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Meine beste Freundin in der Grundschule war genauso: Hat mit niemandem außer mir geredet, sich hinter dem Bein ihrer Mutter versteckt wenn Leute kamen, die sie teilweise sehr gut kennt (z.B. meine Mutter, unser Lehrer etc.). Bei meinen Geburtstagen musste Mutti immer mit, meistens ist trotzdem sie weinend nach 10-20min. wieder abgehauen. Nur wir beide war absolut kein Problem, solange sie in der Klasse niemand angesprochen hat, war dort auch alles super. Dabei war sie wirklich intelligent und der Klasse weit voraus im mathematischen Verständnis, Diktaten. Für mich war das total schwer zu verstehen, weil ich im Grundschulalter sehr exovertiert war. Die hätte garantiert im Kindergarten sich alles angehört, aber nie im Leben mit jemandem geredet (sie war aber nie im Kindergarten). In der dritten Klasse ist sie dann umgezogen (sogar in ein anderes Land) und in den USA war sie ein komplett anderes Mädchen. Sie hat einfach die Zeit gebraucht. Ich glaube, Frühförderung oder so hätte sie noch viel mehr verunsichert. Ich würde deinem Sohn einfach Zeit geben. Es gibt halt solche und solche Kinder. Frühförderung würde bei ihm vermutlich mehr kaputt machen als nützen (was sollen die denn machen? Ihm sagen, alles gut, sprich auch mal mit anderen als deiner Mutter?)

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Ich weiß es auch nicht, was die machen. Zum Teil wohl einfach Kinder in kleineren Gruppen spielen lassen und schauen, ob sie dann auftauen und es in die große Gruppe übernehmen.

Ich würde ihm die Zeit gern geben, der Kindergarten nicht.

Ich hab heut mit ihm ausgemacht, er darf was anschauen Zuhause, wenn er heut gut mitmacht. Das hat er dann auch, war stolz wie Oskar und total begeistert. Die Erzieherinnen nicht, Belohnung wäre nicht der richtige Weg. Sehe ich ganz anders: Wir alle funktionieren nach dem Belohnungsprinzip. Arbeiten geht man für Geld, Anerkennung, weil die Aufgaben Spaß machen, nicht weil es daheim doof ist.

Ich hab mich dann heut so richtig verarscht gefühlt, weil die Erzieherinnen Null angetan waren von dem, was er gemacht hat, sondern nur genervt waren, weil es nicht ihr pädagogischer Erfolg war...

Mir bricht es momentan das Herz, das Gefühl zu haben, dass sie ihn nicht wirklich gern haben und in eine Sonderkindrolle drücken.

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Ich studiere Sonderpädagogik und werde also eines Tages Kinder mit Behinderungen unterrichten. Und an jeder Schule an der ich war, wäre dein Sohn aber gleich am ersten Tag im ganz hohen Bogen wieder rausgeflogen - und zwar nicht durch sein Verhalten, sondern einfach weil er an einer Förderschule nichts zu suchen hat.
Was die Erzieherinnen angeht - da fällt mir ehrlich gesagt nichts zu ein. Kinder sind verschieden und wenn dein Sohn durch eine Belohnung aus sich rauskommt, was will man mehr? Wenn die Erzieherinnen sich da so drauf festgefahren haben würde ich einen Gruppenwechsel oder gar einen Kindergartenwechsel in Betracht ziehen. Anscheinend sehen sie sich in ihrer Kompetenz verletzt und werden auch nicht zugeben wollen, dass sie da einen grundlegenden Fehler begangen haben.
Viele Grüße :-)

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Hallo.

Meine Tochter war ähnlich.

Meiner Meinung nach müssen die Erzieherinnen im Kiga einfach etwas feinfühliger mit ihm umgehen. Das gibt sich.....;-)

Alles Gute!

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Danke! Finde ich auch! :-)