Verhaltensveränderung seit Kita

Hallo zusammen,
ich bräuchte mal euren Rat.

Unser Kleiner (2,5 Jahre) geht seit dem 1. August 2024 in den Kindergarten. Er ist dort in einer Gruppe mit 2- bis 6-Jährigen und gehört zu den Jüngsten. Wir sind noch mitten in der Eingewöhnungsphase: Morgens kommen wir um 9 Uhr, ich bleibe für 15 Minuten bei ihm, verabschiede mich dann, und er bleibt bis 11:30 Uhr.

Die Verabschiedung klappt leider nur mit viel Weinen. Anfangs war es nur ein bisschen, aber mittlerweile weint er stark, klammert sich fest und schreit. Während seiner Zeit im Kindergarten weint er wohl auch immer wieder und wartet sehnsüchtig darauf, dass ich ihn abhole. Sobald ich da bin, sagt er: „Mama, können wir gehen?“ – Er geht morgens gerne in die Kita, will aber nicht alleine bleiben.

Seit dieser Woche sind unsere Nächte wirklich schwierig geworden. Er will nicht mehr alleine schlafen, schreit nachts nach mir und weint teilweise für zwei bis drei Stunden. Auch bei seiner geliebten Oma möchte er nicht mehr alleine bleiben und weint viel. Das kennen wir gar nicht von ihm, er war sonst immer aufgeweckt und ist alleine auf dem Hof herumgerannt, um alles zu erkunden. Jetzt kann ich nicht einmal den Raum verlassen.

In der Kita-Gruppe sind nur zwei Erzieher auf 20 Kinder und leider läuft die Eingewöhnung aufgrund von Personalmangel nicht so, wie man es sich wünschen würde. Morgens ist die Begrüßung oft nicht besonders herzlich, und mal funktioniert es mit Ablenkung, dass ich gehen kann, mal aber gar nicht.

Habt ihr vielleicht einen Rat? Ich frage mich, ob unser Kleiner vielleicht einfach noch nicht so weit ist. Was okay wäre, da ich wegen meiner erneuten Schwangerschaft sowieso zu Hause wäre.

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!

Bearbeitet von Salisu4
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Zur Verabschiedung kann ich nichts sagen, unser Sohn ist etwas über drei und jetzt im September in den Kindergarten gekommen.
Wir bringen im halb neun und holen gegen 12 Uhr ab, je nach Bedarf einmal die Woche auch früher. Aber unser Sohn weint beim Abschied nicht und geht sehr gerne hin, sagt, dass das das schönste am Tag sei.

Aber: Er schläft unheimlich schlecht, wacht in jeder Leichtschlafphase auf, fragt ob wir da sind. Auch wird er viel leichter wütend, schreit manchmal einfach so richtig laut, kann wesentlich schlechter kooperieren. Ich denke, das ist normal weil es einfach eine riesige Umstellung ist, die zu verarbeiten ist.

Im Kindergarten geht es ihm aber gut. Ab und an fragt er wann wir kommen, seine Bezugserzieherin meint, das sei häufig dann, wenn sie sich eine längere Weile nicht mit ihm beschäftigt hat bzw keine der Erwachsenen dort. Sie sagt dann immer, dass Mama bzw Mami bald käme, und ob er so lange noch etwas spielen will, dann ruft er begeistert Jaaaa und freut sich. Offenbar vermisst er in dem Moment einfach die Aufmerksamkeit einer erwachsenen Bezugsperson. Er fragt nicht jeden Tag, aber wenn so 1-4 mal in der Betreuungszeit.

Bei dir habe ich das Gefühl, dass die Umstände nicht so günstig sind. Ich glaube eher nicht, dass dein Kind nicht so weit ist, sondern dass sie ihn dort aufgrund Personalmangel nicht adäquat auffangen können.
Unser Sohn wird immer persönlich begrüßt, an die Hand genommen, gefragt was er spielen möchte. Oft will er zuerst ein Buch vorgelesen bekommen, dann wird ihm auch immer etwas vorgelesen. An einem einzigen Tag bisher ging es ihm dort nicht so gut, da wollte er morgens erst nicht bleiben und ich bin dann auch etwas früher abholen, und an dem Tag haben sich seine Erzieherinnen die kompletten 1:1 mit ihm beschäftigt und im wesentlichen Bücher vorgelesen. Da war ich ganz platt, dass das möglich ist, aber das haben sie gemacht. Und am nächsten Tag war er so gut drauf und ist in die Turnhalle zu einer ganz fremden Erzieherin - ich habe das Gefühl, er hat in seinen Erzieherinnen einen sicheren Hafen und weiß besonders nach diesem schlechten Tag, dass sie für ihn da sind, wenn er sie braucht.

Ich weiß nicht was ich dir raten soll, wollte vor allem mal Unterschiede aufzeigen, woran es vielleicht liegt dass es deinem Kind so schwer fällt. Ich glaube, wenn er sich regelmäßig an mich klammern würde, würde ich ihn nicht dort lassen. Für unseren Sohn überwiegt das Positive, trotz gestörtem Schlaf und Verhaltensänderung. Das sehe ich bei deinem Kind so nicht von der Beschreibung her.

Aber wenn du jetzt abbrichst - wann und wo könntest du es dann wieder versuchen? Und was sagen die Erzieher zu der Situation?

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Vielen Dank für deine liebe Antwort. Tatsächlich hab ich das selbe Gefühl wie du… er hat keinen sicheren Hafen bisher und fühlt sich deshalb vor Ort nicht sicher.

Laut Erzieher wäre es in jeder Kita so und die Kinder gewöhnen sich nach der Zeit daran.

Hatte jetzt öfters gelesen dass es mit 3 Jahren alles leichter ist, aber ob es wirklich so ist?!

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Da kann ich wieder nur von uns sprechen, aber bei unserem Sohn hätte es glaube ich einen immensen Unterschied gemacht. Im Mai, das war zwei Monate vor dem dritten Geburtstag, hatten wir plötzlich das Gefühl, jetzt ist er reif für den Kindergarten. Da hat er auch richtig angefangen mit anderen Kindern zu spielen und so.
Mit 2,5 Jahren hatten wir bei ihm dieses Gefühl noch gar nicht. Teilweise hat er sich sogar geweigert, den Raum zu betreten wo Spielkreis war - mit mir in Begleitung - weil es ihm zu voll war. Und jetzt ging's einfach so problemlos.

Es gibt ja aber auch Kinder die früher schon gut zurecht kommen, kann man bestimmt nicht pauschalisieren. Aber naja...in jeder Kita ist es bestimmt nicht so, bei uns läuft es ja schon anders, gerade auch von Seiten der Erzieherinnen.