Totale Eskalation, ich kann nicht mehr 😓 😰

Guten Morgen,

Unsere Tochter hat vor 6 Wochen im Kindergarten angefangen. Sie ist 3 Jahre alt.
Sie blieb von Tag 1 an alleine, da sie bereits am ersten Tag gleich im Spiel war u mich verabschiedet hat.. sie war sogar sauer weil ich nach 2 Stunden „schon wieder da bin“. Sie war lange eher beobachtend, aber mittlerweile taut sie gut auf.
Sie geht im großen u ganzen gerne, u die Erzieher meinen es ist alles super!

aaaaber, sobald wir von der Tür draußen sind wendet sich das Blatt, sie geht so krass ab.. nicht einfach nur ein Wutanfall, sie schreit über Stunden! Will über alles bestimmen, alles selber machen, hüpft mit ihrer Meinung im Sekundentakt, beißt sich selbst blaue Flecken in den Arm u reißt sich Haarbüschel aus, selbst nachts tickt sie aus.. sie kratzt u verletzt auch ihren kleinen Bruder (6 Monate) wir sind alle total am Ende.
Manchmal will sie nicht aus dem Auto aussteigen u bleibt dort über Stunden sitzen.
Sie will sich nicht mehr ausziehen, auch nicht mehr umziehen. Sie schläft oft sogar mit Mütze, Schal und Jacke. Socken wechseln, riesen Theater..
Angebote für Ruhepausen nimmt sie nicht an, sie schläft lieber wo sie steht und fällt auf dem Fußboden ein. Hier wird nur noch geschrien und gestritten, von uns alles… die Nerven liegen blank

Ich bring sie um halb 9 u hol sie zwischen 13-14 Uhr. Das Problem ist dass die erst Mittag rum in den Garten gehen, u wenn ich früher komme wird geweint weil sie nicht heim will.

Als wäre zuhause der schlimmste Platz auf Erden. Sie hat aber auch zu nix Bock. Ich komm überhaupt nicht mehr an sie ran.

Gestern hab ich sie zuhause gelassen, dachte ihr tut das mal gut u ich Tank sie emotional auf.. lass sie ausschlafen… dann hat die tatsächlich bis 14:15 Uhr durchgeschlafen! 😳 war aber danach aber genau so mies drauf wie sonst auch.
Ich weiß echt nicht mehr weiter

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Hallo,

ich sehe Dein Kind ehrlich total überfodert und überdreht, dafür spricht ja auch dass sie bis 14 Uhr an ihrem freien Tag geschlafen hat! Dazu kommt dass Du sehr nach "Kuschelpädagogik" klingst und ihr zuviel Raum für Entscheidungen zustehst von denen sie überfordert ist. Das mag mit einem ausgeruhten Kind einigermaßen hinhauen, bei einem überreizten Kind nicht mehr.

Dass ein Kind gerne geht und nicht gehen will ist KEIN Zeichen dafür dass es nicht überfordert ist und ich finde die Steigerung von 0 auf 100 bei Euch binnen 6 Wochen in dem Alter für zu viel.

Kinder neigen dazu gerade wenn etwas besonders toll und spannend ist sich selber zu überfordern und dann kommen sie in einen Teufelskreis in dem sie nicht mehr aufhören können aber eigentlich schon lange nicht mehr können. Dazu kommt dass Kinder sich im Kindergarten oft sehr beherrschen, passen sich an, erleben sehr viel, sobald Mama kommt und man wieder "im sicheren Hafen" ist fallen dann alle Schutzschilde und man lässt allen Emotionen die sich vorher angestaut haben freien Lauf. Und da scheint sich recht viel bei Deiner Tochter angestaut zu haben.


Dein Kind weint wenn du es vor dem Garten abholst ... ja und? Du bist die Mutter und entscheidest wieviel für Dein Kind gut ist, Kinder wissen in dem Alter doch noch gar nicht wo ihre Grenzen sind! Und Dein Kind zeigt in meinen Augen deutlich dass ihre Grenze überschritten ist auch wenn sie das nicht einsehen will. Stundenlanges im Auto sitzen lassen weil das Kind bockt und mit Schal und Jacke schlafen? "Angebote" für Ruhepausen? Da gab es hier keine Angebote da gabs ne Ansage! Je unsicherer und aus/überlastet Kinder sind umso mehr brauchen sie sichere verlässliche Grenzen und Ansagen. Da es bei Euch anscheinend doch viel Raum für Diskussionen und eigene Entscheidungen gibt ist sie damit gerade überfordert. Kinder in dem Alter können meist nicht entscheiden wann Zeit für eine Ruhepause ist, alles ist spannend, alles ist toll und sie spielen wenn man sie lässt bis zum Umfallen. Also macht man keine Angebote sondern trifft Enscheidungen für das überforderte Kind.

Unser Lütt war auch in dem Alter recht unausstehlich, wobei es zum Glück nicht so schlimm war wie bei Euch aber er weinte und bockte auch auffällig, bis wir wiklich konsequenter, bestimmender wurden. Gesagt haben wann geruht wird, gesagt haben was er essen soll, und er wurde wesentlich ausgeglichener je mehr wir vorgegeben haben und auch je regelmäßiger der Tagesrhythmus war.

Mein Tipp wäre ehrlich erst mal Kindergartenzeit zurückfahren damit Dein Kind zu Hause noch aufnahmefähig ist und einen sicheren Rahmen schaffen in dem ausgestiegen wird, sich umgezogen und Mittagssruhe gehalten wird und wenn das läuft erst die Zeit wieder hochfahren.

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... und ich gebe unserem "ersten Huhn" ;-) Recht, ich würde auch mal eine Familienberatungsstelle aufsuchen. Die haben da schon viel gesehen und viel Erfahrung.

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Danke für deine ausführliche Nachricht, da waren gerade ein paar Augenöffner dabei. Du hast recht, bei uns läuft das alles schon sehr gleichberechtigt. Ich glaube ich muss mir eingestehen dass das so zumindest im Moment nicht mehr funktioniert.
Aber wie mach ich das, wenn sie keine Ruhepause einhalten will und wütet, ich kann sie doch nicht auf ihrem Zimmer einsperren? Meine Ansagen gehen da rein und da raus

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schon mal mit dem Kindergarten darüber gesprochen, das sind Pädagogen. wieso hat sie soviel Wut? Ist sie so eifersüchtig
wie gut kann sie schon sprechen?
Artikulierungsproblem?
wie war sie vorher, auch wütend?

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Ja, im Kindergarten meinen sie sie wäre vielleicht zuhause unterfordert u sie würden vielleicht die Buchungszeit erhöhen, das scheint mir aber eher kontraproduktiv zu sein (es begann nämlich so richtig extrem als sie gerade aufgrund Krankheit ein paar Tage Zuhause war)

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Sprechen, normal, sie kann sich mitteilen, versteht alles.. sie nuschelt hald noch gut
Sie war vorher schon auch temperamentvoll, aber zumindest außerhalb von zuhause immer sehr umgänglich..

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Entschuldigung, sie hat von 9 Uhr bis 14.15 durchgeschlafen? Ich würde das Kind dem Kinderarzt vorstellen

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Wie meinst du 09-14:15 durchgehalten?

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Ach entschuldige, du hast durchgeschlafen geschrieben.. ja, die Nacht war zwar sehr unruhig, ( wir schlafen alle 4 im Schlafzimmer, ein Bett) aber ja, sie hat so lange geschlafen.. ich dachte sie schläft sich einfach mal richtig aus

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Ich würde auch mal alles komplett durchchecken lassen. Das mit dem 17 Stunden Schlaf ist auch nicht normal

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Hole dir Rat bei einem Profi.

Mein erster Anlaufpunkt wäre da eine Familienberatungsstelle.

Das hat mit Therapie erstmal nichts zu tun, das ist ein Beratungsgespräch, mehr nicht, vielleicht reicht das ja schon. Du gehst da alleine hin, ohne Kind, ohne Mann.

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Danke, da hab ich mir tatsächlich schon mal eine Stelle rausgesucht. Vielleicht sollte ich das machen, man hat ja nichts zu verlieren

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Ja, unbedingt. Ich hatte auch mal eine Familiensituation, die ich nicht alleine händeln konnte und habe mir das echt lange "angetan". Effektiv waren es dann nur kleine Stellschrauben, an denen ich zu Hause drehen musste und alles wurde deutlich besser.

Darum, warte nicht, ruf an.

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Ich glaube, dass eure Tochter schlicht überfordert ist, da sie sich ja auch selber beißt. Sie weiß sich nicht anders zu helfen.

Viele Kinder reagieren nach dem Kindergarten mit Wut. Im Kindergarten müssen sie sich dauernd fügen, es ist laut und dauernd etwas los.
Daheim müssen die Gefühle erst einmal raus und ihr müsst eure Tochter da begleiten.

Hab ich das schon richtig verstanden: sie will nicht aus dem Auto und ihr lasst sie dann dort stundenlang sitzen?
Das ist für mich halt dann schon so ein klassisches Beispiel, warum man bedürfnisorientierte Erziehung auch übertreiben kann🙈

Meine Tochter (2) will sich auch oft nicht umziehen und mit Schlafanzug rumlaufen etc.
Sie darf bei uns viel probieren und viel alleine machen. Aber manche Dinge gehören für mich in einen Tagesablauf dazu und dazu zählt eben auch, dass man sich morgens umzieht.
Ich habe weder Lust noch irgendwann Zeit da dauernd zu diskutieren.
Manchmal heißt es dann für meinen Tochter hakt auch :"Augen zu und durch"

Meine Kleine will auch oft nicht schlafen, obwohl sie deutlich zeigt, dass sie es eigentlich muss.
Da nehme ich sie auch in ihr Zimmer und begleite sie in den Schlaf und siehe da: sie schläft ein.

Euch fehlt es glaube ich etwas an Struktur im Alltag. Nicht jedes Kind braucht das, aber deine Tochter kommt schon so rüber, dass es ihr eventuell helfen könnte.

Vielleicht könntet ihr auch mit Piktogrammen arbeiten und so die Abläufe besser darstellen?
Und das dann eben irgendwo im Zimmer aufhängen?
Gibt es glaube ich sogar irgendwo zu kaufen.
Dann hätte eure Tochter eine gewisse Orientierung?

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Das hat mit Bedürfnissorientiert erziehen überhaupt nichts zu tun. Das Kind hat ja das Bedürfnis zu schlafen und da wäre es bedürfnisorientiert ihm zu helfen das Bedürfnis zu erkennen und ihm Wege zu zeigen wie beim Yoga der anderen Mutter das zu erkennen und zu stillen.

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Ja so habe ich es auch eigentlich gemeint und mich vielleicht falsch ausgedrückt.
Bedürfnisorientierte Erziehung wird halt soooo oft falsch verstanden. Eben nach dem Motto: "mein Kind will es so, mein Kind bekommt es so".

Und dann ist eben das Ergebnis, dass man von einer 3-Jährigen erwartet, dass sie weiß, was gut für sie ist🤷‍♀️

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Hallo
Also ich sehe es genau andersrum : es ist zu viel.
Sie ist 3 Jahre alt und neu in der Einrichtung. Muss sich den halben Tag selber regulieren, an Regeln halten, Spielsachen „verteidigen“, sich behaupten, Kompromisse machen. Kindergarten ist wie Arbeit für die Kinder, wo sie soziales miteinander lernen und Regeln, sich einfügen usw. Das ist nicht vergleichbar mit einem Spiel und Spaß Nachmittag bei Oma, wo jeder macht was die Kleinen wollen.

Dann kommt sie nach Hause und ihre Kooperation ist erschöpft. Verständlicher Weise. Das du fertig bist mit den Nerven kann ich gut verstehen.
Ich würde sie zeitig abholen. Gegen 12 Uhr, meinetwegen nach dem Mittagessen und dann ist Schluss. Sie kann das nämlich gar nicht selber entscheiden, wann es genug ist. Dafür hat sie dich.

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Hallo,

ich vermute, dass deine Tochter überfordert ist mit den ganzen Veränderungen. Geschwisterchen, Kindergarten, neuer Tagesablauf, neue Menschen. Sie ist doch noch klein.
In meinen Augen hält sie deshalb so an Dingen und Gewohnheiten fest.
Wäre es möglich, sie eine Zeitlang zuhause zulassen, 4-6 Wochen, und dann die Eingewöhnung, die es scheinbar nicht gab, behutsam zu machen?
Das selbstverletzende Verhalten zeigt ja, dass es ihr nicht gut geht. Deswegen würde ich eben eine Veränderungen, den Kindergarten, einfach mal rausnehmen.

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Huhu

Das war hier anfangs auch so. Ist wohl gerade am Anfang relativ normal das so ein Tag erstmal viel ist.
Danach sind dann halt alle Dämme offen.
Zumal es bei euch nach einem sehr schnellen Start klingt.
Bei uns hat es sich nach ein paar Wochen eingespielt.

Liebe Grüße