Hallo an alle,
ich bin momentan etwas ratlos was meinen 4,5 jährigen Sohn angeht.
Seit Juni ist er nun großer Bruder. Er hat sich sehr auf sein Geschwisterchen gefreut und geht super mit ihr um, ist emphatisch, nimmt sich aber auch bewusst Auszeiten von Baby, die wir ihm natürlich auch gern geben. Er bekommt Exklusivzeit mit Mama und Papa. Soweit so gut.
Seit einiger Zeit kommt häufig mittags der Anruf aus der Kita. Er hätte starke Bauchschmerzen. Natürlich holen wir ihn dann sofort ab. Sobald wir im Auto sind, ist von Bauchschmerzen keine Spur mehr und er tobt durch die Wohnung.
Ich gehe davon aus, dass das eher psychisch bedingt ist. Vielleicht hat er ja wirklich Bauchschmerzen, aber eben ohne organische Ursache sondern als Schrei nach Aufmerksamkeit/Überforderung/weil er nach Hause zu mir und dem Baby will/...
So, was soll ich nun machen? Soll ich ihn zu Hause mit dem üblichen "Krankenprogramm" quasi bestrafen, also im Bett bleiben, Tee trinken etc oder soll ich ihm normales spielen erlauben und die (angeblichen) schmerzen ignorieren?
Ich hab kein Problem ihn mal eher aus der Kita zu holen, aber ich kann das nicht ständig machen, da die anrufe ja auch nicht planbar sind. Ich traue mich in der Mittagszeit schon kaum noch mit dem Baby spazieren zu gehen, weil ich ja halbwegs schnell an der Kita sein muss bei einem Anruf.
Was würdet ihr machen?
Lg
"vorgespielte" Bauchschmerzen
Huhu
Also wir hatten auch eine Zeit lang Probleme mit „Bauchschmerzen“. Auch gleiches Alter und kurz vorher ein Geschwisterkind bekommen. Bei uns hatte es nur indirekt was mit dem kleinen Bruder zutun, er hat bei ihm gesehen, das wenn er Bauchweh (3-Monats-Koliken) hatte, es immer besonders viel Aufmerksamkeit gegeben hat, obwohl das Baby ja dann total „böse“ war. Er hat das für sixh übersetzt mit „wenn ich was nicht bekomme/böse war/etwas nicht will, sage ich ich hab Bauchweh und alle kümmern sich um mich“
Evtl ist auch was in der KiTa vorgefallen, weswegen er da nicht mehr nachmittags sein möchte?
Auch eine interessante Theorie. Unser Baby ist eigentlich ziemlich unkompliziert, läuft komplett nebenher, wenn der große mit dabei ist.
In die Kita geht er gerne, er liebt auch seine Betreuerin dort und hat Freunde mit denen er gerne spielt. Beim letzten Mal Bauchschmerzen war seine beste Freundin allerdings krank und nicht da, das könnte da zumindest ein Grund gewesen sein.
Ich würde empfehlen die Bauchschmerzen nicht zu thematisieren und ihn einfach abholen. Und ihm ganz ganz viel Aufmerksamkeit geben. Dann wird sich dieses Thema schon bald erledigt haben.
Einfach, wenn du festgestellst, oh, hast du gar keine Bauchschmerzen mehr? Das ist ja toll! Und ihn ganz normal behandeln. Er sucht im Moment einfach deine Nähe. Gib sie ihm einfach. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, da hat er genug Nähe getankt und hat keine Bauchschmerzen mehr.
Ja, das klingt nach einer guten Möglichkeit.Er scheint es aktuell zu brauchen. Ich hoffe nur, dass es sich dann tatsächlich von alleine wieder legt. Ich muss ja auch irgendwann wieder arbeiten und da kann ich nicht ständig und sofort springen.
Wenn es für dich einzurichten ist, würde ich ihn früher abholen. Dein Beitrag liest sich so aber nicht (was für mich verständlich ist!). Daher würde ich es schon ärztlich abklären lassen, um gegenüber der Kita zu zeigen, dass ihr die Sorgen ernst nehmt. Wenn es einen Befund gibt, dann würdet ihr ihn natürlich behandeln, aber so wie ich es heraus lese, gehst du davon aus, dass es eher win Vorwand ist um nach Hause zu kommen. Da du das nicht dauerhaft möchtest würde ich die Kita darum bitten ihm eine Wärmflasche zu machen und kurzzeitig etwas zu betüdeln. Das dürfte nach wenigen Minuten ja besser sein und ist daher zumutbar.
Die Kita denkt auch, dass es eher auf die Psyche zurückzuführen ist und erwartet von uns keine ärztliche Abklärung. Da er sofort mit Betreten des Autos wieder quietschfidel ist, sehe ich auch keinen Grund für einen Arztbesuch. Ich bin aber mit der kleinen Schwester nächste Woche eh beim Kinderarzt, da werde ich das mal mit ansprechen ;)
Betütelt wird er dort von seiner Lieblingsbetreuerin eigentlich sehr. Daher wundert es mich, dass das nicht zu helfen scheint...
Ich werde ihn wohl künftig öfter mal zeitig abholen. Das kann ich wenigstens planen ;)
Danke für deine Worte!
Hast du mal mit ihm drüber gesprochen? Ich weiß ja nicht, wie verständig er ist. Aber ich kann mit meiner Tochter in solchen Situationen besprechen, dass ich weiß, dass sie Bauchschmerzen weil sie etwas nicht möchte.
Ich würde ihn fragen, ob ihm der Bauch weh tut, weil er zu Mama und dem Schwesterchen möchte und vielleicht könnt ihr ja einen Kompromiss ausmachen. Dass er zb. 2 mal pro Woche lange im Kindergarten bleibt und du ihn 3 mal schon mittags holst. Dann ist es für dich planbarer und er bekommt vielleicht gar nicht erst Bauchweh.
Wenn dann irgendwann die kleine Schwester auch in den Kindergarten geht, ist der Anreiz ja dann auch eher weg.
Das sind jetzt nur meine Gedanken dazu. Praktische Erfahrung bzgl Geschwisterchen habe ich nicht.
Die Idee hatte ich auch. Habe heute Morgen mit ihm gesprochen und im vorgeschlagen, ihn an ausgewählten Tagen als Mittagskind abzuholen. Das will er aber auch nicht, weil er ja an sich gerne dort nachmittags noch mit den anderen im Garten spielt. Dennoch denke ich, dass das fürs erste gar nicht schlecht wäre.
Er hat auch gesagt, dass die Bauchschmerzen vom Heimweh kommen. Also das kann er anscheinend schon gut selbst erkennen.
Danke für die Ideen!
Wie lange geht er denn in die Kita? Du schreibst, dass mittags die Anrufe kommen, das klingt fast so, als wäre er ganztags betreut?
Sollte dem so sein, würde ich definitiv die Zeiten verkürzen. Und ihn nur von 8 bis 12 oder 12.30h schicken. Dann hast du morgens Zeit mit dem Baby alleine und für Haushalt, holst ihn dann, ihr könnt zusammen essen und habt noch den Rest des Tages zusammen.
Er geht seit er ein Jahr ist ganztags in die Kita und das auch wirklich gerne. Anders könnte ich es mit meinem Job auch gar nicht bewerkstelligen. Ich wurde schon oft angemeckert, wenn ich ihn direkt nach dem mittagsschlaf geholt habe, dass er ja noch dort bleiben will zum spielen. Alle seine Freunde sind auch bis nachmittags da.
Seit meiner Schwangerschaft (war sofort im BV) habe ich die Zeiten natürlich deutlich reduziert und er geht nicht mehr von 7-15 Uhr, sondern nur noch von 9-14.
Ich denke, dass die Anrufe mittags kommen, weil ihm da "langweilig" ist. Er ist noch in der Ruhegruppe, seine Freunde nicht.
Ich habe ihm jetzt vorgeschlagen, ihn an ausgewählten Tagen als Mittagskind abzuholen-das will er aber nicht so richtig, scheint also wirklich eine spontane Sache zu sein.
9-14 Uhr ist ja nun auch alles andere als „ganztags“ und für ein Kind in dem Alter völlig vertretbar.
Hat sich denn in der Kita etwas geändert? Also liegt es vielleicht gar nicht an der neuen Situation zu Hause sondern an einer neuen Situation in der Kita? Neue Kinder, die das Gruppengefüge aufgemischt haben, neue Rituale, neue Erzieher*innen,…?
Krank ist krank. Wer Bauchschmerzen hat muss sich hinlegen und ausruhen. Spielen, Fernsehen, süßes/fettiges Essen ist da nicht fördernd. Und das auch durchziehen.
Vielleicht überlegt er sich irgendwann, ob er weiterhin so oft Bauchweh haben möchte. Kann nämlich ganz schön langweilig werden.
Ernsthaft? Welches 4,5-jährige Kind legt sich den hin und ruht sich aus wenn es krank ist? Also meins nicht, nicht bei Magen/Darm, nicht bei Fieber, nicht bei Corona. Spielen, Basteln, Hörspiele und auch mal was Anschauen, geht immer. Alles außer wildes toben.
Gerne nicht, keine Frage. Wenn Elternteil aber spielen basteln malen wegen der Bauchschmerzen nicht erlaubt? Dann werden täglich ausgedachte Bauchschmerzen vielleicht doch schnell langweilig.
Vielleicht eine Idee: Unser Sohn ist mit knapp 5 auch großer Bruder geworden. Die ersten drei Monate war er mit uns zu Hause. (Kita geschlossen wegen Corona) Danach habe ich ihn von einem Ganztags- auf einen Halbtagesplatz umgemeldet, damit auch nicht unerheblich Geld gespart, und habe ihn immer nach dem Mittagessen abgeholt. Er wollte das gerne so, weil er sonst "die Schwester zuuu sehr vermisst" 😉
Zuhause haben wir das Baby zum Mittagsschlaf hingelegt und die 3 Stunden zum Vorlesen, Puzzeln, Spielen, Kuscheln und auf dem Sofa schlafen genutzt. Das war UNSERE Zeit 😍 Wir haben es geliebt. Haben gekocht, gebacken, gebastelt, gemalt, mal einen Film geschaut, uns in klassische Musik eingehört, usw. Ich denke, das hat uns beiden sehr gut getan. Nur wir zwei ❤️
Wenn das für dich infrage kommt, dann horch doch mal bei deinem Sohn, ob ihm das gefallen würde.
Wir haben das übrigens anderthalb Jahre lang so gemacht, bis zur Einschulung. Nun geht er seit dem 1. Schultag nachmittags in den Hort, ebenfalls selbst gewünscht, und findet das auch prima so. Also die Umgewöhnung war kein Problem 👍