nach 11 anstrengenden aber sehr kurzen stunden war seraphina da!

viel zu lang, aber das ganze musste mal erzählt werden!

etwas verspätet aber hier kommt er, der geburtsbericht von seraphina elisabeth:

endlich am 27.08. gegen 8 uhr morgens beim aufstehen ... ein ganz seltsames gefühl - so als ob irgendwas weiches sich nach außen bewegen würde mein erster gedanke: fruchblase kanns nicht sein, zu dickflüssig und zu langsam ... also nachschauen der schleimpfropf ab jetzt konnte ich also wirklich hoffen aaaaber, keine wehen #heu
dann am nachmittag wieder wehen wie die letzten tage auch - und der tipp meiner schwester: rhizinusöl! aus zwei gründen: wenns richtige wehen sind werden sie stärker, wenn nicht dann hat man nix vertan und der darm entleert sich ohne große probleme (bei uns im krankenhaus wird der einlauf noch mit wasser gemacht wie antik ). ich also am späten nachmittag mal was genommen ... die wehen bleiben, werden aber nicht stärker und auch nicht mehr also wieder nix!

abends hab ich mir dann noch ein schönes entspannungsbad gegönnt nachdem ich meine kh-tasche fertig gepackt hab. noch ein telefonat mit dem papa, dass ich wehen hab, die aber nicht soo schlimm sind, aber keiner von uns noch dran glaubt dass das baby und ich den mittwoch noch so erleben werden wie wir sind ... und dann ab ins bett. ich hab geschlafen wie die sprichwörtlichen und zwar bis genau 00:13. dann saß ich im bett, an schlafen nicht zu denken, ne richtig starke wehe ... was tun? weiterschlafen! *lol* zumindest versucht hab ich es! war aber nicht viel zu machen, nach den wehen hatte ich meist hunger oder durst also bin ich rumgetigert und dann immer wieder ins bett. da hab ich dann immer wieder mal 3 minuten (!) geschlafen um 2:15 hab ich dann beschlossen: so geht das nicht. ich also meine schwester angerufen die auf abruf war.

so gegen 2:45 war meine schwester da, soweit alle nötige zusammengepackt und wir abfahrbereit, jetzt noch meiner mutter bescheid sagen. die hatte aber den richtigen riecher und kam mal nachschauen was los sei. dann kam das was ich nicht wollte: die große abschiedsszene naja, irgendwie haben wirs dann doch geschafft und ich saß mit tränen in den augen im auto. man kann sich selbst ja sooo leid tun

um 3:00 hat mich die hebamme dann untersucht: mumu erst 1 cm offen, aber total verbraucht und weich. wenn ich will kann ich bleiben! klar bleibe ich, meine familie mach ich nicht glücklicher damit wenn ich weiter durchs haus tigere und in 2 stunden wieder ins kh muss ... also aufnahme regeln, zimmer beziehen, alles einräumen, essen für die nächste woche bestellen hat das schon mal wer gemacht? mir war es eigentlich schnurzpiepegal was ich die nächste woche zum essen bekomme, hauptsache es lassen mich alle mit ruhe

und dann: stiegen rauf und runter, alle stationsschwestern haben mich schon gekannt als wir dann gegen 4:30 am kreiszimmer vorbeikamen gabs ne schnelle kontrolle: immerhin schon fast 4 cm wir waren alle ganz baff und die hebamme meinte wenns in dem tempo weitergeht wäre das ganze wohl bis mittag erledigt. mit diesen worten gab sie uns noch globulis mit auf den weg, davon solle ich alle 15 min 3 nehmen ...

tja, die haben gewirkt! hatte ich bisher alle 5 - 10 min wehen kamen sie jetzt pünktlich alle 3 min und das mit voller wucht. meine schwester war super! immer wenn ich wehen hatte massierte sie mir den rücken

inzwischen versuchte ich immer wieder den herrn papa zu erreichen - aber der hatte natürlich genau heute das handy sonstwo liegen um 1/2 7 konnte ich dann endlich seine eltern erreichen damit ihm diese ausrichten konnten dass ich schon im kh bin ... gleich anschließend musste meine schwester genauso wie meine mutter, die mir noch das stillkissen und die kamera nachgebracht hat, zur arbeit. mein schatz war rund 300 km entfernt auch auf dem weg zur arbeit sich freimachen,zusätzlich kam der schichtwechsel bei den hebammen

nächste untersuchung - erst 5 cm so gegen 8 uhr von da weg hab ich zwischen gebährhocker, bett, sprossenwand, pezzi-ball, regale, waschbecken ... kontinuirlich gewechselt. ich hab dort geschlafen, kam die nächste wehe ging die wanderung wieder los - und das so im 3 minuten-takt. gegen 9 durfte ich dann in die entspannungswanne das war genial. ich lag da drin völlig schwerelos, den kopf auf einem schwimmkissen gelagert. nur für die hebamme und meine schwester, die irgendwann während ich in der wanne war zurückkam, wars weniger angenehm, weil ich so geschlafen hab und die beiden ständig angst hatten dass ich ins wasser rutsche ...

so gegen 9:25 dann wurde es ernst. ich wurde schlagartig in der wanne wach - und wusste nur noch eines: ich muss hier raus.!mitten in ner guten wehe sprang ich also mehr oder weniger aus der wanne und die hebi und sibylle hatten zu tun mich zu halten damit sie mich trocken kriegten und in ein hemd - weil ich wollte nur zur toilette, warum war mir nicht so klar. war es der drang zu pressen, das kind das tiefer rutschte oder aber einfach nur dass mir die galle hochkam

jedenfalls begann ich wieder meine runden zu ziehen, die hebi bot mir da die blase noch immer nicht gesprungen war anscheinend wiederholt an sie zu sprengen, aber davon kriegte ich nix mit - viel zu sehr war ich damit beschäftigt mit meinen immer öfter kommenden wehen fertig zu werden, und dabei um irgendwas zu winseln was das baby schneller kommen lässt. irgendwann drang sibylle dann doch zu mir durch und ich verlangte laut und deutlich nach der sprengung der blase

leider war die hebi grade bei der anderen gebährenden und so musste ich einige wehen lang warten. dabei passierte dann das einzig unerwarte, worauf mich keiner vorbereitet hatte: maßlose wut. ich bekam bei jeder wehe einen tobsuchtsanfall, sprang bei einer wehe sogar vor lauter wut vom bett - meine schwester meinte anschließend nur sie hätte sich gewundert, weil das ja wehgetan haben musste ganz im gegenteil: ich hab mich anschließend besser gefühlt vielleicht is die kleine dabei ja ein bissl tiefer gerutscht

dann kam endlich die hebi, ich grade wieder eine wehe, sie wundert sich wieder einmal laut darüber dass ich noch stehe und ich jammere nur danach dass sie endlich was machen soll (da hätte ich mir sogar schmerzmittel geben lassen - gleichzeitig war mir aber die ganze zeit bewusst: jetzt muss es losgehen! das is der punkt von dem alle erzählen ...). die hebi mich also untersucht: 9 cm ok, sie macht die blase jetzt auf

das war für mich einer der schönsten momente - plötzlich war der druck weg und die geburt wurde wieder regelrecht angenehm ... danach wurde ich noch drei vier wehen hingehalten bis ich endlich das ok für pressen kriegte

und damit begann das drama leider erst: zu eng. mein baby kam nach vorne wurde rausgedrückt - und rutschte wieder zurück ich konnte gleich schon nicht mehr hören - ich konnte es fühlen, das köpfchen in den pausen greifen und sibylle sagte es mir: sie war jedes mal ein stückchen draußen und rutschte wieder zurück als dann der damm zu reißen anfing entschloss sich die hebamme nach 5 vergeblichen versuchen sie so rauszukriegen zum dammschnitt und dann ging alles ganz schnell - die hebi hatte noch zu tun die nabelschnur zu entwirren und schon flutschte mein baby um 10:54 raus und ich konnte meinen kleinen schatz im arm halten und die hebi teilte mir mit dass ich ein kleines mädchen hab. alles was ich denken konnte: war ich hab wirklich ne kleine seraphina, und georg wird den namen hassen ich glaube zur geburt gibt man irgendwo sein hirn ab

leider hats georg nicht mehr rechtzeitig geschafft - er war genau 3 km vom kh entfernt als seraphina endlich zur welt kommen konnte. trotzdem schwebe ich seither auf wolke sieben und bin schwer verliebt und das nähen is auch schon fast wieder vergessen - auch wenn die betäubung nicht richtig gewirkt hat

hiermit möchte ich mich noch mal bei allen bedanken - meiner schwester für die tolle unterstützung und ihrer chefin die trotz aufmüpfiger kollegin meiner schwester freigegeben hat damit diese zu mir kommen konnte. und zu guter letzt noch meinem freund der mich die ganze ss über so toll unterstützt hat, auch wenn er es zur geburt nicht geschafft hat!

und nach all dem wünsch ich allen die es noch vor sich haben alles gute und dass bei ihnen auch alles so toll läuft wie bei mir - ich kann nur immer wieder sagen: trotz einiger heftiger momente möchte ich die geburt nicht missen und es war das aufregendste und schönste erlebniss das ich mir vorstellen kann!

alles liebe

sabrina + seraphina