teilzeit arbeite, und dadurch eben auch mal ein Kind betreuen kann das gerne regelmäßig mit meiner Tochter spielt. Wenn ich nachmittags die kleine N. oder K. regelmäßig mal zum spielen bei uns habe ist es auch in Ordnung wenn dafür mal mein Kind dorthin geht, und man kann dadurch vielleicht mal einen Termin abdecken. Natürlich nehmen wir unsere Kinder nicht gegenseitig bei Krankheit, wir wollen ja auch kein MD in der Familie. Und so richtig drauf verlassen kann man sich auch nicht, für verlässliche Kinderbetreuung muss man zahlen.

Ohne Gegenseitigkeit käme ich mir ausgenutzt vor. Die alleinerziehende Vollzeit arbeitende Mutter unterstützt man gerne..aber damit du beruflich Gas geben kannst nimmt der vermutlich keine Teilzeit Arbeitende Mutter nachmittags dein Kind ab..

Da würde ich meine Erwartungen anpassen. Am ehesten klappt es wenn du zumindest mal am Wochenende ein anderes Kind aus dem Kindergarten nimmst, so hat das eine Vollzeit arbeitende Mutter bei uns gemacht. Die hat dann als Gegenleistung, wenn man so will, mal Samstags unsere Kinder genommen. So hat man nicht das Gefühl gehabt die Verabredungen wären immer nur einseitig, und hat dann gerne mal ausgeholfen wenn etwas war.