Kiga Wechsel ja oder nein

Hallo. Mein Sohn wird im März 4 und geht seit letzten März regelmäßig zum Kindergarten mit halboffenen Konzept. Juli und August waren nochmal Pause, weil wir da im Urlaub waren. Er war nie glücklich, wenn ich ihn abgebe. Aber sobald ich weg bin, dann weint und schreit er nicht nach mir. Er mag seine beiden Erzieher sehr, die menschlich super toll sind, erzieherisch eher meiner Meinung nach chaotisch wirken und unstrukturiert. Aber wirklich ganz liebe Menschen und toll zu den Kids. Es ist so, dass sobald ich ihn dort hin bringe, er sich an mich klammert oder versteckt. Bin ich weg, gehts. Er sagt auch immer er will nicht gehen. Ich denke, es liegt daran, dass nur kleine Kinder in seiner Gruppe sind. Ein Junge ist in seinem Alter, aber der spielt lieber alleine. Einen gibts noch, mit dem spielt er aber nach einer Weile schlägt das aber um und die streiten sich. Sonst gibts niemanden und auch kein angeleitetes Spielen. Ich habe den Eindruck, er findet so keinen Anschluss und die Erzieher schaffen da auch keine Situationen, damit er sich integriert.

Nun gibt es ein Angebot von einem anderen Kindergarten und er könnte nochmal neu anfangen in einer normalen Gruppe, in der es einige Jungen in seinem Alter gibt.

Er sucht auch ziemlich stark Kontakt zu Gleichaltrigen und möchte gerne spielen.

Er kann auch wirklich sich noch gar nicht ansatzweise mal alleine beschäftigen, braucht immer mich und ist beim spielen Ideenlos. Ich dachte sowas lernt man im Kindergarten. Aber in seinem dürfen die Kinder einfach machen was sie wollen.

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Als Impuls: was sagt er denn zu einem Wechsel? Wenn er offen ist, würde ich es versuchen. Vielleicht kann er auch schon selbst sagen, was ihn in der Gruppe stört und ihr könnt mit den jetzigen Erziehern daran arbeiten.

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Also sowohl Erzieher, als auch ich haben ihn gefragt und er sagt schon sowas wie: er findet es schade, dass nur Babys in der Gruppe sind. Konzept ist zwar halb offen, aber er traut sich nicht aus der Gruppe. Die Erzieher sind mit den ganzen Windelkindern auch sehr eingespannt. Morgen haben wir eine schnupperstunde im anderen Kindergarten. Bisher sagt er, er kommt mit, weil ich ihm sage, dass es eine Spielgruppe gibt, da sind alle so alt wie er und die Fragen mich immer, wann er mal vorbeikommt zum Spielen. Da schmunzelt er dann und freut sich glaub ich drüber. In Realität bin ich etwas nervös, weil morgen dann natürlich nicht alle auf ihn zurennen und mit ihm spielen wollen werden. Ach ist das schwierig.

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Wenn die Kita vorbereitet ist, dass er kommt, sagen sie das ja auch den Kindern. Hier war das echt ganz süß, weil die Kinder unsere Tochter schon am ersten Tag begrüßt haben und mit ihr gespielt haben - da hatte ich mir völlig umsonst Gedanken gemacht.

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Du hast die Geschichte ja jetzt schon öfters geschrieben, oder? Also nur, dass ich nicht zwei Stories miteinander verwechsle.

Die Gruppenaufteilung ist ja massiv in die Hose gegangen, wenn es drei Kinder im „älteren“ Alter sind und der Rest mehr oder weniger Kleinkinder. Die Pädagoginnen sind toll, das ist super. Aber ohne Input versauert dein Kind da doch.
Ich würde ihn wechseln lassen. Wenn möglich zum 1.12., dann kann das Ganze noch besprochen werden und er wird ein bisschen darauf vorbereitet.

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Ich wurde Wechsel. Hört sich nach der 1. KiTa meines Kindes und ich war echt froh, da raus zu sein.

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Hier etwas aus meiner Erfahrung mit vier verschiedenen KiTas (mit Konzepten von offen bis geschlossen) und einer zu deinem Sohn gleichaltrigen Tochter.

Es klingt so, als wenn eure jetzige KiTa nicht so gut schaut, dass die Kinder entsprechende Spielpartner haben. Besonders bei einer U3 Gruppe ist das sehr wichtig, wenn ein Kind viel älter ist als die anderen.

Meine jüngere Tochter (wird auch im März 4) wurde im Sommer aus der U3-Gruppe herausgenommen und ist in eine Ü3-Gruppe gewechselt, weil es einfach nicht mehr passt vom Alter (Art der Spiele, Kommunikation usw). Das war den Erziehern wichtig. Zusätzlich durfte sie bis zum Wechsel öfters Angebote aus den anderen Gruppen besuchen. Die KiTa hat ein offenes Konzept, aber die U3-Gruppe ist da ausgenommen und geschlossen unterwegs.
Ich finde, so sollte es allgemein laufen. Die Erzieher schauen, wie sie dem Kind gerecht werden können, auch wenn Anfang des Jahres z.B. noch kein Wechsel in die Ü3-Gruppe möglich war und zeigen eine Perspektive auf.

Ich finde es relativ normal, dass ein Kind in dem Alter im halboffenen Konzept keine weitere Kinder besucht. Da ist die Hürde doch recht hoch.
Meine andere Kinder haben dies auch mit 5 oder 6 Jahren nicht getan. Sie haben das nur bei natürlichen Begegnungen gemacht, wie gruppenübergreifende Aktivitäten, Früh- und Spätbetreuung. Oder Begegnung im Draußenbereich. Dabei haben sie sich tatsächlich mit anderen Kindern angefreundet, aber wie gesagt war das dann erst später und nicht mit 3 Jahren.

Müsste dein Sohn denn bis zum nächsten Sommer in der Gruppe bleiben? Das erscheint mir sehr lang.

Ansonsten finde ich es relativ normal, dass Kinder in dem Alter nicht so schnell Spielpartner finden. Meine Tochter hatte drei Freundinnen aus ihrer alten U3-Gruppe. Leider ist ein Kind umgezogen und die anderen zwei nun in anderen Gruppen. Einen richtig guten Spielpartner hat sie noch nicht in der neuen Gruppe gefunden, spielt aber mit verschiedenen Kindern aus der aktuellen Gruppe. Ich denke, da ergibt sich noch etwas. Es gibt auch neue Kinder, aber die sind einfach noch damit beschäftigt sich überhaupt in der KiTa einzufinden.

Es ist nun schwierig zu einem Wechsel zu raten. Mein zweiter Sohn war in einer Kita mit sehr vielen gleichaltrigen Kindern. Für ihn war das optimal, er hat dort sehr viele Spielpartner gefunden. Er war aber vorher auch in der kleineren KiTa mit wenig gleichalten Kindern glücklich (wir sind zwischendurch umgezogen).
Bei meinem großen Sohn wäre die KiTa mit den vielen Kindern nichts gewesen. Er ist etwas spezieller als mein erster Sohn und ich vermute fast, dass auch mit großer Auswahl die meisten Kinder nicht zu ihm gepasst hätten. Außerdem war für ihn die Ruhe durch weniger Kinder wichtiger.

Ich würde jedoch tatsächlich wechseln, wenn die neue KiTa besser auf die Interessen der Kinder eingeht und ihr insgesamt ein gutes Gefühl habt.

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Ich wollte noch sagen, es schwierig zu einem Wechsel zu raten, wenn du nicht weißt, wie so die neue KiTa ist. Falls sie z.B. auch große Defizite hat, ist das nur ein Verschieben der Nachtteile auf einen anderen Bereich.