Aus mit der Einschlafbegleitung!

Liebe weise Community,

ich habe heute beschlossen, dass die Einschlafbegleitung meines Sohnes unbedingt wegfallen muss. Ich kann einfach nicht mehr. Schon alleine, wenn ich an's Schlafenlegen denke wird mir übel...

Mein Sohn ist fast 4 und wird eigentlich schon immer einschlafbegleitet. Mein Mann und ich wechseln uns damit ab, aber es ist bei beiden die gleiche Situation.

Wir gehen um ca. 19:00 ins Bett, kuscheln und lesen bis ca. 19:30. Danach wird das Licht ausgemacht und ich muss mit meinem Sohn im Bett bleiben. Er wurschtelt und zappelt aber derartig rum, dass an Schlafen nicht zu denken ist. Wenn ich ihm sage, er soll das bleiben lassen fängt er an mit dem Mund komische Geräusche zu machen oder an seinem Zipfel zu ziehen. Ich habe ihm schon oft erklärt, dass ich dann nicht bei ihm liegen bleibe. Wenn ich aufstehe läuft er mir sofort nach. Ich bringe ihn wieder ins Bett und die Situation wiederholt sich noch 2-3x, dann fängt er an zu trotzen und wirft sich auf den Boden. Natürlich ist er "überhaupt nicht müde" und hat zwischendurch auch noch Hunger, Durst oder muss aufs Klo. Das ganze kann sich gut eine Stunde oder mehr hinziehen.

Ich würde ihm selbstverständlich die Zimmertüre offen lassen und/oder ein Nachlicht einschalten. Funktioniert aber nicht. Wir haben auch schon versucht ihn später ins Bett zu bringen, dann schaff ich es aber kaum ihn morgens für den Kiga zu wecken.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich bin für eine Bedürfnis-orientierte Erziehung, aber auch ich habe Bedürfnisse und mich belastet diese Situation sehr. Ich möchte auch nicht egoistisch klingen, aber irgendwann muss auch Schluss sein.

Wie schlafen eure 4-Jährigen? Habt ihr irgendwelche Tipps und Tricks für mich? Ich bin für jeden Rat dankbar <3

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Guten Abend,

bei uns sah es damals so aus, dass Bettgehzeit um 20 Uhr rum war. Also Bettgehzeit, nicht Zähneputzen usw. Hörspiel an, fertig.
Gekuschelt haben wir vorher schon genug auf der Couch. Bettgehzeit ist wirklich dann bei uns auch Schlafenszeit gewesen.

Für mich hört sich das Verhalten deines Sohnes ziemlich tyrannisch an, so als ob er nicht damit klarkommt, dass er nicht über deinen Verbleib bestimmen kann.
Ich würde empfehlen das Kuscheln im Wohnzimmer stattfinden zu lassen, vorher, und dann ins Bett gehen zum schlafen mit Hörspiel. Hat hier super funktioniert.

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Also tyrannisch ist an dem Verhalten des Kindes gar nix. So berechnend kann ein 4 jähriges Kind noch nicht denken.

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Ich kann Dich verstehen, bei uns ist es ähnlich. Aber nicht so schlimm. Ritual ähnlich.

Was bei uns hilft zum runterkommen ist eine Massage. Unser Sohn liegt auf dem Bauch und ich male auf dem Rücken kleine Bilder oder Buchstaben. Danach ist er viel ruhiger.

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Oh! Tolle Idee! Das werde ich morgen gleich mal versuchen...

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Wir haben immer Wasser am Bett stehen. Die Ausrede Durst gilt nicht. Jeder hat abends gegessen, also gilt auch Hunger nicht. Das würde bei uns zwar dennoch öfters probiert, aber das mache ich nicht mit. Sowas muss vor dem Zähneputzen kommuniziert sein, damit es noch was gibt. Aufs Klo wird wenn dann alleine gegangen, Mama bleibt liegen.
Hampelt ein Kind andauernd herum und stört mich dabei, drehe ich mich halt zur Seite. Wer denkt im Bett turnen zu müssen, der geht halt ins Kinderzimmer schlafen (unsere Familienbettregel).
Habe ich das Gefühl, dass hier jemand tatsächlich noch nicht müde ist, darf nach dem Lesen auch noch ganz leise eine Geschichte mit der Toniebox gehört werden.
Bis auf ein paar Ausnahmen fahren wir damit ganz gut. Es wurden Grenzen ausgetestet und werden hin und wieder immer noch. Aber bei diesen Regeln bin ich mittlerweile eisern.
Da alle beide gerne kuscheln, halten sie sich meistens daran.

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Meine Tochter ist zwar „erst“ 3,5 Jahre, aber auch sie wurde lange Begleitet beim Einschlafen, teilweise mit Hand geben. Und auch bei uns hat das teilweise eine Stunde oder länger gedauert.

Ich habe angefangen, dass ich meinte, ich müsse aufs Klo und komme danach wieder rein.

Also bin ich raus, teilweise unter starkem Gebrüll, hab mich ins Bad begeben, kurz gewartet, die Spülung betätigt, bin wieder rein und hab sie wieder beruhigt.

Nachdem ich das ein paar Abende gemacht habe, hat das Brüllen aufgehört.

Den Abstand zwischen raus gehen und wieder rein kommen, habe ich dann jeden Abend etwas länger gezogen. (Manchmal hat sie dann nochmal nach mir gerufen, wenn es zuuu lang war.

Aber inzwischen geht sie selbst ins Bett, trinkt noch etwas, während ich ihr 1-2 Kurzgeschichten vorlese, dann gehe ich raus, sage ihr „Gute Nacht und ich schaue nachher nochmal rein“, schließe die Tür und hab noch etwas vom Abend. Sie geht zwischen 19 und 20 Uhr ins Bett und ab da hab ich quasi „frei“.

Sie war auch nach den anfänglichen „Problemen“ viel ruhiger ohne jemanden im Zimmer. Sie kam/kommt ohne mich viel besser zur Ruhe, vermutlich weil keiner da ist, der reagieren kann.

Aber du wirst einen langen Atem brauchen, nachdem sich dieses „Ritual“ bereits gefestigt hat, egal wie du es anstellst, dass die Begleitung ein Ende hat.

Wenn du noch in seinem Bett liegst zum Einschlafen, wäre mein Tipp, als erstes raus aus dem Bett und nur noch neben das Bett setzen. Ist zwar unbequemer, aber es schafft eine erste Distanz, um den „Bruch“ nicht so radikal zu machen.

Ich wünsche dir viel Erfolg.

LG und viel Kraft
Tanja

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Hi,
mir kommt 19 Uhr seehr früh vor. Vor 20:30 schläft mein 4,5 Jähriger nicht. Wenn wir ihn bringen, wenn er noch nicht müde ist, zappelt er auch nur rum und die Einschlafbegleitung dauert ewig.
Wir bringen unseren Sohn wie gesagt zwischen 8 und halb 9 ins Bett. Wenn er noch nicht müde ist, darf er noch wach bleiben und alleine spielen. Dann muss er aber auch alleine einschlafen, wir haben nämlich Feierabend. Er entscheidet sich in 95% der Fälle für die Einschlafbegleitung, alleine sein ist nicht sein Ding🙈 Aber vielleicht findet euer Kind diese neugewonnene Freiheit und Autonomie cool und feiert es total, dass er so lang wach bleiben darf wie er will. Dann merkt er gar nicht, dass die Einschlafbegleitung wegfällt 😜Mein Sohn nutzt das übrigens nie aus, er bleibt höchstens 30 Minuten länger wach.
Liebe Grüße

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Schlafbedürfnis ist sehr individuell. Wir starten auch um 19 Uhr mit der Routine und meine5-jährige schläft meist um 19.30 Uhr spätestens 20 Uhr.

Bei uns hat das Einschlafen bei Hörspiel gut geklappt

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"Wir haben auch schon versucht ihn später ins Bett zu bringen, dann schaff ich es aber kaum ihn morgens für den Kiga zu wecken."

Inwiefern spielt es denn eine Rolle bei seinem Ausgeschlafensein morgens, ob er abends noch eine Stunde im Bett rumzappelt oder außerhalb des Bettes?

Hier *musste* nie ein Kind ins Bett (wir haben es durchaus manchmal "wärmstens empfohlen", aber nie so, dass wir es durchgesetzt hätten). Wenn einer mal gar nicht wollte, blieb er halt noch eine Weile auf dem Sofa. Bei uns hat es immer geklappt, dass wir sie bettfertig gemacht haben, und wenn wir merkten, dass sie müde waren, hat eine/r von uns angekündigt, jetzt im Bett vorzulesen. Dabei schliefen sie fast immer ein. Es war aber selten vor 21 Uhr.

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Ich finde die Zeiten auch recht früh...sicher, dass dein Kind ausreichend müde ist?

Mit Mittagsschlaf in der Kita hat mein Kind nicht vor 21.20 Uhr geschlafen (klar, war das ein Teufelskreis... rel. spät ins Bett, morgens müde, dadurch in der Kita gepennt und abends fit... aber es war halt so), ohne schlief er nicht vor 20.30 Uhr. Auch jetzt in der Schule schläft er nicht vor 20.30 Uhr.

Ich glaube nicht, dass er früher schläft, wenn du keine Einschlafbegleitung mehr machst. Eher wird dieses rein/raus das Ganze noch mehr nach hinten ziehen.

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Hallo,

Meine beiden sind 6 und 2,5 Jahre alt. Wir wechseln uns abends auch ab mot der Begleitung. Meist sind wir gegen 19 Uhr im Bett, dann wird noch gelesen. Wenn wir das Licht ausmachen packe ich mir Kopfhörer in die Ohren und höre einen Podcast. Ich kann schlecht wach im dunklen liegen.
Wenn der kleine schläft u d die große noch wach ist weil sie wirklich noch nicht müde ist darf sie mot mir wieder aufstehen. Das passiert aber selten. Zappeln ist nicht erlaubt, Wasser steht am Bett und wer beim Abendessen nicht ausreichend ißt hat Pech gehabt. Denn selbst wenn ich sage sie soll noch eine Banane essen hat sie da aber keinen Hunger drauf.. also will sie nur Zeit schinden.
Alleine schlafen klappt hier leider noch garnicht und wird wohl auch noch eine Zeit so bleiben 😫

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Das klingt wirklich anstrengend... ich würde aber nicht von 100 auf 0 gehen.

Versucht Neues. Vllt hilft es, wenn du ihm erklärst, dass du vor seiner Tür sitzt, bis er schläft? Hat eine Bekannte von mir gemacht, die hat 4 Kinder (Zwillinge und dann noch 2 nach einander). Alle brauchten lange Einschlafbegleitung. Sie hat irgendwann gesagt, sie setzt sich mit Buch in den Flur und liest, bis alle Kinder schlafen (der jüngste war 3). Das hat wohl sehr gut geklappt :)

Meine Eltern haben mich begleitet, bis ich circa 5 war. Dann haben sie es mit einem Hörspiel ausprobiert (Bibi Blocksberg, liebe ich bis heute und höre es oft, wenn ich nicht schlafen kann 😂😂), klappte auch wunderbar.

Dein Kind wird also vermutlich nicht plötzlich ohne Begleitung einschlafen, „nur“ weil du nicht mehr willst ;) aber neue Wege könnt ihr definitiv suchen und finden 😊