Sehr sehr lange Geburt von Florian, wenn alles anders kommt

So, nun möchte auch ich euch meinen Geburtsbericht schreiben.

Mein ET war der 29.10.2008, wie sollte es auch anders sein, bis zu diesem Tag, hatte ich einen weichen Gebärmuttermund und unregelmäßige Wehen.
Das warten und hibbeln ging also los. Jeden Tag aufs neue hörte man in seinen Körper und wartete auf die ersten Anzeichen, dass es nun endlich los geht.
Die Tage vergingen und nix passierte.
03.11.08

Um 08.00Uhr, bin ich morgens wie immer aufgestanden und machte für mich und meinen Freund Frühstück. Ich dachte mir, irgendwie fühlt sich dein Rücken komisch an, so ein Ziehen und leichte Schmerzen, so alle halbe Stunde mal einen harten Bauch.
OK, es sollte also losgehen. So wartete ich also bis die Wehen regelmäßiger wurden. Abends so um 20 Uhr, kamen sie dann alle 7-10Minuten. Mein Freund, schickte mich dann erstmal in die Badewanne um den Test zu machen. Die Wehen wurden nicht weniger und kamen dann so alle 5-7 Minuten.
Um 23.30Uhr machten wir uns dann auf den Weg ins Krankenhaus.

04.11.08

Um 00.00 Uhr dann endlich da.
Die Hebamme Untersuchte mich erstmal und machte ein CTG. Wehen alle 5 Minuten und der Muttermund war 1 cm offen.
Das kann ja noch eine Weile dauern, dachte ich mir.
Ich konnte mir aussuchen, ob ich bleiben wolle oder nochmal nach Hause.
Ich wollte bleiben, wir kamen in ein Vorwehenzimmer und sollten etwas schlafen.
An Schlaf war natürlich nicht zu denken. Bis um 7Uhr habe ich es in dem Zimmer ausgehalten und ich klingelte nach einer Hebamme.
Sie untersuchte mich wieder und machte ein CTG. Muttermund immer noch bei 1-2 cm und Wehen wieder total unregelmäßig.
Sie sagte ich solle doch ruhig nochmal nach Hause, um etwas zu schlafen.
Wir wieder nach hause gefahren, gegen 09.00Uhr. Erstmal Frühstücken.
Mein Freund ist schnell zum Arzt gegangen ( hatte einen Termin) als er dann um 13.30Uhr wieder kam, konnte ich vor Schmerzen nicht mehr. Habe nur noch geweint. War ja nun schon über 24 stunden ohne Schlaf.
Wir wieder ins Krankenhaus. Gegen 14.30Uhr sind wir da angekommen, erstmal CTG und wieder Untersucht.Mumu 2cm
Die Hebamme sagte, ich darf bleiben, ohne Kind gehe ich nicht mehr.
Wir sind dann spazieren gegangen und um 17Uhr sollten wir wieder in den Kreißsaal kommen.
Gesagt, getan.
Um 17 Uhr habe ich dann mein Kreißsaalzimmer bekommen. Mumu war bei 3cm und fast verstrichen.
Dann erstmal den tollen Einlauf, um Wehen zu fördern.
20.30Uhr, wieder Untersucht, Mumu 4cm und ich verlangte eine PDA.
22.00 Uhr hatte ich diese dann endlich sitzen und ich konnte etwas entspannen. Der Mumu war dann schon bei 5 cm. es konnte ja nur besser werden.

05.11.08

Mein Mumu war um 0.30Uhr bei 10cm und der "kleine"Mann musste sich noch ins becken drehen. also ich mich von einer Seite auf die andere gelegt.
Die Wehen wurden mittlerweile wieder stärker und ich konnte einfach nicht mehr.
01.30Uhr untersuchte mich die Hebamme noch einmal und sagte mir, wenn er sich bis um 02.00Uhr nicht gedreht hat, dann machen sie einen Kaiserschnitt.
Ich habe jede Wehe nur noch verflucht und geweint, nicht mehr veratmet. war total am verzweifeln.
02.00Uhr dann wieder untersucht und in Kaiserschnitt wurde beschlossen.
Es wurden alle Vorbereitungen getroffen. Mein Freund wollte dann nicht mehr mit in den OP. er hatte angst umzukippen. was ich gut verstehen konnte. Er hatte schon Tränen in den Augen. Wir verabschiedeten uns und ich wurde in den OP gefahren.
Alle waren total lieb, der Arzt hat mir gut zugeredet und gesagt, das ich bis dahin alles probiert habe und total tapfer war.
02.42Uhr dann der Schrei. endlich war unser Sohn da.
wärend der OP habe ich nur noch gehört, wie sie sagten, er hätte niemals durch mein Becken gepasst.
Die Hebamme brachte ihn raus zu den Kinderärzten und als sie wieder reinkam mit ihm, sagte sie, er könne schon in den Kindergarten gehen.

er hatte Stolze 58 cm, einen Kopfumfang von 37cm und ein Gewicht von 4450gr.

endlich waren wir zu dritt.

Ich hoffe ich habe hier niemanden erschreckt.

Eigendlich dachte ich an eine ambulante Geburt aber wie man sieht, es kommt immer anders als man denkt.

Im Nachhinein, kann ich nicht verstehen, wie sich manche Frauen einen Kaiserschnitt wünschen. Die Schmerzen die man hat, kann sich kaum um sein kind kümmern, geschweige den um sich selbst.

Ich wünsche weiterhin alles Gute für dich Noch Schwangeren und schönere und Schnellere geburten.
Ich habe noch immer mit meiner zu tun. habe sie leider noch nicht richtig verarbeitet und bin auch hier beim Schreiben am weinen gewesen.

Liebe Grüße Nancy und Florian

1

Erst mal ganz #herzlich lichen Glückwunsch.

Da haste ja echt einen ganz schönen Wonneproppen bekommen (nett gemeint).

Euch noch eine ganz tolle Zeit und viel Glück weiterhin.

Lg

2

Hallo Ihr 3,
Du warst wirklich sehr tapfer ! Ich wünsch Euch alles Gute :-)

3

Hallo,

Herzlichen Glückwunsch zur Geburt.#glas :-)

Dein Geburtsbericht liest sich so ähnlich wie mein Geburtserlebnis am 1.11. Nach allen stundenlangen Wehen, sogar presswehen, hat man unsere Tochter auch per KS geholt. Sie lag mit dem Kopf verkehrt und hätte so nicht durchs Becken gepasst.

3 Tage keinen Schlaf!!! Nach der Geburt war ich so fertig, das ich sie kaum halten konnte.
Auch ich hatte mich zur ambulanten Geburt angemeldet, am Ende war ich eine Woche im KH.

Ich bin natürlich froh das jetzt alles supi ist und sie da und gesund ist. Und auch das die Narbe ganz gut aussieht und relativ schnell verheilt ist.
Aber ich muss oft daran denken, das ich und meine Tochter vor 100 Jahren an dieser Geburt wahrscheinlich jämmerlich zu Grunde gegangen wären. Und das schnürt mir manchmal die Kehle zusammen.
War das Glück?

viele Grüsse
s.

4

es ist noch sehr schwer für mich über das ganze zu reden.
er wollte sich bei uns halt auch nicht ins becken eindrehen mit seinem kopf.
ja wenn man bedenkt, würde es die medizin soweit nicht geben, wären wir einfach gestorben.
daran darf man nicht denken.
ja nach dem der KS gemacht wurde und der kleine große mann raus war, habe ich am ganzen körper gezittert, war total schlapp und konnte nicht mal klar denken.

grüße nancy und florian