Reif genug für windelfrei?

Unser Sohn ist 3,5 Jahre alt. Seit fast 1 Jahr macht er Stuhlgang absolut zuverlässig auf der Toilette. Allerdings schien er überhaupt kein Gespür bezüglich Harndrang zu haben. Da er sehr selten und somit sehr viel auf einmal uriniert, sind im letzten Jahr ein paarmal Windeln (6er/7er) ausgelaufen, was er selbst natürlich auch nicht gut fand. Er ist deshalb bereitwillig auch immer morgens und abends, vor Ausflügen, vor dem Schwimmen etc. auf die Toilette gegangen, aber nie von sich aus.

Da er jetzt seit vielen Wochen Zuhause ist und selbst auch Interesse gezeigt hat, haben wir es mal mit Unterhosen statt Windeln versucht. Nach nur einem Missgeschick hatte er es raus, dass immer nur wenige Tropfen in die Unterhose gehen und er dann auch problemlos einhalten kann, bis er auf der Toilette ist. Er muss nur sehr selten, vielleicht viermal täglich. (Das war auch mit Windel schon so.) Da er ja nicht rechtzeitig merkt, wenn er muss, hätte ich eigentlich gesagt, er ist noch nicht soweit. Allerdings klappt fast jeden Tag einmal, dass er es doch rechtzeitig merkt

Die Motivation ist nicht das Problem (die Lieblingsunterhose soll unbedingt trocken bleiben, klappt aber auch nicht). Ich weiß einfach nicht, ob es hilfreich für ihn ist, dass er jetzt Feedback spürt, oder ob er einfach biologisch nicht so weit ist und lieber noch weiter Windel tragen sollte. Die Theorien dazu finde ich verwirrend bzw. widersprüchlich.

Kennt jemand diese Situation? Was würdet ihr tun?

Würdet ihr..

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wenn er es doch will und auch versucht, warum dann lassen? würde vielleicht versuchen in regelmäßig zu fragen ob er Pipi muss, aber es scheint ja auch einen Lerneffekt zu geben, wenn er es ab und zu merkt. wurde denn mal beim Arzt abgeklärt ob alles tutti ist?
Wenn ihn das sehr frustets, dass er es nicht schafft, würde ich vielleicht überlegen einen gang zurück zu schalten und erstmal ne Windelfreie Stunde (oder wenn er wenig pullert halt mehrere Stunden) zu machen. das er hat auch mal mehrere Erfolge hat.

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Er ist schon frustriert, aber er will das wohl schon durchziehen. Er erwartet halt von sich selbst, dass er es schaffen sollte und ich weiß nicht, ob das eine unrealistische Anforderung ist.

Fragen/Erinnern mache ich ab und zu, aber er ist dann tatsächlich völlig überzeugt, dass er nicht muss (obwohl meist kurz danach die Unterhose nass ist).

Bisher war bei den Us nichts auffällig. Wenn es bei der U8 mit 4 Jahren noch nicht klappen sollte, würde ich es da ansprechen. Es kommt ja durchaus vor, besonders bei Jungen, dass manche erst mit 4 trocken werden.

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Es gibt auch Kinder, wo es "erst" mit 6 Jahren klick macht und das ist auch vollkommen normal. 😊

Wenn er so interessiert dran ist, würde ich ihm keine Windel "aufzwingen", sondern es so weiter versuchen.
Besonders im Spiel ist es gar nicht so einfach, dran zu denken bzw den Moment zu erwischen, wo das Pipi noch haltbar ist und wo es dann zu spät ist. Die Hirnreife muss natürlich da sein, um es überhaupt bemerken zu können, aber ein wenig Gewöhnung/Training gehört manchmal trotzdem dazu und ihr klingt, als würde es Fortschritte geben.

Das er selten, dann aber viel pieselt würde ich tatsächlich mal ansprechen. Wenn er genügend trinkt, kann es sein, dass alles vollkommen oksy ist, kann aber auch Hintergründe haben.

Alles Gute!

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Ich sag's mal so: Als dein Sohn gelernt hat, zu gehen, hast du auch nicht sofort abgebrochen, als er aus dem Stand direkt hingefallen ist, ohne auch nur einen Schritt vorwärts zu kommen. Du hast ihn ermutigt, es immer wieder erneut zu probieren, selbst wenn es einige Monate gebraucht hat, bis er sicher gehen konnte. Mit dem Pinkeln ist es doch genau gleich, der Unterschied ist einfach, dass es uns mehr Aufwand macht, weil die Sachen nass werden.

Meine Meinung ist, dass viele Windelmarken "zu gut" sind, d.h. keinerlei Feedback geben, so dass Kinder tendenziell später trocken werden als früher.

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Naja als mein Sohn angefangen hat zu laufen, habe ich mich nicht eingemischt und unterwegs trotzdem den Kinderwagen dabei gehabt.
Aktuell ist es für ihn schon wie ein ständiges Versagen, jedesmal wenn die Unterhose nass wird. Es soll ja für ihn nicht so ein Problemthema werden. Der Aufwand für uns Eltern ist nicht das Problem, er läuft halt zu Hause in Unterhose rum und die werden halt oft gewaschen. Unterwegs schicken wir ihn rechtzeitig auf die Toilette. Zu Hause frage ich nur nach, ob er mal muss, aber er sagt immer voller Überzeugung Nein (auch wenn 3min später wieder die Unterhose nass ist). Ich verstehe es jetzt so, dass es aber auch nicht sinnvoll ist, ihn z.B. alle 3h auf die Toilette zu schicken, da er ja ein Gespür entwickeln soll.

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Vielleicht habe ich deinen Text falsch verstanden, aber bei euch geht es doch darum, dass ab und zu ein paar Tropfen noch in die Unterhose gehen, nicht um ständig vollgepinkelte Hosen? Da würde ich auf jeden Fall weiter machen und ihn bestärken. Und das ganze sonst möglichst nicht allzu viel diskutieren, sondern einfach seine Unterhose wechseln, ohne es gross zu kommentieren. "Ah, brauchst du eine neue? Moment, hier ist sie."

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Ich würde die Windeln weglassen, besonders wenn er selbst motiviert ist. Ich hatte bei meinen Kindern immer das Gefühl, dass das Weglassen ihr Gefühl dafür sensibilisiert hat, ab wann sie schnell die Toilette aufsuchen sollten, damit sie es rechtzeitig schaffen. Den Dreh hatten sie ganz schnell raus. Und so wie du es beschreibst, würde ich auch sagen, dass dein Sohn soweit ist. 🙂

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Vielleicht hilft es ihm, eine Weile die Unterhose wegzulassen. Also ganz nackig (zuhause) oder mit einer luftigen Hose. Kenne mehrere Beispiele aus dem Freundeskreis incl meiner eigenen Tochter, wo das geholfen hat. Eine feste Unterhose fühlt sich ja doch an wie eine Windel.

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So war es bei uns auch!
Zum groß machen ist sie aufs Töpfchen oder auf die Toilette gegangen, aber Pipi wollte einfach nicht klappen.
Habe dann Zuhause mal die Unterhose draußen beim spielen weg gelassen, damit nicht immer alles gleich wieder nass ist & dann ist sie auf einmal aufs Töpfchen zum Pipi machen gegangen.
Nach 4 Tagen hat es dann auch mit Unterhose geklappt.
Sie hatte dann die ersten paar Wochen max. Noch 1 Unfall in der Woche.

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Hi,
das hört sich doch schon toll an bei Euch.

Ich würde ihn "schicken".

Wie Du schon schreibst, bevor ihr weg fahrt, spazieren geht, vorher gehen ALLE aufs Klo.

Nach dem aufwachen geht man auch.

Und die 3 - x dazwischen, schau auf deine Uhr, und auf ihn......... und dann schickst Du ihn.

Ich hatte den Großen geschickt, da war er lange nicht soweit wie Deiner. Und nach 6 Wochen ging er aufs Klo, weil er dann das "Gefühl" dafür raus hatte. Er war interessiert, wußte aber nicht, "wie er es anfangen sollte".

Und für das große Geschäft, forderte er noch 1 Jahr ne Windel ein.........

Weiterhin gutes gelingen !

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Ich arbeite in der Krippe. Wir hatten die Situation schon öfter so.
Gerade in der Krippe ist es natürlich aber noch schwieriger nur mit Unterhose, wenn öfter mal was daneben geht und oft ist es den Kindern vor den anderen auch schon unangenehm.
Als gute Zwischenlösung haben sich hier schon öfter Töpfchen Trainingshosen bewährt. Die Kleinen spüren die Nässe darin und wenn sie es merken können sie dann aufs Klo/Töpfchen gehen, wenn nicht hält sie aber wasserdicht wie eine Windel.

Das ist dann quasi eine "Zwischenlösung" , dass er ohne Druck zwar gehen kann, aber nicht muss.

Vielleicht ist das ja auch etwas für euch.

LG

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Ich wäre auch für weitermachen, aber ohne Unterhose. Den die ist für den Kopf erstmal kein Unterschied zur Windel, es ist etwas "enges" dran, gerade bei Jungs durch den Penis.
Das Wetter ist ideal für unten ohne und ich denke, dann realisiert man das eher.

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Vielen Dank für eure zahlreichen und durchdachten Rückmeldungen!! ☺️
Wir werden es wohl (solange unser Sohn will) weiter probieren und definitiv auch den Tipp, ihn öfter mal ganz nackig zu lassen, ausprobieren!
Ich bin noch unschlüssig, ob er tatsächlich zu selten zur Toilette geht und wir ihn öfter schicken sollten (statt nur zu erinnern). Vielleicht frage ich den Kinderarzt mal bei der nächsten Gelegenheit.

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Hallo.

Ich würde einfach mit Unterhosen weitermachen und ihm Zeit geben ein Gespür für seinen Körper zu entwickeln. Wenn die Unterhose nass wird ist das eine wichtige Rückmeldung, die er bei der Windeln nicht hat. Schicken würde ich ihn nicht. Außer vor dem rausgehen oder vor dem Schlafen gehen. Wenn ich mein Kind schicken muss hat das nichts mit Trocken sein zu tun sondern eher mit Pipi machen auf Kommando.

Ich habe aber auch generell eine etwas andere Ansicht zu dem Thema. Ich glaube nicht daß es für die Entwicklung eines guten Gefühlt für den eigenen Körper sinnvoll ist so lange Windeln zu tragen. Da hat man ja gar keine Chance zu spüren was passiert. Wir haben bei beiden Kindern mit gut einem Jahr Zuhause keine Windeln mehr angezogen. Wir haben stattdessen Töpfchentrainingshosen (blödes Wort) benutzt. Sind einfach etwas dickere Unterhosen aus Baumwolle mit Frottee innen drin. Die werden zwar innen nass aber Möbel und Teppiche sind geschützt. Sobald sie nass waren sind wir zum Töpfchen und haben kurz gewechselt. Unser Kleiner (16 Monate) trägt sie momentan wie Stoffwindeln. Unsere Große (mittlerweile 5 Jahre alt) hat mit etwa 20 Monaten angefangen selbst bescheid zu sagen, wenn die Hose nass war. Nach kurzer Zeit konnte sie vorher Bescheid sagen. Mit gut 2 Jahren war sie dann zuverlässig trocken. Auf Toilette schicken wir sie nur vor dem Schlafen oder raus gehen.

Also ja ich denke das "Hose nass" eine wichtige Rückmeldung ist zum lernen. Und solange es ihm nicht super unangenehm ist würde ich so weiter machen und darauf vertrauen, dass er einfach noch etwas Übung braucht.

Liebe Grüße