Die Geburt von TOM - 4 Tage Einleitung mit Ergebnis Not-KS (lang)

Hallo zusammen,

dies wird mein langer Geburtsbericht. Wenn ihr auch ne Einleitung bekommt und Angst habt, dann vielleicht besser nicht lesen.

Mein Mann war fast die ganzen 4 Tage bei mir, nur in der 2. Nacht ist er nach Hause gefahren. Er war mir eine große Hilfe, einfach nur weil er da war.

Tag 1 – Einleitung am 23.12.2007

Wegen SS-Diabetes und Makrosomie wurde die Geburt am 23.12. eingeleitet. Um 7:30 Uhr riefen wir im Kreissaal an und durften dann auch gleich kommen. Zunächst wurde noch mal Ultraschall gemacht und unser Kind auf 4 kg geschätzt. Aber die Ärzte meinten immer noch, dass eine normale Geburt möglich sei. Um 10 Uhr wurde mit Gel eingeleitet, das sehr schnell anschlug, innerhalb weniger Minuten hatte ich Wehen im 3-Minuten-Takt. Die Herztöne auf dem CTG waren super, also waren wir guter Hoffnung. Die Wehen gingen den ganzen Tag und auf Anraten der Hebammen sind wir raus, laufen und haben x-Mal den Krankenhausparkplatz umrundet, trotz Minusgraden. Um 19 Uhr wurde der Muttermund überprüft, leider nur 2 cm offen. Die Hebi hat dann den MuMu mit der Hand gedehnt (AUAAAAAA!!!), das war heftig. Zwei Stunden später bekam ich ein Schmerzmittel, da ich die Wehen kaum noch veratmen konnte, kurz vor Mitternacht haben wir dann aufgegeben und die Hebi hat mir ein Schmerzmittel und was zum schlafen gegeben.

Tag 2 – Heiligabend

Da die Kreissäle voll waren (6 Babys an Heiligabend!) konnten wir erst gegen 11 Uhr mit der Einleitung weitermachen. Ich bekam noch mal Gel gelegt, daraufhin kamen die Wehen im 5-Minuten-Abstand, was angenehmer war als tags zuvor, da ich zwischendurch immer wieder Luft holen und etwas entspannen konnte. Leider tat sich am Muttermund den ganzen Tag rein gar nichts, das CTG blieb unverändert gut. Also weitere Runden um den Krankenhausparkplatz. Um 17 Uhr wurde dann wieder der Muttermund überprüft und da sich nichts tat, bekam ich eine Tablette. Aber auch die bewirkte nichts weiter, so dass ich kurz vor Mitternacht erneut mit Schmerz- und Schlafmittel versorgt wurde.

Tag 3 – 1. Weihnachtsfeiertag

Morgens um 9 kam der Oberarzt, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Er legte mir einen Faden (Propess oder so ähnlich), der seinen Wirkstoff langsam abgibt, der dann wieder Wehen auslöste, die aber noch zu veratmen waren. Weiter gings mit Spaziergängen und permanent CTG, das immer super war. Die Hebi empfahl mir dann in die Badewanne zu gehen was ich auch gemacht habe, aber mir irgendwie nicht so richtig was brachte. Zumindest war der Muttermund dann abends bei 3-4 cm und die Wehen wurden schmerzhafter. Um ca. 23 Uhr spürte ich plötzlich einen Ruck im Bauch und kurz darauf noch mal – und schon ging das Fruchtwasser ab. Die Wehen wurden sehr schnell heftiger und ich wurde in den Kreissaal abtransportiert. Da ich vor Schmerzen schrie und kaum atmen konnte, bekam ich eine PDA gelegt. Die PDA wirkte zunächst super, so dass ich ein paar Stunden schlafen konnte.

Tag 4 – 2. Weihnachtsfeiertag

Morgens kam ich dann an den Wehentropf. Leider stellte sich heraus, dass die PDA nicht perfekt wirkte, nach ein paar Stunden wachte meine linke Seite auf und ich musste die sehr schmerzhaften Wehen wieder veratmen. Da der Anästhesist in einer OP festsaß, musste ich 90 Minuten warten, bis die PDA nachgespritzt wurde. Die Schmerzen waren für mich unerträglich und ich war fix und fertig und hab nur noch geheult. Auch nach dem Nachspritzen wirkte die PDA nur ca. 3 Stunden, dann wachte wieder meine linke Seite auf. Also wieder nachspritzen. Inzwischen war mein Muttermund komplett offen, aber die Hebi tastete das Köpfchen und dieses war nicht weit genug im Becken. Mit homöopathischen Mitteln und Lageveränderungen versuchte sie, das Kind Richtung Becken zu bewegen. Nach einigen Stunden jedoch meinte auch sie, dass es keinen Sinn mehr hätte und rief den Oberarzt an. Dieser kam recht schnell, auch er erkannte die Lage und meinte, es bleibt nur Kaiserschnitt. In dem Moment war ich so erleichtert, das kann ich gar nicht beschreiben. Ich wurde sofort abtransportiert in den OP, ich rief nur noch meinem Mann zu, er solle das Kind in Empfang nehmen. Ich bekam (auf eigenen Wunsch) Vollnarkose und als ich aufwachte, stand schon die Hebi da und rollte mich auf die Station, wo mein Mann Tom schon gebadet und gewickelt hatte und ich bekam ihn noch eine Weile in den Arm. Ich konnte es gar nicht fassen, dass das mein Kind sein sollte. Er war gesund und das war die Hauptsache.

Hier noch mal die Daten:

Geb. 26.12.2007 17:47 Uhr
4270 g, 55 cm
KU 38,5 cm

Tom wurde dann über Nacht im Schwesternzimmer versorgt, damit ich mich von der OP erholen konnte.

Tag 5 und 6 (denn damit war noch nicht alles vorbei...)

Am nächsten Morgen bekam ich Tom aufs Zimmer. Ich war noch ziemlich k.o. aber es war ein schönes Gefühl. Am Spätnachmittag kam dann der Oberarzt nochmals vorbei und sah sehr besorgt aus. Leider waren Toms Blutwerte schlecht, so dass er sofort in eine Kinderklinik verlegt werden musste. Da ich mich selbst für eine Entbindung in dieser Klinik entschieden hatte, musste ich damit rechnen, trotzdem war es sehr schlimm für mich. Zum Glück hatte die Klinik auch Platz für mich, so dass ich am nächsten Morgen von meinem Mann zu Tom gefahren wurde und ihn wenigstens ein paar Mal am Tag besuchen und stillen konnte.

Inzwischen sind wir eine Woche zu Hause und gesund und ich hoffe, dass es so bleibt.

Mein Fazit:

Nach 4 Tagen erfolglosen Wehen an den Weihnachtsfeiertagen, 4 Gynäkologen, 3 Anästhesisten und 6 Hebammen am Werk, Notkaiserschnitt und Verlegung in die Kinderklinik war es alles andere als eine schöne Erfahrung – und das beste am ganzen war der Kaiserschnitt. Ich kann jetzt nachvollziehen, warum viele einen WKS möchten.

Warum unser Kind nicht ins Becken gerutscht ist, wissen wir leider nicht. Auch woher die schlechten Blutwerte kamen (Infektion), ist nicht sicher. Möglicherweise zu viel Stress durch die lange Einleitung oder die vielen Stunden ohne schützendes Fruchtwasser...

Aber die Hauptsache ist wir sind jetzt gesund und zu Hause und können die gemeinsame Zeit genießen !

LG, bille286

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Hallo ! Na das war ja heftig ich habe auch SS diabetes und bin in der 36. SSw mein arzt meint man sollte das Kind 2 Wochen vorher holen da es nicht mehr so optimal wächst. Ich aber wollte ne ganz normale Geburt. Mal ganz ehrlich wenn du das alles vorher gewußt hättest. hättest du dich sofort für einen KS entschieden ?Ich möchte mein Kind nämlich nicht gefährden.
Gruß diabolo

2

Hallo , versuch es auf normalen Weg ist gibt nix schöneres, habe beide Kinder per Einleitung bekommen
auch wegen Schwangerschaftsdiabetes. Mein 1. wollte auch nicht mehr richtig wachsen war nur 2700gr. schwer
nach1 1/2 Tagen einleitung war er nach 1 1/2 Stunden da. Und bei meiner Tochter vor 4 Wochen war es das selbe . Nur ich bekam die Einleitung per Tabletten das Gel soll nicht so gut sein.
Lg NAdine

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Hi,

momentan würde ich, wenn ich in derselben Lage wäre, einen Kaiserschnitt machen lassen. Das wichtigste war mir immer, dass das Kind gesund auf die Welt kommt, ob KS oder nicht war mir eigentlich egal.

Aber die Erinnerung ist auch noch so frisch, vielleicht denke ich in ein paar Wochen oder Monaten ganz anders darüber.

Für Tom wäre es vielleicht besser gewesen, es hätte uns die 4 Tage Wehenstress und vielleicht auch die Infektion erspart - aber das weiß man halt vorher nicht.

Wünsche dir viel Glück, egal welche Entscheidung du triffst.

LG, Bille

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Das kommt mir ja soooooo kekannt vor =)
Bei uns musst ich zwar nur 2 Tage auf Wehen warten, (wurde auch eingeleitet wegen Blasensprung 37+3)
Aber alles endete auh in einem Not Ks in Vollnarkose weil die PDA falsch gelegt wurde:-[
und mm war schon 7cm geöffnet :-[
hätte aber lieber eine natürliche Geburt erlebt, und am liebsten den ersten Schrei unseres Babys gehört.
Ich wünsche dir und dem Wurm alles alles gute!

lg Luise

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Also ich habe fast die gleiche Erfahrung gemacht bei meiner zweiten Geburt die nach sechs tagen in einem Notkaiserschnitt endete war auch keine tolle Erfahrung aber das weißt du ja selbst. Aber mit deiner Meinung, daß ein Kaiserschnitt toll wäre kann ich nicht mithalten. Die Schmerzen hinterher waren grauenvoll und wo bleibt da die Natürlichkeit? Ich erwarte im August mein drittes Kind und das wird ein geplanter Kaiserschnitt und ich habe jetzt schon Horror das alles zum dritten mal durchmachen zu müssen. Man ist ja nicht mal in der Lage sich hinterher ordentlich um sein Kind zu kümmern und das ist toll?? Na ich weiß ja nicht. Wünsche dir trotzdem alles Gute für dich und deinen Tom. LG mama02u03

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Hi,

dass ich den KS "toll" fand, hab ich nicht behauptet. Eine Geburt auf normalem Wege wäre mir auch lieber gewesen als eine Bauch-OP.

Allerdings hatte ich nicht gedacht, dass die Wehenschmerzen so extrem sein können - und die Schmerzen nach dem KS empfand ich im Vergleich dazu als überhaupt nicht schlimm.

Die Schwestern hätten mir Tom nachts gebracht zum stillen, wenn ich das gewollt hätte, aber eine Nacht durchschlafen tat mir nach dem Marathon gut.

Am 1. Tag hat mich mein Mann unterstützt, wenn ich mit Tom kuscheln oder stillen wollte und am 2. Tag konnte ich bereits normal aufstehen, laufen, auf Toilette - ohne größere Schmerzen (hab vermutlich Schmerzmittel bekommen, so genau weiß ich das in dem Durcheinander nicht mehr..).

Daher bin ich froh, dass ich nicht noch 2 Tage Wehen aushalten musste.

Aber da gehen die Meinungen wie immer auseinander.

Dir alles Gute für die Geburt - trotz KS.

LG, Bille