Weil ich offensichtlich falsch verstanden wurde

Hey Leute,

Ich bin eins drunter wohl falsch verstanden worden.

Meine Kinder gehen in einen christlichen Kindergarten. Wir haben einen anderen Glauben. Was im Kindergarten passiert ist für mich völlig in Ordnung, will ich auch nicht ändern und muss nicht diskutiert werden.

Aus welchen Gründen auch immer ist Gott und Jesus zur Zeit ein großes Thema für unseren Großen.

Wie handhabt ihr das zu Hause wenn ihr die gleiche Konstellation habt? Steuert ihr zu Hause aktiv dagegen? Besprecht ihr das mit euren Kindergartenkindern? Oder wartet ihr ab bis sie älter sind? Lest ihr euch extra in die Sachen ein die euer Kind beschäftigen?

Toleranz ist uns wichtig und das vermitteln wir auch unseren Kindern.

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Für uns ist es ein bisschen anders als für euch, aber auch ein bisschen so.

Mein Mann ist Christ. Ich bin nicht Christ und unsere Familienreligion ist auch nicht Christentum. Aber für meinen Mann ist Christentum trotzdem wichtig, deshalb feiern wir auch Weihnachten und Ostern und Himmelfahrt und manchmal gehen wir auch am Sonntag in den Gottesdienst.

Für uns ist es leicht, weil wir vom Inhalt fast gleich glauben, in meiner Religion feiern wir nur anders.

Wir erzählen unseren Söhnen, warum mein Mann Weihnachten feiert und ich nicht, und warum ich meine Feste feier und mein Mann nicht. Wir erzählen auch von anderen Religionen. In meiner Heimat ist mein Glaube auch sehr selten. Sie sehen da viele Menschen, die anders glauben. Und im Kindergarten kennen sie auch Kinder mit noch einem anderen glauben.

Unser 1. Sohn hat einmal gefragt, warum mein Mann und ich unterschiedliche Religionen haben. Dann haben wir erklärt.
Unser 2. Sohn hat einmal gefragt, warum manche Menschen ganz anders glauben. Er fand es dumm, aber wir haben erklärt, dass es nicht dumm ist, sondern nur anders.

Ich antworte direkt zu deinen Fragen:
Steuert ihr zu Hause aktiv dagegen?
Nein. Wir erklären nur, weil sie dann fragen, warum wir es anders machen.

Besprecht ihr das mit euren Kindergartenkindern? Oder wartet ihr ab bis sie älter sind?
Ja. Ich finde das wichtig. Ich möchte, dass sie uns verstehen und dass sie die anderen Menschen verstehen.

Lest ihr euch extra in die Sachen ein die euer Kind beschäftigen?
Wenn ich es nicht weiß, dann lese ich dazu. Oder wir kaufen ein Buch für Kinder, damit wir es gut erklären können.

Unsere Söhne haben viel Interesse für andere Religionen, aber unsere Religion ist sehr wichtig für sie.

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Ich steuere gegen gar nix, im Gegenteil. Da ich will, dass mein Kind eine solche Entscheidung völlig bewusst treffen kann und ihm nicht MEINEN GLauben aufdrücken will, haben mein Mann und ich dafür gesorgt, dass unser Kind in einen relögiösen Kindergarten kommt und bereits ein wenig Wissen über die Weltreligionen hat. Darauf bauen wir auf.

Wir sind Atheisten aus Überzeugung, aber unser Kind soll diese wichtige Entscheidung für sich allein treffen können - das geht nur mit so viel Wissen wie möglich.

Gegensteuern würde ich da also null, warum auch. Macht keinen Sinn.

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Da du ja so konsequent verschweigst, was eure Religion ist, schließe ich persönlich daraus, dass ihr vermutlich Scientology angehört.

Bei uns wurde damals einfach alles an Festen mitgefeiert (kein kirchlicher Träger), was an Festen Anstand, ganz egal, ob es sich um religiöse Feste gehandelt hat, oder um ein Sommerfest. Einfach weil es für Kinder keinen Unterschied macht, ob Weihnachten, Nikolaus, Sankt Martin, Halloween, Fasching, Sommerfest… Kinder feiern einfach gerne.

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😂 ne ganz weit weg. Ich verschweige das weil wir eine recht kleine Glaubensgemeinschaft sind und das hier immer noch anonym ist. Aber nein. Wir gehören keiner Sekte an. Weder Scientology noch den Zeugen. Wir feiern sogar ähnliche Feste nur mit anderem Hintergrund.
Und nochmal. Was im kindi passiert ist voll in Ordnung.

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Warum erklärst du deinem Kind nicht einfach, dass es verschiedene Glaubensrichtungen gibt?
Wenn jeder jeden toleriert, dann braucht man doch nicht "gegensteuern". Das macht doch Toleranz aus.

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Was bedeutet denn für dich aktiv dagegen steuern? Es ist doch wohl ausreichend dem Kind zu sagen das verschiedene Menschen, bzw. Religionen an verschiedene Dinge glauben. Das hat doch was mit erklären und nicht mit dagegen steuern zu tun.

Ich bin der Meinung, wenn man meint, gegen so etwas offensichtliches gegensteuern zu müssen (christlicher Glaube im christlichen Kindergarten), ist man in dieser Einrichtung komplett falsch. Dann sollte man dieses Betreuungsangebot halt nicht wahr nehmen und in den sauren Apfel (weiter Fahrtweg in eine andere Einrichtung, private Einrichtung) beißen.

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Wir gehören keiner religionsgemeinschaft an.
unsere kids waren aber auch im katholischen kiga.
dagegensteuern finde ich nicht angebracht. dann hättet ihr euch für einen anderen kindergarten entscheiden müssen.
die geschichten, um die es da doch meist geht, haben ja alle einen guten hintergrund. so wie st. martin, nikolaus etc.
ich würde darüber einfach mit den kids sprechen und vor allem nicht schlechtreden. damit würdet ihr sie ja total verunsichern.
wir haben immer gesagt, dass wir nicht an gott glauben, aber jeder darf glauben, WORAN ER WILL.auch unsere kinder.
bei interesse wären wir auch mit ihnen in die kirche und wenn sie ernsthaft getauft werden wollten, auch das.
war aber kein wirkliches thema bei uns. die kids sind jetzt 7 und 11 und glücklich mit ihrem ethikunterricht in der schule.

VG

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Nein schlechtreden machen wir nicht. Ich dachte eher daran, unsere Religion noch intensiver zu leben. Dass meinte ich mit dagegen steuern.

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Wenn ich aktiv eine andere Religion leben würde, würde ich mein Kind nicht in einem christlichen Kindergarten haben wollen und mich nach einer Alternative umsehen. :-)

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Ich hatte die Wahl zwischen Pest und Cholera. Der konfessionslose Kindergarten hatte ein Konzept, dass mir nicht gepasst hat. Die haben ein sehr offenes Konzept. Meine Kinder sind nur 4 Stunden im kindi und da hatte ich die Befürchtung das keiner mitkriegt was meine Kinder eigentlich so machen und das sie da untergehen.

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Ich verstehe dich nicht.
Bringt ihr eurem Kind denn gar nichts über euren Glauben bei? Das ist doch Teil des Alltags.
Das hat nichts mit „dagegensteuern“ zu tun. Das Kind lernt nur, dass es mehr als 1 Religion gibt. Man kann auch andere Meinungen akzeptieren.

Ein religiöser Kiga ist nicht Missionarisch. Er ist religiös. Alle Angestellten dort sind gläubig. Und zumindest bei uns war es so, dass die Kinder nicht von der Leitung, sondern von der Pastoralreferentin unterrichtet wurden.

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Eigentlich ist das doch eine tolle Möglichkeit ins Gespräch zu kommen und über Religion/Gott zu sprechen.
Meine Kinder sind auf einer katholischen Grundschule, ich selbst bin evangelische Religionslehrerin. Mein Mann ist überzeugter Atheist und sehr rational.
Und natürlich werden in der Schule christliche Feste gefeiert und vorbereitet und viel über Gott, Jesus und Co. geredet.
Was meine Kinder davon für sich mitnehmen, bleibt ihnen überlassen.
Aber natürlich diskutieren wir zu Hause dann über ihre Fragen:
Was passiert nach dem Tod?
Gibt es Engel? sind im Moment ganz aktuell.
Ich teile ihnen meinen Standpunkt mit, mein Mann ebenso.
Aber letzten Endes hat Glaube nicht umsonst Glaube.
Es muss jeder für sich den richtigen Weg finden.

Ich finde es immer toll, wenn muslimische Schüler/-innen bei mir am Religionsunterricht teilnehmen.
Es ist immer für alle Seiten inspirierend.
Da findet auch keine Bekehrung statt, sondern es kommen tolle Gespräche zustande.
Und genau das würde ich nutzen.
Gemeinsam über Religion zu sprechen.

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Hallo!

Also, solche Konstellation ist bei uns in der Gemeinde sehr üblich. Man bekommt halt einen Platz in den Kindergarten, der am nächsten ist, sofern die Betreuungszeit passt.

Mein Mann ist evangelisch auf dem Papier und ich bin Atheistin, mein Großer geht in einen katholischen Kindergarten und meine kleine kommt nächstes Jahr auch dahin. In unserem Kindergarten sind die Kinder kulturell gut durchmischt und die wenigsten Kinder sind katholisch. Bisher habe ich noch nie erlebt, dass die Eltern die Kinder aus dem Kindergarten rausnehmen, nur weil es an dem Tag Religionserziehung ist oder weil die Kinder nicht an einer christlichen Feier teilnehmen sollen.

Ansonsten zu deinem Anliegen: Religiöse Themen, die meinem Sohn interessieren, werden genauso "bearbeitet" wie alle anderen Themen, die ihn interessieren. Ich mache da keinen Unterschied, ob er Fragen über Jesus hat oder über Autos. Das bedeutet auch, dass ich die Sachen ergoogle, die ich nicht weiß oder kenne.

Von daher verstehe ich dich nicht. Auf der einen Seite ist Toleranz/Offenheit dir wichtig, auf der anderen Seite stört dich alles, was mit der christlichen Religion zu tun hat. Dir scheint deine Religion sehr viel zu bedeuten, sonst würdest du solche Fragen nicht stellen und vor allem würdest du deinem Sohn ermöglichen, an den Kirchentagen teilzunehmen. Mich würde es nicht wundern, wenn dein Sohn deine Abneigung gegenüber christlichen Themen spürt und erst recht mehr Fragen stellt.

Vielleicht sollst du dir wirklich überlegen, ob der Kindergarten wirklich gut für euch ist.