Was hilft bei Paukenergüssen (ausser OP)?

Hi,
unser Sohn ist jetzt 5 und hört mal wieder sehr wenig ("Waaas, Mama?"). Eigentlich haben wir das Problem seit 2 Wintern immer mal wieder mehr oder weniger akkut. Den Sommer über hört er gut. Vorletztes Jahr hatten wir auch schon einen OP-Termin, der dann aber aufgrund des ersten Lockdowns nie stattfand und dann wurde es auch von alleine besser. Mein Sohn spricht zum Glück sehr gut, aber es muss ja nervig sein, so schlecht zu hören.
Er hatte beim letzten HNO Termin letzten Winter Paukenergüsse und auch vergrößerte Polypen.
Ausser 3 Wochen Nasentropfen geben kamen vom HNO noch keine Ideen, deswegen frag ich mal hier:
Was hat bei euren Kids geholfen? Nasentropfen, Otrowen? Nasenballon? Inhalieren?
Habt ihr irgendwelche Tipps?
Danke und viele Grüße

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Hi,
sei froh, daß er ordentlich spricht, das ist nicht immer gegeben, wenn das Kind, zu lange, sehr schlecht hört.

Und mit den Röhrchen ins Ohr setzen, verdienen sich die HNO Ärzte keine goldene Nase, wie kann man dann auf so eine dumme Idee kommen?

Unserer hatte "nur" keinen Satzbau, dadurch, das wir, zu lange es anders versucht hatten.

Dadurch hatten wir 3 Jahre lang 1x 45 km, hin und zurück, zum Logopäden, und eingeschult wurde er auf der Sprachheilschule, weil ihn keiner, aufgrund des fehlenden Satzbau, verstanden hätte.

Nach den 2 Jahren, fand er keinen Anschluß in der Klasse, und wurde auch nicht zu den Kindern im Ort in die Klasse gesteckt, sondern in die Parallelklasse.

Eine OP direkt, ohne den ganzen Homöopathischen Mist, und er hätte ein halbes Jahr früher wieder ordentlich gehört. Und da wäre vielleicht noch das "Zeitfenster" gewesen, um den Satzbau "zu lernen".

Eine andere Familie, die aber wirklich sehr "biologisch Abbau" ist, hat noch länger gewartet. End vom Lied war, das das Kind inzwischen ein Cochlea Implantat hat, weil das Sekret das Innenohr entzündet hat, und nichts mehr da ist, weder von den Flimmerhärchen noch Gehörknöchelchen.

Ein gesundes Kind, was inzwischen taub ist, weil die Eltern mit Nasenballon und Nasentropen, über Jahre versucht haben, einer mini OP aus dem Weg zu gehen, bzgl. Röhrchen.

Mein Bruder, Jahrgang 1966 hatte schon Röhrchen. Er hat später schwimmen gelernt, als die anderen, wie auch ein Kumpel von mir, Jahrgang 1973.

Also ich bin für das operieren, weil es wirklich nicht schön ist, wenn man nichts hört. Es nervt einen selbst, und die Mitmenschen auch, oder noch viel mehr. Oder findest du es angenehm, wenn du aufgrund einer Erkältung, die Ohren zu hast? Oder lauf mal den ganzen Tag mit Gehörschutz herum.

Wir hatten mal einen Vortrag von einer Kieferorthopädin, in der Sprachheilschule.

Der ganze Mund-Rachen Raum, ist ja mit der Eustachischen Röhre, mit den Ohren verbunden.

Wird der Kiefer breiter, das Kind wächst, der Kopf wächst, wird auch diese Größer, und die Gänge weiten sich, und das Sekret hinter dem Trommelfell kann besser ablaufen.

Hat das Kind aber einen sehr schmalen Kiefer, vererbt oder so gezogen, da Daumenlutscher, wächst das alles nicht nach der "Norm". Da wird dann eine GNE-Spange eingesetzt, die den Oberkiefer verbreitert. Und wenn diese Behandlung noch im Gang ist, merken die Kinder "wie die Ohren frei werden". Sie viel besser hören, der Druck im Ohr weg geht. Das Kind muß nicht mehr den ganzen Tag, die Ohren mit Druckausgleich "frei" machen.

Auch die vergrößerten Polypen, können, ich schreibe können, weil Du nichts vom schnarchen nachts schreibt, schnarchen begünstigten. Ein erholsamer Schlaf ist dann auch nachts nicht gewährleistet.

Mit 5 Jahren, könnte es mit Übungen mit dem Nasenballon klappen, aber dann auch täglich mehrmals und Nasentropfen. Trinken lassen mit dem Strohhalm, und mitten beim trinken diesen zuklemmen. Dann macht es auch "Plopp" im Ohr, bei deinem Kind, und mit dem Druckausgleich, könnte, wenn man es sehr oft macht, auch die Belüftung wieder hergestellt werden, d. h. das Sekret läuft ab.

Zur Not holt euch ne Zweitmeinung.

Alles Gute

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Sehr gut geschrieben, immer diese Unterstellung Ärzte würden alles nur machen um sich ne goldene Nase zu verdienen, aber der Heilpraktiker, der macht natürlich alles ganz aus Nächstenliebe und auf keinen Fall zum Geld verdienen...ironieoff
Klar verwächst sich vieles aber die eventuell auftretende Verzögerung der Sprachentwicklung muss man erstmal wieder aufholen. Und Paukenröhrchen sind nunmal wirklich ein Mini Routine-Eingriff.

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Da hätte ich bei meinen Kids auch mehr als ne Nacht drüber geschlafen.
Das Problem bei den Kids ist, dass der Winkel der Verbindungsröhre zwischen Mittelohr und Nase bei Kindern noch so ungünstig ist, dass der Muskelzug die Röhre schlechter öffnet als beim Erwachsenen. Und wenn es dann durch einen (ggf. sogar sehr leichten und unauffälligen) Infekt die Nasenschleimhaut anschwillt, ist die Belüftung der Paukenhöhle nicht mehr gegeben, es entstehen Entzündungen und eben ein Erguss. Das macht dann dieses "Watte in den Ohren" Gefühl.
Und die Röhrchen sind dazu da, die Belüftung der Paukenhöhle wieder zu gewährleisten. Das ist ungefähr so, als würde man das Fenster aufmachen, weil die Tür klemmt #kratz. Natürlich bringt die OP etwas und hilft sehr gut. Aber es ist eben nur ein Ausgleich und keine echte Therapie.
Früher hat man übrigens deutlich kausaler Therapiert. Die Mandeln und Polypen spielen hier nämlich auch eine große Rolle. Wenn die zu groß sind, ist die Belüftung der Nase auch sehr oft eingeschränkt, und auch dadurch kann dann nachfolgend die Belüftung der Paukenhöhle eingeschränkt sein. Darum hat man früher in solchen Fällen Mandeln und Polypen entfernt bzw. verkleinert. Das war bei mir die äußerst erfolgreiche Therapie einer chronisch rezidivierenden Mittelohrentzündung. Bevor man mir mit 4 Jahren beides entfernt hat, hatte ich quasi abwechselnd Mandel- und Mittelohrentzündungen, war mehr krank als gesund. Nach der OP war ich fast gar nicht mehr krank - und hatte keine Löcher in den Trommelfellen!

LG

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Hoppla, Otovowen heißt das Zeug🙈

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Hey, da wir alles von dir genannte bereits ohne Erfolg getestet haben, schließe ich mich der Frage an... hoffentlich weiß jemand Rat....

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Puh, das ist schon 10 Jahre her, aber ich kann nur zu einer weitern Meinung raten. Es gibt etwas, aber ich weiß nicht wie es heißt. Hast du einen "alternativen" HNO in der Nähe ?
Das verwächst sich wahrscheinlich bis zur Einschulung.

Mit Paukenröhrchen verdienen die Ärzte echt schnell viel Geld......

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Bei uns gingen die Paukenergüsse erstmalig komplett weg durch 8Wochen lang durchgehend Kortison Nasenspray.
Davor hatte sie schon Röhrchen, die leider verklebt waren und chronisch entzündet waren, auch ein Wechsel hatte nichts gebracht.
Bei uns kam es durch eine Gaumenspalte, die Ergüsse entstanden schon mit 8Wochen und mit 3,5Monaten gabs die Paukenröhrchen. Aber bei uns hat sich jetzt mit 4Jahren schon komplett verwachsen.
Wenn sie Schnupfen hat bekommt sie halt gleich abschwellendes Nasenspray von uns.

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Darf ich fragen warum ihr keine OP wollt?
Also wir haben uns sehr früh für eine OP entschieden, da war unsere Tochter nicht mal 2. Wir waren früh um 7 da und 13 Uhr bereits zuhause, man hat meiner Tochter nichts angemerkt. Hat mittag 2 Teller Suppe verputzt und 2 Becher Eis und am Abend hat sie auch normal gegessen auf die Frage ob ihr was weh tut schüttelte sie den Kopf. Sie hat Röhrchen in beide Ohren bekommen, die Polypen und Mandeln wurden auch gekürzt. Wie gesagt alles ohne Probleme.

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Wir sind nicht grundsätzlich gegen die OP, würden sie aber natürlich nur machen, wenn sonst nichts hilft. Er ist jetzt ja auch schon 5, ich hatte die Hoffnung, wir kommen noch irgendwie durch diesen Winter und nächsten Winter hat es sich verwachsen (vielleicht).
Wir haben bis auf Nasentropfen auch noch nichts versucht, bisher wurde es immer irgendwann von alleine besser. Letzten Winter war er kaum krank, da hielten sich die Paukenergüsse in Grenzen. Vorletzten Winter war es dafür ganz schlimm, da hatten wir im Frühjahr auch schon einen OP Termin, der aufgrund des ersten Lockdowns nie stattfand. Zum Glück, es wurde durch die kindergartenfreie Zeit (= keine Infekte) dann von allein wieder gut, der Hörtest im Juni war top.
Aufgrund von Corona hab ich aktuell wenig Lust auf Wartezimmer, noch weniger auf OP. Aber ich rufe morgen dann doch mal beim HNO an, aktuell waren wir ja gar nicht dort. Wahrscheinlich würde der ja auch erstmal nix machen ausser 4 Wochen Nasentropfen geben und dann nochmal einen Hörtest. Er hört echt so schlecht schon wieder, der arme Kerl 🙈
Grüße

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Ja, wie gesagt ich würde es operieren lassen, kann mir nicht vorstellen das ständig Nasenspray zu geben eine bessere Lösung ist

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Ich bin selber schwerhörog, links höre ich noch 50 % und rechts noch 30 %. Entdeckt wurde es im 2. Schuljahr, seitdem trage ich beidseitig Hörgeräte. Glaube mir, nicht gut hören können ist nicht "nicht schön". Es ist eine Behinderung, es grenzt aus, es schränkt ein, es macht still, es macht einsam. Das Gehör verkümmert, wenn es nicht benutzt wird. Lass dein Kind operieren und freu dich, wenn es damit getan ist. Ermögliche ihm das noch vor dem Schulstart.

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Danke für deinen Beitrag, der mich doch nochmal zum Nachdenken bringt.
Alles Gute!

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Hallo!

Im Akutfall kann Rotlicht in Kombination mit Nasentropfen noch hilfreich sein, um den Erguss schnell zum Abklingen zu bringen.
Auch das regelmäßige Kauen Xylithaltiger Kaugummis kann hilfreich sein - zum Einen weil das Kauen z einer besseren Mittelohrbelüftung führt, und zum Anderen weil Xylit die Besiedelung der Mundhöhle / des Rachens mit bestimmten Keimen reduziert.

LG

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Ich würde immer wieder operieren. Seit mein Sohn Paukenröhrchen bekommen und Polypen entfern bekommen hat (das war vor 2 Jahren), hatte er keine einzige Mittelohrentzündung mehr und auch kaum mehr Schnupfen. Er schnarcht nicht mehr.