Kind spricht kaum in kita

Ich muss Mal hier in die Runde fragen, da ich selbst da keine Erfahrungen habe und niemand kenne, den ich fragen könnte.
Mein Kind, knapp 4, geht seit August in die Kita. Vorher Betreuung durch Tagesmutter.
Sie ist sprachlich sehr weit, redet uns zu Hause voll ohne Ende.
In der Kita redet sie nur mit der Bezugserzieherin. Mit anderen Erziehern nur sehr sehr seeeehr wenig. Mit anderen Kindern auch wenig bis gar nicht.
Die Erzieherinnen sind ratlos und ich auch.
Ihr gefällt die Kita, Eingewöhnung war gut, sie geht morgens ohne weinen, weint nicht in der Kita laut Erzieher und beim abholen sehe ich sie fast immer allein spielen.
Kaum Interaktion mit anderen Kindern. Wenn dann beobachtet sie andere Kinder wohlwollend interessiert.

Jetzt sprach mich die Erzieherin schon mehrfach darauf an, dass sie nur mit ihr redet. Und das echt viel. Mit anderen kaum bis gar nicht.

Ich war bisher der Meinung,dass das ihrem Typ geschuldet ist. Zurückhaltend, schüchtern anderen gegenüber.
Und das finde ich nicht schlimm.

Da die Erzieherin meinte wir müssten das beobachten, Frage ich mich nun wozu?
Also was soll man daran ändern können?
Bzw wie?
Das kann man ja schlecht erzwingen mit wem sie wie viel spricht...
Klar Selbstbewusstsein stärken. Aber das hat sie eigentlich...

Wie würdet ihr reagieren?was sind eure Meinungen dazu?

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Hallo
Eine Freundin von mir hat mal von einem Kind aus ihrer Einrichtung erzählt. Sie ist Erzieherin. Das Kind hat in der Einrichtung nie gesprochen. Die haben ganz normal geredet. Und die Mama war wohl beim Psychologen ganz normal weiter sollen sie reden. Der Junge hat Abitur gemacht.. .. Lasst ihr die Zeit. Ganz normal alles besprechen.... Auch die Erzieher

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Dankeschön für deine Nachricht 👍😄

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und weil er jetzt Abi hat ist alles okay?

ich würde das kInd mal fragen, wenn es reden kann, kan es sich doch dazu äussern

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Ich finde das überhaupt nicht merkwürdig. Vermutlich wirst Du als Nächstes zur Ergo-Therapie geschickt 🙄… Wer bei uns im KiGa keinen Zettel mit der Empfehlung zur Ergo bekommen hat, war irgendwie nicht normal, bzw. eigentlich gabś das gar nicht. Wir Eltern haben uns immer einen Spaß daraus gemacht, wer wohl als Nächstes dran ist. Viele wollen sich einfach absichern und möglichst ja nichts übersehen (was ja an sich auch nicht verkehrt ist). Höre auf Dich und Dein Gefühl und lass Dich nicht verunsichern.

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Dankeschön für deine Antwort.
Ergo und Logopädie stand bisher nicht an. Die Erzieherin mit der mein Kind spricht,hört ja von ihr wie viel und gut sie sprechen kann.
Es geht ihr um das Thema"nicht sprechen" bei anderen.
Ganz ehrlich, vom Bauchgefühl her, glaube ich,dass sie eine Art Autismus bzw selektiven Mutismus in Gedanken hat, aber das uns so ja nicht sagen darf,da das eine Diagnostik wäre,die nur einem Arzt zusteht.
Aber ich tippe,dass sie so etwas vermutet.
"Es sei ja schon besonders und auffällig" so fing der Satz zum Thema nicht sprechen an.

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Ja und habt ihr euer Kind in die Richtung untersuchen lassen?

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Du kennst sie doch in vielen Situationen. Wie ist sie denn sonst so mit anderen, wenn du z. B. dabei bist?

Bei meiner war es ähnlich. Auch sehr zurückhaltend. Kaum gesprochen mit den Erzieherinnen, man musste ihr immer alles aus der Nase ziehen. Kam nie von sich aus auf Erzieherinnen zu um mal um Hilfe zu bitten z. B. Dabei war sie sprachlich auch sehr weit, konnte sprechen wie ein Wasserfall und sich sehr gut ausdrücken.

Das ging auch recht lange so. Irgendwann hat es klick gemacht und wurde Stück für Stück besser. Inzwischen ist sie voll angekommen. Mir wäre nie in den Sinn gekommen, dass das „krankhaft“ sein könnte. Man kennt ja seine Pappenheimer :-)

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Wie gesagt, ich dachte bisher dass das Verhalten normal bzw Typ geschuldet sei. Ich bin auch eher ruhig. Besonders bei Leute,die ich nicht kenne.

Nun ist aber anscheinend auch eine Sache bei selektiven Mutismus, dass das Kind z.b. Zuhause sehr exzessiv spricht und woanders gar nicht...

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Sie spricht aber doch im Kindergarten, mit denen ihr vertrauten Menschen? Vielleicht spielt sie im Moment noch still neben anderen Kindern? Als nächstes entstehen dann gemeinsame Spiele, mit Unterhaltungen… ich finde das ehrlich gesagt nicht so ungewöhnlich bei ruhigen Kindern. Es ist immer noch Corona, seit August gab es vermutlich einige Unterbrechungen durch Erkältungen, viele andere Kinder sind auch oft nicht da. Da ist es für zurückhaltende Kinder schwer Bindungen aufzubauen. Ich würde ihr noch Zeit lassen und wenn bis zum nächsten Sommer noch immer keine Interaktion und Gespräche mit anderen Kindern aufkommen, kann man da immer noch nachgehen. Bis dahin wäre ich einfach aufmerksam, würde mal fragen, ob sie im Kindergarten Freunde hat, mit wem sie gerne spielt… und dann mal abwarten. Das ist hier so eine merkwürdige Entwicklung, dass bei jedem Kind was nicht mit 10 Monaten laufen, mit 2 fliesend sprechen und mit 2.5 trocken ist gleich aufgeschrien wird, dass das Kind zur Therapie muss und irgendwelche Störungen vorliegen. Ihr seid ja auch regelmäßig beim Kinderarzt und der wird das schon auch im Auge halten, wenn’s ein guter / eine gute ist! Unser Sohn war auch die erste Zeit sehr ruhig im Kindergarten, ich auch…viele andere sicher auch. Klar, im Auge halten, wie die Erzieher sagen, aber ich wäre da erst mal noch tiefenentspannt.

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Hallo!

Beobachten ist schon richtig. Ein bisschen klingt das nach selektivem Mutismus, aber es kann natürlich auch sein, dass sie einfach nur schüchtern ist und sich (noch) nicht traut zu sprechen.
https://www.selektiver-mutismus.de/fuer-eltern/

LG

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Dankeschön, ich werde den Kinderarzt mal die nächsten Wochen ansprechen.

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Witzig. Die Rückmeldung bekam ich damals bei meiner Großen auch.
Die Erzieherin fand es aber nicht schlimm. Sie meinte nur, sie würde gerne mit meiner Tochter "Kaffeepläuschchen" halten.

Der Grund war allerdings, dass sie ähnlich wie dein Kind, auch schüchtern und zurückhaltend war.
Es änderte sich erst, als sie im Kindergarten eine Freundin fand.

Auch heute in der Schule ist sie glücklich, seit sie gute Freunde gefunden hat.

Sie braucht dafür etwas länger als andere. Aber das ist eben ihr Charakter.
Anders. Aber nicht falsch oder schlimm.

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Achja. Wenn deine Tochter ein anderes Kind nett findet, dann ladet es doch mal zu euch nach Hause ein. Der Rest ergibt sich oft von alleine.

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Wenn ich dabei bin, redet sie auch eher mit anderen. Bin ich nicht dabei,ist wieder Funkstille.

Beim Spielen wäre ich ja dabei, also würde sie reden nach einiger Zeit.
In der Kita bin ich nicht dabei, also würde es wahrscheinlich so laufen wie bisher....

Oder meinst du,dass sie sich dann an das eine Kind bindet und somit mit der Erzieherin noch jemand da zum Reden?

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Hi,

mein Sohn kam mit 3 in den Kiga, ohne vorherige Betreuung außerhalb der Familie. Er hat am Anfang auch nur Kontakt mit seinem Erzieher und kaum Interesse an den anderen Kindern. Geredet hat er eigentlich nur auf Aufforderung.
Für den Kiga war das aber kein Problem. Er lies sich beruhigen wenn mal was war, ist gerne hin.
Laut den Erziehern wäre das nicht ungewöhnlich. Sie haben ihn immer wieder im Spiel mit anderen Kindern eingebunden und es hieß nur: spätestens im September, wenn viele neue kommen (wir fingen im Februar an, im September kommen immer alle neuen Kinder aus Juli und August, die 3 wurden) finder er schon Anschluss. Und so war es dann auch. Erst war es ein Freund, dann 2 plus diverse wechselnde Spielkameraden, je nach Lust und Laune. Kurz vorm 6. Geburtstag hat er noch seinen allerbesten Freund gefunden.
Mit den Erziehern hat er auch so richtig, richtig erst das letzte halbe Jahr gequatscht. Wobei wir natürlich auch 2 Lockdowns mitgemacht haben, da ich in EZ war, war er da ja komplett zu Hause. Sonst wäre es wohl auch früher schon so gewesen.
Unsere Kleine ist da ganz anders und quatscht alle voll😅
Sie geht jetzt erst 4 Monate in die Einrichtung. Sie ist eine viel kleinere Gruppe von der Tamu gewöhnt und muss sich wahrscheinlich erstmal zurechtfinden. Es gibt einfach Kinder die brauchen länger. Es ist dann eben Aufgabe der Bezugserzieherin, hier immer wieder Kontakte zu anderen Kindern herzustellen, die passen könnten.
Ggf. wenn sich ein Kind findet, kann man das dann durch private Treffen vertiefen.
Aber ich würde da eibfach noch ruhig abwarten.

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Echt interessant,dass die Kitas da so anders zu reagieren zu scheinen.
Ich bin ja echt gespannt was der Kinderarzt dazu sagt. Wobei ich der Meinung bin,dass er uns dann auf Verdacht vom einen Experten zum anderen überweist.

Und je mehr Ärzte,desto mehr Meinungen wird es geben.
Vor allem,da etwas nicht körperliches ja schwerer zu diagnostizieren ist. Ob es nun da ist oder nicht.

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Hmmm... also ich weiß nicht.
Ich bin auch Erzieherin und habe immer mal wieder Kinder, die so oder so ähnlich sind und sich verhalten.

Und ich finde das auch nicht wirklich dramatisch. Als Erzieherin sehe ich mich vor allem in der Pflicht, jedes Kind genau SO zu nehmen, wie es ist, seine Stärken zu erkennen und es dann zu fördern.
In eurem Fall würde ich erstmal schauen, ob das Kind sich wohlfühlt und im Alltag klar kommt. Wenn ja, dann laaaangsam und behutsam den Kontakt zu anderen Kindern forcieren. Möchte das Kind das nicht, dann darf es natürlich auch alleine spielen. Irgendwann bildet sich eine Freundschaft, oder zumindest ein unverbindliches regelmäßiges Spiel mit anderen Kindern.

Dass sie nicht mit anderen spricht, würde ich im Auge behalten und auch da langsam aber stetig andere Erzieherinnen mit ins Boot holen, die behutsam auf sie eingehen, mal mit ihr spielen, sie bei was helfen lassen.

Das alles ist für mich nix, worüber ich mit "nicht normal und auffällig" urteilen würde.

Bevor die Erzieher da die Pferde scheu machen, sollten sie deinem Kind Zeit geben, ihr immer zeigen und suggerieren, dass sie richtig und wichtig ist. Und dass sie sich nicht ändern muss. Situationen schaffen, die sie gut bewältigt, sie loben und bestärken und einfach immer schauen, dass es ihr gut geht.

Und dann: abwarten.
Jedes KInd hat seinen ganz eigenen Charakter, und aus einem Schoßhund kann man nunmal nicht auf Knopfdruck einen Kampfhund machen. Sie ist scheinbar etwas introvertiert, aber wer hat das Recht zusagen, dass das schlechter wäre als offene, kontaktfreudige Kinder? Dein Kind hat sicherlich viele andere Stärken (introvertierte Kinder sind sehr sehr oft musisch begabt, kreativ, empathisch und aufmerksam, können sich toll alleine beschäftigen) und DA sollte der Fokus liegen. Und meistens kommt der Rest dann von alleine, wenn die Kinder spüren, dass sie akzeptiert werden, wie sie sind. Nichts ist schlimmer, als Kindern das Gefühl zu vermitteln, dass sie sich ändern müssen, damit sie "passen" und "normal" sind. Das ist schrecklich.

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Den Vergleich mit den Hunden finde ich sehr treffend. Das stimmt. Man kann aus einem z kein f machen...und ja, alles scheint immer genau nach Fahrplan Ablaufen zu müssen,sonst hat man schnell eine Störung an der Hand