„Orientierungslos“

Hallo,
ich hatte heute (auf eigenen Wunsch hin) um ein Gespräch mit den Erzieherinnen meines Sohnes gewünscht und würde gerne eure Meinung dazu hören.
Das Gespräch verlief gut. Den Erzieherinnen ist allerdings aufgefallen, wenn sie die Kinder sich selbst überlassen also heißt sie sollen selber kreativ werden, sich ein Spiel aussuchen, selber entscheiden was sie machen wollen, dann machen das die meisten Kinder. Aber mein Sohn läuft orientierungslos in der Gruppe rum. Viel Kontakt zu den anderen Kindern sucht er auch nicht. Manchmal geht er in seine Bauecke und spielt (meistens) alleine.
Zuhause langweilt er sich auch schnell aber manchmal klappt es, dass er sich beschäftigen kann oder spielt mit seiner Schwester. Manchmal aber auch nicht. Ich würde ihm gerne helfen nur weiß ich nicht wie. Ich weiß jedes Kind ist anders aber irgendwie beschäftigt mich das, dass er in der Gruppe nicht wirklich aktiv sein kann, sich nicht so richtig beschäftigen kann und sich wahrscheinlich auch manchmal langweilt. Habt ihr solche ähnlichen Erfahrungen gemacht und ist es irgendwann besser geworden?
Er ist vier Jahre alt.

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Klingt für mich eher nach einem schlecht umgesetzten "offenen Konzept", ist ja aktuell der heiße Scheiß in der Kindergartenwelt. Es gibt nun mal Kinder, die selbst mit einem guten offenen Konzept nicht viel anfangen können.
Vielleicht liege ich danben, aber wenn er sich zu Hause langweilt, dann bietest du ihm bestimmt Alternativen an oder lieferst Ideen, was er so machen könnte. Er kommt also gar nicht dazu, den Punkt der Langeweile selber zu überwinden. Das kollidiert jetzt total mit den Erwartungen im Kindergarten an ihn und deswegen wirkt er dort orientierungslos.
Wenn du ihm helfen willst, dann laß ihn sich langweilen oder wechsel in eine Kita ohne offenes Konzept (ist ja bestimmt keine Option).

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Ein offenes Konzept beinhaltet, dass die Kinder sich selbst aussuchen wo sie spielen, in welchem Raum, welchem Angebot sie nach gehen.

Die TE meinte, die Erzieherin hat das orientierungslose Verhalten beobachtet, wenn die Kinder selbst entscheiden können. Klingt für mich nach der Freispielzeit. Die Kinder sollen ja auch frei Wahlen können, was sie im Gruppenraum machen wollen. Also ohne ständigen Imput vom Erzieher.

An die TE: lass ihn ruhig mal alleine spielen. Hat er einen festen Freund in der Gruppe? Hast du ihn gefragt was er gerne in der Kita spielt?

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Er spielt gerne in der Bauecke aber den Kontakt zu anderen Kindern sucht er nicht gerade. Wenn eine Erzieherin sich die Zeit für ihn nimmt, dann macht er gerne mit. Aber das ist nicht immer der Fall und geht auch schlecht bei über 22 Kindern. Er hat leider keinen festen Freund. Er ist leider auch etwas Sprachverzögert. Vielleicht findet er deswegen keinen Anschluss. :-/

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Huhu! Ich finde das Verhalten deines Kindes ganz normal und nicht besorgniserregend. Insbesondere für das Alter. Ihm ist vielleicht auch langweilig und er weiß nichts mit sich anzufangen, aber was ist daran verkehrt? Vielleicht tut ihm die Pause mal gut. Wir sind glaube ich schon darauf gepolt unserer Zeit immer effektiv zu nutzen und uns immer beschäftigen zu müssen.

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So wie die Erzieherinnen das schildern klingt das meist besorgniserregend. Zuhause läuft er auch manchmal so herum und findet aber irgendwann eine Beschäftigung. Daher habe ich nie darüber nachgedacht. Ich wurde auch gefragt, ob mein Sohn Ergotherapie bekommt. Ich denke, er langweilt sich da. Deswegen geht er nicht so gerne in die Kita. Daher wollte ich es mit einem Gruppenwechsel versuchen aber jetzt geht das noch nicht anscheinend.

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Bei uns war es ähnlich und auch unser Kind war sprachlich verzögert. Wurde mit zunehmender sprache besser

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Das müssen die Erzieherinnen lösen, nicht du. Wobei ich gar kein Problem sehe, er darf doch nichts tun wollen.

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Hätte auch gedacht, dass das normal ist aber so wie die mir das mitgeteilt haben, denkt man automatisch….okay, sein Verhalten ist auffällig also nicht gut. :-(

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Also ich würde mir auch nicht so große Gedanken machen. Unser Nachbarmann ist gerade von der Kita vom Kinderpsychologen geschickt worden, weil sie keine großen Gruppen mag. Morgenkreis, alle Kinder kommen zusammen, um zusammen zu singen, solche Sachen sind einfach nicht ihr Ding und sie macht dann einfach nicht mit. Gut, sie muss natürlich lernen, sich zu integrieren, um in der Schule zurecht zu kommen und ein Gespräch kann man sicher darüber führen, aber ernsthaft gleich Kinderpsychologe? Das Mädchen ist auch vier, auch ein bisschen coronagebeutelt (müsste die Eingewöhnung vier Mal starten!), Dass es da auch Mal ein bisschen schwierig werden kann ist doch klar. Und was dein Sohn macht hört sich für mich noch nach "Spazierengehen" an. Vielleicht gefällt es ihm einfach, sich umzuschauen? Ja klar, auch darüber kann man reden und man kann es beobachten, aber Sorgen würde ich mir jetzt auch nicht machen. Bekommt er denn Logopädie für die Sprachentwicklung, bzw. was sagt der Kinderarzt dazu?

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Nachbarmädchen, nicht Nachbarmann :-D

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Okay, Kinderpsychologe finde ich auch heftig. Ich hätte auch gedacht, dass man erst mal ein Gespräch darüber mit den Erzieherinnen führt aber gleich zum Kinderpsychologen…? Das ist echt krass. Ja, er sollte natürlich bis zur Einschulung lernen sich zu integrieren damit er dann in der Schule keine Probleme bekommt. Ich habe eher das Gefühl, dass er sich dort langweilt oder vielleicht fühlt er sich auch nicht wohl. Deswegen hatte ich das mit dem Gruppenwechsel vorgeschlagen. Er geht zur Logopädin und er geht sogar sehr gerne dahin und versucht viel zu erzählen, was er z.B. in der Kita nicht macht. Da redet er kaum. Und auch wenn er sprachlich noch nicht so weit ist, er kann schon viel sagen aber das macht er dort nicht. 🤷‍♀️
Er geht auch super gern Oma Opa oder Freunde besuchen. Da ist er ganz anders. Gut, da bin ich auch dabei aber er ist nicht auf mich fokussiert sondern spielt einfach. Der Kinderarzt hatte uns spz empfohlen aber da einen Termin zu bekommen dauert ewig. Wir sind aktuell überall auf der Warteliste. Wir hoffen, dass wir im neuen Jahr einen Termin bekommen.

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Das wurde mir von meinem Sohn auch schon berichtet. Im ersten halben Jahr hing er viel an den Erziehern und wollte von ihnen "bespaßt" werden. Auch jetzt nach fast einem Jahr erzählt er mir oft er müsse im Kindergarten alleine spielen und findet das blöd. Oder er langweilt sich dort. Das tut mir dann auch immer sehr leid, aber ich hoffe dann es ist nur eine "Momentaufnahme". Das Tagesprogramm ist eigentlich immer ähnlich mit Frühstück, Freispiel, Morgenkreis, Rausgehen, Mittagessen, Freispiel/Mittagsschlaf und Snack. So dass er sicher nicht 7 Stunden allein in der Bauecke sitzt.

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Ist es denn besser geworden? Oder langweilt er sich meistens noch?
Sowas macht mich auch traurig zu hören, wenn mein kleiner anscheinend Orientierungslos spaziert und sich langweilt oder mit keinem spielt. Da er auch noch sprachlich noch nicht so weit ist, macht mich das umso trauriger. Ich würde mir für ihn wünschen, dass er einen guten Freund findet und Spaß hat und sich auf die Kita freut.