Kind hat kein Interesse am Essen / nie Hunger -Essstörung?

Hallo,
ich habe ein Problem mit meiner Großen (3) und zwar isst sie nur sehr selten und ist extrem pingelig was Nahrungsmittel angeht.
Sie war ihr Leben lang schon eine schlechte Esserin, ich habe sie 8 Monate lang voll gestillt, ab dann zugefüttert und ganz abgestillt, als sie 14 Monate alt war.
Breie hat sie nie gemocht (egal welche Geschmacksrichtung, egal ob mit Muttermilch angerührt), Fruchtgläschen hat sie nur zwei Sorten gegessen, Warme Gläschen mochte sie nie, das einzige, was sie ass, wenn der Hunger groß war, waren Pasta Bambini und Karotte-Möhren Gläschen. Wir haben alles ausprobiert -verschiedene Marken, verschiedene Sorten, selber kochen, sie ass nie mit Begeisterung.
Die Kinderärztin sagte damals, solang sie zunimmt und überhaupt isst, holt sie sich schon, was sie braucht. Jetzt ist sie gerad drei geworden und wiegt 13kg. Laut Kinderärztin (eine andere wg. Umzug) ist auch das vollkommen okay, an der untersten Normgrenze, aber in Ordnung, ich solle mir keine Gedanken machen.
Dennoch finde ich es schlimm, dass sie so gar keine Lust zum Essen hat, wir essen zu festen Zeiten, wir essen alle zusammen und mein Mann und ich sind auch nicht pingelig und stochern oder sortieren. Sie schon, die Lebensmittel, die sie überhaupt anrührt kann man fast schon an beiden Händen abzählen. Neues probiert sie erst gar nicht und wenn es was gibt, was sie nicht kennt oder nicht essen will (Kartoffeln isst sie z.B. je nach Lust und Lauen mal und mal nicht) dann isst sie einfach nicht. Sitzt bei uns am Tisch und wartet darauf, dass wir fertig sind und sie spielen gehen kann. Nichtmal im Kindergarten, wenn alle anderen essen isst sie mit. Sie isst so selten und wenig, dass ich mich wunder, wie sie überhaupt an die 13kg kommt :-(
Kennt das jemand? Können Ernährungsberater helfen (wenn die Kinderärzte schon meinen, das sei nicht so wild)? Können sie kleine Kinder schon Essstörungen haben? Oder gibt es einfach Kinder, die von Natur aus pingelig sind und nur essen um nicht umzufallen, aber nicht aus Freude daran?
Ich wär froh, wenn nicht nur Beiträge kommen mit "Das ist nicht normal, du machst irgendwas falsch", sondern Tipps was ich denn noch tun kann #danke
LG, Finnya

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hallo!!
meine tochter ist zwar erst 2,aber ich antworte dir trotzdem mal;-)
wie gut ich das alles kenne#heul#heul#heul
gisele war auch von anfang an ein schlechter esser#schmoll
eigentlich ging es beim stillen schon los,nicht mal das mochte sie:-(
ich habe mir das buch "hilfe mein kind will nicht essen gekauft",seitdem ich es gelesen habe bin ich erleichtert;-)
es gibt tatsächlich kinder die nur wenig nahrung brauchen.
trotzdem sollte alles organische vorher abgecheckt werden,z.b. eisenmangel(fürhrt zu appetitlosigkeit) oder eine glutenallergie(verursacht bauchschmerzen).
ich biete gisele immer wieder an was sie gerne ißt...leider ist es meistens würstchen,brötchen,kekse,mal nen stück käse und oh ja#schock fruchtzwerge.
wir leben sehr bewusst,essen gemeinsam,ich koche wenn ich kann,kaufe viel bio,stelle immer wieder obst hin und trotzdem#heul
kauf dir mal das buch und denk dran,du bist nicht alleine...
meine mutter und schwiegermutter waren auch so,wohl auch ganz extrem,mochten nie essen und beide sind jetzt erwachsen:-p
lieben gruss,nadine

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Ich bin Erzieherin und bei mir sind auch 3 Kinder in der Gruppe die man ständig ans Essen erinnern muß. Ich glaub die haben gar kein Hungergefühl und sind auch superpingelig. Sind aber auch alle 3 ziemlich dünn, aber gesund.
Ich glaub nicht daß Kinder schon Eßstörungen haben.

3

Hallo Finnya!

Süß, deine Kleine! Ich find auf alle Fälle nicht, dass sie auf irgendwie abgemagert aussieht.
Dies Normgrenze der Ärzte ist ganz schön weit gefasst, mein kleiner wiegt mit 15 Monaten fast 12 Kilo. Er ist an der oberen Normgrenze. Er ist aber auch nicht pummelig. Also denke ich es ist okay.

Ich denke, dass ein Ernährungsberater schon helfen könnte. Vielleicht gibts ja bei Eurer Krankenkasse einen, dann wäre ein Beratungsgespräch vermutlich kostenlos. (AOK München hat so jemanden.) Außerdem gibt es hier eine mobile Kinderkrankenschwester bei der Stadt, die auf Anfrage nach Hause kommt um bei Problemen zu helfen.

In meiner Kigagruppe hatte ich ein Kind mit einem solchen Problem. Es wurde nur immer besser, wenn das Mädchen mit der Oma in Kroatien war. Keiner weiß warum.

Zwingen oder (heimlich) überreden zum Essen bringt wohl eher nichts. Sonst hab ich leider auch keinen Tipp.

Liebe Grüße
Anita




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Hallo!

Meine grosse Tochter (4) ist auch so ein Exemplar, allerdings habe ich mir noch nie Sorgen gemacht, dass sie an einer Essstörung leiden könnte.
Sie lag gewichtsmässig immer im unteren Normbereich, aber grössenmässig über der 3%-Kurve, also sehr gross und sehr schlank.
Zum Mittag isst sie meist nur Kartoffeln, etwas von dem Gemüse und selten Fleisch oder Fisch, obwohl ich ausgewogen koche und ihr immer alles anbiete, was wir essen. Die Portionen sind also sehr überschaubar, die sie zu sich nimmt. Im KiGa isst sie auch nicht immer, sie meint, sie vergisst es oft.
Ich mache mir da keine grossen Gedanken, denn ich gehe davon aus, dass sie sich selbst ganz gut steuern kann. Ich biete an, sie entscheidet, ob und wie viel sie isst.
Am besten keinen Druck ausüben oder ihr suggerieren, dass es nicht ok ist, wie viel sie isst. Das macht es nur schlimmer.
Und 13 kg sind doch ok laut KiA.
Immer wieder anbieten und hoffen, dass sie isst, wenn nicht, kein Weltuntergang :-).

Sweety

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Sehe ich genauso. Als unser Sohn (4 3/4, 1.08, 17,5 kg) jünger war, habe ich mir schon mehr Sorgen gemacht, aber seit wir das Essen einfach nicht mehr so wichtig nehmen, ist der Druck einfach weg und die ganze Situation entspannter.

LG

Anja

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Hallo
ALso erst mal:; mein SOhn ist 3, er ist ein guter Esser und er wiegt 14 kg!! Ich wüsste also nciht was an denm Geicht von 13 kg nicht ok sein sollte. Luca ist nicht fett, aber auhc nciht mega schlank. Er ist gut so wie er ist...

Ich kann nur raten: je weniger Druck du machst, umso mehr wird sie probieren... Lass sie einfach. Mach ihr alles auf den Teller und lass sie das essen was sie will. Sie wird sich nicht verhungern lassen.
Wichtig ist dass es zwischendurch nix weiter gibt. Halte dich an die 3 Hauptmalzeiten und 2 Zwischenmalzeiten mit etwas Obst oder Youghurt oder auch mal einen Keks...
Lg Sylvie + Leon (35.SSW) + Luca (3)+#stern Lenny

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Hallo Finnya,

du bist nicht allein, mein großer Sohn (4,5 Jahre, 1,12m und knapp 17 kg) ist auch ein Essensverweigerer (im Unterscheid zum Kleinen, der hat immer gern+viel gegessen). Zudem trinkt er auch schlecht. Er ist aber gesund, zwar lang und dünn, aber die Kinderärztin findet es okay.

Das war von Anfang an so, er hat schon beim Stillen monatelang die Brust angebrüllt. Wir haben so ziemlich alles versucht, um das Kind zum Essen zu motivieren, schließlich sind wir auch auf das Buch von Gonzalez gestoßen: "Mein Kind will nicht essen". Auch mir hat es sehr geholfen, ich konnte ab da das Verhalten meines Sohnes wenigstens akzeptieren, wenn auch nicht gutheißen.

Mittlerweile gibt es relative gute Phasen (da isst er jeden Tag was), die sich wieder mit schlechteren Phasen abwechseln.

Bei uns gibt es in Nicht-Ess-Phasen folgende Regel, die eingehalten werden muß:
- spätestens am 3. Tag MUSS er etwas essen (z.B. 2x2 cm Brot, oder 4 trockene Nudeln oder ein halbe Banane ...), länger als 2 Tage ihm beim Nicht-essen zusehen halte ich nämlich nervlich nicht aus
- wenn er zwei Tage gar nicht gegessen hat, muß er am Abend des zweiten Tages wenigstens was trinken (minimum 50ml)
- wenn er mehr als 2 kg abnimmt (hatten wir schon öfter, nämlich als ich (wie in einigen Ratgebern empfohlen) das Kind einfach mal habe machen lassen), MUSS er was essen, sonst bringe ich ihn ins Krankenhaus (Drohung!, und er ist alt genug, das zu verstehen)

Ich lasse ihn, habe akzeptiert, daß er nun mal nicht gern ist, und wenn, dann nur wenig, aber froh macht mich das nicht. Nicht-Essen ist für mich eine frühe Form von Selbstkasteiung - ich will nicht, daß mein Kind so wird.

Einmal in der Woche darf er sich abends ein Lieblingsgericht wünschen, das ist meist Pasta asciutta, also trockene Nudeln. Egal, hauptsache, er ißt es gern. Viel ißt er dann allerdings auch nicht.

Was hilft, wenn gar nichts mehr geht und das Kind total dicht macht zum Thema Essen: ich mache ihm ein schlechtes Gewissen, daß mich die Sorgen um ihn ganz krank machen (mit 4,5 versteht er das auch schon; mal sehen, wie lange das noch zieht). Das ist vielleicht nicht ganz fair, aber es hilft, ihn wenigstens zu ein paar Quadratzentimern zu bewegen ...

Also, an dieser Stelle ein solidarischer Gruß von
Joulins - die sich immer damit tröstet, daß das Kind dann wenigstens mal keine Adipositas kriegt :-p

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hallo
ich habe deinen bericht gelesen und dachte mir ich muss dir sofort schreiben. auch wenn das jetzt mega blöd klingt aber ich bin froh das ich nicht die einzige bin die ein solches problem hat. ich habe 2 kids und mein ältester der im september 3 jahre wird hat auch solche schlechten essgewohnheiten. wenn er mal einen guten tag hat isst er morgens eine scheibe toast, mittags ne kleinigkeit und abends ein halbes brot. wenn er wieder seine NICHT ESS phase hat dann issr er die hälfte von dem und noch weniger. diese phase geht seit über einem jahr und auch die ärzte sagten es sei normal und würde wieder vorrüber gehen. aber nur wann ?
er wiegt auch nur 13 kg. leider habe ich keinen tipp aber es tut gut mit jemand darüber zu reden der das gleiche problem hat.

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Hallo,

auch ich kann mich in diese Reihe einreihen.

Moritz ist jetzt gut 3 Jahre alt und auch ein "schlechter" Esser.

Es gibt Phasen, da ist er so gut wie gar nichts, nur am Abend dann eine Banane, so dass er wenigstens irgendwas gegessen hat. In dieser Phase trinkt er auch relativ wenig und ist meist müde und lustlus.

Dann gibt es wieder Phasen, da ist er NORMAL. Also, morgens, mittags, abends, zwischendurch. Und auch normalgroße Portionen.

Ich habe vor kurzem mit unserem KiA darüber gesprochen und er meinte auch, das die Eltern bestimmen was auf den Tisch kommt und die Kinder bestimmen wieviel und was sie davon Essen.

Tja, leider isst Moritz keine Kartoffel, keinen Reis, wenig Nudeln, kaum Fleisch, Gemüse nur manches usw.

Er wiegt bei ca. 105 cm im Moment ca. 13,5 kg.

Der KiA hat uns jetzt aufgrund seiner doch sehr starken Müdigkeit und Lustlosigkeit in dieser NICHTESSER-PHASE etwas homöopathisches verschieben, was ich vier Wochen mal geben soll.

Und, was soll ich sagen, 5 Tage nach dem wir damit begonnen haben, war mein Kind plötzlich ein "VIELESSER". Der isst, man glaubt es kaum.
Das hält nun seit ca. 10 Tagen an und seitdem ist er auch viel fitter.

Bin mal gespannt, wie es weiter geht.

Ansonsten kann man wohl nichts machen. Denke mal, es ist schon was dran an dem Sprichwort " die Kinder holen sich schon was sie brauchen ".

LG Tanja mit Moritz *24.3.04 und Marie *27.11.06 - die bis jetzt absolut KEINE Kostverächtern ist und es sich lecker schmecken lässt.

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Hallo Finnya,

mein Sohn hat auch lange gestillt, lange Beikost verweigert. Ist heute noch ein Schlechtesser, wobei es schon besser geworden ist.Und wenn er isst, dann isst er schon mit Genuss. Ich habe auch nie Druck ausgeübt.
Die Kinderärztin konnte mir nicht weiterhelfen.
Ich habe eine kompetente Heilpraktikerin aufgesucht, die herausgefunden hat, das mein Sohn Stoffwechselstörungen hat. Erst durch ihre Therapie konnte meinem Kind geholfen werden!
Wir sind noch nicht durch damit, aber es hat sich schon einiges getan. Er isst mehr und zum ersten mal hat er Farbe im Gesicht, sieht richtig gesund aus! Ich bin so froh das wir diesen Weg gegangen sind! Das hat sich sowas von gelohnt!
Ich würde dir raten eine gute Heilpraktikerin, eine die auf Kinder spezialisiert ist, aufzusuchen.
LG, Sunny