Meine 2. kleine Mangelgeburt :-)

Schon mein "Grosser" wurde wegen einer Plazentainsuffizienz 4 Wochen zu früh geboren, weil er unterversorgt war und auch in der Schwangerschaft mit Patrick stellte sich sehr schnell heraus, dass meine Plazenta wieder nicht so arbeitet, wie es eigentlich sein sollte.

Meine Frauenärztin überwies mich dann in der 33. SSW an die Uni-Klinik, wo ich dann auch jeden 3. Tag zum Doppler und zum CTG musste. Dem Baby ging es zu jeder Zeit gut und war wohl bis dahin auch altersgerecht entwickelt. Trotzdem sollte ich besonders vorsichtig sein und gut auf die Signale meines kleinen Kerlchens und meines Körpers hören.

Das tat ich dann auch und bin am Silvesterabend mit meinem Mann ins Krankenhaus gefahren, weil ich meinen Floh den ganzen Tag über fast gar nicht gespürt hatte. Da war ich bei 35 + 1 angelangt. Zuerst lag ich fast 70 Minuten am CTG und danach hat ein Arzt den kleinen Mann dann noch vermessen. Wir waren ganz schön erstaunt als der Arzt meinte, dass Patrick nun 2500 g wiegen und 46 cm gross sein sollte. Auch sonst ginge es ihm richtig gut. Ziemlich erleichtert und mehr als guter Dinge sind wir dann heim und haben das neue Jahr gefeiert.

2 Tage später hatte ich dann wieder einen planmässigen Vorsorgetermin. Wieder wurde ein Doppler gemacht und wieder wurde unser Junge vermessen. Die Ärztin hatte natürlich die Daten der letzten Messung vorliegen und machte ein ziemlich ratloses Gesicht. Sie rief dann noch eine Kollegin hinzu, die ebenfalls alles genau abmass. Nach einer guten Weile meinte einer der Beiden dann, dass sie sich für die Messergebnisse ihres Kollegen entschuldigen müsse... Patrick wog wohl doch nur knapp 2 kg. Wir waren erschrocken. Er hatte seit der 34. SSW nichts mehr zugenommen. Meine Ärztin empfahl uns die Schwangerschaft zu beenden und den kleinen Mann auf die Welt zu holen.

Lungenreifespritzen waren nicht mehr nötig, da mangelversorgte Kinder unter Stress wohl selbst Kortison ausschütten und damit ihre Lungen zum Reifen bringen. Da waren wir natürlich schon sehr erleichtert.

2 Tage später ging es dann los. Wieder CTG (vor lauter Aufregung hab ich tolle Wehen alle 3 Minuten bekommen), dann die PDA (die diesmal schon beim 3. Anlauf sass) und ab in den OP. Die Stimmung dort war sehr witzig. Alle machten Scherze, was meinen Mann und mich doch ziemlich beruhigt hat. Ja... und nach einigem Rucken und Rütteln hörte ich ihn... meinen kleinen Jungen. Auch seinen ersten Schrei werde ich Zeit meines Lebens nicht vergessen. Das sind Augenblicke, die fest mit mir verwoben sind. Sofort wurde Patrick untersucht und hatte einen Traum-AGPAR von 10/10/10... Bestpunkte.

Der Kleine wog 2010 g, war 42 cm klein und hatte einen Kopfumfang von 31 cm. Er konnte sofort eigenständig atmen und musste nur ins Wärmebettchen. Die ersten 2 Tage hatte er noch eine Magensonde, weil er das Trinken noch lernen musste. Weitere 2 Tage später brauchte er eine Phototherapie, weil er eine Neugeborenengelbsucht hatte. Trotzdem konnte ich meinen kleinen Schatz jeden Tag auf mein Zimmer holen und ordentlich mit ihm kuscheln. Auch das Füttern und Wickeln durften wir von Anfang an selbst übernehmen.

Genau 1 Woche später durften wir unseren 2. kleinen Engel zu uns nach hause holen und nun krempeln 2 Jungs unser Leben um (Fotos in VK).

Ach und noch etwas... ich hatte ein bisschen Angst vor der Entbindung in diesem riesen Klinikum (Großhadern bei München) weil ich von vielen gehört habe, dass es so schrecklich unpersönlich dort zu ginge und dass man nur eine Nummer sei. Das kann ich überhaupt nicht bestätigen. Ich habe mich wirklich sehr wohl dort gefühlt... in jeder Station, die wir durchlaufen haben (Vorsorge, Entbindung, Wöchnerinnen und Frühchen).

Ganz liebe Grüsse und alles Gute
Astrid mit Dominik (15 Monate) und Patrick (6 Wochen)