Tochter (4,5 J.) immer Streit mit Freundschaftsbesuch

Huhu,

unsere Tochter hatte im Sommer ihr erstes Treffen mit einer Freundin. Diese (wenige Monate älter), kam nach dem KiGa zu uns und wir spielten draußen. Irgendwann sagte die Freundin „Lass das“ (meine Tochter spritze sie mit Wasser ab) in einem ganz normalem Ton zu meiner Tochter, die daraufhin furchtbar ausflippte und anfing zu weinen. Ich erklärte ihr natürlich die Situation und, dass es vollkommen okay sei, dass ihre Freundin das äußert und sie dann auch aufhören muss. Ab da war der Nachmittag aber gelaufen… es kam von einem Drama zum nächsten, unsere Tochter immer wieder sofort am Weinen…

Nun gut, danach brauchte ich erstmal „Pause“ von so einem „Playdate“ - es war schon echt anstrengend. Ich habe mit Streit gerechnet, aber nicht, dass unsere Tochter sich so benimmt… die Freundin wusste natürlich auch nicht was sie dazu sagen sollte, war still und fühlte sich sichtlich unwohl.

Nach ein paar Wochen war unsere Tochter bei dieser besagten Freundin zu Besuch. Laut Aussage der Mutter war alles toll und unsere Tochter erzählte auch nur Gutes, wollte gar nicht heim…

Irgendwann besuchte sie eine andere Freundin. Auch dort alles prima! So prima, dass sie am nächsten Tag zu uns kam. Ich, hoch motiviert und optismistisch gestimmt, durfte nach den ersten 10 Min. bereits den ersten Streit schlichten. Die Damen hatten unterschiedliche Vorstellungen was sie spielen wollten. Klar, kommt vor. Aber unsere Tochter wollte unbedingt bestimmen, ließ sich nicht umstimmen, wurde wütend, weinte irgendwann… Die Freundin sagte nur weiterhin „Nein, ich will das nicht spielen“ und spielte weiterhin mit dem Pferdehof meiner Tochter. Gut.. irgendwann gingen wir zusammen kneten, soweit so gut. Gab natürlich auch da irgendwann Ärger, weil meine Tochter wieder gewissen Teile davon beanspruchen wollte, sie aber ja jeder der beiden benutzen durfte…
Irgendwann gingen sie wieder hoch ins Zimmer. Bis die Freundin runterkam und meinte, dass unsere Tochter will, dass sie geht.🙄Wir hörten zu, versuchten irgendwie zu klären. Mit einem Mal kam unsere Tochter wutentbrannt runter und schubste sie und weinte. Sie war überfordert.. wusste nicht wie umzugehen mit dieser Situation. Mein Mann nahm sich ihr verständnisvoll an und besprach die Situation seperat. Sie entschuldigte sich hinterher und danach dekorierten sie friedlich die von mir vorgebackenen Muffins (als hätte ich es schon geahnt, dass noch was kommt😏).

Freundin weg, ich wirklich komplett durch. Furchtbar war es. Seit dem gab es mit dieser Freundin auch kein Treffen mehr. Schätze sie hat ihren Eltern gesagt, dass sie unsere Tochter nicht mehr treffen will… kann ich verstehen…

Nun ja, heute kommt wieder die andere Freundin nach längerer Zeit zu Besuch und ich bin ehrlich: es graut mir davor! Ich verbinde mit solchen Besuchen nur Ärger und Stress. Es gab bisher kein Treffen bei uns, dass halbwegs harmonisch ablief. Mal ein kleiner Streit, ok. Aber unsere Tochter versaut sich diese Treffen selbst jedes Mal durch ihr bockiges und weinerliches Verhalten. Und das auch sofort, wenn etwas NICHT nach ihrer Nase geht. Sie will bestimmen, sie will das Sagen. Aber so geht‘s halt nun mal nicht. Versteht sie natürlich nicht…😕


Habt ihr Tipps? Habt ihr irgendwelche Ideen wie ich ihr zu verstehen geben kann, dass so ein Verhalten ihre Freunde über kurz oder lang „vergrault“? Bei einer war es nun schon so und ich habe Angst, dass es so weitergeht. Sie tut mir auch leid, weil sie es selbst ja nicht erkennt, was das für Folgen haben kann…
Ich möchte doch nur, dass sie Spaß hat! Und es nicht jedes Mal so ein Ausmaß an Ärger mit sich bringt - nur bei uns daheim! Bei anderen scheint sie sich zu benehmen… 🙄


Ich bin wirklich aufgeschmissen und mag schon gar keine Treffen mehr gerne organisieren, die bei uns stattfinden. Denn jeglicher Versuch zu vermitteln, zu zu hören, Streit zu schlichten, funktioniert nicht oder hält für 3 Min an. Es macht mich traurig….


Habt ihr Ideen? Wie ist das hei euern Kindern in diesem Alter? „Läuft“ das einfach so? Oder gibt es auch oft Ärger, so dass ihr ständig vermitteln müsst? Bisher habe ich keine tollen Momenten bei solchen Treffen erlebt, obwohl ich mich gerade auf solche Dinge immer so gefreut habe als Mama! Und nun das… ach mensch.😔


LG
Lausemaus

1

Ich kann verstehen, dass sich deine Lust auf den heutigen Nachmittag in Grenzen hält - ich würde dennoch versuchen, ganz neutral zu bleiben und nicht gleich vom Schlimmsten auszugehen.

Es gab also seit Sommer 4 solcher Playdates? 2 bei euch, 2 bei den jeweils anderen Familien? Und bei 2 Playdates verlief es nicht so prickelnd? Ich glaube ehrlich gesagt, das ist in diesem Alter völlig normal.

Wie oft bekommt eure Tochter denn nach dem Kindergarten Spielbesuch? Ist sie es vielleicht einfach nicht gewohnt ihr Spielzeug zu teilen bzw. sich mit ihren Spielkameradinnen zu Hause zu arrangieren?
Hat deine Tochter Geschwister?

Vielleicht könnte es helfen, wenn du den "Plan" für den Nachmittag vorab mit deiner Tochter besprichst: sie darf die Spielsachen benennen, die sie absolut nicht teilen möchte und die räumt ihr gemeinsam weg. Für den Rest gibt sie ihr Einverständnis, dass es gemeinsam bespielt wird. Sie könnte außerdem Spiele/Aktivitäten vorschlagen, die du zusammen mit ihr vorbereitest.

Wenn du generell das Gefühl hast, dass deine Tochter sich schwer tut mit solchen Konflikten könntest du im Kindergarten auch mal nachfragen, was die Erzieher sagen. Das würde dort ja auffallen, wenn sie sich öfter streitet als üblich.

2

Meiner Tochter hilft wenn ich sie darauf vorbereite, dass Besuch kommt und dieser Ihre Spielsachen benutzen wird. Sie bekommt dann von mir die Möglichkeit all dir Sachen, die auf keinen Fall von Fremden bespielt werden dürfen mir zu geben (die soll ja auch nicht damit spielen 😅). Das klappt eigentlich ganz gut.

Und ich hab gemerkt, dass Liebe durch den Magen geht. Sie müssen zusammen erst was snacken (am besten aus einem Teller). Das verbindet irgendwie und macht es gleich harmonischer 😅

Oder eben erst draußen und dann zusammen rein kommen. Neutraler Boden ist auch immer ein guter Start 😄

Ansonsten viel Glück?! Wird schon werden...

3

Zu Hause ist es für die Kinder am schwersten. Man ist aufgeregt, man möchte alles zeigen, man hat einen Plan was wie gespielt wird. Dann kommt die Enttäuschung und die Müdigkeit.

Sucht einen ruhigen Tag aus und vor allem: nicht direkt nach dem Kiga. Die brauchen Pause dazwischen. Fang erstmal langsam an, also nicht gleich 3 Stunden oder so. Erklär es den Eltern dass der Spielbesuch zu Hause schwierig ist und dann macht ihr eben 1-2 Stunden erstmal. Begleite einfach jetzt zu Beginn den Spielbesuch mehr. Sowas wie Kneten, Malen, Basteln usw oder eben zusammen nach draußen gehen.

Das wird, bleib dran. Deine Motte muss das eben noch lernen. Und sie wird es schaffen. Also gute Nerven 😉

4

Wir haben soetwas auch, eine Freundin meiner Tochter verhält sich genauso.
Wenn sie zu uns kommt dann ist es meist ziemlich gut, bei ihr zu Hause der Horror. Es ist als ob sie den Eindruck hat man würde in ihr allerheiligstes eindringen, also ein Revierkampf. Es ist egal was meine Tochter in ihrem Zimmer anrührt, es kommt direkt „nein, das ist meins, das kannst du nicht haben. nein, wir machen das aber so, sonst darfst du das nicht,…“ Ganz anstrengend, miteinander spielen unmöglich.

Es klappt super bei uns, auf dem Spielplatz, an egal welchen neutralen Ort - aber leider nicht dort zu Hause bei der Freundin.

5

Und wie liefs?

6

Danke für all‘ eure Antworten! Es sind ganz tolle Tipps dabei, die ich auch definitiv so versuchen werde das nächste Mal umzusetzen.🙏🏻👍🏻

Tatsächlich lief es wirklich besser als erwartet! Anstrengend war es trotzdem, das bleibt denke ich nie aus😄, aber es war wesentlich besser.
Es gab kein Weinen. Und meine Tochter ist einmal, als ich mit ihrem kleinen Bruder gerade in der Küche war, zu mir und fragte, ob ich mitkommen und „vermitteln“ kann. Ich war so happy! Natürlich bin ich mit und wir haben zusammen ganz toll eine Lösung gefunden, so dass die letzten gemeinsamen Minuten dann auch gut verliefen. Ganz zum Schluss gab‘s nochmal kurz Meinungsverschiedenheiten, aber da habe ich ehrlich gesagt auch nicht so richtig verstanden worum es ging.😅🙈Aber das war okay! Sie haben sich noch verabschiedet und unsere Tochter war dann auch platt und lag direkt auf der Couch.🥰

Es war zum Glück auch eine Freundin, die so ziemlich die selben Interessen hat wie sie (Feen spielen, Malen..). Ich denke wenn man da nicht so viele verschiedene Interessen hat unter den Kindern, sind auch nochmal weniger Reibungspunkte vorhanden.

Was mir aufgefallen ist, sie sagte einmal (als sie zu mir kam), dass sie jetzt bestimmt niemand mehr besuchen mag. Mein Herz hat so geblutet.😢Ich fragte wie sie darauf komme und sie erzählte mir von genau der Situation, die ich euch hier erzählt habe (als die andere Freundin hier war und sie wutentbrannt zu ihr lief und sie geschubst hat). Sie wusste und erzählte mir, dass diese besagte Freundin deshalb nicht mehr kommen möchte. Sie ist sich dem also sehr wohl bewusst, was mich erleichtert hat, weil sie dadurch vielleicht auch auf ihr Verhalten gesehen bessere Rückschlüsse ziehen kann und es sich so auch ändert. Andererseits tat es mir unglaublich leid… weil ich weiß wie leid ihr das im Nachhinein tat (sie erzählte sogar abends im Bett noch davon, das ssie ja gemein war..). Mama sein ist nicht leicht.🥺♥️


Ich denke, dass wir mit euren Tipps und ihrer weiteren Entwicklung irgendwie einen guten Weg finden werden. Und wenn nicht… dann werdet ihr hier sicher von uns lesen!😄

Schönen Abend und liebe Grüße,
Lausemaus

7

Warum trefft ihr die anderen Kinder immer zu Hause? Geh doch mit den Kindern in den Garten (falls ihr einen habt) oder auf den Spielplatz - erfahrungsgemäß ist es da wesentlich entspannter als zu Hause.